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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-09-25
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1912
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- Deutsch
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224, 2S. September 1912. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. b. Dlschn. Buchhandel. 11275 überzeugt, daß die Möglichkeit, den Bücherbestand alljährlich umzutaufchen, und dabei ganz frei aus dem Katalog der Ge sellschaft neue Bücher zu wählen, hierbei die Büchereien größer oder kleiner zu bemessen, sie aus kleineren oder um fangreicheren Werken zusammenzusetzen, einen großen Vor teil allen sonstigen Unterstützungen gegenüber bedeutet. Die Wanderbüchereien haben sich deshalb auch insbesondere auf dem Platten Lande überall Bahn gebrochen. Dadurch, daß die Auswahl der Bücher den Bibliotheken überlassen bleibt, wird jede Bevormundung vermieden. Wur den 1961 erst 44 Büchereien mit 2206 Büchern abgegeben, so waren es 1911 2288 Büchereien mit 91236 Bänden. Die Rickertstiftung gab an 624 unbemittelte Büchereien 7893 Bände völlig unentgeltlich nur gegen Erstattung der Einbandkosten ab. Daneben erfuhr auch die Abgabe von Eigen-, Klassen- und Soldatenbüchereien einen erfreulichen Aufschwung. Die Lichtbilderabteilung besitzt jetzt 12 473 Bilder in Serien, die 2790mal verliehen wurden. Auch dem Vortragswesen und der Kiuofrage widmet die Gesellschaft ihre Aufmerksamkeit. Zu den mehrfach gemachten Vorschlägen, einen Stich wortkatalog der Berliner Stadtbibliothek herzustellcn, nimmt der Stadtbibliothekar vr. Buchholtz das Wort. Er weist auf die Schwierigkeiten hin, die der Reali sierung jenes Gedankens entgegenstehen. Vor allem ist die Katalogisierung der Stadtbibliothek noch nicht abgeschlossen; so sollen die Theologie, die Pädagogik und das Militärwesen einen neuen Band füllen, der voraussichtlich Anfang 1913 er scheinen wird. »Aber auch wenn wir dann an die Ausarbei tung eines Stichwortkatalogs gehen sollten, würde es die Arbeit mehrerer Jahre erfordern und etwa drei bis fünf sehr starke Bände in Anspruch nehmen. Was bei kleinen Biblio theken von 8000 bis 10 000 Bänden leicht zu bewerkstelligen ist, ist in großen Bibliotheken fast unausführbar.« vr. Buch holtz bietet aber dafür einen in mehrfacher Hinsicht weit besseren Ersatz: er hat die Absicht, in dem Neubau der Stadt bibliothek einen alphabetisch geordneten Schlagwörterkatalog den Benutzern zur Verfügung zu stellen. Das wird allseitig mit größtem Danke empfunden werden, denn diese Einrichtung bringt einen besonderen Vorteil — der Katalog ist jederzeit »auf der Höhe«, denn alle Neuanschaffungen werden sofort darin vermerkt. Da hier gerade von den Fortschritten unserer Büchereien die Rede ist, mag eine ausgezeichnete Einrichtung der Berliner Stadtbibliothek der königlichen Bibliothek zur Nachahmung empfohlen sein. vr. Buchholtz überweist näm lich alle Neuanschaffungen von größerem aktuellen Interesse auf acht Tage sofort nach Eingang dem Lesesaal, wo jeder mann von ihnen Kenntnis nehmen kann. Wie angenehm das für den Literaturfreund, wie wichtig es für den wissenschaft lich Arbeitenden usw. ist, braucht nicht erst auseinandergesetzt zu werden. Warum kann die Königliche Bibliothek nicht ein gleiches tun und die interessantesten und wertvollsten Neu erwerbungen ebenfalls sofort kurze Zeit im Lesezimmer aus legen? Sachlich steht dem nichts im Wege?) Aus Anlaß des llniversitätsjubiläums hatte die Stadt Berlin 200 000 gestiftet. Die Verwendung der Zinsen wird jetzt bekanntgegeben: Die Erträge des Kapitals der Stiftung sollen an solche Personen verwendet werden, die ihre akade mische Ausbildung an der Berliner Universität vollendet haben, indem sie mindestens die letzten vier Halbjahre hier stu diert und die Doktor- oder Lizentiatenprüfung bestanden haben — seit ihrer Promotion sollen nicht mehr als drei Jahre ver- »> In manchen Städten, wie z. B. Breslau, geht man noch weiter. Da wird die Liste der wöchentlich ne» ausgelegten Bücher den Tageszeitungen zur Veröffentlichung mitgcteilt, so daß die Interessenten nicht gezwungen sind, vergeblich den Lcscsaal auszn- sttchcn. strichen sein. Die Bewerber sollen sich als tüchtig erwiesen haben und nach ihrem bisherigen Entwicklungsgänge zu der Erwartung berechtigen, daß ihre weitere Ausbildung durch Studienreisen gefördert werden kann. In jedem Jahre werden mindestens vier Stipendien im Mindestbetrage von je 1500 verliehen werden. Bewerber, die in Berlin ansässigen Fa milien entstammen, in Berlin ausgewachsen sind und Berliner Lehranstalten besucht haben, sollen bei der Verleihung den Vorzug erhaltet,; ein Unterschied hinsichtlich der Fakultät soll nicht gemacht werden; Bedürftigkeit soll nicht als Vorbedin gung gelten. Das 40jährige Jubiläum des Direktors der Königlichen Museen Wilhelm Bode hat eine Anzahl von Kunstfreun den dazu benutzt, Geldmittel zu sammeln, die Geheimrat Bode zu Erwerbungen für seine Sammlungen zur freien Verfügung gestellt werden sollen. Die Sammlung ist, da viele der Kunst freunde zurzeit, fern von Berlin, nicht erreichbar sind, noch nicht abgeschlossen, so daß über ihr Ergebnis eine irgendwie zutreffende Zahl einstweilen nicht genannt werden kann. Ein reiches Geschenk ist der jungen KI e i stst i f t u n g zu teil geworden. Unsere beiden großen Schiffahrtsgesell schaften »Hapag« und »Norddeutscher Lloyd« haben sich er boten, alljährlich einem Kandidaten der Kleiststiftung ein Reisestipendium zu gewähren. Mit der Freifahrt ist noch eine Reiseunterstützung verknüpft. Im deutschen Reichspostgebiet ist die Zahl der Konto inhaber im Postscheckberkehr Ende Juli 1912 auf 69 596 ge stiegen. (Zugang im Monat Juli 1064.) Auf diesen Post scheckkonten wurden im Juli gebucht 1323 Millionen Mark Gutschriften und 1307 Millionen Mark Lastschriften. Das Gesamtguthaben der Kontoinhaber betrug im Juli durch schnittlich 143 Millionen Mark. Im Verkehr der Reichspost scheckämter mit dem Postsparkassenamt in Wien, der Postspar kasse in Budapest, der luxemburgischen und belgischen Post verwaltung sowie den schweizerischen Postscheckbureaus wurden 6,8 Millionen Mark umgesetzt, und zwar auf 2790 Über tragungen in der Richtung nach und auf 12 920 Übertragungen in der Richtung aus dem Auslande. Die Spefenberechriung der Großbanken bei Überweisungen durch das Postscheckkonto gaben in der Berliner Geschäftswelt vielfach zu Klagen Anlaß, ohne daß eine prinzipielle Einigung bisher erzielt worden wäre. Nach den neuesten Mitteilungen ist Wohl die Hoffnung gerechtfertigt, daß diese unglaublich vcrkehrsfeindliche Steuer in absehbarer Zeit wieder beseitigt wird. ' Eine Frage, die die Interessen des Kaufmanns nicht weniger berührt, hat viel Aufsehen erregt: Die Postbehörde hat einem Rechtsanwalt, der eine Telephonistin — angeblich — beleidigt hatte, einfach das Telephon entzogen. Trotz aller Beschwerden bis zum Staatssekretär ist cs dem Betreffenden bisher nicht gelungen, Wiederanschluß zu erlangen. Es liegt hier anscheinend nicht bloß Unkulanz, sondern offenbar Un gesetzlichkeit einer Behörde vor, da dem Telephonzwang, also dem Monopol des Staates, ganz allgemein eine Telephon pflicht entspricht. (Sollten hier nicht wiederholte Verwarnun gen vorausgegangen sein? Red.) Mit Recht wirft das »Berl. Tagebl.« die Frage auf, ob künftig auch Leute, die mit Post beamten Differenzen haben, vom Briefbezug ausgeschlosscu werden können, solchen, die mit Eisenbahnbeamten in Kon flikt geraten, das Reisen unmöglich gemacht werden kann. In dem am 30. Oktober 1912 beginnenden Fortbildungs kursus der Vereinigung für staatswissenschaftliche Fortbildung zu Berlin wird der Ministerialdirektor a. D. vr. I. Hermes eine zweistündige Vorlesung über das »deutsche 148»»
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