Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.01.1858
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1858-01-27
- Erscheinungsdatum
- 27.01.1858
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- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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168 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 12, 27. Januar. Nichtamtlicher Th eil. Offenes Sendschreiben an die Red. der Süddeutschen Buchhändler-Zeitung von der Red. des Börscnbl. Ihre Betrachtung, womit Sic den cinundzwanzigstcn Jahrgang Ihres Blattes einlciten, ist leider erst jetzt zu unserer Kcnntniß ge kommen. Wir haben dies zu bedauern, weil Ihre Bemerkung, Sie finden zur Besprechung allgemeiner und besonderer Fragen in Ihrem Blatte den Umstand besonders ermunternd, daß das Börsen blatt, wie es scheine, mit Absicht und nicht ohne triftigen Grund, in der letzten Zeit sich auf die Sammlung, Uebersicht und Zusammen fassung aller buchhändlerisch wünschcnswerthcn und nöthigen Be kanntmachungen beschrankt habe, bisjetzt unberichtigt geblie ben ist. Gestatten Sie uns, Ihrer Bemerkung ebenso offen als be stimmt entgegenzutreten. Es gehört allerdings mit zu unserem Streben, möglichst Alles dem Buchhandel zur Mittheilung zu bringen, dessen Kenntnisnahme demselben entweder geschäftlich nöthig ist, oder sonst praktisch nutzbar erscheint. Wir halten diesen Gesichtspunkt um so fester, weil wir von der Ansicht ausqchen, daß das amtliche Blatt des Börsenvereins gerade in dieser Beziehung so vollständig als möglich sein muß. Anderseits aber ist uns weder eine „Absicht" noch ein „trif tiger Grund" bekannt, der Erörterung von cinschlagenden Tages- fragcn oder Beiträgen theoretischen Inhalts irgendwie die Aufnahme beschränken zu wollen; der vorige Jahrgang weist vielmehr eine ganze Reihe von Artikeln über Presse und Buchhandel auf und widerlegt somit Ihre Meinung durch die That. Wenn gleichwohl deren Zahl gegen frühere Zeiten abgcnommcn hat, so gibt es Gründe, welche unabhängig von unserer Absicht eine solche Beschränkung herbci- führen konnten. Zuerst ist zu bedenken, daß die gerechtere Ent wicklung des Buchhandels bciweitem nicht mehr den vielseitigen An laß zu Mitthcilungcn wie ehedem bietet; dann ist es unverkennbar, daß die persönlichen Interessen den Sinn für das Gemeinnützige in unserer Zeit bedauerlich abgeschwächl haben; endlich aber sind die rüstigsten Vorkämpfer durch die gemachten Erfahrungen cnt- muthigr und haben cs aufgcgeben, im Börsenblatt ihre Besserungs- Vorschläge auszuführen. Zur richtigen Beurtheilung darf ferner der Umstand nicht un beachtet gelassen werden, daß die Statuten des Börsenblattes für die Zulassung von Beiträgen zwar nicht sonderlich beschränkend sind, daß sie aber an Form und Inhalt gewisse Forderungen stellen, deren Nichterfüllung pflichtgemäß die Ablehnung verschreibt, während Ihr Blakt sich eines viel weiteren Spielraums erfreut, indem wir wenigstens manchmal Erscheinungen darin begegnen, denen wir un sere Spalten verschließen mußten. Wir dürfen uns nach alledem erlauben, Ihre obcngedachtc Un terstellung von einem enger gezogenen Wirkungskreise des Börsen blattes als nicht begründet zu erklären, und wenn wir auch ferner darüber erfreut sein werden, Ihr Blatt an den Interessen des Buch handels mitfördern zu sehen, so werden wir uns doch dadurch nicht abhaltcn lassen, auch dem Börsenblatt,? seine volle Wirksamkeit zu bewahren, und Jedermann für jede annehmbare Unterstützung da bei aufrichtig danken. Antwort giif die Frage „Wo hört der Ladenpreis aus?" in Nr. 9. d. Bl. Hr. Bloch (Lassar's Buchh.) in Berlin erwähnt in Nr. 9. d. Bl. einer Differenz mit einer Heidelberger Firma, zu welcher die Aufhebung des Ladenpreises eines seiner Eommissionsartikel die Ver anlassung gegeben hat. — Nach der Praxis unseres Geschäftes ist Hr. B. offenbar im Unrechte, denn cs handelt sich in dem berührten Falle nicht um das Recht der Preisbestimmung, welches ihm Nie mand bestreiten kann, sondern um die Abweichung von einer bereits getroffenen Bestimmung und um die Unterlassung rechtzeitiger Mo- tivirung der Abweichung. Hätte Hr. B. der Bcglcitfactur die Be merkung „antiquarisch" hinzugcfügt, so wäre er im Rechte, die nach trägliche Auseinandersetzung der Gründe seines Verfahrens und selbst das Erbieten zur Rücknahme des fraglichen Artikels hebt jedoch die Gründe nicht auf, welche den Besteller zu der Ansicht verleiten mußten, daß der facturirtc Preis auf einem Jrrthume beruhe, dessen Eonscquenzcn nur dem Urheber zur Last fallen könne». H. M. Abwehr des Artikels „Zur Rüge der Reklamen" in Nr. 8. b. Bl. Auf den vorbemcckten Artikel und das darin gedachte „Einge sandt" in die Erfurter Anzeigcblätter fühlen wir uns veranlaßt zu bemerken, daß dasselbe keineswegs von der löbl. Kcvser'schen Buch handlung hier zum Abdruck mitgetheilt wurde. Erfurt, 22. Januar 1858. Mever's Allgemeiner Anzeiger. In Nr. 8. des Börsenblattes wird in einem „Zur Rüge der Reclamen" überschriebenen Aufsätze auch ein „Eingesandt" aus der Erfurter Zeitung abgedruckt. Der Zweck und die Quelle des Ar tikels im Börsenblatt,' ist für mit den hiesigen Verhältnissen bekannte Personen unschwer zu errarhen; was jedoch die dem „Eingesandt" unterlegten Folgerungen betrifft, so zerfallen sie in Nichts durch den Umstand, daß das Eingesandt o h ne W i sse n u n d W i l len der Kcvser'schen Buchhandlung Aufnahme in der Erfurter Zeitung fand. Erfurt, den 22. Januar 1858. I. G. Cramer, Herausgeber der Erfurter Zeitung. Vorstehende Erklärungen der beiden Redaktionen, in deren Zeit ung gu. „Eingesandt" Aufnahme gefunden, werden sicherlich den Herren Eollegen vollkommen genügen. Erfurt, den 22. Januar 1858. Keyser'sche Buchhandlung. Miscellen. Der König von Bayern hat für die Herstellung eines in allen wissenschaftlichen Kreisen längst und vielfach vermißten Werkes, nämlich eines vollständigen und gründlichen 7V, aus seiner Cabinetseasse 10,000 Fl. angewiesen. In gleicher Weise hat derselbe für eine G e sch i ch t e der bayerischen Staatsver waltung, mit deren Abfassung Prof. Pözl beauftragt worden ist, 6000 Fl. bewilligt. Der Rabat tunfug im Buchhandel. — Jeder Buch händler hat wohl das endliche Erscheinen einer neuen billigen Aus gabe von Körnec's Werken mit Freuden begrüßt, und gewiß ist ebenso das Publicum zufricdengestellt, die Wecke eines seiner Lieb- > lingsdichter für wenig Geld zu bekommen, denn Einen Thaler gibt jeder gern für Körner's Werke. Nichtsdestoweniger scheint dieser Preis den Herren Schroedel <b Simon in Halle noch zu hoch, den» sie zeigen die neue Octavausgabe in 1 Bande zu 25 S-f öffent lich an. Was soll man hierzu sagen? Hat jene Handlung etwa ^ Furcht, zu schnell reich zu werden, wenn sie den ihr zukommenden ! reellen Gewinn an das Publicum geradezu wcgwirft, das ihr dafür nicht einmal Dank weiß? Denn wer 25 S-s zahlt,
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