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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.04.1849
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1849-04-03
- Erscheinungsdatum
- 03.04.1849
- Sprache
- Deutsch
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348 IM 27 Antwort auf den Angriff in Nr/I» d. Bl.: „Ein Beitrag zur Nabattsragc." (Durch Verweigerung der Aufnahme eines ausführlicheren Aufsatzes — von Seiten der Nedaction — verspätet.) Herr Stein, als Vertreter der Riegel'schen Buchhandlung, hat es versucht, ein offenes Verfahren meinerseits zu entstellen, das weder mit der Nabattfrage, noch sonst mit buchhändlerischen Prinzipien etwas zu theilen hat, sondern lediglich ein persönliches ist, daher auch gar nicht für das Börsenblatt geeignet erscheint. Ich habe allerdings an die betr. Behörden, deren Bedarf die Riegcl'sche Buchh. besorgt, die hohen Rabatt-Offerten gemacht, aber nicht, um zu verdienen und mir Kundschaft zu verschaffen, sondern einzig und allein um Herrn Stein es fühlen zu lassen, daß ich nicht der Mann bin, welcher sich ruhig darein gibt, wenn der Vrodfeind darauf ausgeht, mir zu schaden, nur in der Absicht, um zu schaden, sogar bei einem Schaden, den er selbst dadurch hat. Dies zu beweisen, schickeichein Factum voraus, was sich im Anfänge des I. 1848 zutrug, und die Handlungsweise des Herrn Stein in ein klares Licht stellt. Als nämlich damals ein Ereigniß in Potsdam, das spater unter der Bezeichnung „Matrazzenball" eine traurige Be rühmtheit erlangte, allgemein von sich zu reden machte, geschah es, daß von Seiten des Publikums in meiner Handlung nach einer Num mer des „Berliner Eharivari" gefragt wurde, worin der famöse Vor fall ausführlich beschrieben sein sollte. Es wurde darauf hin eine Partie der betr. Nr. verschrieben, welche reißend abging, als ich auf einmal erfuhr, daß man mich als Betheiligten in Verdacht hatte und das Offizier-Eorps deshalb keine Bücher mehr von mir kaufen wolle. Es konnte mir dies nicht gleichgültig sein, um so mehr, da ich für verschiedene Regiments-Bibliotheken ansehnlich Bücher lieferte. Nach vielfachen Beschwerlichkeiten erfuhr ich endlich vom Eommandanten, daß ein mich gravirendcr Brief vom Verleger Hirschfcld in Berlin Vorlage, der, an die Riegcl'sche Buchh. gerichtet, von Herrn Stein ausgeliefert worden war. In diesem Schreiben hatte Hr. Hicschfeld auf den Vorwurf der Riegel'schen Buchh. hin, der er keine Exemplare gesandt hatte, zu einer schmählichen Ausrede seine Zuflucht genommen, welche ec durch folgende, ausdrücklich „an Eides Statt" gegebene Erklärung, die ich im Original der Red. d. Bl.*) übergeben habe, zu rücknahm : Dem Buchhändler Otto Janke in Potsdam bescheinige ich hiermit auf sein Verlangen an Eides Statt folgendes: „Ich habe allerdings, wenn auch in der Eile und nicht überlegt, an die Ricgel'sche Buchh. in Potsdam geschrieben: „Durch die Horvath'sche Buchhdlg. erfuhr ich die Potsdamer „Geschichte, da dieselbe so freundlich war, mich darauf auf merksam zu machen, daß ich diese für den Charivari benutzen „konnte:c." Die Veranlassung hierzu gab mir jedoch die Ricgel'sche Buchh. selbst, welche mir eine nicht unbedeutende Bestellung auf die Nr- 8 des bei mir erscheinenden Charivari mit dem Vorwurfe aufgab, warum ich ihr nicht mit der Horvath'sihen Buchhdlg. zugleich eine Partie Exemplare gesandt hätte. Gegen diesen Vorwurf mich zu rechtfertigen, habe ich zu einer Nothlüge meine Zuflucht genommen, die ich in meinem Interesse aller dings eigenmächtig mir erlaubte, um dadurch die Ricgel'sche Buchh. zur thätigcn Verwendung für dieses Heft anzusporncn. Ich habe mir Nichts weiter dabei gedacht, am allerwenigsten aber ahnen können, daß die Ricgel'sche Buchh. wohl gar in ihrem Neide gegen den Concurrentcn den Mißbrauch soweit treiben würde, eine Privat-Corre- spondcnz, die einem jeden Geschäftsmann heilig sein muß, auf so uner hörte uncollegialische Weise zum Nachtheil ihrer College« Preis zu geben. Die Horvath'sche Buchh. und deren Besitzer Otto Janke sind demnach leider zum Gegenstände schuldloser Verdächtigungen gemacht worden; auf Pflicht und Gewissen erkläre ich hierdurch, daß sie inir weder einen Ar- *) Erwähntes Original befindet sich in unseren Händen. Die Redaction. rikel „Matratzen-Ball" (direct noch indirekt) zugcsandt,' noch irgend wie eine Mitkhcilung darüber gemacht haben. Da ich wohl die Angabe der Quelle, aus der ich die qu. Sache ge schöpft, nicht anzugcbcn nöthig habe, so glaube ich dennoch durch meine gegenwärtige Erklärung den Verdacht, welchen man auf die Löbl. Hor- vath'schc Buchh. und deren ehrcnwcrthcn Besitzer fälschlich geworfen, hier durch vollständig erledigt zu sehen und werde zur Genugthuung des un schuldig verdächtigten gen. Mannes diese meine Erklärung nicht allein öffentlich bekannt machen, sondern auch die unerhörte Handlungsweise der Riegel'schen Buchh. in hiesigen öffentlichen Blättern und im deutschen Buchhändler-Wörscnblattc der Beurlheilung eines jeden Unpartheiische» anhcimstcllen. Berlin, den 10. Februar 1818. (1,. 8.) (gcz.) Louis Hirschfcld. Aus dieser Erklärung, die ich zu meiner Rechtfertigung vielfach hier circulircn lassen mußte, werden die Herren College« ersehen, wie der H. Stein kein Mittel scheute, um dem Eoncurrenten um jeden Preis zu schaden, selbst aus die Gefahr hin, als Denunziant sich bloß zu stellen. Aehnlich ist es mit derZeitungs-Angelegeiibeit, wo H. Stein be hauptet, daß ich in Folge der politischen Ereignisse ic. eine Zeitungs-Ex pedition eingerichtet hätte. Dicß ist ganz falsch. Jahr und Tag hin durch nämlich war das Potsd. Publikum von dem hies. Post-Amt der Art in Betr. der Berliner Zeitungen (Voß ck Spener ins Bes.) nach lässig und schlecht bedient worden, daß es mit Freuden zugriff, als ich, den guten Wind benutzend, die Concurrenz ansing. Ein großer Zu lauf wurde mir und nur durch die Besorgung in Masse (täglich über 40 Kl) war mir die pünktlichste Bedienung möglich, weil ich im an dern Falle — wie die Niegel'sche Buchh. es thut— sonst per Post hätte beziehen müssen, wo bei diesem Geschäfte mit der Ausgabe auf die Minute, nach Ankunft des ersten Berliner Zuges, die nöthige Ga rantie gefehlt haben würde. In Folge der der Post cröffneten Eon- currenz ist auch dieselbe auf einmal pünktlich geworden und nun kömmt plötzlich die Ricgel'sche Buchhandlung mit einer neuen Eoncurrenz, um mir von meinen Abonnenten nach Möglichkeit abzujagen und das ganze Geschäft zu verderben. Herr Stein, der nach Auslieferung des qu. Hicschfeld'schen Briefes, auf Zulauf der Offiziere rc. (vielleicht vermeintlich) rechnet, der ferner in dieser bewegten Zeit der Partheiung, wo in Potsdam wie in vielen andern Städten die Eoulcuc schwarz weiß mit schwarz-roth-gold in einen Eonflict auf braun und blau zu stoßen in Gefahr steht. Alles daran setzt, mir zu schaden, — hat bisher zugesetztund kann aufkeinen Gewinn rechnen, weil schwerlich von meinen prompt bedienten Abonnenten so viele zu ihm übergehen werden, als dazu gehört, um die großen Unkosten zu decken, während für mich jeder abgehendc Abbonncnt ein baarer Verlust ist. Das weiß auch Herr Stein reckt gut; aber er will, er muß mir um jeden Preis schaden. Um ihm deshalb gebührend zu begegnen, ihm zu zeigen, wie bitter solche Verluste sind, that ich Schritte bei den Bibliotheken, wo die Riegcl'sche Buchhandlung liefert und machte die hohen Rabatt-Offer ten, zeigte dies aber offen und ehrlich sofort Herrn Stein an und er klärte mich bereit, Alles zurückzunehmen, sobald er von seinem Ver fahren ablicße. Dies ist nun von ihm nicht geschehen, daher ich gar kein Geheimniß daraus mache, daß nun von mir Alles so in Ausfüh rung kommen wird, wie ich es der Riegel'schen Buchh. angedroht habe; und kann füglich hier von einer sogenannten Schleudere! nicht die Rede sein. Mögen die Herren Eollegen hiernach jenen Angriff in No. 19 d. Bl. gehörig würdigen; mich beruhigt das Bewußsein, hierbei als schmählich angegriffener Theil so gehandelt zu haben, wie ich es meiner Natur nach nicht anders kann. Herr Stein hätte wohl daran gcthan, seinen hohlen Angriff zu unterlassen, da solche persönliche Reibungen gar nicht für das Buchh.-Organ passen und auf den provocirenden Produzenten zurückfallen. O. Janke. ..
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