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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-04-22
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1861
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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814 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 47, 22. April. Gegenstände völlig wcggcschwcmmt zu sein, und um Ende gelangt auch diese Sache, trotz der endlosen Worte, zu keinem Ziele, son dern man wird sich bewußt, daß in den alten Einrichtungen auch etwas Weisheit und Umsicht steckt. — Also zur Schillcrstiftung. Haben wir nicht — ich muß abermals an mein Gcdächtniß appel- liren — auf zwei Jahre je 300 Thlr. bewilligt? *) Soll diese Summe nun überhaupt bleiben, oder am Ende erhöht werden? Vielleicht ist das Letztere die Intention des Antragstellers. Da für, nämlich für eine Erhöhung, würde Schreiber dieses ent schieden nicht sein. Höchstens könnte er den bisherigen Bei trag wieder auf zwei Jahre vcrwilligcn. Er weiß nicht, liegt cs an dem Winkel, an dem er sitzt, aber er hört gar wenig von einem gedeihlichen Fortgang jener Sache. Zwar sollen ja Wohlthaten „stille" sein, und daß das ihre schönste Seite ist, erkennt Niemand besser, als der Einsender. Allein die geschäftige Fama und deren Mund, die Presse, hätte sicher wenigstens von „vielen", ob auch nicht mit Namen genannten, „getrockneten Thrancn" zu erzählen gewußt, wären solche wirklich in wünschcnswcrthcr Weise ge trocknet worden. Und diese „Thräncn" wären sicher durch die gestimmte Presse gelaufen. Allein ob wirklich Thränen der Noth getrocknet worden — ob nicht Mangel an Arbeitslust u. s. f. unterstützt worden? Man las wenig — oder anderes davon. Es gibt ebenso ein beredtes Schweigen, als beredtes Erzählen. Es ist, als ob ein gewisses Gefühl Einem sagte, cs sei mit der Sache nicht ganz nach Wunsch; sei cs unter anderem auch mit der Oberleitung, oder mit der Mitregierung der Provinzial-Comitc's. Man konnte versucht sein, an den Bundestag und die kleinen Staaten zu denken; wie viel oder wie wenig beide thun — und was schließlich dabei herauskommt. Doch es sei, wie cs wolle — zweifelhaft ist die Sache; und bei Zweifelhaftem kann sich keine große Eorporation betheiligcn, wenigstens nicht über ein Maß hinaus, was sic nicht jederzeit allen ihren Glie dern gegenüber voll verantworten kann. Und so steht die Angelegenheit nicht. Jedenfalls wäre es nöthig und schicklich gewesen, mit einem erneuten Anträge die Motive, die wün- schcnswcrthc Aufklärung über den Stand und die Sachlage zu geben, und zwar jetzt schon, in diesen Blättern, zu Aller Ohren, nicht erst in der, wie wir ja wissen, stets ziemlich unge duldigen Versammlung. Warum ist dies unterblieben? Hat man es für unnöthig oder für gefährlich gehalten? Einsender gönnt dem wirklichen Zweck jener Stiftung alles Gedeihen; er hat nicht, wie es oben scheinen könnte, — Scherz, sondern ein Herz für wahre Noth und ihre Linderung. Aber er sträubt sich gegen verkehrte Mittel, und er kann sich bei der Gelegenheit jenes Ein drucks nicht ganz erwehren, den Freund Hertz s. Z. mit der Hinweisung auf ein „Schriftsteller-Proletariat" hervorrief» Also was er wünscht, ist thunlichst genaue Aufklärung über den Stand und die Aussichten der Schillcrstiftung, und zwar durch unser Organ, das Börsenblatt. Fallen diese so aus, daß man zustimmcn kann, so wird er einer der ersten Bewilli genden sein. Geschrieben am 17. April 1861. Fromme Wünsche. Mit den Zahlungslisten soeben fertig, werden wir veranlaßt, zur Jubelfeier des 25jährigen Bestehens der Buchhändlcrbörsc dem löbl. Vorstande des Börscnvercins einige fromme Wünsche ans Her; zu legen, damit dieselben noch möglichst zur bevorste henden Generalversammlung zur Verhandlung kommen und durch Gewährung des einen oder andern die für uns so hohe Bedeu *) Die vorjährige Hauptversammlung hat einen Beitrag von 300 Thlrn. auf ein Jahr beschlossen. D. Red. tung habende Jubelfeier verherrlicht und zum Gedächtnis ge bracht werde. 1. Begrüßen wir, gleich einem Sterne in dunkler Nacht, den so beifällig aufgcnommcncn Brockhaus'schcn Antrag auf „Umgestaltung des buchhändlerischcn Abrechnungswesens", von so gewichtiger Stelle ausgehend, als einen bedeutsamen Fort schritt. Hoffen wir, daß diesmal dieser Plan zu einem der Plage abhclfenden Ziele führe und kein bloßer frommer Wunsch bleibe. Hoffen wir, daß diesmal dieser Kampf glücklicher als 1845 u. 46 ausgekämpft und das für uns so hohe Fest auch für uns ein bedeutungsvolles werde. Auch wir traten dem Brockhaus'schcn Anträge bei, obwohl nicht ganz einverstanden, weil wir die Hin ausschiebung der Abrechnung bis zum August dem Verleger gegen über weder billig noch gerechtfertigt finden, und wir möchten auf unfern 1845 u. 46 bekämpften Vorschlag, als Zeitpunkt für die buchhändlcrischc Abrechnung den 15. Mai fcstzusctzcn, als zweck entsprechend und annehmbar zurückkommen. Bis Anfang April ist der Sortimenter mit den Jahrcsrcchnungcn und den nöthigen Vorbereitungen zu den Meßarbeitcn fertig und kann dann in der milderen Jahreszeit und bei Tageslicht von Morgens 6 Uhr bis Abends 7 — 8 Uhr bis Anfang Mai sämmtliche Meßarbeiten be wältigen und nach gcthaner Arbeit vielleicht bei schöner Jahreszeit eine Erholungs- und Geschäftsreise »ach Leipzig machen. Der Sortimcntshandel dürfte aber dann auch in den Generalversamm lungen besser als seither vertreten sein und seine Interessen besser wahren können, während bisjetzt größtenteils nur der Verleger vertreten war. Für den Leipziger Eommissionär dürfte aber die Abrechnungszeit zum 15. Mai von erheblichem Vortheil sein. 2. Ein frommer Wunsch ist und bleibt ferner die Umge staltung des Börsenblattes, so in neuerer Zeit wiederum vielfach angeregt und besprochen. Möchte doch auch diesem frommen Wunsche diesmal Rechnung getragen werden, und bitten wir den löblichen Vorstand so angelegentlichst als freundlichst, unfern Antrag wegen Umgestaltung des Börsenblattes (siehe Börscnbl. 1854, Nr. 35) in der bevorstehenden Generalversammlung aber mals zum Vortrage, resp. Beschlußfassung zu bringen. Das Börsenblatt in seinem amtlichen Thcile bleibe nur und nur allein für den Buchhandel; die Bibliographie mit den An kündigungen, angebotenen und gesuchten Büchern nur für den Kundcngeschäftsveckchr, natürlich wären hierin die buchhändleri schen Bezugsbedingungen wegzulassen; Wahlzelle! mit buchhänd- lcrischen Bezugsbedingungen nur für Buchhändler. Sollte dieser Wahlzcttel zu Differenzen mit Hrn. Naumburg führen, so könnte ja Hr. Naumburg gegen Entschädigung die Rcdaction dieses Bör- senblatt-Wahlzettcls erhalten und dagegen seinen Wahlzettel gänzlich eingehcn lassen. Nur noch einige Handlungen rechnen in guten Groschen! möchten doch auch diese sich endlich der Gcsammtheit anschließen und in Neugroschen rechnen! — Ebenso dürfte unser Rech nungswesen dadurch vereinfacht und erleichtert werden, daß alles nur in Netto gerechnet würde. Auf den Facturen könnte bei jedem aufgcführken Buche vor der Linie der Ordinär- und in der Linie der Nelto-Preis vcrmerktwcrden. — Oft werden auch Bücher ohne Namen des Verlegers oder Eommissionärs versandt, und wird es beim Auszeichne» übersehen, den Verleger rc. dem Buche hinzufügen, so hält das Verlcgcraufsuchen beim Remittircn auf und ist derselbe mitunter gar nicht aufzufinden. — Alle Bücher, welche nicht disponirt werden dürfen, müßten am Jahresschlüsse von der Red. d. Börscnbl. im Börsenblatts nach den Verlegern in alphabetischer Reihenfolge und bei jedem Verleger die verbete nen Bücher aufgeführt werden. Geschähe dies, so würde manche
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