Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.05.1863

930 ^ 53, 1. Mai. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. vandenhoeik jc Ru precht in Gotting«». <l«it s» (ko. in Leipzig. Verlag«-Gomptoir in Laiig-nsali«. Doigt in W-inior. W«»«r in Lripjig. Weidmann in Berlin. Bodemann, d. Unterscheidungslebre d. evang. u. kathol. Kirche. (A. theol. Litbl. 25.) Wittich, d. Entstehung des Herzogrh. Lothrin gen. (Histor. Itschr. I. S. 267.) Fock, Rügensch-Pommersche Geschichten. (Got ting. gel. Anz. 16.) Heclwig, Handbuch d. Arzneimittellehre f.Thier- ärzte. (Wochcnschr. f. Thierheilkde. 16.) Streiter, Studien eines Tirolers. (Allg. Ztq. 95 u. f.) Engelmann, Aus d. Geschichte unserer Vor fahren. (Jllustr- landwirthsch. Dorfztg. 17.) Unger, d. Verwerthung der Braunkohle. (Es sener Ztg. 89.) Wangenheim, d. Fabrikation der Brennma terialien. (Ebend. 83.) MobiuS, Bar Kochba. (Frankel, Monats- schr- 4.) D>erk, Lehrbuch der Algebra. (Ztschr. f. Re- alsch. u. Gymn. 3.) Klbden, v., Handbuch d. Erdkunde. (Mil.- Lit-Ztg. 4.) Weidmann in Berlin. r.O. Weigel in Leipzig. O. Wigand in Leipzig. Wilberg in Athen. Williams S» Norgate in London. TT Winter in Leipzig. Zernin in Darmftadt. Kopp, Geschichte oer eidgenössischen Bünde. (Histor. Ztschr. 1. S- 277.) Wietersheim, v-, Geschichte der Völkerwan derung. (Ebend. S. 183.) Peregrinus, Pali. Romanzencvklus aus Un garn. (Jllustr. Familienbuch N. F. III. 6.) Heldreich, v., die Nutzpflanzen Griechenlands. (Gartenflora 4.) Nelstions politigue» cke Is Krane« et st« l'Kz- pa^ne ave« I'Kcosse. (Histor. Ztschr. 1. S. 210.) Boden, Lessing u. Goeze. (Hecrig, Archiv 32. Bd. 3. 4.) Pertv, d. mystischen Erscheinungen d. menschl. Natur. (St. Galt. Bl. 17.) — d. Realität magischer Kräfte. (Ebend. — Zeitgeist 2.) Pertz, Fremdes u. Eigenes. (Mag. f. d. Lit- d- Ausl. 16.) öossler, 6«, praepoaitionuin U8U spuck Kin- ckarum. (Liter. Centralbl. 17.) Hardegg, v., Vorlesungen über Kriegsgeschichte. (Histor. Ztschr. 1. S. 220.) N i ch t a m t l i Zur Reformfrage. Klagen über den Verfall des Buchhandels sind von jeher erhoben worden, doch ;u keiner Zeit mit mehr Berechtigung als in der gegenwärtigen, wo besonders der kleinere Sortiments- Handel schwer krank darniederliegt. Uebec die Ursachen, welche diesen kranken Zustand herbeigeführt haben , werden die Meinun gen weniger von einander abweichen, als über die Mittel zur Heilung desselben; am allerwenigsten erscheinen die „Bestim mungen" geeignet, eine Radicalcur hcrbeizuführen. Nur durch eine feste, auf gegenseitiges Vertrauen gegründete Vereinigung zwischen Verleger und Sortimenter kann das Wohl unseres Standes gefördert werden; durch ein solches starkes Band allein hat der deutsche Buchhandel seine Bedeutung er langt und jeder Sortimentshändlec muß den Wunsch hegen, daß dieses Band nie gelockert werden möge. Das Heil für ihn kann daher weder in der Errichtung einer großartigen Verlags-Anstalt auf Actien, noch in der Gründung eines Central-Commissions- hauses in Leipzig zu finden sein, Projekte, welche in ihrer Form als technisch unausführbar sich Herausstellen, und in ihremWesen die Grundpfeiler des Gebäudes untergraben würden, welches gegenseitiges Vertrauen aufgerichtet hat. Dagegen stellt sich die Bildung eines Sortimenter-Vereins als eine nothwendige, den Bedürfnissen der Gegenwart entspre chende Maßregel heraus. Nicht allein um den Uebergriffen einzelner Verleger erfolgreich entgegen treten, sondern auch um bei wichtigen Reformfragcn mitceden zu können, würde die Ver einigung einer möglichst großen Maste von Sortimcntshandlun- gen fick im hohen Grade als nutzbringend erweisen. Daß die Zahl Derer, welche in jeder Ostermeste 2—5000 Th!r. zahlen, eine sehr bedeutende und in ihrer Gesammtheit die Zahlungslisten der großen Handlungen bei weitem überwiegende ist; daß Intel ligenz und Liebe zum Berufe auch außerhalb des Börsenveceins überflüssig vorhanden; daß demzufolge die Beschlüsse dieser Kör perschaft kein allzu leichtes Gewicht in die Wagschale der Ent scheidung beiFeststellungvonBestimmungen legen würden, welche das Wohl des Buchhandels betreffen, wird kein Sachkundiger in Zweifel ziehen. Ein solcher Verein, der zweckmäßige Statu ten erhält und erreichbare Ziele verfolgt, muß selbst demVer- cher Theil. lagshandel willkommen und in seiner Wechselwirkung auch für diesen von Nutzen sein. Bis heute haben Viele vergebens gewartet, daß einer der Herren Eollegen im Sortiment es in die Hand nehmen würde, eine Verständigung in dem angedeutetenSinne, durch Festsetzung einer Vorversammlung, anzubahnen. Die Erfahrung hat uns gelehrt, wie schwer es hält, eine größere Zahl von Sortimentern zu einem gemeinsamen Zwecke in Leipzig zu vereinigen; vielleicht macht die jetzige Ostermeste eine Ausnahme von der Regel! Der Sonnabend vor Cantate würde für eine solche Zusammenkunft am passendsten sein, und mögen diejenigen Herren Eollegen, welche früher anwesend sind, Ort und Zeit sestsetzen. Cottbus, 22. April 1863. Ed. Meyer. Miscellen. Berichtigung. — Aus „Petzholdt's Anzeiger für Biblio graphie" ist in Nr. 46 des Börsenblattes eine Mitlhcilung, be treffend den von meinem Bruder unvollendet hinterlastenen Schillerkatalog, abgedruckt, worin als Herausgeber desselben Herr Baron Wendelin v. Maltzahn in Berlin genannt wird. Diese Angabe ist nicht ganz genau. Allerdings nämlich haben Herr Baron v. Maltzahn und Herr Professor Joachim Meyer in Nürnberg, deren wohlwollender Unterstützung sich mein Bru-, der bei seinem Unternehmen stets zu erfreuen gehabt hat, ihre Beihilfe auch für den Abschluß der Arbeit freundlichst zugesagt. Die Herausgabe aber hat Herr Heinrich Brockhaus über nommen und wird das Schriftchen nunmehr bald im Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig erscheinen. An diese Firma ist auch die Schillerbibliothek meines Bruders übergegangen, um als Erinnerung an denselben aufbewahrt und weitergeführt zu werden. Leipzig, 27. April 1863. Rudolf Trömel. Personalnachrichten. Herrn I. Rothschild (l-ibrairo cko Is Sooiete dotsniquo cks brsnos) in Paris ist von der Königin von Spanien der Orden Vsobvl I« Oitkolio» verliehen worden.