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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.05.1921
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- 1921-05-18
- Erscheinungsdatum
- 18.05.1921
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Ldrl-»riau f. d. T-Ichll. Bilchhandrl. Redaktioneller Teil. X- 113, 18. Mai 1921. liche buchhändlerische Unternehmungen, wie ein modernes Anti quariat (llolrbLnälaroes krisneciLstMiiiA), eine Reisebuchhandlung t8oetiment->rnW Resedobb-uulel), ein Barsortiment sür ausländische Literatur (Svsnsim Lobbaniletscelltralea) und schließlich durch Übernahme der Firma Seelig L Co. auch eine gemeinsame Kom- missionsanstalt entstanden. Diese Jnstiiutionen, wie auch einige bemerkenswertere Neugründungen innerhalb des nordischen Buchhandels werde ich bei anderer Gelegenheit schildern. Es sei bloß noch bemerkt, daß der Sortimenterverein zurzeit in zehn KreisL eingeteilt ist mit 196 Buchhandlungen und 129 Buch handlungsfilialen., Aus dem reichhaltigen Verhandlungsmaterial und dem um fangreichen Wirken des Schwedischen Sortimentervereins mögen nun einige Beschlüsse und Maßnahmen kurz erwähnt werden. Infolge einer Eingabe des Schwedts chenBuchhand- lungsgehil f e n-V e r eins, in welcher auf eine Anzahl noch schwebender Fragen über das Anstellungsverhältnis, über Sonn tagsarbeit, Vergütung für Überstunden, Urlaub und anderes hin- gewiescn wurde, entspannen sich längere Verhandlungen, die zunächst in die Kündigungsverhältnisse etwas mehr Ordnung brachten. Der Sortimenterderein hat nämlich als Ergebnis der hierüber geführten Verhandlungen beschlossen, seine Mitglieder aufzufordern, in Zukunft «ine allgemeine Kündigungsfrist von zwei Monaten, gerechnet vom 15. oder vom letzten Tage des Monats, möglichst einzuhalten, während die Regelung der übri gen Angelegenheiten den Gegenstand jeweiliger Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bilden solle. Wenn nun auch durch diese Aufforderung des Vereins die wichtige Frage der Kündigungsfrist nicht endgültig, bzw. rechtsgültig für alle Beteiligten gelöst wurde, so ist doch dieser Schritt schon deshalb mit Freuden zu begrüßen, weil in Schweden eine geregelte Kündigungsfrist gesetzlich nicht genau sestgelegt ist, sondern als solche im allgemeinen 14 Tage gegolten haben. Die sich immer weiter ins Unermeßliche steigernden Eisen bahn -Frachtspesen in Schweden haben den Sortimenter verein veranlaßt, an die maßgebenden Behörden eine die buchhändlerischen Verhältnisse im Lande beleuchtende und die Herabsetzung der Frachtkosten, besonders nach den von der Haupt stadt, die ja der Mittelpunkt des Buchhandels ist, erstrebende Eingabe zu richten, deren Schicksal zunächst noch in der Schwebe ist. Um eine raschere, befriedigende und gleichmäßigere Erledi gung aller innerhalb des Buchhandels vorkommenden Differenzen zwischen Verlegern und Sortimentern herbeizusühren, wurde auch — nach dänischem Muster — die Bildung eines »Buchhändler rats- in Erwägung gezogen, doch ist diese Frage noch nicht end gültig entschieden. Zur Bekämpfung des unlauteren Wettbe werbs in Form von Inseraten in der Tagespresse, wie solche im Vorjahre von einigen außerhalb der buchhändlerischen Or ganisationen stehenden Firmen erschienen sind, hat der Sorti menterverein einen Betrag von 600 Kronen bewilligt, um damit zweckentsprechende Maßnahmen, wie die Aufklärung des Publi kums über die in den Inseraten enthaltenen irreführenden Preis angaben, zu unterstützen. Es sind nämlich verschiedene Bücher und Landkarten dem Publikum durch Anzeigen in der Tages presse angeboten worden, die beim direkten Bezug von dem be treffenden »Verleger-' bedeutend billiger zu stehen kamen, als wenn sie durch den regulären Buchhandel angeschafft worden wären. Da diese Anzeigen ohnehin die Ausschaltung des Sorti ments beabsichtigten und die angebotenen Sachen dem Buch händler tatsächlich teurer berechnet und schlecht rabattiert wurden, war ein Eingreifen, das zum Teil auch von Erfolg begleitet war, nur am Platze. Die Versendung von Novitäten erfolgt durch die meisten schwedischen Verleger ohne vorherige Anzeige, also un verlangt (meist in drei Exemplaren). Um nun vor eventuellen »unverlangten» Novitäten, für die augenscheinlich gar keine Ver wendung vorhanden ist, geschützt zu werden, haben verschiedene Sortimenter beim Verein einen Vorschlag eingebracht, wonach er bei den Verlegern durchsetzen soll, daß diese ihre Novitäten künftig in weitaus größerem Maßstabe vorher anzeigcn sollen, damit sich der Sortimenter seinen Bedarf selbst wählen kann, KS8 . was bei den enormen Frachtspesen durchaus gerechtfertigt er scheint. Im Zusammenhang hiermit wurde auch beantragt, den jenigen Verlegern, welche dem Verlegerverein nicht angehören, trotzdem aber die Kommissionsanstalt der schwedischen Buch händler zur Versendung ihrer Neuigkeiten benutzen, einen ge wissen Anteil der Frachtspesen in Rechnung zu stellen. Diese Vor schläge wurden vom Sortimentervcrein auch gutgeheißen. Es bleibt fraglich, ob derartige prinzipielle Fragen von so weit tragender Bedeutung durch ein bloßes Gutheißen gelöst werden können. Eine Herabsetzung des den Schulbehörden bei direkter Be stellung vom Verleger bewilligten Sonderrabatts von 16^7» auf 127» wurde ebenfalls besprochen und die Schulbuch- Verleger durch Versammlungsbeschlutz aufgesordert, diesem Wunsche des Sortiments zu entsprechen, damit dis Schulbehörden sich ihren Bedarf vom Sortiment bestellen können und diesem die Möglichkeit geboten wird, selbst den Rabatt einzuräumen. Diese Angelegenheit ist indessen noch nicht endgültig erledigt. Die Rabattfrage, die ja uralt ist und doch ewig neu bleibt, hat wie in andern Ländern, so auch hier im Norden die Gemüter heftig bewegt und bildet immer noch den Kern aller Besprechungen und Verhandlungen. Die Klagen des Sortiments und der Widerstand des Verlegers, das Hera-uskehren der berech tigten Auffassung des einen wie des andern Teils hören nimmer auf. Meist sind es ja ein und dieselben Verleger, welche zur Klage Veranlassung geben, doch kommen immer wieder neuere hinzu, die dem Sortimenter das Leben verbittern. Eine richtige Einigung, die auch von Dauer sein kann, wird in dieser problem reichen Frage Wohl kaum jemals zustande kommen. So hat z. B. eine der größten schwedischen Verlagsfirmen im Januar vorigen Jahres eine Neuerung im Rsch- nungsverkehr eingesührt, die im Auslande schon seit vielen Jahren gang und gäbe ist, bei den schwedischen Sortimentern aber einen Sturm der Entrüstung hervorgerufen hat. Die Neue rung besteht darin, daß in Zukunft über sämtliche festen Liefe rungen des betreffenden Verlags monatlich oder vierteljährlich abgerechnet werden soll, wobei dann der Verlag einen Kassa rabatt von 107» oder 87» bewilligt. Da nun nahezu die gesamte Auslieferung der schwedischen Verleger in Jahresrech nung ging, bei besonders großen Transporten wurden verzinste Teilzahlungen während des Jahres geleistet, kann man sich leicht vorstellen, daß die erwähnte Maßnahme in Sortimenter kreisen mit gemischten Gefühlen ausgenommen wurde. Der Sortimenter liefert an seine Kunden meist ebenfalls in Rechnung und muß das Einlaufen seiner Außenstände abwarten, bevor er in der Lage ist, seinen Verpflichtungen dem Verleger gegenüber gerecht zu werden. Dies gilt namentlich für diejenigen Firmen, welche nicht genügend, bzw. geringeres Kapital zur Verfügung haben und sich auf die bisherige, jährlich einmalige Regelung des Verlegerkontos stützen müssen. Der vom betreffenden Verleger zu bewilligende Sonderrabatt bei monatlicher oder vierteljähr licher Bezahlung der festen Lieferungen erscheint im ersten Augen blick etwas hoch, wenn aber in Betracht gezogen wird, daß der Grundrabatt des Verlags 25"/» in Kommission und 307° bar ausmacht, so ergibt sich, daß die 107°, resp. 87° Kassaskonto den Kommissionsrabatt bloß auf 307° und den festen Rabatt aus 407» erhöhen, was im heutigen schwedischen Buchhandel, da dieser Rabatt seitens einer ganzen Reihe anderer Verleger bereits ohnehin gewährt wird, quasi als Grundrabatt gilt. Auf Eingreifen des Sortimenter vereins sind dann Verhandlungen mit dem fraglichen Verleger eingeleitet worden, wobei die Sortimenter verschiedene Vorschläge unterbreiteten, die indessen vom Verleger abgelehnt wurden, allerdings mit dem Zugeständnis, daß als eine Art Er satz für die gleichzeitig aus der Welt geschafften Freiexemplare der Partie 11/10 künftig auch einzelne Exemplare mit 307» fest geliefert würden. Der schließlich« Verlauf dieser und anderer Verhandlungen, welche der Sortimenterverein mit demselben Verleger gepflogen hat, zeigt deutlich, daß der letztere stets den Sieg davongctragen hat und Wohl auch fernerhin davontragen wird.
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