Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1858
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- Band
- 1858-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1858
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- Deutsch
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2388 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. »z? 180, 6. December. erworben hotte, und deren Sichtung, Entzifferung, Anordnung und Verzeichnung mir gleichfalls übertragen und in etwa anderthalb Jahren zu Stande gebracht wurde. Nach Ausscheidung des Werth- losen und einer Menge von Doublctten hat sich mit ziemlicher Ge wißheit hcrausgcstcllt, daß dem Weigcl'schcn Autographcnschatz aus den zwei Jahrhunderten der Kirchenverbesscrung und des deutschen Krieges, wozu jetzt auch zahlreiche Documcnte aus dem fünfzehnten gekommen sind, an Reichhaltigkeit und Vollständigkeit schwerlich eine zweite der vorhandenen Sammlungen gleichkommen wird. Lassen wir nun eine gedrängte Ucbersicht desjenigen, was die Sammlung, eigentlich zwei einander ergänzende, in sich birgt, folgen. Von Kaiser Maximilian I. an, mit welchem sic beginnt, bis mit Leopold I. fehlt keines der männlichen Glieder des Habsburgischcn Hauses in Oesterreich und Spanien (mit Ausnahme etwa nur des Jnfantcn Don Carlos), kaum eine oder die andere der resp. Ge mahlinnen. In gleicher Vollständigkeit erscheinen sämmtlichc anderen deutschen Dynastien in ihren regierenden oder apanagirten Häupt ern: den Hohenzollern in Brandenburg (incl. den großen Kurfürsten und seine erste Gemahlin), Franken und Schwaben; die Wettiner, Wittelsbacher, Welfen, Askanier, Nassauer in Deutschland und Alt-Niederland, die Oldenburger in Holstein und Dänemark u. s- w. Neben ihnen die edelsten Geschlechter des Kaiserstaatcs und übrigen Deutschlands, lheils erloschene, theils blühende, und wer aus ihnen sich irgendwie in Feld- oder Eivildienstcn hervorgcthan hat. An Jörg von Frundsbcrg, Franz von Sickingen und Götz von Ber- lichingen (von ihren Zeitgenossen werden bis jetzt nur Seb. Scharllin von Burtcnbach und Ulrich von Hutten vermißt) reiht sich mit Wiens Vertheidiger, Niklas von Salm, ein stattlicher Gencralstab kaiserlicher Kricgshauptlculc des sechzehnten und siebzehnten Jahr hunderts bis zu den letzten Helden des dreißigjährigen Kriegs herab, die, wie Basta, Wallcnstcin's Kricgsmeister, Dampicrrc und Buc- quoi, für Habsburg stritten: Mclander, Sporck und Johann de Werth. Ungemein zahlreich sind die Documcnte aus Ungarn und Siebenbürgen, ungarisch oder lateinisch abgefaßt und meist zierlich geschrieben: Schreiben nicht nur sämmtlicher siebcnbürgischen Fürsten, bez. ungarischer Kronprätendenten, Johann's von Zapolya, Bethlcn Gabor's, der Bathori und Rakoczi, sondern auch der er lauchtesten Häuser des Ungarvolkes. Auch Polen ist vertreten. Italien repräsentier» die Häuser Sforza und Visconti, Medici, Este, Farnese, Rovere u. A., am reichsten sind die Gonzaga bedacht. Zwei Päpste (Urban VIII. und Alexander Vll.) eröffnen den un- übersehlichcn Reigen der Kardinäle, darunter Baronius, Bellarmin, beide Granvclla, Richelieu und Mazarin, der Erzbischöfe (Deutsch lands und Ungarns), Bischöfe auf mehr denn vierzig bischöflichen Sitzen, Klosteräbte und sonst distinguirlcr Geistlichen der katholischen Kirche. Aus Mar I. Zeitalter tragen wir Rcgiomontanus, Eonrad Eeltes und Treitzsauerwcin nach; hier fehlt etwa nur der bayerische Geschichtschreiber Turmair, genannt Aventin (ff 1534). Der römi schen Kirche gegenüber steht ein volles Jahrhundert und mehr ent lang der Protestantismus Deutschlands, Hollands und der Schweiz mit seiner Fülle berühmter Theologen, Universitätslehrer, Humani sten, Rcchtsgelehrten, Staatsmänner, Diplomaten u. s. w. An Italien schließt sich das savoyische Herzoghaus, an dieses Lothringen, beide reich in der Sammlung vertreten, besonders das letztere, dessen vielfach verzweigte Fürsten-Descendcnz sich theils, wie der Zweig Guise, an Frankreich lehnt, theils herüber nach Deutschland weist. Die überaus stark bevölkerte Rubrik Frankreich führt zuerst sämmt lichc Throninhaber, sodann die übrigen Glieder der königlichen Linien Valois und Bourbon, zuletzt auch den französischen hohen Adel, die Diplomatie, das Cabinet und Marschallat in ihren hervorragen den Würdenträgern vor. Selbst der portugiesische Thron zählt mehrere seiner merkwürdigsten Repräsentanten. Noch weniger durfte Großbritannien mit Elisabeth bis mit Karl II. fehlen. Bcmcrkens- werth durch ihre Bedeutung und Vollständigkeit sind ferner die Documcnte aus dem Freihcitskampfe der Niederländer, einerseits der Begründer dieser Freiheit, Wilhclm's von Oranien, seiner Söhne, Ludwig's von Nassau, Egmont's, Hoorne's, sowie derer, welche im Verein mit ihnen den Kampf in Rath und Feld unterhielten und zum vauernden Erfolge führten; andererseits eine ansehnliche Reihe spanisch oder französisch abgefaßter Schriftstücke spanischer und belgischer Granden, die seit Don Juan d'Austria, Margaretha von Parma, Alba und Alexander Farnese (diese cingeschlossen) im In teresse der drei Philippe fochten und reagirtcn. Von den militärischen und staatsmännischen Größen der Krone Spanien in diesem und dem nächsten Jahrhundert wird kaum eine einzige vermißt. Dem großen deutschen Religionskriege präludircn die Wortführer des 1608 zu Horn geschlossenen evangelischen Bündnisses, sodann die (Hinge richteten oder geächteten) Häupter des böhmischen Aufstands, und die Männer der Reaction in Böhmen, Mähren, Schlesien und Oesterreich. Den Schlußreigcn bildet Schweden, das nun in kurzem auch die Wahlstatt betritt, in der Sammlung aber mit einem be- inerkcnswerthcn Schreiben König Johann's l>>. beginnt, durch einen fortlaufenden Gcschichtscommentar von Dokumenten, welche die Gestalten Gustav Adolf's, Christinens und Karl X. Gustav's, ihrer Räthc und Feldobersten, kurz aller der Makadorc des evangelischen Glaubens- und Befreiungskampfes ersten und untergeordneten Grades vergegenwärtigen. Unter allen diesen Bekämpfen: des Kai serhauses und der Ligue (Schweden, Deutsche, Dänen, Schotten, Franzosen) fehlt wenigstens keine der höchsten Cclcbritätcn. Als noch Fehlende, mehrcntheils subalternen Ranges, wüßten wir aller dings noch mehrere aufzuführcn, wie den bei Breitcnfeld gefallenen General-Major Maximilian von Trustal, den Stadtcommandankcn von Hamburg, Dodo von In- und Kniphausen, Widerhold, den Vertheidiger von Hohentwiel, Hebron *), Ruthven, Slange u. A.; allein die umsichtige Thätigkeit des Sammlers wird nicht ruhen noch rasten, bis sämmtlichc Lücken durch Kauf oder Umtausch ausgefüllt sind. Zu diesem Zwecke ist schon vor mehreren Jahren ein gedrucktes, das Fehlende angcbcndes Verzeichnis von ihm ausgegeben worden, welches auch die Erwerbung einer namhaften Zahl wichtiger, bereits in die neuere Sammlung eingereihter Autographen zur Folge ge habt hat. E. Köhler. (Mag. f. d. Lit. d. Ausl.) Miscellen. Berlin, 14. Nov. Der Absatz der hiesigen Zeitungen im laufenden Quartal ist folgender: Kladderadatsch 24,500, Vossische Zeitung 14,875, Volks-Zeitung 12,500, National-Zeitung 6700, Kreuzzeitung 6700, Spcner'schc Zeitung 6320, Publicist 5100, Gerichts-Zeitung 4800, Zeit 4500, Jntclligenzblatt (altes, Hayn) 3850, Verordnungsblatt (neues, Möser) 2810, Börsen-Zeitung 2060, Bank- und Handels-Zeitung 2060, Montags-Zeitung „Ber lin" 1300, Montagspost 1000, Preußisches Wochenblatt 800, Ber liner Revue 550. (AUg. Ztg.) Pcrsonalnachrichteil. Herrn Hermann Mendelssohn in Leipzig ist vom Prinz- Regenten von Preußen für die Einreichung eines Exemplars der neuen Ausgabe der „Geschichte Friodrich's des Großen" von Kuglcc und Menzel die große goldene Rcgenten-Mcdaille verliehen worden. ') Er hieß eigentlich Hepburn und gehörte derselben schottischen Familie an, der auch der berüchtigte Günstling Maria Stuart's, Both- well, entsprossen war.
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