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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1863-08-26
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1863
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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sich zu nützcn — hat in den letzten zehn Jahren bedeutend abge nommen. Man kennt ja die wenigen Firmen der Art. Das Gros der Sortimenter ist gut und macht cs sich zum Ehrcnpunkt, seinen Verpflichtungen prompt nachzukommcn, so weit dies bei der heutigen Lage des Sortimentshan- dcls überhaupt möglich ist. In diesem letzten Satze, der von dem, wie es scheint, verlegccisch gesinnten Berichterstatter selbst ausgestellt worden ist, liegt der Schwerpunkt. Man will allerdings dem Sortimenter mehr Meßagio bewilligen, allein man setzt ihn durch die überhand nehmende Berechnung mit 25U nicht in die Lage, seinen Verpflichtungen Nachkommen zu können. Wenn U des Ansatzes in die Tasche der Verleger wandern und von dem übrig bleibenden ^ vorab nicht unter 10U für Fracht, Spesen, Commissionsgebühren rc. ausgcgcben werden müssen, dazu, wenigstens in Preußen, die Classen-, Gewerbe-, Grund- und Communalsteuer wohl den zehnten Theil der Gesammt-Ein- nahme baar hinwegnimmt, dann mögen mir doch die Verleger das Kunststück erklären, wie ein Sortimenter, der mit mäßigem Vermögen angefangcn hat, auch wenn er für seine Person noch so,eingeschränkt lebt, mit Familie bestehen kann, ohne Schulden zu machen. Eine weitere Ausführung des eben Gesagten ist ganz überflüssig. Jeder wird cs begreifen, der es begreifen will. Wer richtig rechnet, wird finden, daß ihm in Preußen nach Abzug aller Steuern SU bleiben, womit er sich mit Familie durchschlagen soll. Wie cs in andern Ländern ist, vermag ich nicht zu beurthcilcn, da ich dieSteuersätze nicht genau kenne. Und nun besteht man darauf, den Sortimentern auch die Vergünsti gung (als ein Recht haben sie cs nie beansprucht) der. Uebcrträge bei größeren Zahlungen zu entziehen, obwohl sich erst bei Fest halten an denselben ein U oder ganzjähriger Credit herausstellt, den» ein sehr bedeutender Theil der Büchcrlicfcrung fällt be kanntlich in die Monate September bis Decembcr. Es ist deshalb den Sortimentern nicht zu verargen, ja die Selbstcrhaltung macht cs ihnen zur unabweisbaren Pflicht, daß sie gegen die Vicrtclrechncc alle Mittel ergreifen, welche ihnen zu Gebote stehen» denn wenn es auch ein nicht ganz christlicher, so ist es doch ein geschäftlicher Satz: wer fortwährend bestrebt ist, mich in Nachthcil zu bringen, den kann ich nicht mit liebevollen Augen ansehen. Wenn die Verleger, wie auch in dieser letzten Krcisvcreins - Versammlung gesagt ist, billige Rücksichten wal ten lassen wollten, so mußte in den „Bestimmungen" bemerkt werden, daß ein Drittel dem Sortimenter gehört und daß nur ausnahmsweise von dieser Annahme abgegangen werden dürfe. Warum kann denn eine, jetzt freilich kleine Reihe chrenwcrthcr Verleger die Verlags-Stipulationen so einrichten, daß dem in die Hand arbeitenden College», der denn doch wahrlich nicht als Feind sondern als Freund zu behandeln ist, das bleibt, was zur Existenz nothwcndig ist? Das kann aber mir wenigen Aus nahmen, die jeder Sortimenter zu würdigen wissen wird, jeder Verleger. In den Versammlungen der zu errichtenden Sortimenter- Vereine muß diese Angelegenheit vor allem Anderen jur Sprache kommen. Dagegen möchte den Wortführern zu empfehlen sein, Sachen, über welche voraussichtlich zwecklos verhandelt wird, nicht zur Debatte zu bringe». Unter diesen steht die Verlegung der Ostcrmcssc, welche ein großer Verleger, wie man glaubte zu Gunsten der Sortimenter, ins Leben rufen wollte, obenan. Mit Worten allein aber ist da nicht geholfen! Wenn jcmr Verleger wirklich ein so großes Interesse für ein ordnungsmäßiges Be stehen der Sortimenter hatte, so, hätte man denken so!lcn, würde er dem um sich greifenden Vicrtelrcchnen wenigsten! für seine Person Einhalt gethan haben, um so mehr, da die Leipziger in der günstigen Lage sind, alles franco zu empfangen und unfcan- kirt wegzuschicken; man hat aber von einer derartigen thatsäch- lichcn Kundgebung noch wenig bemerkt. Aber die Gründe, welche u. a. die Leipziger Commissionärc wegen Herbeischaffung des Geldes geltend machen, verdienen eine so eingehende Berücksich tigung, daß die Debatte in kleineren Kreisen der Sortimenter sich wahrscheinlich keines besonderen Erfolges zu erfreuen haben dürfte. r. Zur Haftpflicht. Gegen den Sortimenter in Nr. 103 d. Bl., der seinen Na men nicht hätte verschweigen sollen, damit man doch wüßte, wer cs mit seinen Verpflichtungen so leicht nimmt, will ich mich auf sein Millionenexempel nicht cinlassen, sondern ihn nur einfach fragen, ob er sein Eigenthum versichert hat und ob er es nicht der Mühe wcrth hält, die bei ihm lagernden ä cond.-Artikel zu gleich mit etwa 3000 Thlrn.*)zu versichern, also ungefähr 4 bis 5 Thlr. jährlich aufzuwcnden (mehr kann cs nicht kosten), um seine Gläubiger bei möglichem Brandschaden sicher zu stellen. Fr. I. Frommann. Aufforderung an den Verfasser des Artikels „Wieder ein Aufruf rc." in Nr. 104 d. Bl. Ganz offenbar ist der Artikel gegen den Aufruf des Sorti- mentcr-Vcrcins nicht der Kritik wegen, sondern nur deshalb ge schrieben, um kurz vor der Versammlung ängstliche Gcmüthcr davon abzuhaltcn, dem Vereine beizutrcten. Der Schreiber mag sich beruhigen; an solchen Herren ist nicht viel verloren; wir brauchen Männer, die, wenn sic das Gerechte und Edle un seres Strebens erkannt, dasselbe auch mit voller Kraft und Ener gie unterstützen. Der Verfasser ist sich seiner Absicht klar, darum spricht er selbst von objeckivcc Polemik und sucht am Schluß einen Schild, damit er ja nicht nach seinem Namen gefragt werde. Ich aber liebe offenes Visir und so gut die Unterzeichner des Aufrufs den Muth gehabt haben, ihre Namen an die Spitze einer Reform zu stellen, die jedenfalls, wie alles Neue, vielfache Angriffe und Verdächtigungen zu ertragen haben wird, ebenso gut sollte sich auch der Mann, der mit einigen Zeilen das ganze Unternehmen über den Haufen zu werfen meint, nicht scheuen, seinen Namen zu nennen, damit wir wissen, mit wem wir cs zu thun haben und wie wir zu kämpfen haben; er hat ja dies um so weniger nöthig, da er sich selbst bewußt ist, einen so guten Namen sowohl im Buchhandel, als in seiner bürgerlichen Stel lung zu besitzen, als irgend einer der den Aufruf erlassen haben den Collegen. Nennt er seinen Namen, so kann er überzeugt sein, daß seine vielfach oft ganz vagen Entgegnungen ruhig Satz für Satz widerlegt werden ; nennt er sich nicht, so mag ich we nigstens mit solchen Leuten, die nur imDunklcn schleichen, nichts zu thun haben. Jede Kritik, auch die schärfste, wird uns nur willkommen sein; denn wir werden daraus lernen und Fehler vermeiden. Es ist aber auch keine Kunst, einzelne Sätze aus einem Pro gramm hcrauszugrcifcn und mit Gehässigkeit zu begeifern. Warum vermeidet der Verfasser anzuerkennen, daß wir klar und deutlich ausgesprochen haben, daß der Zweck des Vereins nicht ist, den Verlegern Opposition zu machen und Gesetze vor zuschreiben, sondern daß wir im Gegentheil in Gemeinschaft mit den Verlegern , Ueb elständen und U c b e rgr i ffe n überall entgcgcntreken wollen, wo sic zu finden sind; daß wir *) Vergleiche die sehr billig abgcfaßtc Convention von 1847. 2E
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