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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1921
- Strukturtyp
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- 1921-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1921
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- Deutsch
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X- 113, 18, Mai 1921, Redaktioneller Teil. Zur Rabattfragc mag auch erwähnt werden, daß nach einem in Sortimcntcrkreisen gefaßten Beschluß in Zukunft Sen dungen von dem Verlegerverein nicht angeschlossenen Verlags firmen nur dann angenommen werden sollen, wenn sie mit min«i deslens 407» rabaitiert sind. Ein Vorschlag, daß sich die Ver-^ leger an den Frachispcsen für Konditionsgut speziell bei Scn-'> düngen nach entfernter liegenden Orlen mit einem gewissen Teil beleiligen sollen, wurde ebenfalls besprochen, ist aber noch nicht zum Abschluß gelangt. Weiterhin wurden Versuche gemacht, einen der bedeutendsten Verleger von schwedischen Weihnachtszeitungen, die ja im Land sehr verbreitet sind und einen großen Kaufartikel bilden, zur Erhöhung des auf diese gewährten Rabatts zu ver anlassen, was indessen bei dem betreffenden Verleger keine be sonderen Sympathien hervorrief, zumal da er seine größten Ab schlüsse in Weihnachtszeitungen nicht gerade im Buchhandel macht. Auch eine Erhöhung des allerdings äußerst geringen Rabatts an verschiedenen K a le n d c r a u s g a b e n, die das ausschließ liche Privilegium der Schwedischen Akademie der Wissenschaften bilden, sollte herbeigeführt werden, und die Wünsche des Sorti ments sind auf den recht normalen Rabatt von 25°/° » cond. und 307° fest gerichtet. Infolge der immer zahlreicher laut werdenden Wünsche nach Erhöhung der bisherigen Rabatte hat sich auch der Schwedische Verlcgervcrein veranlaßt gesehen, diese Frage einer näheren Besprechung zu unterziehen, und ist zu dem Ergebnis gelangt, eine gewissermaßen kollektive Regelung der Rabatifrage zunächst abzu- tehncn und die Sortimenter aus die seitens der einzelnen Verleger — eventuell — zu erwartenden Soudermaßnahmen zu vertrösten. Von einzelnen Verlegern wurde auch versucht, die im Aus land schon vor Jahrzehnten immer wieder vorgekommenc Unsitte, sest oder bar bezogene Exeinplare gewisser Werke mit einem kleinen Stempel kenntlich zu machen, um damit deren Rücksendung statt L cond, bezogener Exemplare zu verhindern, doch ließ der Widerstand des Sortimentsbuchhandels diesen Versuch zunächst scheitern. Ebenso wie für das Auslandsortiment, bilde! auch für das Publikum, welches ausländische Bücher kauft, das Valutaproblem, d, h. der »Ausland-Zuschlag- ein unerquickliches Thema. Es ist indessen reichlich bekannt, welch ungeheuer wichtiges, aber auch verwickelles und tief einschneidendes Problem die gegen wärtig in der ganzen Welt so übermäßig unnormalen Valuta verhältnisse bilden. Für ein Land sind sie bei niedrigem Stande vorteilhaft, für ein anderes schädlich, für das eine Land ist die hohe, für das andere die niedrige Valuta begehrenswert, und Rattonalökonomen, Politiker, Industrielle und Bankleute zer brechen sich auf nationalen und Weltkongressen vergebens den Kopf darüber, wie dieses Übel eigentlich aus der Welt geschafft werden oder wenigstens einigermaßen zufriedenstellend behoben werden könnte. Die schwedischen Sortimenter, die ausländische Literatur vertreiben, haben, um die Kursberechnung möglichst gleichmäßig für alle Firmen zu ermöglichen und dadurch Reibereien unterein ander und Klagen seitens des Publikums zu vermeiden, ein be sonderes »Kurskomitee- gebildet, welches anfänglich jede Woche, später von Zeit zu Zeit die gerade gültigen und zu berechnenden Kurse in den schwedischen Fachblättern (ähnlich wie in Norwegen und Dänemark) veröffentlicht. Es kommt natürlich trotzdem vor, daß Abrundungen nach unten erfolgen und dadurch Mißstimmung und Mißtrauen beim Publikum hervorgerufen wird, was dann der Gesamtheit des Buchhandels schadet. Beklagenswert ist es auch, daß die Auslandpreise von den deutschen Verlegern auf so vielerlei Art festgestellt weiden, daß der eine in Mark, der andere in Kronen fakturiert, der eine 1407», der andere 1207°. der dritte 1007° Valuta-Zuschlag berechnet, wieder andere »be sondere Auslandpreise- feststellen, ferner, daß Porto und Ver packung von einer Reihe Verleger ohne weiteres schätzungsweise, aber mindestens doppelt hoch berechnet werden. Außerdem ist auch die Gepflogenheit einzelner Verleger, die einlaufenden Be stellungen konsequent mit mindestens 2—3 Wochen Verspätung zu erledigen, erwähnenswert! dies geschieht angeblich in der Reihenfolge des Einlaufens, oder erst aus mehrfache Reklamation, durch Vorfaktura, sogar bei Fir men,- die mit ihnen im Rechnungsverkehr stehen. Es kann dann dem Sortimenter und dem Kunden nicht verübelt werden, wenn er sich, so weit tunlich, lieber anderen Ver legern zuwendet, woraus wieder folgen kann, daß später einmal, wenn geregeltere Verhältnisse eintreten und der betreffende Ver leger wieder ordnungsgemäß zu liefern bereit wäre, sich ntemarid finden wird, der sich gerade für seine Verlagswerke, seien es auch die begehrenswertesten, einsetzen oder auch nur minimal verwen den will. Auch die Lieferungsart, also die pünktliche Erledigung der einlaufenden Bestellungen, wird jetzt mit den Valutakalami- täten in einen Topf geworfen, und daher ist es für den deutschen Verleger doppelt wichtig, daß er, um sich das Feld auch für die fernere Zukunft zu sichern, gerade dorthin, wo man trotz der Anstrengungen und Pünktlichkeit der früher so konservativen englischen Verleger, die heute ein ungleich größeres Entgegen kommen zeigen,Gelegenheit findet,seinen deutschen Verlagswerkcn den Weg offen zu halten. Dies ist ja gerade in solchen Ländern wichtig, wo die englische und die französische Sprache Gemeingut fast aller Gebildeten ist und dem englischen Wesen ohnehin der Vorzug erteilt wird. Obwohl aber das englische wie auch das französische Buch hier im Norden einen guten Boden haben, und trotz dem Aus landzuschlag, hat das deutsche Buch, besonders das wissenschaft liche, auch heute noch solide Aussichten, aber wie gesagt, es darf nicht drei und mehr Wochen dauern, bis man endlich ein unter Kreuzband bestelltes deutsches Buch erhält, wo doch die Postver bindung zwischen Deutschland und Skandinavien vorzüglich funktioniert und nach den südlicher gelegenen Orten eine Kreuz bandsendung aus Leipzig oder Berlin sogar schon in 4—5 Tagen eintrefsen kann, wenn sofort expediert wird, Ausnahmen müssen ja Vorkommen, doch dürfen sie nicht umgekehrt die Regel bilden. Es könnte gesagt werden, daß es nahezu in einem kritischen Mo ment geschah, als sich die Vertreter des Börsenvereins zu Ver handlungen nach den skandinavischen Länder» begaben und daß alsbald der 265prozentige Zuschlag auf 140 7» (nunmehr 100 bis 90 Prozent) herabgesetzt wurde. Wenn nun auch diese Maßnahme keine allseitige Befriedigung Hervorrufen konnte, so kann doch festgestellt werden, daß mit dem Sinken des Zuschlags gleichzeitig ein Steigen des Absatzes und der Nach frage eintrat, also das Interesse am deutschen Buche wieder reger wurde. Bei mehrfach angestellten Vergleichen konnte ich fest stellen, daß die deutsche wissenschaftliche Literatur, .rotz der gegenwärtig immer noch ziemlich kriegszeltgemäßen Ausstat tung, billiger ist als z. B. die englische oder amerikanische. Hier mit soll nicht gesagt sein, daß demzufolge der Auslandzuschlag etwa sofort wieder erhöht werde, im Gegenteil, er muß allmäh lich ganz verschwinden, wovon ja Wohl jedermann überzeugt ist. Übrigens hat sich über die Aussichten des auslän dischen Buches in Schweden, im allgemeinen betrachtet, vor einiger Zeit der Bibliothekar einer hervorragenden schwedischen Bücherei des näheren geäußert. Er ist der Anschauung, daß nun, nachdem sich die allgemeinen Verhältnisse seit Beendigung des Weltkrieges schnell gebessert haben, das wissenschaftliche Leben derzeit in Amerika am lebhaftesten zu pulsieren scheint, (Dies geht aus den Wöchentlichen Verzeichnissen über die in den Vereinigten Staaten erschienenen Neuigkeiten hervor, obwohl Deutschland ziemlich die Wage hält.) Die schwedische Valuta steht gegenüber der amerikanischen, holländischen und schweize rischen ungünstig. Die Preisverhältnisse zwischen dem deutschen und dem französischen Buche seien — den Auslandzuschlag beim letzteren einbegriffen — ungefähr die gleichen wie vor dem Kriege, wogegen das dänische, norwegische, holländische und amerika nische Buch für Schweden bedeutend teurer zu stehen komme, hingegen die englischen Bücher nur,mäßig erhöht seien. Ein wei teres Steigen aller Preise für Papier und Druck wäre noch in allen Ländern zu erwarten. Weiterhin dürfte seiner Ansicht nach das deutsche Buch kaum so bald wieder die frühere hervor ragende Stellung zurückerobern, teils weil die jährliche Pro- ^ duktion in Zukunft eine geringere werden dürfte, teils aber des- SS7
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