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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-01-19
- Erscheinungsdatum
- 19.01.1891
- Sprache
- Deutsch
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Volksbuchhandlung in Holtingcn - Zürich erschienen, kam später in London heraus. Ein neueres Buch unter dem gleichen Titel erschien bei I. H. W. Dich in Stuttgart. Von einem weiteren Verbote berichtet in nachfolgendem der Verein Dresdener Buchhändler: -Anfang dieses Monats ist in hiesigen Sortimcntsbuchhandlungcn das im Verlags-Magazin (Schabclip) in Zürich erschienene Buch: -Splitter! Noihrufc mit einem Ausruf von Conrad Seher» von der Polizei mit Beschlag belegt worden, und hat die Staatsanwaltschaft die Verfolgung des Buches in die Hand genommen. Wir bringen dies zur allgemeinen Kenntnis und raten allen Kollegen im Sortiment zur Ver meidung von Unannehmlichkeiten dieses Buch nicht zu verkaufen. Dresden, den 13 Januar 1891. Der Verein Dresdner Buchhändler. Aus dem Vcrcinslcbcn. -Krebs- in Berlin. — Mit einem hübschen Fest eröffnet«: der -Krebs- am Sonntag den 11. Januar seine Vergnügungen im neuen Jahr. Gegen zweihundert Personen waren der Einladung gefolgt, die der Verein zu seiner Weihnachtsfeier an Mitglieder und Freunde hatte ergehen lassen. Einem von Fräulein von Collas gesprochenen Prolog als Ein leitung folgte der Vortrag eines sinnreichen Wcihnachlsgcdichts durch Herrn Paschte. — Sichtliche Freude, vornehmlich unter den zahlreich er schienenen Damen, ries die Aufforderung zum Tanz hervor, in dem sich unter dem erleuchteten Wcihnachlsbaum alsbald jung und alt bewegte. Die erste Pause wurde durch Vorführung einer Reihe von Ncbcl- bildcrn ausgcsüllt, woraus der von Herrn von Trautvcticr in ge schmackvollster Weise arrangierte Kotilion mit vielen gelungenen Ab wechselungen die Teilnehmer längere Zeit auss beste unterhielt. Sodann gings zur Kaffeetafel. — Nach Begrüßung der Gäste durch den ersten Vorsitzenden, Herrn Kupfer, wechselten Toaste auf die Damen, den -Krebs- und dessen Vorstand mit Vorträgen und Gesang, wozu Herr von Trautveltcr in liebenswürdigster Weise Lieder gestiftet hatte. Den offiziellen Schluß bildete eine Gabenvcrlosung. Der hcran- gcnahte Morgen mahnte bald zum Ausbruch, und allgemein zog man von dannen mit der Uedcrzcugung, daß der -Krebs- ebenso versteht, sich Freunde und Gönner zu erhalten, wie deren Anzahl beständig zu vermehren. — Allen, die zum Gelingen des Festes bcigclragcn, sei auch an dieser Stelle gebührender Dank gezollt! §. kV -Insel» in Tübingen-Reutlingen. — Am 6. d. M. feierte die -Insel», Verein jüngerer Buchhändler in Tübingen-Reutlingen, unter vollzähliger Beteiligung ihrer Mitglieder die Weihnachtsfeier. Im Lokale des Vereins in Tübingen sammelten sich die Insulaner und ihre Gäste um 5 Uhr, worauf nach einem allgemeinen Liede der Vorsitzende die Versammelten in herzlichen Worten begrüßte, auf die Bedeutung einer solchen Feier für die aus allen Ecken Deutschlands zusammcngewchten Mitglieder hinwies und die Anwesenden aufforderte, in Liebe und Treue am Vereine zu hängen. Das erste Glas war der -Insel» geweiht. Als Ausnahme gegen früher war man diesmal auf nur cß- und trinkbare Gegenstände zur Verlosung gekommen, wodurch letztere recht belustigend wirkte. — Nun ließ sich unser Quartett hören, Ansprachen wechselten mit Trinksprüchcn, — bis endlich die diesmal nicht geladenen Jnselsraucn sich zur allgemeinen Heiterkeit den Zutritt zur Feier erzwangen und zu Aller Freude bis zum Schlüsse teilnahmcn Gegen 8 Uhr fand ein allgemeines Abendessen statt, wozu die -Jnsclkapcllc» aufspiclte (Ariston). Der Fechtmeister der Insel ließ seine Stimme zu Gunsten der Witwen und Waisen ertönen und seine -bessere Hälfte» -bettelte- unter den Mitgliedern für das Druck Kapital (Insel-Katalog). Die Stunden verflossen so rasch, daß es höchst schmerzlich war, als die lieben Freunde von Reutlingen zur Bah» mußten. Vorher kreiste noch das »Silberhorn», bei dessen Antrunk der Vorsitzende — wie stets — seines Stifters, unsres alten Mitgliedes Herrn H. Bahr in Berlin, in geeigneten Worten gedachte. Nach 1 l Uhr trennte man sich in dem Bewußtsein einen schönen Abend auf unserer grünen Insel verlebt zu haben. v. Personaliiachrichte». Erlaubnis zur Ordcnstragung. — Seine Majestät der König von Sachsen hat zu genehmigen zeucht, daß'Hcrr vr. Hans Mchcr zu Leipzig, Mitinhaber des Bibliographischen Instituts (Meyer), die ihm von Seiner Königlichen Hoheit dem Großhcrzogc von Mecklenburg-Schwerin verliehene Verdienstmedaille in Gold annchmc und trage. Gestorben: am 14. d. M. in Berlin, vierzig Jahre alt, nach kurzer Krankheit Herr Albert Herhudt. Der Verstorbene war ein erprobter und hochgeachteter Mitarbeiter der Weidmannschen Buchhandlung, der er in dreizehnjähriger treuer Thätigkeit seine Dienste gewidmet hat. Ehre seinem Andenken! am 10. d. M. in Leipzig, ncunundfünfzig Jahre alt, der bekannte verdienstvolle Forschungsrcisende und Schriftsteller Herr Richard Oberländer, ein Schwiegersohn und früherer Prokurist Otto Spamcrs in Leipzig, in dessen Verlage eine große Zahl seiner im Buchhandel bestens bekannten Arbeiten erschienen ist. am 6. d. M. in London, zwciundachtzig Jahre alt, Herr John Lash Latch, der Leiter der -Illustratoc! voockon Ikeves». -- Sprechsaal. ^ Die großen Anfangsbuchstaben. Unter Hinweis auf die bezüglichen Artikel in Jahrg. 1890 Nr. 257, 261 u. 267 d. Bl., wo wir die Erörterung über die vorliegende Frage abschließen zu dürfen glaubten, halten wir uns für verpflichtet, eine uns zugegangcnc Entgegnung des Herrn vr. Hermann Schräder hier nachträglich abzudruckcn: Wenn Einem ein Brauch, eine Sitte, eine Einrichtung entgcgcntritt, welche die allgemeinste Verbreitung und seit Jahrzehnten, ja feil Jahr hunderten auch die allgemeine Billigung gefunden hat, — wenn da Jemand sic nicht gut heißen mag, so ist cs sicherlich wohlgcthan, man frägt erst, bevor man Sturm läuft, zehn Mal bescheidcntlichst bei sich selbst an, ob doch wohl nicht Vernunft und Berechtigung in der Ein richtung liege, oder ob nicht vielmehr der eigene kleine Kopf seine Kraft und Einsicht weit überschätze. Aus diesem Grunde möchte ich die Herren, welche mit so großen Worten gegen die großen Anfangsbuchstaben eifern, doch höflichst bitten, sich einmal die Frage vorzulcgcn, welche inneren Gründe gerade das deutsche Volk veranlaßt haben, bei Hauptwörtern und deren Stell vertretern und sonst in einigen Fällen sich der großen Anfangsbuchstaben zu bedienen. Denn daß cs nur durch die Willkür und Thorhcit etlicher Schreiber, welche ganz nach Belieben dies und jenes Wort groß schreiben, zur allgemeinen Sitte geworden sei, wird man wohl kaum im Ernst zu behaupten wagen. Natürlich hat Einer den Anfang machen müssen, Andere machten es ihm nach, Ihcils in recht verkehrter, theils in verständig,r Weise. Da fing allmählich d:c Allgemeinheit an zu erkennen, daß ein sehr gesunder Kern in der Sache liege. Drum schied man nach und nach die Verkehrtheiten aus, behielt die gesunden Keime bei und ent wickelte sie in vernünftiger Weise, so daß sic endlich allgemeine Billigung, Anerkennung und Verbreitung fanden. Das hat sich Alles (soweit man das von Mcnschcnwcrkcn sagen kann) so naturgemäß entwickelt, gleichwie die Pflanze aus mütterlichem Boden. — Ebenso richtig ist cs auch, daß gleiche Samcnlörncr auf griechischem und italienischem Boden sich in manchen Stücken anders entwickeln als aus deutschem. — Welches ist denn nun der Grund, weshalb sich nur in der deutschen Achtundsünszigster Jahrgang. Sprache die Schreibung großer Anfangsbuchstaben herausgebildct hat? Das ist deshalb geschehen, weil keine andere Sprache (wenigstens bei Weitem nicht in gleich hohem Grade) dieses Hilfsmittels bedarf, um Mißverständnissen und Mißdeutungen vorzubcugen. Es liegt das eben im Wesen unserer Sprache, in ihrem Rcichthum, in ihrer Freiheit der Wortbildung und Wortstellung. Am besten wird cs sein, das an einigen Beispielen zu zeigen. In Rankes Geschichte steht (ohngcfähr, aber im Wesentlichen genau, nach meiner Erinnerung) der Satz, den ich zuerst ohne große Anfangs buchstaben schreiben will. -Nachdem diese städlc an der küslc erobert hatten-. Da will ich getrost jeden Anstürmcr fragen, ob er das auf der Stelle versteht, oder ob cs nicht Mcllcicht langen Nachdenkens be darf, bis er das Räthsel löst; vielleicht hält er die Stelle gar für ent stellt durch Druckfehler. Wie klar aber wird der Sinn der Stelle, wenn wir sie lesen, wie Ranke sie geschrieben hat: -Nachdem Diese (die eben Genannten) Städte an der Küste erobert hatten - Bedarf es noch der Frage, welche Schreibung gut und welche schlecht ist? — -Es trieb diese langcweilc zu dem wissenschaftlichen Vorträge, jene wißbcgierdc-. Wer erräth den Unsinn und macht ihn zum Sinn? die richtige Schreib weise und nicht die tolle der Eig,nsinnigen: -Es trieb Diese Langeweile, Jene Wißbegierde u. s. w. —» Wir nehmen Sätze wie diesen: -Wir aßen alle Erdbeeren.» Offenbar zweideutig. Sind das wir Alle oder alle Erdbeeren. Da sagen nun die klugen Leute, man könne durch Wort stellung Helsen und schreiben: »wir alle aßen erdbcercn - Also wir sollen uns die schöne freie Wortstellung unserer Sprache verkümmern lassen, damit nur die Schrulle jener Herren ja nicht zu Schaden komme. — Wenn Freiligrath — nach dieser neuen empfohlenen Weise — geschrieben hätte: -O träume! — bist du nicht, wo nicht mehr ist das mcer?- — wer bringts heraus, ob der Dichter den Imperativ träume oder das Hauptwerk Träume gemeint hat? Wahrscheinlich würden sie um des »Du« willen aus den Imperativ rathen. Er hat aber in Wahrheit das Hauptwort geschrieben. Etwas weniger schwierig zu errathen ist, was Posa bei Schiller zum König sagt: »Das Jahrbundert ist meinem Ideal nicht reif. Ich leb ein Bürger derer, welche kommen werden.- In einigen Ausgaben steht ül
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