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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1861
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1861-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1861
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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2056 121, 30. September. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. zeichniß durchzustudiren, wenn cs nicht etwa von einer sehr be kannten Firma ausgegeben ist. Unter den Kunden der Antiquare stehen aber auch wieder die Antiquare in erster Reihe, und gewiß manche unter ihnen wer den einen solchen Katalog ebenfalls aus der Hand legen, obwohl meistens diese Gattung durch ihre aus Unkcnnlniß billig angcsetz- ten Preise eine wahre Goldgrube ist. Es mag zugegeben werden, daß cs passionirte Bücherliebha ber, Bibliothekare n. gibt, welche jeden Katalog, mag er noch so schlecht angelegt und ausgcstattet sein, aufmerksam durchstudi- ren, aber sie bilden denn doch die Minorität; die Meisten wol len nur den Katalog, welcher ein für sie interessantes Fach der Literatur behandelt, durchgehen, nicht aber aus einer ungeordne ten Anzahl von Büchertitcln mühsam einige herausklaubcn. Aller Erfahrung nach muß ein antiquarischer Katalog, wenn er wirksam sein soll, folgende Eigenschaften besitzen: genaue, aber doch möglichst kurze Angabeder Büchertitel, des Ein bandes -c. der Bücher; E inthc i lun g nach Wi ssenschaftcn, bei seltenen Werken kurzes Raisonncment, und endlich gute Ausstattung — wie man sie bei den Katalogen von Kirchhofs, Köhler, Maske, Ashcr L Eo. und noch andern rcnommirten Fir men findet. Mehr, als man vielleicht denkt, wirken gute Lettern und gutes Papier bei dem Erfolge eines Katalogs in unscrm Zeit alter der Kurzsichtigkeit mit. Ein Hauptvortheil dürfte ferner darin liegen, daß ein nur eine Wissenschaft mit den unter sich jedoch ebenfalls getrennten Hilfswissenschaften enthaltender Katalog bei der Versendung ans Publicum viel eher an die richtige Schmiede, in die Hände der speciell sich für das betreffende Fach Jntercsstrcnden kommt, als ein alle Fächer umfassender. Ein Katalog kommt, einmal ans Publicum versandt, nicht mehr zurück; hat nun eine Sortiments- Handlung etwa 12 Exemplare von letzterer Gattung erhalten, so kann sic diesen also nur an 12 Kunden versenden. Wäre aber dieser Katalog in etwa 3 Fachkataloge gctheilt worden, so könnte sie jeden der letzteren an 12 Kunden vcrtheilcn, also durchschnittlich einen dreimal größeren Erfolg erzielen, während die Kosten für Papier und Druck für den Herausgeber sich fast ganz gleich blei ben, mit andern Worten durch denselben Kostenaufwand ebenso viel, wenn nicht noch mehr, abgesctzt werden könnte; noch mehr deshalb, weil kleinere Fachkataloge genauer von dem Leser durch gegangen zu werden pflegen, als umfassendere und unsystematisch angcfcrtigte, und ferner, weil sie einzeln per Kreuzband leichter versenkbar sind. Vielleicht wird gegen wissenschaftlich cingethcilte Kataloge von den Vertheidigcrn ungeordneter Zusammenstellungen der Einwand erhoben, es mangle an der nöthigen Zeit hierzu. Die ser Einwand ist durchaus nicht stichhaltig. Wohl in den meisten Antiquargeschäftcn werden die Bücher sofort nach Eingang auf Zetteln katalogisier; man hat dann einfach nur die betreffenden Nummern in ein Register zu tragen, welches für jede Wissen schaft eine besondere Rubrik enthält. Nach diesen Nummern kann man mir leichter Mühe die zusammengehörigen Zettel aus- wählen, und das Manuskript ist für die Druckerei fertig. Fassen wir in einem kurzen Satze die Vorthcile der kleinen, aber übersichtlichen Kataloge zusammen, so können wir sagen: sic beschleunigen den Umsatz, befördern den Absatz und ver kaufen sich bei nicht zu hohem Prcisansatzc schnell aus. Noch einer Unsitte im Antiquargcschäft wollen wir hier ge denken: wir meinen die Wuth von Seiten der Katalog-Ausge ber, mit dem Publicum nach auswärts directc Geschäfte zu ma chen. Wir finden da gewöhnlich auf der inncrn Seite des Kata logs die unschuldig aussehendeBcmerkung: Bestellungen werden sowohl direct als auch durch Buchhandlungen.erbeten, oder: direct eingcsandte Bestellungen aus diesem Kataloge werden franco ausgeführt; auch senden wir unsere Kataloge den sich des halb an uns wendenden Interessenten franco zu. Den Gipfel punkt erreicht aber dieses widersinnige Verfahren, wenn sogar noch außer Frankolieferung ein Rabatt von oft 10 Proc. oder mehr offcrirt wird, wie dies factisch der Bibliothek einer kleine ren Universitätsstadt, in der wir dies schreiben, angeboten wurde. Glaubt ein solcher Antiquar, durch diese Manipulationen seinen Absatz zu heben? Sein Anerbieten hatte nur die Folge, daß seine resp. Kataloge trotz des directen Geschäftes keine Verbreitung am Platze finden. Der Antiquar kann des Sortimenters denn doch nicht entrathen; denn diesem sind außer Bibliotheken noch andere, oft eifrigere Bücherkäufer bekannt, deren Adressen der Antiquar nicht kennt. Will der Antiquar directc Geschäfte ma chen, so vereinbaren sich die Sortimentshandlungcn des betref fenden Platzes dahin, seine Kataloge nicht mehr zu verbreiten; jener steht sich also durch sein Verfahren selbst im Lichte. Es ist also keineswegs für den Antiquar vortheilhaft, seine natürlichen Bundesgenossen, die Sortimenter und Antiquare, zu umgehen, um ,,direkte Geschäftchen" zu machen. Und abgesehen davon, hat der Antiquar irgend einen Vortheil, wenn er Privatkunden grö ßere Rabattvorthcile gewährt, als seinen Geschäftsgenossen? Er bezahlt jenen gewissermaßen eine Prämie aus seiner eigenen Tasche, ohne daß er dafür mehr absetzr. Der Antiquarhandcl wird öfters als ein ganz besonders kaufmännisches, Geschäft erklärt. Nun wohl: sucht ein Fabrikant mit Privaten irgend eines Ortes Ge schäfte zu machen, so vermindern die Kauflcutc ihre Bestellungen oder brechen den Verkehr mit ihm ganz ab. Das Hauptaugen merk des Antiquars muß auf billigen Einkauf und auf Anferti gung guter Kataloge gerichtet sein; durch letztere wird er seinen Absatz mehr heben, als durch dirccte Geschäfte. Etwas Anderes ist es, wenn der Antiquar z. B. zur Festzcit in öffentlichen Blät tern eine Serie von populären Werken, die er en bloo angckauft hat, annoncirt; in diesem Falle kann cs ihm nicht verdacht wer den, wenn er sich an das Publicum direct wendet, da die Vermitt lung durch eine Buchhandlung einen zu großen Zeitverlust ver ursachen würde. r Miscellen. Aus Wien. — Die Aufhebung des B ü ch e r r c v i si on s- amtes dürfte, wie die Autographische Eorrespondenz meldet, nicht so nahe bevorstchen, als man allgemein wünscht, denn so eben wurde verhandelt, welche Gebühr den hauptzollamtlichen Trägern für den Transport ausländischer Büchercollis vom Haupt- zollamtc in das Bücherrevistonsaml im Postgebäudc, dann welche Entschädigung für die Arbeit der wiederholten Ein- und Ausla gerung der Bücher zu entrichten sei. Der deutsche Juristen tag in Dresden hat in seiner Sitzung vom 30. August in Gemäßheit eines Antrags von Hrn. Geh. Justizrath Prof. vr. Hcydcmann aus Berlin beschlossen, ein gemeinsames Gesetz gegen den Nachdruck für wün schenswert!) zu erklären. E uriosum. — Vom Rhein, 27. Aug. schreibt die Nicdcr- rhcin. Volksztg. (Verl, von Kaulen in Düsseld.): Auf der nächsten Verhandlung des rhcinisch-wcstphälischcn Kreisvereins der Buchhändler soll der Vorschlag einer Vereinigung sämmtlichcr Mitglieder des Vereins zu einem eigenen Eommissions-Geschäst in Leipzig zur Besprechung kommen. Außer andern Vortheilen würde eine Umgestaltung des Verpackungswesens durchgeführt
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