Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19210520
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192105208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19210520
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-20
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. X° 115. 20. Mai 192l. stetter, Paul Oskar Höcker, Hans von Hülsen, Hans Land. Emil Fer dinand Malkowsky, Friede! Merzenich, Walter von Molo. I)r. Rudolf Presber, Karl Nosner, Wilhelm Rubiner/ Werner Schcff. Hermann Suöermann. Die Geschäftsstelle befindet sich in Berlin W. 66, Wilhclmstraße 52. Die Zweigstelle für Sachsen, der die Erledigung der Geschäfte mit den Buchverlegern, Autoren usw. Sachsens obliegt, befindet sich in Leipzig- Linöenan, Hahnemannstraße 2 a. Nordische Woche in Lübeck. 1.-11. September 1921. — Da unter den gegenwärtigen Verhältnissen die früher übliche persönliche Füh lungnahme zwischen den Vertretern der deutschen und der nordischen Geschäftswelt überaus erschwert ist, hat man in Lübeck den Entschluß gefußt, durch Veranstaltung einer nordischen Woche einen Ersatz zu schaffen. Die Nordische Woche will eine große Zahl Nordländer und Deutsche, die an den deutsch-nordischen Wirtschafts- und Geistesbe ziehungen Interesse haben, in Lübecks Mauern zusammenführcn. Sie wird eine Gelegenheit sein, viele Angehörige des anderen Landes zu sprechen. In Tagungen und Zusammenkünften führender Persönlich keiten des Wirtschafts- und Geisteslebens sollen Fragen der gegen seitigen Beziehungen besprochen werden. Vorträge nordischer Ge lehrter, ein nordisches Symphoniekonzcrt, Ausstellung von Werken nordischer Künstler sollen Deutschen Einblicke geben in das Geistes- und Wirtschaftsleben der nordischen Länder; Vortrüge deutscher Gelehrter, deutsches Schauspiel und Opernspiele, deutsche Kirchen- und Kammer musik sowie ausgesuchte Werke der deutschen bildenden Kunst nsw. sollen vom Geistesleben Deutschlands Zeugnis ablegen. Diese Ver anstaltungen dürften auch für den deutschen Buchhandel von großem Interesse sein, weshalb schon jetzt darauf aufmerksam gemacht wird. Die Gesellschaft der Mörikcfrcnnde hält vom 28.—3V. Mai d. I. ihre Hauptversammlung in Ludwigsburg ab. Nach Erledigung der Tagesordnung wird ein gemeinschaftliches Mittagessen die Teilnehmer vereinigen, daran schließt sich eine Fahrt nach Marbach zur Besichtigung von Schillers Geburtshaus und des Schillermusenms. Für den Mon tag ist eine Fahrt nach Stuttgart geplant. Als Mitgliedergabe für 1920/21 wird der erste Band der Schriften der Mörikefrennde aus- gegeben, der den Titel führt: »Luise, Briefe der Liede, seiner Braut Luise Nau geschrieben von Eduard Mörike«. Sprechsaal- Mhne Verantwortung der Redaktion: ledoch unterliegen alle Einsendungen L-v» Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) .Der Wahrheit eine Gasse " Unter dieser Überschrift finden wir im »Allgemeinen Anzeiger für Buchbindereien« folgende Ausführungen: »In letzter Zeit waren an dieser Stelle zwei Abhandlungen über .Buchhändlerischeä* zu lesen. Im ersten Artikel wurde nun gegen die sogenannten Auchbuchhändler Stellung genommen. Im zweiten Ar tikel aber brach ein Vollbuchhändler, Herr Voigtländer-Leipzig, eine Lanze für die so arg verpönten Anchbuchhändler. Und nun will ich als einer von den .Auchbuchhändlern* meine Stimme erheben und zu recht- fertigen suchen, daß wir .Auchbuchhändler* ganz nützliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft und auch von Nutzen für das geistige Leben unserer Mitmenschen sind. Ich muß aber vorausschickcn, daß ich nur von denjenigen .Auchbuchhändlcrn* spreche, die für das Gute in Frage kommen und die zum Nutzen ihrer Mitmenschen eben diesen Be ruf ansüben. Nun also zur Sache! Weil ich Interesse an Büchern hatte, ein Freund der Kunst war (olles auch noch bin und habe), lernte ich Buchbinder. Als Gehilfe tätig, hatte ich den Drang, meine Kenntnisse zu erweitern, mehr hinzu- Aulerne», um mich selbständig zu machen. So war mein Gedanke, eine Buchbinderei zu besitzen, verbunden mit Buch- und Papierhandlung. Ta ich aber nur Buchbinder gelernt hatte, so hieß es nun noch den Buch handel und Papierhandel kennen zu lernen. Hoch erfreut war ich, eine Stelle zu erhalten, wo mir zn dieser Weiterbildung Gelegenheit ge geben war. Cs war in einem norddeutschen Seebad. Meinem Chef danke ich es, dort das Nötige zu meiner buchhändicriftben Ausbildung erlangt zu haben. Ein halbes Jahr, nachdem ich diese Stelle verlassen hatte, machte ich mich selbständig, und zwar in einem kleinen Orte in der Oberlausitz (etwa 2000 Einwohner), noch dazu in der Nähe größe rer Orte mit Vollbnchhändlern. Und nun war es mein Bestreben, gute Literatur unter die Leute meines Ortes und der Umgebung zu bringen. Der Erfolg war bisher gut. Anerkennung bei allen, selbst bei den ge bildeten Kreisen. Also die Tat eines Auchbuchhändlers! Nebenbei habe ich mir noch die Förderung eines heimatlichen Künstlers ange legen sein lassen. Als Spezialität führe ich gute Kunftbilder, u. n. solche aus den Verlagen Keutel, Kunstwart, Stengel L Co.. Römmlcr L Jonas, Teubncr usw., ferner die auserlesensten Knustkarten. Ob auch Vollbuchhändlcr immer so arbeiten? Ich habe auch Schlechtes gesehen. Leider muß man auch Courths-Mahler-Bücher und noch andere literarisch minderwertige Sachen führen. Aber viele meiner Kunden habe ich auf andere Wege gebracht. Wo nun gar nichts zu erreichen war — nun, so mußte ich geben, was verlangt wurde. Augen blicklich habe ich in der Südlausitz einen Ort mit guter Lektüre be schickt, noch dazu einen Ort, der vier- bis fünfmal größer ist als der. in dem ich arbeite. Die Ausstellung veranstaltet der Jugendring. Und da kommt man zu einem .Auchbuchhändler*, zu einem jener Klasse, die man am liebsten weg haben will! Die Herren Vollbuchhändler wollen aber gerade mal den Nutzen .der .Auchbuchhändler* für das platte Land berücksichtigen. Allein als Buchbinder wäre ein Existieren nicht möglich. Man muß alle Zweige mit innehaben. Natürlich richtig gelernt ist die Hauptsache. Ich habe schon Hunderte ausgegeben, um das literarische Interesse zu heben. Ein Flugblatt sandte ich sogar dem Börsenverein nach Leipzig. Darüber habe ich jedoch bis heute nichts gehört. So arbeitet ein .Anchbuchhändler*, und wie die Vollbuchhändler? Bis jetzt haben sich dieselben noch nicht zusammenschließen können, um es zu ermöglichen, daß alle Zeitschriften nur durch den Buchhändler bezogen werden können, nicht aber durch die Post. In dieser Sache schrieb ich auch dem Börsenverein; Erfolg negativ! Hier aber kämpft ein Auchbnchhändler dafür. Welcher Nutzen für uns, wenn das Publi kum alle Zeitschriften nur durch den Buchhandel beziehen muß! So aber entgehen uns diese, weil die Herren Verleger die Postbezieher prompter bedienen. Nun möchte ich noch erwähnen, daß mau es als eine Freude empfinden müßte, wenn von .Anchbuchhändlern*, die nur Buchbinder sind, so dem Buchhandel gedient wird. Es könnten die Vollbuchhändler auch einsehen, daß der Buchbinder gerade literarische Kenntnisse und solche der Kunst besitzen muß. Und ich übertreibe nicht, wenn ich sage: in geistiger und beruflicher Beziehung stehen wir auf gleicher Stufe mit den Vollbuchhändlern (?), denn es heißt Buchhändler, Kaufmann und Handwerker sein. Wenn so bei den Vollbnchhändlern die Er kenntnis kommt, wird uns viel gedient sein. Es würden dann die Verleger nicht so geschmacklose und liederlich gearbeitete Einbände ver breiten. Wenn man die Schullesebttcher betrachtet — ein Skandal! Erst die hohen Preise und dann solche Arbeit! Wir Buchbinder würden uns schämen, solche Arbeit zu liefern. Die Verleger leisten sich dies aber, die Vollbuchhändler lassen es gut sein, und die .Anchbuchhändler* tritt man. Noch eines ist zu erwähnen und dies wäre eine weitere Belastung der Vollbuchhändler. Es ist die Art. wie uns Buchbindern noch Schaden zugefügt und den .Auchbuchhändlern* arg zugesetzt wird. Es gibt viele Vollbuchhändler im Deutschen Reiche, welche noch eine Werkstatt nebenbei haben und Gehilfen beschäftigen. Ich kam, als ich noch Gehilfe war, mit einem Kollegen zusammen, der diese Verhältnisse kannte. Zu Schleuderpreisen wurde gearbeitet. Die Entlohnung nxir auch entsprechend. Allerdings waren auch mitunter Gehilfen beschäf tigt, die gut genug dazu waren. So sieht also die Wirklichkeit aus. Ist es da in Ordnung, wenn wir .Authbuchhänöler* so ignoriert werden? Es wäre an der Zeit, man suchte die guten .Anchbuchhändler* heraus und nehme sie in den Bör senverein mit auf, natürlich unter angemessenen und vernünftigen Be dingungen. Im Verein mit diesen dann an das Werk, das darin bestehen soll: Nur gute Literatur dem deutschen Volk, Boykott den Schundverlagcn und geschlossenes Zusammengehen, um zu bewirken, daß alle Zeit schriften vom Publikum nur durch den Buchhändler bezogen werden können, nicht durch die Post! Wer von den Vollbuchhändlern nun noch nicht von dieser volks wirtschaftlichen Notwendigkeit durchdrungen ist, uns .Auchbuchhändler* gebührend zu achten, dem ist nicht zu helfen. Solche Leute schcineu auch nicht die Gefahr zu sehen, die darin liegt, daß Deutschland seiner geistigen Verelendung entgegeugeht. Der gute .Anchbuchhändler' will da helfen, die Gefahr zu dämmen. Es reiche ihm der Vollbuchhändlcr die Hand und lasse mal den Stolz oder Dünkel fallen, denn das Vater land ist in Not! Weißenberg i. Sa. F r i e d r i ch N ä t h e r.« Wir haben geglaubt, unseren Lesern diese Stimme »vom anderen Ufer« nicht vorenthaltcn zn sollen. Verfasser scheint ein weißer Rabe zu sein, denn es wird nur wenige Auchbnchhändler geben, die nur »das Gute« verbreiten. Kann man ihm auch nicht in. allein znstimmen, so ist es doch nützlich, zu wissen, wie die anderen denken. 708
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder