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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.04.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1863-04-10
- Erscheinungsdatum
- 10.04.1863
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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einigen, dem Unterstützungs-Verein einen jährlichen Beitrag zu- flicßcn zu lasten? — Und wäre cs ferner nicht in der Billigkeit begründet, wenn die 1830 Mitglieder es den 2391 Nichtmit- glicdcrn (oder um deri Gehilfen nicht wehe zu lhun, die 1103 Prinzipal-Mitglieder den 1588 Prinzipal-Nichtmitglicdcrn) überließen, für sich selbst zu sorgen? Den §. 1. und 6. des Sta tuts widerspricht dies nicht. Die Unterstützungen, welche jetzt mit Rücksicht auf die cin- kommcndcn Beiträge doch immer nur eine beschränkte Höhe er reichen können, würden dann den Bedürftigen nachhaltiger hel fen und mehr und mehr den Charakter des Almosens verlieren, den sie thcilwcis noch immer haben müssen. Würde dieser Grund satz fcstgcstellt, so möchte der Wunsch des geehrten Vorstandes, daß der Verein „in seinen Mitgliedern gleichfalls die Gesammt- heit der Genossen umfassen möge", bald zur Wirklichkeit werden. Berlin, im März 1863. C. H. Zonas. Miscellen. Die in Nr. 39 d. Bl. vom Vorstande veröffentlichte Ta gesordnung der diesjährigen Cantate-Versammlung enthält von den viel und wohl nur zuviel besprochenen „Bestim mungen" nichts. Es ist das nicht verständlich. Soll das heißen: die ganze Angelegenheit ist bei Seite geschoben? öderes bleibt bei den „Bestimmungen", wie der Börsenvorstand sie mit seinem Circular vom November vor. Jahres veröffentlicht hat?.— Wir warnen vor solcher Praxis! Wir fürchten, daß dieselbe dahin führen wird, daß nach der Messe die tonangebenden Verleger zu ganz anderen Bestimmungen sich vereinigen — und das ganze Mcßagio beseitigen werden! — u — Zwischen Preußen und Belgien ist am 28. März eine literarische Convention abgeschlossen worden, welche, mit wenigen Abänderungen, mit der mit Frankreich abgeschlossenen übcrcinstimmt. Die dicsscitigeZollbefreiung für belgische Bücher ist indcß, weil nach den Zollvereinsvccträgen nicht ohne Zustim mung des Zollvereins möglich, nicht ausgenommen. Unter dem Titel „Ostereier für Buchhändler. Mit Salz, Pfeffer, Essig oder Senf zu verspeisen im Jahre 1863" (Preis 5Ngr.) hatHr.Wengler soeben wieder Skizzen aus dem Buchhandel (Der Verleger an den Autor — Tafcllicd zur O.-M. 1863 — Hcrzcnscrgießungcn eines Buchhändlers — Herrn Theodor Faulhabcr's Firma: Literarisch-artistisch-gcographisch- musikalischcs Verlags- und Sortiments-Comptoir in Hessel, erster Meßbcsuch — Sonntags-Unruhe und Sonntags -Caffee des Principals — Sendschreiben an Herrn Albert Nottner — Die lang-cn und daher langweiligen Firmen — sGcdankenspäne —j ABC-buch für die Zöglinge der Buchhändler-Lehranstalt — Tafellied zur Feier des 100jährigen Bestehens der Krankenkasse der Buchhändlermarkthelfcr am 18. Januar 1863 —Noch Etwas für Herrn Nortner) erscheinen lassen, welche neben vielem Be lustigenden dem Leser auch mancherlei Nützliches und Bcachtcns- werthcs bieten. Die Abschluß-Ucbcrsichtcn für Verlagshand- lungcn von Hrn. Büchting, die bei ihrem erstmaligen Er scheinen im vorigen Jahre so beifällige Ausnahme gefunden ha ben, liegen jetzt wieder in einer neuen Ausgabe für die Ostermessc 1863 (Preis 15 Sgr.) vor und enthalten die Sortimcntsbuch- handlungcn nach den Städten geordnet mit den Rubriken für 1) Vorträge 2) In Rechnung incl. Disponenden erhalten 3) Ge gen baar erhalten 4) Remittendcn 5) Disponenden 6) Inserate 7) Absatz 8) Zahlung 9) Rest. Die Liste ist, wie man sieht, sehr rationell geordnet und verdient der Beachtung der Hrn. Verleger besonders empfohlen zu werden. Personalnachrichten. Einer der geachtctsten Veteranen unseres Standes, Herr Conrad Adolf Hartlebcn in Wien, ist in der Osternacht, am 5. d. Mts., in seinem 85. Lebensjahre verschieden. Geboren am 26. August 1778 zu Mainz, wo sein Vater als kaiserlicher Hofpfalzgraf lebte, gehörte er erst kurze Zeit dem Militärstande an und dachte sich dann, im Jahre 1795 mit seinem Vater in Wien angekommcn, den Studien zu widmen, bis ihn endlich drei Jahre später Familienverhältnisse bestimmten, von dieser Lauf bahn abzutreten und sich mit literarischen Unternehmungen zu beschäftigen. Nachdem Hartleben im Jahre 1802 erst eine ältere Buchhandlung erkauft hatte, errichtete er im Juni 1804 eine neue Handlung in Pesth, welcher er durch bedeutende Wecke, die aus ihr hcrvorgingcn und von denen wir nur die großen Ge- schichtswcrkc des Freiherrn von Hammer - Purgstall und die geo graphischen Handbücher von Balbi und Galletti erwälmen, sowie durch ihre unter allen Zeitläuften bewährte Solidität einen aus gezeichneten Namen in den Kreisen der Literatur und des Buch handels erwarb. Von seinen Mitbürgern ist jer durch seine Er wählung in den äußeren Rath der Stadt Pesth und von seinem Kaiser durch die Verleihung der goldenen Medaille für Kunst und Wissenschaft geehrt worden. Darmstadt, 5. April. Wiederum ist am buchhändlcrischen Firmament ein Stern erloschen, der einst als glänzendes Meteor seinen Lauf genommen hätte, wenn er nicht so früh erblichen wäre. Am 27. März starb hier, 36 Jahre alt, Herr Friedrich Würtz an einem Lungenlciden;— ein Mann, wie man ihn, was Solidität, Bildung, Energie und Gewandtheit betrifft, unserer jungen Generation als Muster verführen kann. Dem Volk ent sprungen, besaß er, als er in Frankfurt in die Lehre trat, keine andere Bildung, als die der Volksschule. Aber sein klarer Blick in allem sagte ihm, daß diese für seine Zukunft nicht genüge. Deshalb studirtc er bis tief in die Nacht hinein zu seiner weiteren Ausbildung. So erwarb er sich umfassende Kenntnisse, die ihn den Gebildetsten unter uns würdig an die Seite stellten. Im Jahre 1858 gründete er hier ein neues Geschäft. Da mußte man ihn wirtschaften gesehen haben, um zu wissen, welch gewandter, fleißiger und umsichtiger Buchhändler er war. Bloß von einem Lehrling unterstützt, arbeitete er sozusagen Tag und Nacht, wo durch er freilich damals schon seine Gesundheit untergrub. Aber er war glücklich über die Anerkennung und das Resultat, wel ches seine Wirksamkeit im ganzen Lande und darüber hinaus hatte. Sein Geschäft wuchs zusehends in einem Maße, daß cs in vechältnißmäßig kurzer Zeit den ersten der Stadt beizählte. Im Vollgefühl dieses Glückes, das noch erhöht wurde durch den Besitz einer liebenden Gattin und eines Kindes, warf ihn sein Geschick aufs Krankenlager. Aber seine Kraft erlahmte nicht, von dort aus dirigirtc er nun sein Geschäft mit der an ihm ge wohnten Umsicht. Er erhob sich wieder vom Lager, stärkte sich in einem Badeorte und noch einmal entfaltete er eine Arbeitskraft, wie in früheren Tagen. Aber sein Lebensziel, das unabwend bare, war nahe. Zur Weihnachtszeit warfen ihn zwei Blutstürze, die sich kurz auf einander folgten, von neuem darnieder und seine Kräfte, deren besten Theil er seinem Geschäfte geopfert hatte, schwanden mehr und mehr, bis ihn ein sanfter Tod von hinnen nahm. Allgemeine Achtung und tiefe Trauer seiner Angehörigen und Freunde begleitete seine Bahre. 0.
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