Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1854
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- 1854-05-03
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- 03.05.1854
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- Deutsch
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1854.^> 737 N ichtamtli ch er Thei l. DaS Nabattgeben an Kunden ist schon vielfach in diesen Blättern besprochen worden, und von al len Denen, die darüber schrieben, als ein Unfug und eine Unsitte be zeichnet worden — und das mit Recht, denn der Rabatt gehört dem Buchhändler, nicht aber dem Publikum zum größten Theile— gleichwohl ist noch nicht bemerkbar geworden, daß eine durchgrei fende Operation an diesem Krcbsübel zu dessen Vertilgung vorgenom- mcn worden sei, oder als ob jemals nur eine dergl- zu hoffen sei; im Gegentheil greift es jetzt, vielfach bis zur Schleuderei getrieben, in bedauernswerther Weise immer mehr Platz, und aus keiner andern Motive, als: gegenseitige Unterdrückung der benachbarten Sortimen ter. So uncollegialisch und handwerksbrodneidig dieß Verfahren an u. für sich selbst ist, und so viel Schaden sich die auf solche Weise zu Werke gehenden Sortimenter selbst thun, so wird andererseits hauptsächlich der sonst soehrenwcrthe Beruf des Buchhändlers in den Augen des Publikums in ein Licht gesetzt, das nichts weniger als günstig zu nennen ist und den Ruf der Solidität gänzlich unter gräbt. — So kam mir dieser Tage eine Nota von H. K .... in G. zu Händen, worauf derselbe —wie mir der betr. Adressat versichert — u naufgefo rd crt an einem einzelnen Pöstchcn von 1 16U8H kürzte, während ein anderer Abnehmer dieser Firma mich um Aus einandersetzung bat, auf welcheWcise es denn möglich gemacht werde, und wie cs im Buchhandelsgcschäft kurios zugehen müsse, um einer Privatkunde, wie er, bei jeder einzelnen Musikpieqe 33Vo und 40— 508h, wie er schon erhalten habe, geben zu können, und so mehr, zu dessen Aufzählung hier nicht der Platz ist. — Man möchte dazu wirk lich Münchhausen's Genie besitzen, um derartige Fragen auf glau- benmachcnde Weise zu beantworten. Sollte es denn auf keine Weise, wenn unser Geschäft nicht zum gewöhnlichsten Schacherhandel herabsinken soll, ermöglicht werden können, gleiche und bindende Normen zu erzielen, an die zu hal ten jeder Sortimenter (auch viele selbst an Kunden mit Umgehung der Sortimenter crpedirende Verleger) verpflichtet wäre, damit dem selben sein ohnehin durch die Zeitvechältnissc so geschmälerter Ver dienst erhalten wird, den er jetzt buchstäblich mit dem Publikum zu theilcn gezwungen wird, wenn er nicht durch andere, Rabatt schleu dernde Firmen, wie ich eben nur genannt, erdrückt sein will. Möchte dieses ?romeinoria Veranlassung zu einer durchgreifen den und thatkräftigcn Erwägung der Rabattfrage und deren Re form geben, und dann ein einiges Auftreten erzielt werden; — denn das bin ich überzeugt, daß die meisten meiner Herren Collegen meine Wünsche theilen, nur am „Wie?" fehlt es! und dieß zu ermitteln, mögen sich Stimmen in der bevorstehenden Ostcrmessc vernehmen lassen. Ein jüngerer College. Zur Meßzahlung. Der Aufsatz im Börsenblatt Nr. 46 über die Zahlungsvcrhält- nisse in der dießjährigen Ostermcsse, war in der besten Absicht ge schrieben, um auswärtige Geschäftsfreunde zur Vorsicht aufzumun tern. Buchhändler sind in der Mehrzahl nicht immer von dem Zu stande des großen Geldverkehrs unterrichtet, und werden gern eine Bemerkung, welche zu ihrem Besten geschrieben ist, annehmen. Dennoch hat dieser gutgemeinte Aufsatz bereits mehrfache Anfechtun gen erhalten. Daß Alles, Wechsel wie Gcldsortcn, hier in der Re gel zu verwcrthcn ist, weiß Einsender auch, allein hier handelt sich's nur um das Wie. Wenn ein Süddeutscher in gutem Glauben seine Guldcnstücke hierher sendet und denkt, es seien 7 derselben 4 Thalcr Courant, so wird er sich bitter getäuscht fühlen, wenn er daran 2sh Procent verlieren soll, eben so der Oesterreichcr, der seine Silber zwanziger hierher sendet und, anstatt wie früher für 150 fl. 103 -A jetzt nur lOOs/z ff? berechnet findet. Daß man außerdem den Cour- sen, welche unter Angeboten — nolirt stehen, nicht trauen kann, weiß jeder, der hier mit Wechsel zu thun hat, und darum wiederholt der Einsender nochmals, es ist dießmal, mehr als je, Vorsicht bei Auswahl der Meß-Rimessen nothwcndig. Ein Commissionair. MiScellen. Die Londoner gelehrten Gesellschaften sind in diesem Augenblicke eifrig mit einem Plane beschäftigt, den orientalischen Krieg in wissenschaftlicher und künstlerischer Hinsicht auszubeuten. Für Geographen, Geologen, Botaniker, Antiquare und Maler bietet die Türkei mit ihren Nebenländcrn ein weites, noch nicht abgeärn- tetcs Feld der Thätigkeit. Die englischen Zeitungen erinnern wieder holt an das ehrenvolle Denkmal, welches sich die Franzosen durch die wissenschaftliche Commission gesetzt haben, welche Bonaparte nach Aegypten bekleidete, und verlangen, daß England in dieser Beziehung nicht hinter seinem neuen Bundesgenossen zurückbleibe. Bei den eigenthümlichen politischen Verhältnissen Englands muß jedoch ein solches Unternehmen weniger von der Regierung, als vielmehr von der Nation ausgchen, die in dieser Beziehung eben durch die gelehr ten Gesellschaften vertreten wird. Von ganz besonderem Nutzen hat sich auch hier die Photographie bewährt, indem es einem jungen Photographen, Mr. Elliott, gelungen ist, am Bord des Dampfers Hccla, in der Ostsee getreue und klare Ansichten der Küsten und na mentlich der Küstenbefestigungen aufzunehmen, während das Schiff fünfzehn Knoten in der Stunde machte. Es ist daher bereits bei der Admiralität beantragt worden, die Ostseeflotte mit Photographen zu versehen. Es läßt sich nicht leugnen, daß die großartigen Erfindungen der Gegenwart auch ihre Schattenseiten haben. So werden z. B. der sogenannte Natur-Selbstdruck (anastatie priotinx) und die Daguer- rcotypie in diesem Augenblicke vielfach zur Nachahmung und Fälschung alter Kupferstiche, Handzcichnungen und Hand schriften gemißbraucht, was in England bei der allgemeinen Liebha berei des Sammelns und den großen zu diesem Behufe verwendeten Summen gewiß ein ganz einträgliches Geschäft ist. Das Athenäum be hauptet sogar, daß französische Künstler ausdrücklich zu diesem Zwecke nach London geholt worden seien, und empfiehlt namentlich beim Ankäufe Wenzel Hollac'scher Blätter allen Sammlern die größte Vorsicht. Die Berichte vom Stempelbureau über den Umlauf von Zeitungen sind vor Kurzem dem Parlamente vorgelegt und ent halten unter andern folgende Angaben. Im vergangenen Jahre sind im Ganzen 94,961,413 Nummern von Tages- und Wochenblättern gestempelt worden. Im Jahre 1851 war die Zahl nur 89,645,931, und 1852: 92,678,420. Die Verkeilung der Zeitungen nach den vier großen Thcilm des vereinigten Königreiches ergiebt für 1853 folgende Verhältnisse. England 78,274,335; Wales 795,302; Schottland 7,228,702; Irland 8,412,419. Von einzelnen Blät tern: Athenäum 147,000 Nummern; Bell's Life in London (wö chentliches und Sportingblatt) 1,360,000; Daily News 1,165,168; Jllustratcd London News 4,116,598; endlich die Times 13,909,670. (Atlantis.) Die Freunde der vaterländischen Literatur und alle strebsamen Buchhändler werden mit hohem Interesse den eben erschienenen „Bü- chcrschatz der deutschen National-Literatur des XVI. und XVII. Jahr hunderts" als Beitrag zur deutschen Bücherkunde begrüßen. Un-
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