Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.10.1843
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1843-10-31
- Erscheinungsdatum
- 31.10.1843
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18431031
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184310310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18431031
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1843
- Monat1843-10
- Tag1843-10-31
- Monat1843-10
- Jahr1843
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
3275 95 3276 nigstens bei einem geringen Saldo von nur 30—50 ein Drittel noch ein halbes Jahr übertragt? Wollen wir Sorttmentshändler von den Verlegern Be rücksichtigung, wie wir sie wünschen, so müssen wir billig sein! Machen wir es wie die Antiquare, thun wir uns zu sammen, kaufen wir in größeren Parthien von den Verlegern die gangbaren Bücher gegen baar mit erhöhtem Rabatt, riskiren wir einmal Etwas und verlangen wir dagegen von den Verlegern, von denen wir kaufen, das Ehrenwort, daß sic a» Antiquare und gewisse Schleuder», die wir namhaft machen können, weder gegen baar noch auf Rechnung cxpe- diren. Wir werden das Ehrenwort bekommen, denn der Verleger steht dem Sortimentshändler naher als dem Anti quar, und es wird gehalten werden, und sollte ja Einer das Ehrenwort nicht halten, der wird durch die Oeffcntlichkeit als Wortbrüchiger so bestraft werden, daß er und Andere an Wiederholungen nicht denken werden. Bei solchem Abkom men geht der Vortheil des Sortiments- und des Verlags- buchhändlccs Hand in Hand, und nur auf diese Weise kann ein Zusammenhalten erzielt werden. Uebcrdies bedarf es hierbei nicht einer großen Anzahl Zustimmender, sondern in l einer Stadt wie Berlin etwa nur zehn Gleichgesinnter. Wenn nun dies von den Verlegern erzielt ist, dann haben es die vereinigten Soctimentsbuchhandler in der Hand, die Schleuder», die in der Regel nur aus der Hand in den Mund leben (sonst würden sie nicht schleudern), entweder zu zwingen, nicht mehr zu schleudern, oder sic unschädlich zu machen; und zwar durch das einfache Mittel, daß sie einmal nur ein Jahr lang alle gangbaren Sachen, die sie jetzt doch nicht mehr absetzen, sondern die leider immer von den Schleuder»» gekauft werden, ohne allen Vortheil verkaufen. Dies eine Jahr würde hundertfältige Früchte bringen. Bald würden die Schleuder» zu Paaren getrieben sein, die Laden preise könnten wieder cintreten, und was die schönklingend- stcn Gesetze und schriftlichen Versprechungen re. nicht erlangt haben, das würden Repressalien obiger Art bald bewirken; und hilft dieses Manöver mit einem Male nicht, so kann cs so oft wiederholt werden, bis es hilft. Es würde nicht allzu lange dauern, so würden die Schleuder» aus Noch ehrliche Leute werden, ebenso wie jetzt ehrliche Leute oft aus Noch Schleuder» werden; und würden auch endlich cinsehen, daß sic bei einem vernünftigen Geschäftsbetriebe besser wegkom- mcn, als bei ihrer Schleuder». Man denke aber nur ja nicht, daß man, ohne ein Opfer zu bringen, irgend etwas Bedeutendes erreichen kann. Wollen wir Sortimentsbuchhändler also Besserung unsres Geschäfts, so müssen wir Opfer bringen, dann wird es ge schehen. Denn laßt uns bedenken, daß der Verlagsbuch händler nicht ü Oomlitü»,, sondern gegen baar seine Artikel verlegt, und daß der ü Oonclitinns-Verlag (Eommissions- Verlag) wohl selten irgend Jemand reich gemacht hat. Selbst ohne ein Ucbcreinkommen mit den Verlagsbuch händlern ließe sich diese Repressivmaßrcgel durchführen, nur etwas schwerer. Wenige Gleichgesinnte gehören nur in jeder Stadt dazu, und fester Wille, Ordnung bei der Durchfüh rung, und vollkommene Oeffentlichkeit gegen das Publikum. Schreiber dieses hat in einem kleinen Orte, wo er eine I Filialhandlung besaß, durch solche Repressalien einen Schleu der» in kurzer Zeit völlig beseitigt. Dies ist auch ein Vorschlag; nun prüfe man, ob dieser oder die große Rabattverweigerungsvereinigung, wo eines Theils eine Untersuchung der Schleuderei sehr schwierig, anderen Theils man cs neben den Schleuder»» noch mit dem ganzen, selbst dem wohlgesinnten Publikum, was keine zu verachtende Macht ist, zu thun haben wird, der bessere ist. Berlin, im Oct. 43. G. W. F. M ül ler. Ei» scharfes Nrthcil über das Rabattgebcn; ob aber auch ein ungerechtes? Ein österreichischer Buchhändler bemerkt bei Gelegenheit seiner Beitritts-Erklärung zu einem Verein gegen das Rabattgebcn: „Obschon ich von diesem alten chrcnwerthen System nie abgcwichen bin, so schließe ich mich doch um so kräftiger an, als das schonungslose Eingreifen auch ältere rühmlich bestehende Handlungen angenommen und dadurch solide Geschäftsfreunde verkürzt haben. Kundschaften durch frei angebotcncs Rabattgeben von thätigen stets achtbaren Eolle- gcn ablockcn ist nicht anders als eine modificirte Die berei zu nennen." Wird Jemand beweisen, daß der Mann unrecht hat? 8 ss 8. Eine Stimme ans dem Publikum über die Auf hebung dcS Rabatts. Die Leipzig» Zeitung enthält in einer Privatmittheilung aus Berlin v. 24. d. M. Folgendes: „Der neulich in einer Buchhändler-Kreisvcrsammlung improvisirte Vorschlag, dem Publikum keinen Rabatt mehr zu geben, findet hier wenig Anklang. Nicht mit Unrecht verlangt man, daß die Buchhändler erst feste Preise für die Bücher wieder einführcn mögen, denn in Bezug auf die meisten gangbaren Bücher bestehen solche leider nicht mehr; mögen doch die Verlags- und Sortiments-Buchhändler »st in das Chaos ihr» Ordinair-, Netto-, Baar-, herabgesetzten, Partie- rc. Preise Licht und Ordnung bringen, ehe sie eine Reform dem Publikum gegenüber anzubahncn versuchen." Der Verweis ist zwar etwas derb — ob aber auch ohne allen Grund? 16. W u n s ch. Der Gebrauch, die Preise auf den Facturcn gleich netto auszuwerfen, wird immer allgemeiner. Es ist schon so Manches darüber pro et contra gesprochen und geschrie ben worden; ich für meinen Theil möchte ihn einen Fort schritt nennen, da wir alle aus Erfahrung wissen, welche Erleichterung und Zeitersparniß er uns beim Meßabschluß verschafft, was doch gewiß etwas werth ist. Aber unbedingt nothwcndig scheint mir durch dieses IVetto-Facturiren geworden zu sein, daß der Absender die Ladenpreise vor der Netto-Linie bemerke, damit der Em pfänger gleich weiß, ob das Buch mit ^ oder sä verrechnet wird, da dem Sortimentsbuchhändl» doch unmöglich zugc-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder