Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1860

»U 143, 19. November. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2391 des ausländischen Autors gerade diejenigen Rechte überkommt, die der ausländische Autor nicht har. Die Frage des stattfindenden Rechtsschutzes von deni Momente, w o das Werk selbst erschienen ist, abhängen lassen , führt immer und immer consequenr zu dem Widerspruch, daß der Rechtsnachfol ger, der Verleger, mehr Rechte hat als der Autor, von dem ihm seine Rechte überkommen; entscheidend und nur entscheidend ist, ob der Urheber des Werkes dasjenige Autorrecht hat, welches von dem preußischen Gesetze geschützt wird. Dieses vom preußiscben Ge setze geschützte Autorrecht ist aber ganz anderer Natur, als z. B. das vom französischen Gesetze geschützte; dort hängt der Schutz von der Deponirung zweier Eremplare der betreffenden Bücher ab, in Preußen ist es ein unbedingtes, aber eben auch nur dieses un bedingte Recht wird geschützt.So dürfte die vorliegende Frage, ob ein Ausländer in Preußen ein Autorrecht hat, auf das entschie denste zu verneinen sein! Anführen darf ich noch, daß Seitens preußischer Gerichtshöfe dieser meiner Ansicht entsprechend schon erkannt worden ist, wenn auch allerdings ein Plenarbeschluß des Obertribunals, durch welchen ein für alle preußischen Gerichte bindender Entscheid gegeben wird, über die Streitfrage, soviel mir bekannt, zur Zeit noch nicht vorliegt. Je bcstimmterund entschiedenerwirzeigen, daß das „inDeutsch- land Erscheinenlassen" eines französischen Werkes nicht diesem Werke den Schutz in Deutschland verschafft, desto geneigter werden wir das französische Gvuver"e!nc„t machen, auf einen vernünftigen internationalen Vertrag eiNzl,«, k» n; sehr zu wünschen ist dann nur, daß alle deutschen Staaten zusammen nur einen Vertrag verein baren ! Freilich — daß dies n l c! t erreicht wird, — dafür sorgen die deutschen Staaten selber! Berlin, den II. November 1860. Springer. lLitorarischer Wegweiser für gebildete Laien. Die Jahre 1859— 1860 von vr. Karl Klüpfel. (Vierter Nachtrag zu dem Schwab und Klüpfel'schen Wegweiser ) gr. 8. (X u 89 S.) Leipzig 1860, Gustav Mayer. 20 N-f. Unter Bezugnahme auf die heutige Versendung des 4. „Nach trags" bringe ich in nachstehender O alphabetischer, naci, den Ver- lagssirmen geordneter Liste, den gestimmten Inhalt an Recensionen zur Kenntniß, besonders der Herren Verleger, und empfehle ihnen wie dem gestimmten Personal unseres Geschäftszweiges diese kri tische Uebersicht der bedeutenderen Erscheinungen von 1859 u. 60. Mil Bedauern konnte ich mich nur dem anschließcn, was der Herr Herausgeber in dem Vorworte über den Mangel an statistischen Mittheilungen sagt *), die uns allein in den Stand setzen konnten, ') Mit dem Borwort, welches ich vor zwei Jahren dem dritten Nachtrag meines literarischen Wegweisers vorangestellt habe, gedachte ich den Anfang zu regelmäßigen statistischen Mittheilungen über den buch händlerischen Marktverkehr zu machen. Ich boffte, das, was ich nach schriftlichen und mündlichen Beiträgen einiger befreundeter Buchhändler und nach eigenen Beobachtungen gab, sonne die Bitte, welche mein Ver leger im Börsenblatt an seine Geschäftsgenoffen richtete, sollte für letztere eine Anregung werden, mir aus ihren Geschäftserfahrungen Materialien zu statistischen Berechnungen über den Stand des literarischen Marktes an zuvertrauen, und dadurch eine genauere Schätzung der Erfolge schriftstel lerischen und buchhändlcrischcn Wirkens möglich zu machen. Daß unsere Mittheilungen unvollständig und die darauf gebauten Schlüffe einseitig waren, das wußten wir selbst recht gut, aber wir wollten zunächst geben, was wir Hallen, und bofften durch Belebrung und umfangreichere Mit theilungen in den Stand gesetzt zu werden, unsere Grundlagen zu ver vollständigen, unsere Schlüffe zu berichtigen. In dieser Hoffnung haben wir uns getäuscht: unsere Angaben wurden als einseitig und ungenau angcfochten, aber von keiner Seile erhielten wir Ergänzungen und ein gehende Berichtigungen. Die Einen glaubten wobl, die Ergebnisse idrer Geschäftsthätigkeit als Geschäftsgcheimniß behandeln zu müssen undwoll- den im 3. Nachtrag begonnenen l i t er a rrsch e n M a r kt b erich t forizusetzen, und wünsche nur, daß uns im Verfolg des Unterneh mens, das wir bei weitem mehr im Interesse der Gesammkheit, als in unserem eigenen fortzusetzen bemüht sind, die nöthigen Unterla gen nicht vorenthalten werden möchten; nur bei einem reichen und viclarkigen Vorrath solcher Daten wird cs möglich sein, dem Markt bericht eine maaßgebende Uebersicht zu verleihen. Leipzig, den 10. November 1860. Gustav Mayer. O Abel, Adler sc Dietze, Agentur des rauhen Hauses (3), Lir -arr. Anstalt in M. (IN), Tnp-lit.-art Anstalt (2), Lrnoltisclie Bucht,, in D. (2). Arnold inL(2), AsherscEo., Baedeker in Ebl. (4), Baedeker in Eff., Bahnmaicr (2), Bassermann (3), Baumgärkner, Becher, Beck inN. (2), Bellmann, Eelser, Beffer's Verlags-Buchh. in B. (5), Beffrr's Bucht,. ,n B. (10), Besser in G (4), Bethgc, Bläsing, Böhlau (4), Gebr. Bornträger, Bossclmann, Bran, Brandstetter (2), Braumül ler (2), Breitkopf sc Härtel (5), Brockbaus (45), Büchring, Buddeus Verl-, Statist.-topogr. Bureau in Stut-g., Eostcnoblc (4), Evita (10), De cker lö), Dieterich (2), Dirccr. d. oesterr. Llvvd, Doeberciner, Lörffling sc Franke (2), Dümmler's Verlagsh. in B. (4), DuMont-Schauberg (2), A. Duncker, Duncker sc Humblot (5), Ebner sc Scudert (ll), Ek lermann in D., Ehlers, Euvert (3), Enqelmann (7), Enke, Epped. des Staatswöikerbucbs, Erped. der „Stimmen der Zeit", Fischer inE-, Fr Fleischer ;3). Flemming (0), Förstner, Franckh, Franz (2), Fricke (2), Fridericbs (2), Frommann in I., Fues Verl. (4), Fues'sche Sorli- mcnrsh, Gaerlner, Gerold s Sohn (6), Göpel (2), Gräbner, Gutscb, Guttentag, Hahn in H. (2), E. Hallberger, Haffrl, Haffelberg. Haube sc Spener, Heinicke, Hiinrichshofcn in Mühlh-, Hemprl, Hcrkig in L. (7), Herzt, Hermann in F-, Heyder sc Zimmer, E. Heomann in Beel. (2), pinrichs (3), Hirschwald, Hirt, Hirzel (7), Hoffmann sc Campe (2), Hübner (2), Hurter (5), Jankc (9), Geogr. Institut, Jügel's Verlag(2), Keil, Kirchheim (2), Klemm in D., Kobei sc Markgraf (9), Koch in M., König in H., Krabbe (0), Krcidcl sc Niedner (4), Kuhlmey, Kuntzc (3), LandeS-Jnd.-Eompt. (3), Langewiesche (3), Laupp(8), Lcchner, Lehmann in L-, Lics-bing, Lindauer (2), Lintz, Lorck (8), Main-, Manz in R. (2), Manz in W., Maithes (2), Mauke (2), Mar sc Eo., G. Maver in L. (5), Meikinger, Sohn sc Eo (15), Meinhold sc S. , O. Meißner (3), Meline, Eans sc Eo., Mendelssohn (3), Metzler (4), Mever in Hann., Mittler'« Sortimcntsh. in Berl., Mittler sc Sohn (2), I. E. B Mohr, Müller in Skett. (2), Naumann, Neumann in S-, Nicolaische Verlaust,, in B., Nitzschke (3), Stoltc ,sc Köhler, Lrell, Füßli L Eo., Palm inM.(2), l F. A. Perehes (8), I. Perthes (13), Perthes - Besser sc Mauke (3), Quack, Raub, D- Reimer (4), G. Reimer (II), Rcmak, Ricker, Riegel s Verlag in B. (2), Riegel in P.(2), Rieger in M., Rieger inS., v.Roh den, Earl Rümpler (II), Sallmayer sc Eo., Sauerländer's Verlag in F. (5), Schabelitz, E. Scharfer in L., Schauenburg sc Eo., Sch>ubc, Schindler in B., W. Schmid in N-, Schneider in Berl. (6), Schönfeld, Schöningh, Schröder in B., Schropp (4), Schultheß (3), Schnitze in L-, F. Schulze in Berl., Schulze in O., Schweighauser'fcheSork.-Bucht,, in B. (2), Schwcizerbact (2), Schweres, Schwetschke (3), Schwetschke sc Sohn '(3), Spam.r (9 , Springer'« Verlag (9), Stahel, Stalling, J.F. Stein kopf, Steicner, Strack (2), Tcmpsky, Tendier sc Eo. (2), Tcubncc ist ' L. (7), Lyomann, Trewrnbt (7), Valett L Eo., Van.enhoeck s: Ru precht, Leit sc Eo. (4), Vcith in C., Velhagen sc Klasing, Verlag für Kunst und Wissenschaft (3), Verlags Bureau in Alt., Vieweg ,tc Sohn ' (4), VogclscCo, Doigtsc Günther (5), Wagner in Berl. (3), Wagnerin Frcib. , Wangler, Weber in L. (7), Weidmann (4), T. D. Weigel (7), Wen,her, Westermann (0), Wepchardk (3), Wicgandc sc Grieben (2), O. Wigand in L. (8), Wigand in G. (2), Winter in H., E. F Winter in Lpzg (7), Wurster sc Eo. (3). ten grundsätzlich einem Unternehmen, welches auf deren Veröffentlichung ausging, keinen Vorschub leisten; Andere scheuten die Mühe der Berech nung und batten kein Interesse für die Sache. Wir wollen über die Giünde der Unterlassung mit den Betreffenden nicht rechten, bedauern aber, unter diesen Umständen, da uns die statistischcn Grundlagen authen tischer Zahlcnangabrn fehlen, auf ferne,^Marktberichte verzichten zu müs sen. Nur das glauben wir ausspreche,, zu müssen, baß es sich bei unse rem Versuch, Materialien für die Statistik des Buchhandels zu sammeln nicht um eine Befriedigung müßiger Neugierde handelte, sondern um ei nen Beitrag zu richliacr Stützung der durch die Presse vermittelten gei stigen Bil-ung. um Beleuchtung eines lehr wichtigen Gebietes derVoikS- wirthschaft. (Aus d. Vorw. v. Klüpfel's Wegweiser.)