Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.05.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210507
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192105074
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210507
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-07
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. iV- 105, 7. Mai 192l. stellen von Zeilen aus technischen Gründen viel eher vor a>« beim sogenannten Handsatz. Ein Vergleichen der Hauskorrektur mit den abgehenden Verfasserabzllgen (Autorkorrektur) ist daher ganz angebracht, da man aus blese Weise stehengebliebene gehler ustv. ohne viel Zeitverlust bequem sestslellen kann. Die Behänd« lung und Erledigung der zurückgereichten Verfasserabzüge oder der für die Schriftleitung bestimmten Abzüge hat in gleich vor sichtiger Weise zu ersolgen. Wer sich einmal an diese strenge Ordnung gewöhnt hat, wird nicht mehr davon ablassen und auch kaum mehr Zeit für die Korrekturen benötigen. Was schließlich bei geringerer Sorgfalt an Zeit gespart wild, geht durch Mehr- zeitverbrauch infolge öfteren Abziehens und längeren Aufent halts bei Erledigung der Pretzkorrektur (Pretzrevision) in der Regel doch wieder verloren. Schließlich ist auch zu berücksichtigen, daß durch eine ge wissenhafte Erledigung der Korrekturen manche unliebsame Aus einandersetzung zwischen der Druckerei einerseits und dem Ver leger, bzw. der Schristleitung andererseits vermieden wird. Außerdem wird die Achtung vor der betreffenden Zeitschrift bei ihrem Leserkreise unzweifelhaft gehoben, und die Zuverlässigkeit der den Druck besorgenden Buchdruckerei wird im Urteil des Publikums nur gewinnen. In Rücksicht auf die gegenwärtigen Zeilverhällnisse muß daraus Bedacht genommen werden, alle unnötigen Korrekturen zu vermeiden, was in erster Linie durch die bereits besprochene Überarbeitung der Manuskripte erzielt wird. Sind aber größere Korrekturen, Satzumstellungen usw. nicht zu umgehen, dann trachte man danach, daß diese Arbeiten technisch so eingerichtet werden, daß möglichst wenig Zeitverlust entsteht. Bet etwas gutem Willen und Anpassungsfähigkeit wird man dkm Setzer die Arbeit sehr oft erleichtern können. Die vierte Forderung, zeitgemäße Ausstattung und wohlüberlegte Anordnung der Inserat«, betrifft auch das Umbrechen derselben. Beim Zusammenstellen der einzelnen Seiten muß ein schnell einsetzender guter Geschmack die Führung übemehmen, damit Licht und Schatten in Verbin dung mit einer ansprechenden Harmonie des Gesamtbildes sich behaupten. Wenn auch der modernen Ausstattungsweise in jeder Hinsicht das Wort geredet werden soll, so ist doch möglichst jede llbeikünstelei fernzuhalten, oder nur hier und da ein derartiges Gebilde unterzubringen, falls in Rücksicht auf Bestellervorschrislen einfachere Ausführungsformen nicht angebracht sind. Bizarre und karikaturähnliche Jnseratformen wirken schließlich in ihrer Art auch nur dann, wenn sie einzeln oder zerstreut innerhalb einer Anzeigenseite Vorkommen. Für die fünfte Forderung, gutes Papier, sauberer Druck und exakte Heftung, wird man keine Kriegsver- hältnisse mehr gelten lassen können, wenn auch hier und da noch ein Auge zugedrllckt werden muß. Es ist nur zu wünschen, daß die Lage der Zeitschriften sich möglichst bald wieder so bessert, daß sie finanziell imstande sind, sich wieder ein recht solides Papier leisten zu können, und daß auch die Druckausfüh rung und die Arbeit des Buchbinders wie ehedem der deutschen Graphik zur Ehre gereicht. H. Sch. öklkrsxe rur Oesctiictite Kölnlsclien Teilunx, Nirer Ke-Itrer uncl HUsgrsteiter I. Teil: ickarcuo Dumont (1802—1831). koardeitot von Dr. 8rn8t von cker Köln 1920, Verlag von dl. Dumont 8ebauder§. XII, 168 8. 4°. 48^. Während mehrere große Zeitungen schon vor Jahreil ihre eigene Geschichte herausgegeben haben, hatte die Kölnische Zeitung sich bisher mit zwei ziemlich knappen Gelencnheitsschriften begnügt. Mit dem vor liegenden ersten Teil eines größeren Werkes hat sie nunmehr den An fang zu einer eingehenderen Darstellung giunachi. Bei der Bedeutung der Kölnischen Zeitung ist eine solche Geschichte natürlich auch für weitere Kreise von Interesse. Allerdings ist von den Geschäftspapieren der Redaktion und des Verlags aus der hier behandelten Periode nicht allzuviel erhalten, aber es genügt doch im Verein mit dem, was sich aus der Zeitung selbst und ans sonstigen zerstreuten Quellen ermitteln ^ küßt, um die Anfänge des Unternehmens nicht bloß in großen Zügen, i 662 sondern auch mit vielen bemerkenswerten Einzelheiten darzustellen. Ter Verfasser beschränkt sich nicht darauf, die ermittelten Tatsache» einfach wiederzugeben, sondern er bringt sie in dem Nahmen der all gemeinen politischen und Kultur-Geschichte, und mit liebevoller Sorg falt berücksichtigt er auch die Ortsgeschichte. In der Darstellung er innert das Werk an die große Kruppsche Jpbilnums-Festschrift, die ja in mehr als einer Hinsicht als Vorbild zu Erinnerungsschriften dienen kann. Wenn auch die Kölnische Zeitung erst seit 1798 unter diesem Rainen erscheint, so ist sie doch viel älter, da sie aus anderen Blättern hervor- gcgangen ist, die bis in die früheste Zeit des Zeitungswesens hinauf reichen. Die Familie Dumont war um 1740 aus Belgien nach Köln einge wandert, wo sie eine angesehene Stellung in der Bürgerschaft errang. Sie betrieb den Tabakhandel. Der 1783 geborene Marcus Dumont studierte Rechtswissenschaft und heiratete Jakobine Schauberg, die mit ihren Geschwistern die alte Schaubergsche Druckerei und die Kölnische Zeitung besaß. 1805 erwarb er für 1400 Neichstaler die beiden Unter nehmen, die seither im Besitz seiner Nachkommen geblieben sind. Die Schaubergs waren schon im 17. Jahrhundert aus dem Luxemburgischen in Köln eingewandert. Die ersten Vertreter der Familie waren No tare. Gereon Albert Schauberg wandte sich dem Bnchöruckergewerbe zn und vergrößerte seine seit 1715 nachweisbare Anstalt durch Vereini gung mit der schon 1626 gegründeten Hildenschen Druckerei. Beide Druckereien hatten schon enge Beziehungen zum Zeitungswesen. Bei Hilden erschien bis 1761 eine lateinische Relation, die sich schon vor 1640 aus den früheren monatlichen Relationen entwickelt hatte, und seit 1763 die kaiserliche Reichs-Ober-Postamts-Zeitung, die seit 1795 einfach Post-Amts-Zeitung hieß und 1798 ihren Namen in Kölnische Zeitung umwandelte. Mit jugendlicher Arbeitskraft ging Marcus Dumont daran, die Druckerei und den Zeitungsverlag, sowie den eben falls seinem Unternehmen angegliederteu Papierhandel zu heben. Seit seiner Heirat hatte er seinem Familiennamen zum Unterschied von den vielen Verwandten den Namen seiner Frau hinzugefügt, und so ist bis heute die Firma des Hauses M. Dumont Schauberg geblieben (er selbst schrieb allerdings den Doppelnamen mit Bindestrich). Die Druckerei beschäftigte 3 Pressen und 7 Arbeiter. Da die Auflage der Kölnischen Zeitung nur 400 Exemplare betrug, wurden natürlich auch andere Drucksachen hergestellt. Der Buchverlag war aber auch nicht bedeutend, denn er weist von 1805 bis 1814 nur 4 Erscheinungen auf. Die Kölnische Zeitung, die schon früher mit der Zensur allerlei un angenehme Erfahrungen gemacht hatte, mußte sich in der französischen Zeit natürlich den Befehlen der Machthaber fügen. Trotzdem wurde sie 1809 nebst anderen Kölner Blättern von der französischen Negie rung unterdrückt; in Köln durfte außer dem Beobachter nur die Oarette cke EoIoZne weiter erscheinen, die der Oheim von Marcus Du mont, ein Präfckturrat, gegründet hatte. Auch Dumont erhielt die Er laubnis, alle 14 Tage ein französisches Blatt, den dlereure cku Departe ment cke 1a koer und ein zweimal wöchentlich erscheinendes Jntelligcnz- blatt, erst k'euille cl'annonces, dann keuille ck'akkielies, annoneeo et avi-, cliverZ cke Oolossne genannt, herauszugebcn. Am 16. Januar 1814 konnte die Kölnische Zeitung wieder erscheinen, allerdings stand sie eine Zeit lang noch unter der Zensur des russischen Kommandanten und dann des Hauptquartiers des Kronprinzen von Schweden. Erst seit 1815 konnte sie sich inhaltlich freier entwickeln. Obschon 1822 der Zeitungs- stcmpel eingeführt wurde, der bis 1873 bestehen bleiben sollte, hatte die Zeitung damals bereits eine Auflage von 2086 Stück. Einen eigentlichen Redakteur hatte die Zeitung außer dem Verleger erst seit 1820; auch die Zahl der Mitarbeiter war lange Zeit sehr gering. An Zusammenstößen mit der Zensur fehlte es auch weiterhin nicht. Namentlich in der auswärtigen Politik war die Negierung sehr ängst lich und sehr empfindlich. Lange Zeit mar in der Kölnischen Zeitung, wie in den meisten Zeitungen, der Stoff kunterbunt durcheinanöergewürfclt. Erst all mählich wurde er besser gesichtet und geordnet. Seit 1816 brachte die Zeitung zweimal monatlich eine literarische Beilage mit Bücherbesprc- chungen, Artikeln über heimische Geschichte und Ortsknnde, Gedichten, kleinen Erzählungen, Mitteilungen aus der Technik, den Naturwissen schaften, der Landwirtschaft usw. Diesem Beiblatt und seinen Mit arbeitern ist ein längeres Kapitel mit mancherlei interessanten Einzel heiten gewidmet. Der Handelsteil war lange Zeit unbedeutend. Erst seit Ende 1814 wurden bloß gelegentlich einzelne Kursnotierungen gebracht, bis von 1823 an regelmäßig ein kleiner Kurszettel veröffentlicht wurde. Eine Darstellung der gesamten politischen Haltung der Kölnischen Zeitung könnte natürlich leicht mehrere Bände füllen; sie würde aber in solcher Ausführlichkeit nur deu Fachmann interessieren. Der Ver fasser der vorliegenden Beiträge beschränkt sich denn auch auf eine all gemeine Charakteristik. Dagegen behandelt er in einem besonderen Kapitel eingehend die Arbeit der Redaktion. Das Blatt war damals
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder