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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.01.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-01-03
- Erscheinungsdatum
- 03.01.1887
- Sprache
- Deutsch
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Wahn sein, so würde ich über diese Entdeckung eine herzliche Freude empfinden! Nr. 2311a. Unter dieser Nummer lag ein Prachtexemplar von Burgkmairs Triumphzug Kaiser Maximilian I. in den be kannten Abdrücken des vorigen Jahrhunderts auf. Wir gelangen nun zu der typographischen Ausstellung, die wiederum ein außerordentlich reiches Bild schwäbischen Fleißes, schwäbischer Geschicklichkeit und Ausdauer bekundete. Als Ein leitung hierzu waren im Katalog unter Nr. 2312—23 sehr sinn reich das Buch der Bücher, die Bibel in 12 verschiedenen zu Augs burg gedruckten deutschen Ausgaben zusammengestellt, die den Besuchern der Ausstellung in schön erhaltenen Exemplaren aus dem Besitze der hiesigen Stadtbibliothek entgegentraten. Darunter be fand sich die dritte deutsche Bibel von Jodocus Pflanz - mann, ca. 1471 gedruckt; die fünfte von Günther Zainer her gestellt; die sechste vom gleichen Drucker mit der Jahreszahl 1477; die siebente und achte von Anton Sorg, 1477 und 1480 vollendet; die eilfte von Hans Schönsperger, 1487 gedruckt, sämtliche Ausgaben mit hervorragend schönen Holzschnitten geschmückt, die meisten davon mit gleichzeitigem Kolorit. Nr. 2320 war das von Hans Schönsperger 1523 mit der Tenerdanktype gedruckte Neue Testament in Luthers Über setzung mit Prächtigen Holzschnitzer; Hans Schäufeleins; die blattgroßen Holzschnitte der Apokalypse sind meist Kopien nach Lukas Crauach. Zwei weitere Ausgaben von Luthers Über setzung des Neuen Testamentes waren die unter Nr. 2321 ver zeichnte, im Jahre 1524 von Silvan Otmar zu Augsburg gedruckte und mit großen Holzschnitten von Hans Bnrgkmair geschmückte, deren Titelblatt von H. Sch auffelein ist, dann unter Nr. 2322 die von Hans Schönsperger im gleichen Jahre hergestellte, die merkwürdiger Weise mit den gleichen Typen und Holzschnitten wie jene gedruckt ist. Unter Nr. 2323 endlich befand sich eine von Ludwig Hätz er gefertigte Übersetzung der »Propheten«, von Silvan Otmar 1527 gedruckt. Nun folgen die Augsburger Buchdrucker in chronologischer Ordnung des Beginnes ihrer Thätigkeit und zwar als erster Günther Zainer, dessen Wirksamkeit von 1468—1478 währte. Von ihm lagen folgende Drucke auf: Nr. 2324. 8. Douavsuturas Nsäitationss vitas Obristi. Erster datierter Augsburger Druck von 1468. Nr. 2325. äoauuis äs ^.uerbaop Luruma äs ocmtsssicms st rsliguiis saoramsutis. Der zweite datierte Druck von 1469. Außerdem noch sieben Drucke aus den Jahren 1470—72 unter Nr. 2326-32. Die Kraft der Zainerschen Typen und die Sauberkeit der Druckausführung sind zu bekannt, um noch besonders betont zu werden! Was aber die Thätigkeit Günther Zainers besonders anziehend auf unserer Ausstellung machte, war eine aus seiner Druckerei hervorgegangene Sammlung von 10 Einblattdrucken (Nr. 2333—42), die wegen ihrer Seltenheit eine besondere Er wähnung verdienen. Da war unter Nr. 2333 ein Blattkalender für das Jahr 1470 mit seiner großen Erstlingstype in deutscher Sprache her gestellt. Von diesem Kalender sagt Klemm unter Nr. 509 seines Kataloges, daß das einzige bekannte Exemplar desselben, ehemals der Münchener Bibliothek gehörend, sich jetzt in der National bibliothek zu Paris befinde. Zum Glücke kann ich, trotz dieser -Thatsache, behaupten, daß M Hof- und Staatsbibliothek in München nicht nur diesen Kalender doch besitzt, sondern daß sie überhaupt eine Kalcnder- wie Einblattdrucksammlung zu ihren Schätzen zählt, die eine selbständige Bearbeitung in hohem Grade verdiente. Was in dieser Sammlung an Einblattdrucken von Augsburger Offizinen vor handen ist, war größtenteils auch hier zu sehen und deshalb will ich alles dahin Gehörige hier gleich anreihen. So waren von Günther Zainer noch ausgestellt: Nr. 2334. Blattkalender für 1472, lateinisch mit der Erstlingstype gedruckt; Nr. 2335 Blattkalcnder für 1472, lateinisch mit seiner Antigna- type hcrgestellt; Nr. 2336 Spruch zu Ehren St. Sebastians. Dieses ca. 1470 mit seiner großen gotischen Type verfertigte wichtige Blatt hat oben einen Holzschnitt: Sebastian an einen Baum gebunden wird von drei Personen mit Pfeilen beschossen. Der Text beginnt: Vil Menschen weren d' pestelentz frey Weßten sy dar für ein rechte ertzney und schließt: dz hat meyster Hans Tormania gelert Desselben kunst vil Menschen hat ernert Vnd auch ander hübscher meyster vil Der ich yetz zu mal nicht nennen wil. Folioblatt von 84 Zeilen, doppelspaltig a 42. Nr. 2337. Spruch von dem Weingarten. Überschrift: Der erst spruch von dem Weingarten der sagt von zwaierley miessikeyt. ^ Beginnt: Das reich der hymel ist geleich Einem edlen Haus; vatter reich und schließt: Der sel erwirbt noch alle ding also spricht bruder iörg preining. Folioblatt mit 1 Zeile Überschrift und 72 Zeilen (doppelspaltig a 36) in Reimen mit der großen gotischen Type gedruckt. Nr. 2338. Spruch von dem falschen Schein. Überschrift: Der spruch sagt von falschem schein vnd von warem schein vn wye man gut lcut erkennen sol Zu Augspurg gedruckt. Beginnt: Mengcr lat got den Herren gan vnd zannet seinen nechsten an und schließt: also spricht bruder iörg breining. Folioblatt von 72 Zeilen (doppelspaltig ä 36), mit den 2 Zeilen Überschrift 74. Mit der großen gotischen Type gedruckt. Nr. 2339. Der dritte Spruch von dem Weingarten. Überschrift: Der drit spruch von de weingaric sagt wie man got zu lieb arbeite sol. s Beginnt: In dem Weingarten jhesus crist gar mängerley arbeyter ist. und schließt: So hilft vnß got in de vrspring also spricht bruder iörg breining. Folioblatt mit 1 Zeile Überschrift und 72 Zeilen (doppelspaltig a 36) in Reimen. Mit derselben Type gedruckt. Nr. 2340 beginnt: Von de czwelff früchte des holcz.... lebenns spricht der Herr allain sein kue cht in dem wilden weg, hie in der czeyt. Folioblatt mit interessantem Holzschnitt, um welchen die 12 Sprüche gruppiert sind. Mit Zainers großer gotischer Type gedruckt. Nr. 2341 beginnt: Oratio Lruäsoij kosts aä äsü Folioblatt von 38 Zeilen, dessen Schluß lautet: tzsr Ointbsrum t/.oiusr. äs RsntlinASU. Die Existenz dieses wahrscheinlich einzig erhaltenen Exemplares wurde bisher angezweifelt. Dasselbe ist ebenfalls mit der großen gotischen Type hergestellt. Nr. 2342 beginnt: luoipit spistola irsati bsrnaräi: äs moäo rsZsuäi ?s st tamiliarn. und schließt:
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