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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1863-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1863
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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26, 2. März. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 465 noch wieder Sorgen und Norh lindern und Thronen trocknen werden. Es braucht dieser Gedanke, der sich an den §. 10. knüpfte, nicht weiter ausgeführt zu werden. Ist er ein gesunder, lebens fähiger Gedanke, so genügt es ja, daß er ausgesprochen ward. Dann wird der unter uns mit Gütern reichlich Gesegnete, wenn er in sein Kämmerlein zu dem ernsten Werke geht, das letzte Wort zu den Seinigen zu sprechen , auch noch ein freundliches Wort für seine Genossen finden, er wird nicht vergessen wohlzu- thun und mikzutheilen, und der Verheißung des Psalmisten wird ein neues Siegel aufgedrückt. „Bestimmungen über einige den buchhändlerischen Verkehr betreffende Punkte?' xm.*) Die von der Nürnberger Eommission vorgeschlagenen und von der letzten Cantate-Versammlung zur Annahme empfohlenen Usan cen haben jetzt, wo sie ins Leben treten sollen, in der öffentlichen Besprechung vielfachen Tadel erfahren. Bisjetzt har nur unser verehrter Vorstand in Nr. 20 des Börsenblattes das Wort ge gen die erhobenen Bedenken genommen und dabei mich, als Be richterstatter der Eommission, als den bezeichnet, dem cs obliege, den gemachten Vorwürfen entgegen zu treten. Ich will versuchen, ob ich dem von Hrn. Frommann Gesagten noch etwas, die allsei- tigc Annahme Förderndes hinzuzufügen vermag. Hervorgegangcn sind diese Vorschläge aus dem Wunsche der Eommission, den gegebenen Anstoß, Uebelständen abzuhclsen, nicht ganz unbenutzt vorübergehcn zu lassen, nachdem sie in der vorgcschlagenen Fixirung der 'Abrechnung eine Abhilfe der ge fühlten Uebel nicht hatte finden können. Es liegt in der Natur solcher unscheinbaren Vorschläge, daß sie hochgehcnde Erwartun gen täuschen, und deshalb Unbcfriedigung wecken. Ihre ganze Wirkung liegt darin, daß sie freudige Anerkennung finden, und daß sie so eine moralische Macht werden, die den Egoismus des Einzelnen im gegebenen Falle überwindet. Sie müssen eine ge wisse Elasticität haben, weil sie auf alle Fälle des vielseitigen Ge schäftslebens anwendbar sein sollen. Bis auf die Agiofrage (§. 4.) sind es nur längst theoretisch als normal geltende Sätze, deren nochmalige Hervorhebung nur hcrbeiführen will, daß sie auch in der Praxis überall zur Anwen dung kommen, und es ermöglichen, daß dem Mißbrauche erfolg reicher entgegengerreten werden kann. Die Regelung der Agiofrage in der von uns vorgeschlagenen Weise droht nur an dem gegenseitigen Mißtrauen zu scheitern. Die Verleger fürchten, daß die Uebecträgc doch nicht aufhörcn, die Sortimenter besorgen dagegen, daß die Verleger Differenzen benutzen werden, das ganze Meßagio wieder zu belasten und so unangenehme Differenzen erzeugen. Ohne gegenseitigen guten Glauben läßt sich das Resultat allerdings nicht erreichen. Für die vorgeschlagenc Erhöbung des Mcßagio von 1?/,zU > auf 1'--hhh unter gleichzeitiger Erklärung, daß Ucbcrträge unzu lässig sind, spricht nach meiner Auffassung Folgendes: 1. Die höchst schwerfällige Berechnung der vier alten Pfen nige pro Thaler; ohne Tabelle bringt man cs kaum fertig; diese Schwierigkeit hat gewiß manchen Sortimenter veranlaßt, auf der ! Börse nicht mehr selbst zu zahlen, und doch sollte dies auf alle Weise befördert werden; einen halben Neugroschcn pro Thaler zu berechnen, macht keine Schwierigkeit. 2. Bei größeren Saldi ein Drittel auf Michaelis zu über tragen, ist auch jetzt schon kein Recht, das der Sortimenter ge gen den Willen des Verlegers in Anspruch nehmen kann. Bei der häufigen Zulassung ist es aber billig, daß seitens des Ver legers die Entschädigung bewilligt wird, die den Zinsen von vier Monaten reichlich entspricht; die zu rechter Zeit voll zahlenden Sortimenter werden dann nicht mehr ungünstiger stehen, als die ungenügend und langsam zahlenden, und das ist doch gewiß ein richtiger Grundsatz. Ueber das Verhältnis des vorgeschlagcnen Agio zu dem bisherigen scheint noch vielfache Unklarheit zu herr schen, und die Aufstellung des Hrn. Th. L. in der Süddeutschen Bucbhändlcr-Zeitung (Börsenblatt Nr. 23), daß bei einer Liste von 6000 Thlrn. gegen jetzt 66ZH Thlr. künftig 100 Thlr. Agio sollten bewilligt werden, ist geradezu irreleitend, es ist deshalb nöthig, das Exempel hier auszurechnen. Bei einer Liste von 6000 Thlrn. ist also ein Uebertrag von 1200Thlrn.angenommen, und das wird ein richtiges Verhältnis sein. Die zur Messe gezahlten 4800 Thlr. geben jetzt Agio 66Thlr. 20Ngr., während nach dem neuen Vorschläge die vollen 6000 Thlr. 100 Thlr. bringen. Für die Differenz der 33 Thlr. 10 Ngr. kann aber jedes solvente Sortimentsgeschäfl die. fehlenden 1200 Thlr. sechs Monate früher anschaffen. Ich glaube allerdings, daß die Ueberträge nicht mit einem Schlage wegfallen, aber es liegt dann im Interesse der Sorti menter, sie müssen also darnach streben; und darin finde ich 3. den Vorthcil, daß Sortimentsgeschäfte dann nicht mehr ohne genügendes Betriebskapital vortheilhast betrieben werden können. Ich anerkenne vollkommen, daß das Sortimentsgcschäft keine besondere Anziehungskraft für das Capital hat, dazu lohnt es die aufzuwendende Arbeit zu wenig. Aber dem ordentlichen, fleißigen Manne wird es bei ernstlichem Suchen doch gelingen, sich für mäßige Zinsen Depositoposte zu verschaffen. Jetzt werden diese Zinsen noch vielfach für einen Luxus angesehen, und die nicht aufhörcnde lähmende Klemme geduldig ertragen. Es ist eine Wohlthat, dieser irrigen Anschauung entgegen zu arbeiten. Was die Befürchtung betrifft, daß Differenzen sich von Ueberlrägen nicht werden unterscheiden lassen, so ist ja nicht in Abrede zu stellen, daß gegen den Mißbrauch von beiden Seiten es kein durchschlagendes Mittel gibt. Aber sollte dies innerhalb un serer Corporation wirklich ein ernstliches Hinderniß sein? Unser Verkehr wird doch mit jedem Jahre freier von dem kleinlichen Mißtrauen und gewöhnt sich an bessere Ordnung, ge wiß hauptsächlich durch das Meßagio für die festgcstelltcnAbrech nungstage; der absichtlich Differenzen Schaffende würde bald der öffentlichen Kennzeichnung verfallen. Auf die Bestimmung, alle Differenzen vor Michaelis zu er ledigen, lege ich das größte Gewicht; diese verspäteten Reklama tionen sind recht verdrießlich und erschweren die Ordnung. Aber das läßt sich auch nur allmählich erreichen. Man erreicht solche erwünschte Ziele aber nicht, wenn man die sicheren, langsamen Wege verschmäht und wartet, bis man mit einem Schritte dahin gelangen kann. Solange nicht mehrere der größeren Herren Verleger sich anschließen, ist allerdings keine Aussicht vorhanden, daß diese Vorschläge etwas anderes als schätzbares Material bieten. Hamburg, 22. Februar 1863. G. E. Nolte. XIV. Der Vorsteher des Börscnvcreins Hr. Fr. Frommann spricht in Nr. 20. d. Bl. sein Erstaunen darüber aus, daß gegen über den gegen die „Bestimmungen" gerichteten Angriffen „we der die Antragsteller, noch der Berichterstatter, noch ein anderes ) XII. S. Nr. 24.
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