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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1921
- Strukturtyp
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- 1921-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1921
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^ 8, 12. Januar 1921. Redaktioneller Teil. Tat. zu sosortigen Verhandlungen! Und zwar, da beide Herren Vorsitzenden, des VerlegervereinL und der Gilde, in Berlin domilizieren, auch die Herren Urban und Bloch ihre Vorschläge hier, ohne Aufwand von großen Kosten und viel Zeit, ebenso wie maßgebende Sortimcnter«Vertreler und event. Unbeteiligte in Berlin vertreten können, halte ich es für das beste, wenn vorläufig Herr lir. Pickardt die Initiative ergreift, die Verhandlungen cinzuleiten, damit überhaupt einmal beide Parteien sich aussprechen und selbst bestimmen, in welchem Ausmaße und unter welchem Vorsitz die maßgebenden Ver handlungen geführt werden sollen. Ist der Anfang gemacht, zweifle ich nicht, daß eine baldige Einigung erzielt wird, auf daß die Worte von P. N. zur Wahrheit werden: »Latz der Buchhandel innerhalb oder außerhalb des Börsenbereins zu einem alle Teile befriedigenden Friedensvertrage gelange«, wie er auch dem Buchhandel unendlich'nottut, wenn noch das gerettet werden soll, was in diesen unsäglich schweren Zeiten noch zu retten ist! Am Neujahrslage 1921. I. Hiemesch.Berlin-Steglitz. Die Weihnachtskataloge des Jahres 1920. Von Kurt Loele. Nachles e. Das Bild der schriftlichen Weihnachtswerbemittel, wie es uns in der Übersicht der Nrn. 277, 280 und 281 dieses Blattes (1920) entgegcn- trat, bedarf noch einer Ergänzung durch eine Reihe von größeren und kleineren Katalogen, die der Redaktion noch nachträglich zugegangen .sink». Das Gesicht des Ganzen erfährt dadurch kaum eine Änderung, es sei denn, wir wollten die unglückseligen Wirkungen des schlechten Standes der deutschen Valuta auf die Verhältnisse im deutschsprachigen Auslände genauer in ihren Beziehungen zur Gestaltung der Werbe mittel untersuchen. Unzweifelhaft übt diese Zerreißung einer früheren fast ungetrübten Verkehrseinheit des deutschsprachigen literarischen Le bens einen unheilvollen Einfluß auf den Büchermarkt aus. In ihrer Unnatürlichkeit ist aber auch das Vorübergehende dieser Erscheinung begründet. Denn eine sprachliche und gedankliche Gemeinschaft läßt sich nicht durch politische Grenzmarken oder durch partikularische Ein flüsse einengen. Gleichwohl verdient das Streben der deutschen Schweiz Beachtung, der eigenen BUchererzeugung und deren Vertrieb stärkere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Bezeichnend für diese Richtung ist der Schweizerische B ü ch e r - K a t a l o g Weihnachten 1920*). In einer werbetcchnisch sehr zweckmäßigen kurzen Einleitung »Vom Bii- cherkaufcn« wird beklagt, daß das schweizerische Buch im vorigen Jahre fast gänzlich ignoriert worden sei, weil die ausnehmend bil ligen Preise deutscher Bücher alle Welt veranlaßt hätten, nur deutsche Bücher zu kaufen. Ein besseres Eingeständnis für die Notwendigkeit der Auslandverkaussordnung läßt sich nicht denken. Wenn dann behauptet wird, daß die enorme Preissteigerung in Deutschland im laufenden Jahre, die Einführung eines Zwangskurses nach dem Auslände und die minderwertige Ausstattung bewirkt hätten, daß das einheimische Buch seinen Platz wieder errungen habe, so ist dazu doch allerlei zu bemerken. Zunächst war es wohl gewiß nicht die Absicht des reichs- deutschen Buchhandels, det schweizerischen Bttchererzeugnng irgendeinen Nachteil zuznfügen; dann lag es wohl auch in her Hand des Schweize rischen Buchhändler-Vereins, die Preise von schweizerischer und deutscher Literatur durch ein Übereinkommen seiner Mitglieder in Einklang zu bringen und dadurch einer Schädigung der einheimischen Erzeugung vorzubcugen. Von einer »enormen« Preissteigerung in Deutschland kann gar nicht die Rede sein. Den »Zwangskurs« durfte man, wollte man die einheimische Erzeugung schützen, nicht beklagen, sondern mußte ihn begrüßen. Daß unsere Bücheransstattung noch nicht wieder auf der Höhe ist, hat leider seine guten Gründe. Wir werden aber sehr schnell über diese Kalamität hinwcgkommen, weil der Drang, sich auch die kleinste Möglichkeit für die Wiedererlangung der Oualitätslcistung zunutze zu machen, in Deutsch land viel zu groß ist. Eine etwas rücksichtsvollere Haltung dem deutschen, sich in einer unverschuldeten Zwangslage be findenden Büchermärkte gegenüber wäre wünschenswert gewesen, zumal da wohl kaum an anderen unanfechtbaren Mitteln Mangel war, um die einheimische Erzeugung in das rechte Licht zu setzen. Ob unter diesen Umständen in der Bemerkung, daß das französische Buch ein stark vermehrtes Interesse in allen schweizerischen Kreisen fände, eine Spitze gegen den deutschen Buchhandel oder eine auf die Propaganda der fran- *) Schweizerischer B ü ch e r-K a t a l o g, hcrausgegebcn auf Weihnachten 1920 im Aufträge des Schweizerischen Buchhändler-Ver eins. 8». I.XIV, 04 u. VII S. zösischen Buchhändler zurückzuführcnde Tatsache erblickt werden muß. möge hier ununtersucht bleiben. Jedenfalls sind wir weit davon ent fernt, in der stärkeren Pflege der einheimischen Erzeugung oder der französischen Literatur durch die schweizerischen Buchhändler eine Be nachteiligung des deutschen Büchermarktes zu erblicken, zumal da die Intensität dieser Pflege nicht erst eine Tatsache von heute ist und die gegenseitigen geistigen Beziehungen durch ganz andere Faktoren bestimmt werden, als durch die Zufälligkeiten des Erzeugungsortes oder Crzeugun'gslandes von Schriftwerken oder durch den Willen der i Buchhändler. i Den Kern des Katalogs bildet die das schweizerische und das zur «Schweiz iu Beziehung stehende Buch in den Mittelpunkt stellende, guL i geglivdert-e Bidiiographic, die, von den Bilderbüchern und Jugendschrif- !ten ausgehend, die Schöne Literatur, Schriften religiösen und erbau lichen Inhaltes, Philosophische Schriften und Erziehung, Bildungs- Schriften für Frauen, Biographien, Memoiren, Briefwechsel, Geschichte, «Schweizerische Landes- und Volkskunde, Geographie, Völkerkunde und Reisen, Kunstgeschichte, Literatur- und Musikgeschichte, Naturwissenschaft und Technik, Enzyklopädien, Wörterbücher, Handelswissenschaft und ! schweizerisches Recht, Hauswirtschaft, Gartenbau und Landwirtschaft, «Populäre Medizin, Spiel und Sport, Alpine Literatur, lätteraturs jüran^aise und eine Auswahl italienischer Literatur umfaßt. Inter essant ist die Trennung der Jugendschriften in schweizerische und deutsche und die Signierung aller schweizerischen Literatur durch ein der Titcl- angabc voraugestclltes Kreuz. Die Neuigkeiten sind mit einem X ge kennzeichnet. Im übrigen bewegt sich die Gliederung in den gewöhn lichen Bahnen. Der Versuch, hier durch Einführung praktischer Neucrun- lgen eine bessere Erschließung des Büchermarktes herbeizuführen. ist ebensowenig gemacht worden wie von der Mehrzahl der deutschen Katalogherausgcber. Dagegen greift der Inseratenteil nicht in die Bibliographie über. Ein Register der im Anzeigenteil aufgeführtcn Bücher gibt dem Leser Gelegenheit, sich über das eine oder das andere Wert genauer zu unterrichten. Weshalb für die Bibliographie die j römische, für die Inserate die arabische und für das Register wieder die römische Paginierung benutzt worden ist, erscheint nicht recht er- > sichtlich. Wo die Bibliographie so umfangreich und wesentlich wie hier 'ist, sollte dafür doch die arabische Seitenzahl in Anspruch genommen j worden. An belebendem Bildschmuck ist der Katalog arm. Das Um schlagbild — lesendes Mädchen, auf dem Rande eines typischen schweize rischen Lausbrunnens sitzend — ist in seiner Scherenschnittmanier recht wirkungsvoll, läßt aber die Beziehung zum Weihnachtsfeste und damit auch die Weihnachtsstimmung vermissen. Ganz des figürlichen Schmuckes und fast des Hinweises aus das Weihnachtsfcst bar ist der Umschlag des im elften Jahr gang erscheinenden Kataloges Das Buch des Jahres 1 9 20*). Herausgcgeben von der Vereinigten Verlegergruppe Julius Bard usw., will man nicht ein in dem zweifar bigen Rahmen enthaltenes Füllsel von Sternen «als weihnacht liches Zeichen hinnehmcn. Typographisch ist der Umschlag übrigens sehr geschmackvoll gestaltet. Der Inhalt besteht, wenn man von einer kurzen, geschickt abgefaßsen Ein'lettung auf der ersten und einem Re gister der beteiligten Verleger auf der zweiten Seite absieht, ans einer Aneinanderreihung gleichformatiger Verlagsprospekte, deren verbin dendes Organ lediglich die am Fuße befindücke Seitenzahl bildet. Neben mancherlei praktischen Vorteilen, die eine solche Anordnung bietet, treten, wenn man das Ganze vom Standpunkte des bnchhändlerischcn Wcrbc- fachmanns betrachtet, in die Augen springende Nachteile herwor. Wäh rend einerseits der Großoktavprospekt jeder einzelnen Firma Gelegen heit zum Ausdruck ihrer Eigenart gibt und auch außerhalb des Kata- lograhmons ein in Satz und Truck fertiges Worbemittel darstellt., fehlt dem Katalog selbst das Rückgrat der systematischen Anordnung des Stoffes. Gewiß ist auch in den Bücheranzeigen des^Börsenblattes der. Gedanke systeinatischcr, auf dem Inhalt der Werke fußender Anord nung nicht ausführbar. Aber hier wird doch jede Anzeige 'wn dem interessierten und fachlich sofort urteilsfähigen Buchhändler gelesen, ^während eine ähnliche Anordnung, wie wir sie in diesem Kataloge seststellen müssen, in die Kreise des Laientums versetzt, lediglich verwir rend wirken muß. Da man niemandem zumuten kann, den Katalog *) Das Buch des Jahres 1920. Hcransgegeben von der Vereinigten Verlegcrgruppe Julius Bard — Bruno Cassirer — Paul Cassirer — Delphin-Verlag — Eugen Diederichs Verlag — S. Fischer !— Egon Flcischcl L Co. — Fritz Gurlitt - Julius Hoffmann - - . Hyperionvcrlag — Klinkhardt K Biermann und I)r. Werner Klinkhardt Albert Laugen — Literarische Anstalt Nütten L Loening — I. B. IMctzlcr'sche Verlagsbuchhandlung — Otto Reich! - R. Piper L Co. — ! Eugen Neutsch — Noland-Verlag — Ernst Rowohlt - Anton Schroll Co. — Schuster L Loeffler — Der Tempel-Verlag — N. Voigt- IIander's Verlag — Kuckt Wo'Iff Verlag. Ausgabestelle: Der- Tempel iVerlag. Leipzig. Gr. 8°. 144 S.
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