Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.05.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-05-03
- Erscheinungsdatum
- 03.05.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210503
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192105031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210503
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-03
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 102, 3. Mai 1921. Redaktioneller Teil. rung der Lamali^cn Geschciftsverhältnissc. Auch die Zeit nach 1632 bis 1680 zählt noch zur Blütezeit des Frankfurter Buchhandels und findet in dem Werke eingehende Würdigung. Im letzten Abschnitt be handelt Or. Dietz den Frankfurter Platzbuchhandel und die Bücher- messen van 1680—1730. Es ist bereits das absteigende Zeitalter für die Buchhändlersta-öt Frankfurt am Main. Der Verfasser befaßt sich in diesem letzten Kapitel noch eingehend mit einigen bedeutenden Buch- händlerfamilicn dieser Zeit (Sand, Stock, Knoch und Andreae) und streift noch kurz die Verhältnisse im damaligen Antiguariatsbuchhandel. Damit endet die verdienstvolle Darstellung der Geschichte des Frank furter Buchhandels. Der zweite Teil des Bandes behandelt die Geld- nnd Kreditgeschäfte und der Schlichtes! das Verkehrswesen. Das mit diesem Bande zum Abschluß gebrachte Werk stellt eine vollständige Handelsgeschichte der Stadt Frankfurt dar, wie sie wohl keine andere deutsche Stadt besitzen dürfte. Es ist nur bedauerlich, das; die einzelnen Wirtschaftszweige, wie z. B. gerade- der umfangreiche Teil über den Buchdruck und Buchhandel, nicht in besonderen, in sich abgeschlossenen Bänden dargestellt worden sind, und es wäre im Interesse des Werkes wie auch der Buchhändler nur zu begrüßen, wenn sich der Verfasser dazu entschließen könnte, wenigstens die wichtigeren Teile aus dem Gesamtwert herauszunehmen und den Interessenten in Einzeldarstel lungen zugänglicher zu machen. St. W a n g a r t. MM MlmituMk Das Ende des Angcstcllic,,-Verbandes des Buchhandels.— Ja der Warte» ro», 15. April bcrust der Zcntralvorstand des Angestellten- Bcrbandcs des Buchhandels zum 29. Mai eine außerordentlich« Haupt versammlung ein. Diese Hauptversammlung hat über den Antrag des Vorstandes zu beschließen, de» Angestelltcn-Verband mit dem Zentral verband der Angestellten zu verschmelzen. Der Antrag lautet in seiner Haupibestimmung: »Der Angcstellten-Verdand wird mit allen Aktiven und Passiven vom Zcntralverdand der Angestellten übernommen.« Wie der in der gleichen Nummer der »Warte« abgedruckte Jahres bericht für 1920 erraten läßt, m u ß dieser Antrag des Vorstandes an genommen werden. Die Mitgliederzahl ist von 9782 auf 8558 znrlick- gegangen. Die Austritte und Streichungen betrugen in dem einen Jahre nicht weniger als 5190, denen S9KS Neuaufnahmen gegenüber- stehen. Die Mitgliederbewcgung war also eine ungemein starke. Der Vorstand klagt dementsprechend über die Lauheit und Interesselosigkeit der Mitglieder. Die zahlreichen Austritte lassen aber erkennen, daß viele Mitglieder mit dem Abmarsch des Angestellten-Berbandes ins Lager der Linkssozialisten nicht einverstanden waren, der nunmehr mit dem Anschluß an den überradikalen Zcntralvcrband der Angestellten sei» Ende erreicht haben wird. Der Angestellten-Verband des Buchhandels (früher »Allgemeine Vereinigung deutscher Buchhandlnngsgchilscn«) wurde ans Anregung des »Saldo» (Hannover) im Jahre 1895 in Halle gegründet. Seine Gründer standen durchweg ans bürgerlichem Boden. Aber schon unter dem ersten Geschästssührer, dem leicht beeinflußbaren Heinrich Düllo, erhielte» paricisozialistijchc Elemente innerhalb des Zentral- vorstaudcS starke» Einfluß. Nach DulloS Tod ging die Geschäftsfüh- rung in die Hände des überzeugten Sozialdemokraten, jetzt »Unab hängigen« vr. Fritz Psirrmann über, der den Angestellten-Ber- band ganz ins linksradilalc Fahrwasser zu leiten verstand. Im Zcntralverband der Angestellten, dem durchweg die untersten Schichten des HandlungsgehilscnstandeS (Handclshilfsarbeitcr, Waren hausangestellte usw.) angehören, wird für die buchhändlerische Eigen art kaum Raum sein. Es ist daher wohl anzunehmcn, daß viele Buch- Handlungsgehilfen den Weg zum Zentralvcrband nicht mitnmchcn werden. Z. Ortsgruppe Dresden des Angestclltcnvcrbandcs des Buchhandels, Buch- und ZcilnngsgcwcrbcS. — Am Donnerstag, dem 2l. April, sprach Kollege Edmund Haupt !m Hotel »Stadt Weimar« über bas Thema: Bon, Buchhandel als Berns und Bildungsideal«. Der Redner ging ans von der WeltnniergangSstimmnng der Gegenwart mit ihrem lähmenden Relativismus und Skeptizismus und ihrem heißen Euchen nach einem neuen Lebensinhalt. Er wandte sich dann dein Buchhandel zu und meinte, um Freude und Befriedigung in seinem Bcrnsc finden zu können, bedürfe der Buchhändler und Buchhandlnngsängestellte einer hohen und ernsten Auffassung seines Standes als eines Helfers und Vermittlers in der Pflege von Wissenschaft und Volksbildung. Eine Verbindung der drei Eigenschaften: lebhaftes Interesse für alie Fragen der geistigen Kultur und die Fähigkeit, sie zu verfolgen, Ge schick im Verkehr mit Menschen und kaufmännische Einsicht und Tat kraft, werde die beste Gewähr für den Ersolg im Buchhandel bieten. Er stellte dann serner die Behauptung aus, daß gerade der Buchhandel seinen Angehörigen reiche Hilfsmittel zur Erlangung einer nmsassenden Allgemeinbildung in die Hand gibt, und daß wiederum erst diese uni verselle Bildung den Buchhändler befähigt, seinen Berns voll anszn- süllen. Hierauf beleuchtete er die Auffassung des Bernses bei Goethe und die Wandlung des Goetheschen BlldnngSideals vom lndlviduell- ästhetlschen des Ncuhumanlsmns zum sozial-praktischen Pestalozzi und schloß mit den Borten Goethes: »Versuch« Deine Pflicht zu tnu. Was aber ist Deine Pflicht? Die Forderung des Tages!» Die durch eine Fülle praktischer Beispiele und Ratschläge belebten Ausführungen fanden bei den zahlreich erschienenen Anwesenden, unter denen sich auch einige Vertreter der Dresdner Prinzipaliiät befanden, freund liche Aufnahme und Zustimmung. — Im weiteren Verlaus des Abends wurde »och die lustige Hundcgeschichte »Die Erschaffung des Dackels« des bekannten Dresdner Dichters und Inhabers der Dressclschen Buch handlung, des Herrn Hayno Focken, zum Vortrag gebracht, die lebhafte und herzliche Heiterkeit auslöstc. Kollege Rommel gab be kannt, daß tm Mal für die Angestellte» und Lehrlinge des Dresdner Buchhandels unentgeltliche Sprachkurse ln englischer, sranzösischer, italienischer und russischer Sprache beginnen würden, deren Leitung er übernehmen werde, und sür die schon eine Anzahl von Anmeldungen vorlägc». Am nächste» Vortragsabend, dem 19. Mot, spricht Kollege Haupt über »Mozart und wir.«. Für die nächsten Monate sind nach stehende Vorträge tn Aussicht genommen: »Dürer«, — »Dante«, — »Schopenhauer», — »Ilber Goetheansgaben«, — »Ober Spenglerlltc- ratirr», — »Vom Kundenbedienen«. Ausstellung von Unterrichtsmaterial und Lehrmittel» sür Musik in Berlin. — Anläßlich der »S ch u l »> u s i k w o ch e« tn Berlin vom 17.—21. Mai wird dort vom Z c n i r a l i n st i t n t s ü r E r z i e h n » g und Unterricht eine Ausstellung von mnsikalische» Unterrichts mitteln geplant, die den Musikpädagogen ein anschauliches Bild von der einschlägigen Literatur und allen sonstigen Unterrichtsmitteln geben soll. Mit der Einrichtung und Leitung dieser Ausstellung ist der Musikalienhändler Herr Albert Stähl in Berlin W. 85, PvtSdamer- straße 39, betraut worden <s. das Inserat in Nr. 99 auf S. 4551). Knnstausftcllung ln Berlin. — Das Graphische Kabinett I. B Neumann in Berlin W. 50, Kurfürstentum»!, 232, zeigt in der neuen Ausstellung drei jung-österreichische Künstler, und zwar Richard DiI- l e n z, Johannes Fischer, Ernst Wagner. Aus vergangene» Tage». — Der Tod von August Scherl (Börsenblatt Nummer 92) ruft di« Erinnerung an seinen Vater Friedrich Scherl wach. Ich war Ende der silnszlger Jahr« des vorigen Jahrhunderts in Hos t. B. in der damals einzigen Buchhandlung am Platze tätig. Feuer- und Lebens- versichernngsagenluren, Läger der Geschäftsbücher König L Ebhardt, Papierlager SN gros für die Textilfabriken waren mit dem Betrieb vereint. Es war sehr lehrreich, aber auch lohnend. Schulbücher, Wör terbücher, Goethes und Schillers Werke usw. wurden vom Verleger nur roh geliefert und mußten kollationiert werden. Hof war End station der sächsischen und der bayerischen Staalseifenbahn. Alle Rei senden mußten in Hos anSstcigen und sür die Weiterfahri neue Fahr karten lösen. Dazu boten zwei Schalter Gelegenheit: einer für Rich tung Sachsen, einer für Richtung Bayern. Der Beamte sür die beiden Schalter war der gleiche; faß er am sächsischen Schalter, so war Zah lung in Talern und Groschen, saß er am bayerischen, in Gulden und Kreuzern zu leisten. Eines Tages erschien im Geschäft ein Herr mit grauem Zylinder, der drei prächtige weiße Pudel a» der Leine führte. Er stellte sich als der Kollege Friedrich Scherl aus Berlin vor, der auf der Reise nach Kissingen begriffe» sei. Als Zweck seiner Reise erzählte er, daß die Kaiserin Elisabeth, eine leidenschaftliche Liebhaberin weißer Pudel, in Kissingen sich zur Kur anshalte. Wenn die Kaiserin ans der Kur promenade die prächtigen Pudel zu Gesicht bekommen würde, so würde sie dieselben um jeden Preis zu besitzen wünschen. Aber ihm seien die Pudel nicht verkäuflich. Er verfolge «inen besonderen Plan, Es sei ihm seither nicht möglich gewesen, in Österreich die Erlaubnis z»m Ver trieb seiner Kolportageromane zu erhalten. Wenn ihm von maß gebender Stelle die Zusicherung erteilt würde, daß diese Hindernisse sür Ihn fallen solltet,, dann würde er es sich zur allergrößten Ehre a rechne», die drei Pudel Ihrer Majestät allernntertänlgst zu Füßen legen zu dürfen, aber nur dann! Der Plan war gut. Er hat es erreicht. H. C. Aus der Papierindustrie. — Bon befreundeter Seite werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß in den »Münch. N. Nachr einer von der Hansabank e. G. m. b. H. tn München vertriebenen Aufforderung zur Beteiligung an einer neu zu errichtenden Oberbayrischen Pappen- und Papierfabrik A.-G. (Kapital 15 Mill. Mark) Erwähnung getan wird. Interessant ist es, daß diese Beteiligungscin- ladung nach 5 Prozent Verzinsung des Gesamtkapitals mit einer küprozentigen Dividende ans Jnlandabsatz (bei den derzeitigen Fr ei?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder