Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1887
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- 1887-07-11
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1887
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3516 Nichtamtlicher Teil. von Wochen gewartet und daraufhin, als es uns nicht möglich schien, länger zu warten — denn bekanntlich mußten die Wahl- Vorschläge in diesem Jahre bis zum 15. April beim Wahlausschuß cingereicht sein — haben wir unsere definitiven Wahlvorschläge versandt. — Ferner bemerkt Redner, daß der Vorstand, wie voriges Jahr, so auch diesmal von der Ansicht ausgehe, daß die Ehren ämter über das ganze Gebiet des deutschen, also auch des schweizer und österreichischen Buchhandels gleichmäßig verteilt werden müßten, wie dies auch bisher im großen und ganzen geschehen sei. ES sei daher, da dieses Jahr der einzige schweizerische Inhaber eines Ehrenamtes ausscheide, nach seiner Ansicht für den Ver bandsvorstand eine ganz natürliche Notwendigkeit, dafür zu sorgen, daß in erster Reihe dies Amt wiederum von einem Schweizer Kollegen besetzt werde. Ferner verfolge der Vorstand stets das wohl der Gerechtigkeit und Billigkeit entsprechende Prinzip, in erster Reihe die Wünsche des Vereins zu berück sichtigen, ans dessen Mitte ein Mitglied ein Ehrenamt im Börsenverein bekleidet hat und ausschcidet, wenn keine prinzi piellen Bedenken dagegen vorlägen. Nach diesem Grundsätze sei der Vorstand in Betreff der Kandidatur für den Wahlaus schuß mit dem Schweizer Verein und,in Betreff der Kandidatur für den Verwaltungsausschuß mit dem Leipziger Verein ver fahren, welcher letztere doch auch zum Verbände gehöre und an Mitgliederzahl der größte sei. Von einem geheimen »Wahl kartell« könne nicht die Rede sein, sondern cs sei mit dem Leipziger Verein genau so loyal verhandelt worden, wie mit den anderen Vereinen Der Vorstand habe in dieser Sache sich genau nach den bisherigen Usancen gerichtet. Zum Schluß giebt Redner noch eine kurze Kritik über das seiner Ansicht nach nicht korrekte Verfahren verschiedener Vereine bei Ver sendung und Vertretung ihrer eigenen Wahlvorschläge dem Ver- bandsvorstande gegenüber. Nach einer kurzen Replik des Herrn Th. Ackermann, in welcher er seine Bemerkungen für nicht widerlegt, sondern für erst recht bestätigt erklärt und namentlich seiner Verwun derung darüber Ausdruck giebt, daß nach der Ansicht des Vor standes die Ehrenämter gewissermaßen stets für denselben Verein privilegiert werden sollen, und nachdem Herr Francke-Bern Namens der Schweizer Kollegen er klärt, daß dieselben für diesmal auf ein Amt verzichteten, um Zersplitterung zu vermeiden und alle Stimmen auf Herrn Strauß, als Vertreter der Richtung des Fünfprozent-Rabatts, zu vereinigen, wird die Debatte geschlossen. Da sich zum folgenden Anträge niemand zum Worte meldet, also alle anscheinend für denselben sind, so findet keine Abstimmung über denselben statt und es wird sofort zum näch sten Punkte der Tagesordnung übergegangen (Ankauf von Schulz' Adreßbuch). Herr Winter-Heidelberg bemerkt, daß eine große Anzahl von Buchhändlern und zwar solche Mitglieder, die gewöhnlich nicht nach Leipzig kämen, ein vom Börsenvercin herausgegebenes Adreßbuch umsomehr für sehr wünschenswert hielten, als sie doch auch etwas von ihrer Mitgliedschaft haben wollten. Doch sei der Preis viel zu hoch und er frage daher an, ob es nötig sei, Herrn Schulz eine so hohe Summe zu zahlen oder über haupt das Adreßbuch abzukausen, oder ob der Börsenverein nicht berechtigt sei, ein eigenes, selbständiges Adreßbuch, wie jeder andere, herauszugeben. Der anwesende erste Vorsteher des Börsenvereins, Herr A. Kröuer, bemerkt in seiner Erwiderung, daß die Anfrage aus zwei Teilen bestehe; daß ack 1) der Börsenvereins-Vorstand allerdings auch nach näherer Behandlung der Angelegenheit den Preis für zu hoch finde, daß aber Aussicht vorhanden sei, den selben wesentlich zu ermäßigen, was sich in den nächsten Tagen entscheiden würde; , aä 2) ginge es wohl nicht an, daß der Börsenvereins-Vorstand namentlich von seinem bevorzugten Stand punkte aus einem Mitgliede Konkurrenz mache, umsoweniger, ^ 157, 11. Juli 1887. als das Statut des Vereins ausdrücklich die Pflege und Förde rung der geschäftlichen Interessen seiner Mitglieder im weitesten Umfange als seinen Zweck bezeichne. Es würde dem Vorstände schlecht anstehcu und er würde sich daher nie dazu entschließen, seinem Mitgliede Schulz durch Ausgabe eines eigenen Adreß buches Schaden zuzusügen. Herr E. Werlitz-Stuttgart spricht den Wunsch aus, daß doch die Erörterung solcher allgemeinen den Börsenverein berühren den Punkte, die in der Hauptversammlung doch durchberaten werden müssen, hier möglichst beschränkt werden möchten, da sonst dieselben Themen zweimal durchberaten würden, und daß lieber eigentliche Verbandsangelegenheiten, wie Schleudersachen u. s. w., hier ver handelt werden möchten. Herr Th. Ackermann-München erklärt sich hiermit nicht ganz einverstanden, da die Adreßbuchfrage seiner Ansicht nach auch die Verbandsinteressen berühre. Zugleich äußert Redner seine Bedenken darüber, daß der Börsenvereins-Vorstand den Vertrag niit Herrn Schulz abgeschlossen habe, und dies nicht eher zur Kenntnis der Mitglieder gebracht worden sei, da in der zu Gebote stehenden kurzen Zeit die Frage nicht gründlich besprochen werden könne. Er behält sich für die Hauptversammlung einen Vcrtagungs- antrag vor. Herr Kröner erwidert, daß der Vertrag natürlich vorbe hältlich der Genehmigung des Rechnungsausschusses und der Haupt versammlung geschlossen worden sei. Allerdings habe die Sache Eile gehabt, und um keine Zeit zu verlieren, habe sich der Vorstand die Prüfung des Abschlusses und der Angemessenheit des Preises durch den Rechnungsausschuß Vorbehalte». Diese Prüfung habe stattgesunden und werde noch weiter fortgesetzt und, wie schon erwähnt, wahrscheinlich eine Ermäßigung der Kausschillings zur Folge haben. Eine frühere Bekanntmachung wäre doch zwecklos gewesen, da außer an dieser Stelle und in der Hauptversammlung eine Debatte darüber doch nicht möglich sei. Herr Voigtlaender jun.-Kreuznach richtet eine Anfrage nach dem Zwecke des Ankaufs an den Vorstand des Börsenvercins: wolle der Börsenverein dadurch einen finanziell gewinnbringenden Artikel erwerben oder solle derselbe etwa auch als ein Mittel zur Bekämpfung der Schleuderei dienen, etwa in der Richtung, daß die Nichtmitglieder des Börsenvereins weggelassen würden? Herr Kröner bejaht die Fragen in der Hauptsache. In erster Reihe soll allerdings das Adreßbuch, wenn es gelingen würde, das selbe zu einem Kaufpreis zu erwerben, der die Amortisation des selben in etwa 10—12 Jahren gestatte, dazu dienen, künftig eine nach menschlichem Ermessen sichere Reute von etwa 9000 pro Jahr daraus zu ziehen. Der Vorstand sei von der Überzeugung ausgegangen, daß der Besitz des Adreßbuches ganz so wie der des Börsenblattes zum Wohle des Vereins dienen werde, worin er noch durch den seit vielen Jahren ausgesprochenen Wunsch vieler Mit glieder bestärkt worden sei. Der Vorstand glaube in der That, daß das eine Abrundung der geschäftlichen Unteruehmungcn des Börsen vereins sei, die er ganz gut machen könne. — In zweiter Reihe sollen allerdings auch seine Machtmittel dadurch vergrößert werden. Wenn auch nicht die Ausschließung aus dem Adreßbuch in be stimmten Fällen als Prinzip aufgestellt werden solle, so könne die selbe doch als letztes Mittel im Kampfe gegen die Schleuderei große Wirkung üben. Herr l)r. Kirchhofs hält nach wirklicher Durchführung der letztangegebenen Idee das Unternehmen für ein totgeborenes Kind, da dann das Konkurrenz-Unternehmen, das ein so notwendiges wirkliches Adreßbuch des deutschen Buchhandels sein würde, die Oberhand über das Börsenvereins-Adreßbuch gewinnen würde, welches dann nur ein Verzeichnis der Mitglieder und anerkannten Buchhändler genannt werden könne. Nachdem hierauf Herr Kröner noch erwidert, daß der Vor redner ihn mißverstanden haben müsse, da es nicht im entferntesten in der Absicht des Vorstandes liege, das Adreßbuch in ein Mit-
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