Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1849

1261 -1849^ scheinungen besonders der deutschen und französischen Literatur, und wird in großer Anzahl gratis an die Bücherliebhaber verthcilt. Wie sehr die Aufmerksamkeit der Engländer auf dies Veczeichniß gerichtet ist, geht aus einer sehr lobenden Erwähnung desselben in der biterar)' Oaroltv vom 20. Octbr. d. Jahres hervor- Dasselbe wird von einem Deutschen,Hrn. Otto Marcus, im Hause von Dulau L Co., zusammen gestellt und tragt sehr viel zur Bekamitmachung und Verbreitung der deutschen Literatur in England bei. Zu Philadelphia ist erschienen: II>o Ooograpbieal anä Oeolo- xiesl Distribution vk kossil kuel, or älineral Oomdustibles emplo^eel in tliv Krts anel älanukacturs«: tlieir kroäuotion, Lonsnmplion, Oom- meroiol Distribution, krieos, Dutios etc.-inclruiinA 400 Ltatistical lobles, null 1100 Knulxsos ok istiner-al Zituminous Lubstsnecs. IIIu- strateä vvilli colnurell mops ans llioxrams. tt. Ooevliny: lo^Ior. Dieses wichtige Werk hat in Nr. 182 des LllindurAl» lieview eilte wcitläuftige Besprechung gefunden. l^ot'es soll yueries ist.der Titel eines neuen Wochenblattes, wel ches als Vermittlungsorgan für Literaten, Archäologen und Künstler dienen soll. Wem im Laufe seiner Studien interessante Bemerkun gen aufstoßen, die er für mittheilungswürdig hält, dem stehen die Spalten des Blattes offen —- wer Fragen zu stellen hat, mag sie in- scriren lassen, in der Hoffnung, sie beantwortet zu erhalten. Beiträge zur ersten Nummer von Collier, Thomb, Maitland, Corney weisen dem Blatte sofort eine Stellung an- T. B- M. (? Thomas, Babing ton Macaulay?) bittet um Auskunft über den Ausdruck: b'lemisli Kecmintff, über Bedeutung desselben, sowie von wem und wo zuerst angewendet. Ist einer unserer geehrten Leser im Stande, die ge wünschte Auskunft zu ertheilen?— Das Feld der physischen Geographie ist seit der Verpflanzung von Berghaus' berühmtem Atlasse auf englischen Boden, mit großem Eise» in England bebaut worden. Eine neue Ausgabe von Mrs. So- merville's plivsio-st Ooograpb^ in 2 Theilen ist kürzlich erschienen- — E. Hughes hat Ootlines ok kli^sieal OovArap!,^ erscheinen lassen. E. Govcr hat einen billigen Abdruck der Vorlesungen des Professor Guyot (von Genf) über physische Geographie — zu Boston V. St. in französischer Sprache gehalten und von Felton und Agassi; in das Englische übersetzt — mit hübschen Karten versehen, veranstaltet. Johnstone, der Herausgeber der englischen Ausgabe von Berghaus, hat denselben jetzt in verkleinertem Maaßstabc (24 Blatter) zum Preise von Psd. St. 2. 12. 6 veröffentlicht. Ferner hat der rühmlichst be kannte deutsche Geograph August Petermänn einen physischen Atlas in 15 Blättern (Preis 1 Guinee) so eben vollendet. Für den Schulge brauch hat E. Hughes einen kleinen physischen Atlas zum Preise von 1 sh. 6 d., E- Gover einen solchen (2 sh. 6 d ) angefertigt. Der Monat October brachte zwei neue Biographien Sweden- borg's. Die eine von E. Rich u. d. T.: K bioxropkicsl 8ketck ok kimunuvl 8evellvnbor^ rvitli .an ncoount ok bis vorles. 8. 2 sh. — die andere von I. I. G. Wilkinson u. d. T-: bim. 8rveäenborA; a bio- §r.apbx. 8. 5 sh. Friederike Bremer befindet sich augenblicklich-in den Vereinigten Staaten, und hat sich mit dem Verleger, Herrn Putnam, über die Herausgabe ihres neuen Romans verständigt. Das Verlagsrecht der Werke von G. P. stk. James ist jetzt in die Hände von Simms L M'Jntyrc übergegangen, die die Heraus gabe davon in Monatsbänden zu 1 sh. beabsichtigen- Die Literatur der Faustsage bis Ende des Jahres 1848. Systematisch zusammengestellt von Franz Peter. Als Manuskript gedruckt, ist der Titel einer kleinen Schrift, die so eben in Leipzig die Presse verließ und die, wie der Verfasser selbst bekennt, nicht geschrieben ist, um die große Anzahl von Gelegenbeitsschrikten zu Goethe's lOOstem Geburtstage-noch zu vermehren- Dieselbe gibt die Literatur desjenigen Stoffes, der in Goethe seinen würdigsten Be arbeiter fand und der andrerseits auch Goethe zur Grundlage seines großartigsten Weckes diente, und wird gewiß jedem Goethe-Verehrer eine willkommene Erscheinung sein. In gegenwärtiger, an innerer und entschiedener Gesinnung so ar men Zeit, empfehlen wir zwei deutsche Nationalwerke, welche zu einer wahren patriotischen Begeisterung führen — kür eine warme hochher zige deutsche Idee beseelen und entflammen können; — zwei Werke, welche kein auf deutsche Bildung Anspruch machender Mann, na mentlich auch kein Buchhändler, ungelesen lassen sollte. Es ist die deutsche Nationalliteratur vom Direktor Vilmar in Marburg, und das früherbin in diesem Blatte schon besprochene „Le ben des Friedrich Perthes von Clemens Perthes." Das kürzlich erschienene 4. Heft des Journals derAmerikanischen Orientalischen Gesellschaft enthält einige für vergleichende Sprachen kunde wichtige Artikel: Von I. L. Wilson, Missionär am Gabun flusse in Sud-Afrika, vergleichende Wörtersammlungen der haupt sächlichsten Negerdialekte Afrika's; — ferner Abhandlungen über die Zulusprache und verwandte Dialekte von Beyant und Grout. . A n z e i g e b l a t t. (Inserate vo» Mitgliedern de» Börse,ivercinS werden die dreigcspaltenc Zeile oder Raum mit S Pf. sächs., all- übrigen mit 10 Pf. sächs. berechnet.) Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. (8872.) Wir beehren uns hiermit ergebenst an- zuzcigen, daß wir unsere Parchi m'sche Buchhand lung nach Wismar verlegt und hier bereits wieder eröffnet haben. In unserer Geschäftsver bindung mit den Herren Collegen tritt hierdurch jedoch keine weitere Veränderung ein, als daß die selben auf den Contis, Facturcn und sonstigen Couverts statt unseres bisherigen Wohnorts: Parchim von jetzt „Wismar" als solchen zu bezeichnen belieben. Nähere Mittheilungen über unseren jetzigen erweiterten Geschästskrcis erfolgen in einem besonderen Circulair. Wismar, den t3. November 1849. Ergebenst Hnistorff'sche Hofbuchhandlung. (8873.) Zu verkaufen ist in einer größern Provinzialstadt Preußens eine größere, gut eingerichtete B u ch - und Stein- druckerci nebst dem Verlag eines seit LO Jahren bestehenden 3mal wöchentlich erscheinenden, sehr verbreiteten Wochen - und Jntelligenzblatles und noch einem andern sehr einträglichen Verlagsar- tikcl. Zu berücksichtigen ist, daß dies Geschäft in der unruhigen Zeit (1848—1849) ebenso eindäg- lich war, wie in ruhigen Jahren. Zur Sicherheit des Käufers soll der Kaufpreis nach dem jähr lichen Ertrage bestimmt werden, und zwar fordert Verkäufer nur ein Drittel des Reinertrages mit 5 LH kapitalisirt, also für je 1000 jährlichen Reinertrags 6866 Kapital. Der Materialwert!» der Buch- und Stcindruckerei ist circa lO.OoO /. — Käufer, die nicht 20,000 >/> anzahlcn können, wollen sich nicht melden. Kauflustige wollen sich in frankirten Briefen an Herrn Buchhändler H. Burchhnrvt in Berlin wenden.