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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1921
- Strukturtyp
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- 1921-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1921
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- Deutsch
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X! >22, 28. Mai 192l. Redaktioneller Teil. «»rl-nbl-u s, d. DXchn. BuchhandN. zurllckgestellt und durch billige Verläufe fast die Gefahr eines Ausverkaufs des deutschen Buches nach dem Ausland hcrausbe- schworen. Dem sollte durch das Anfang l920 erlassene Aus fuhrverbot und die Valutaordnung vorgebeugt werden. Leider schüttete man das Kind mit dem Bade aus und führte Valutazuschläge ein. die den Absatz des deutschen Buches im Ausland, sonderlich in den Vereinigten Staaten von Nord amerika, unmöglich machten. Der nordamerilanische Markt wurde besonders dem christlichen Verlag mit einem Schlage ver schlossen; damit wurden zahlreiche christliche Verleger schwer in Mitleidenschaft gezogen. Für die Schweiz, die als ausländisches Absatzgebiet für den christlichen Verlag besonders in Frage kommt, wurde ein Zwangskurs von zunächst SV Cts. für die Mark eingefllhrt, auf Grund dessen zahlreiche Abschlüsse getätigt wur den, die dann späterhin, als der Zwangskurs herabgesetzt wer den mußte, zu schwierigen Auseinandersetzungen zwischen aus ländischem Käufer und inländischem Verkäufer führten. Im all gemeinen aber darf das Schweizer Geschäft als ein für den deut schen christlichen Verlag befriedigendes Wohl bezeichnet werden. Da auch der Schweizer evangelische Buchhandel vor großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten stand, so haben sich im Sep tember des Berichtsjahres die Schweizer Kollegen zu einem »Verband evangelischer Buchhandlungen der Schweiz« zusammengeschlossen, um ihren gemeinsamen bs- sondern Schweizer Interessen zu dienen und die wirtschaftlichen Nöte gemeinsam zu überwinden. Der Verband Evangelischer Buchhändler wünscht seinem Schweizer Bruderverband von ganzem Herzen Gedeihen und hofft, daß eine für alle Teile ersprießliche Zusammenarbeit erzielt werden möge. Das christliche Sortiment blickt im großen und ganzen auf ein gutes Geschäftsjahr zurück. Die Befürchtungen, die zunächst durch die steigenden Bücherpreise in bezug aus den Absatz die Gemüter beschwerten, sind nicht eingetroffen. Das Publikum hat sich den Verhältnissen angepaßt, hat auch dem 207-igen Teuerungszuschlag keinen Widerstand entgegengesetzt, war doch das Buch noch immer das billigste Geschenk und in folgedessen als Festgabe ein begehrter Artikel. Die Umsätze sind auch im christlichen Sortiment sehr erheblich gestiegen; dabei ist allerdings wie überall, so auch hier festzustellen, daß die Käufsr- zahl erheblich abgenommen, der Betrag der Verkäufe aber sich den Teuerungsverhältnissen entsprechend erhöht hat. Besonders die wirtschaftliche Not des deutschen evangelischen Pfarrhauses ist nicht ohne Einfluß auf die Absatzfähigkeit des christlichen Buches geblieben. Die evangelische Geistlichkeit, bisher der beste Kunde des christlichen Buchhandels, mutzte sich notgedrungen auf das Nötigste beschränken; dagegen hat das christliche Sorti ment hin und her die Beobachtung machen dürfen, daß sein Käuferkreis im Laienpublikum sich erweitert hat. Das mag zum guten Teil auch darin seinen Grund haben, daß das regu läre christliche Sortiment sich mehr und mehr dem Vertrieb guter allgemeiner Literatur zugewendet hat. Liegt somit auch der Druck unserer harten Zeit schwer auf dem christlichen Sorti mentsbuchhandel, so darf er doch mit Dank gegen Gott auf das hinter ihm liegende Geschäftsjahr in der Gewißheit blicken, daß seine Arbeit nicht vergeblich gewesen ist. Mit herzlichem Mitgefühl gedenken wir unserer Kol lege nim besetzten Gebiet. Sie haben ja eine noch weit schwerere Last als wir im übrigen Deutschland zu tragen, sie spüren die Sklavenkettcn besonders stark, die unsere Feinde uns angelegt haben, und wir fühlen uns verpflichtet, unfern Kollegen im besetzten Gebiet den Dank des deutschen Volkes nicht nur in Worten, sondern auch in Taten zum Ausdruck zu bringen. Dem regulären christlichen Buchhandel entstehen jetzt mehr als je durch das Überhandnehmen kleiner christlicher Schriftenniederlagen und Vereinsverkaufs stellen Schwierigkeiten, die zu lösen eine ernste Aufgabe des Verbandes Evangelischer Buchhändler sein muß. Kein evan gelischer Buchhändler verkennt die Notwendigkeit christlicher Schriftenmisston. Göttlicher Same muß heute mehr denn je auch in Form von Druckschriften mit reichen Händen ausge streut werden, um unserm Volke das Evangelium nahezubrin- gcn. Er ist aber der Überzeugung, daß Schriftenmisston im all gemeinen nicht das Mittel für Prediger, Vereine und sonstige Reichgottesarbeit sein solle, um sich Nebeneinnahmen zu ver schaffen. Mission soll Mission bleiben, nicht aber zum Geschäft werden. Wohl ist es berechtigt, den mit der Schriftenmission Betrauten die Unkosten durch den Verkauf zu ersetzen; es sollte aber der geordnete Handel nicht übergangen oder gar geschädigt werden. Er sollte der gewiesene Vermittler der zum Verkauf gestellten Literatur sein. Es liegt dem evangelischen Buch handel fern, die Schaffung neuer christlicher Buchhandlungen zu verhindern, im Gegenteil, er begrüßt sie als nötige und will- kommene Mithelfer im Kampfe gegen den Unglauben. Er spricht nur die herzliche und dringende Bitte aus, daß diese Neu gründungen die durch die Bestimmungen des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler vorgezeichneten Ordnungen achten möchten. Im übrigen ist es mit Freuden zu begrüßen, daß dem Ver kauf von christlichen Schriften auf Märkten und Messen, bei öffentlichen Veranstaltungen aller Art, in Ver einen und Volksheimen in letzter Zeit von neuem besondere Be achtung geschenkt wird. Es ist zu wünschen, daß auch das regu läre christliche Sortiment sich dieser Art des Schriftenvertriebs energisch widmet. Die christliche Kolportage ist durch die Ungunst der Zeiten, die Teuerungsverhältntsse, die Schwierigkeiten der Ernährung auf dem Lande, die teuren Bücherpreise und andere Umstände leider auf das stärkste behindert. Angesichts der Tat sache, daß das schlechte Buch trotz der Ungunst der Zeiten durch Kolportage in großen Mengen Vertrieben wird, hat der christliche Buchhandel sowohl wie die Innere Mission die Ver pflichtung, Mittel und Wege zu suchen, um alle die Schwierig keiten, die sich der Kolportage in den Weg stellen, zu überwinden und von neuem großzügige Arbeit auf diesem Gebiete zu leisten. Die schweren Lasten, die durch erhöhte Spesen, Steuern, Postgebühren, vor allem aber durch die un bedingt notwendigen Gehaltserhöhungen auch dem christlichen Buchhandel auferlegt wurden, konnten zwar im großen und ganzen durch die Teuerungszuschläge getragen werden, drücken aber je länger je mehr erheblich auf die Rentabilität der Be triebe. Eine Aufhebung der Teuerungszuschläge ist daher ohne ein entsprechendes Äquivalent unmöglich. Wie oben gesagt, waren den Tcuerungsverhältnissen ent sprechende Gehaltserhöhungen der Angestellten des christlichen Buchhandels nicht zu umgehen. Vielerorts haben Tarisverhandlungen zu klaren Verhältnissen geführt. Noch heute aber gibt es bedauerlicherweise christliche buchhändlerische Un- ternehmungen, die ihren Beamten kein ausreichendes Einkommen gewähren. Es ist dringend zu wünschen, daß gerade christliche Anstalten und Vereine ihren Mitarbeitern eine auskömmliche Existenz schaffen, die sie mit freudigem Herzen ihre wichtige Missionsaufgabe erfüllen läßt. Die Leipziger Kommissionsspesen waren es insonderheit, deren Erhöhung, so notwendig sie an sich auch war, dem christlichen Buchhandel sorgenvolle Stunden bereitet hat. Wir alle aber sind uns der Bedeutung Leipzigs für den Buch handel bewußt, und wohl nur wenige unserer Mitglieder glau- ben auf eine Vertretung, bzw. Auslieferung — soweit Verleger in Frage kommen — in Leipzig verzichten zu können. Wir müssen unseren treu sorgenden Leipziger Kommissionären auch an dieser Stelle unfern herzlichen Dank zum Ausdruck bringen, daß sie trotz aller Schwierigkeiten die Vertretung des christlichen Buchhandels in so mustergültiger Weise besorgt haben. Der Firma H. G. Wallmann danken wir besonders auch für die Mühe, die sie sich durch Veranstaltung der Ausstellung derchristlichenVerleger gegeben hat. Dem Sortimenter wird dadurch eine selten günstige Gelegenheit geboten, die Er scheinungen des christlichen Buchhandels übersichtlich geordnet persönlich in Augenschein nehmen und seinen Bedarf ent sprechend eindecken zu können. Die ansstellenden christlichen Verleger haben mit Dank diese Ausstellung begrüßt und ver sprechen sich davon auch ihrerseits einen guten Erfolg für den Absatz christlicher Literatur. 7Z5
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