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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-02-11
- Erscheinungsdatum
- 11.02.1891
- Sprache
- Deutsch
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34, 11. Februar 1891 Nichtamtlicher Teil. 861 110, 122, 125, 129, 133 (ein Blatt mit gemilderter Anlehnung au den amerikanischen Geschmack, unter wesentlicher Verfeinerung desselben, tadellos in Satz, Druck und Farbenmahl — Julius Klinkhnrdt, Leipzig), 134, 137,142, 144, lbl (ein Doppelblatt in japanischem Stile, nach einer Zeichnung von Emil Terschak in München, höchst wirkungsvoll und sauber — W. Drug ul in, Leipzig), 152, 153 (ein durch das Feuer seiner Farben, deren wirkungsvolle Zusammenstellung und trefflichen Satz und Druck bestechend schönes Blatt — Bieling-Die'tz, Nürnberg), 154, 204, 206, 207, 223 (durch glückliche Farbenwahl und saubere» Druck sich auszeichneudes Blatt — F. T. Seitz, München), 235. Der zweiten Klasse der Buchdruckblatter dürften beizuzählen sein: 7, 13, 17 (ein Blatt zwar von vollkommenster typo graphischer Ausführung, aber zu schwer und wuchtig in Farben, Ornament und Einfassung, und dadurch seine Schönheit stark be einträchtigend), 34, 45, 47, 50, 53, 54, 58, 63, 77, 83. 84, 91, 97, 99, 100, 112, 145, 146, 147, 156, 166, 197, 198, 201, 203, 208, 210, 211, 219, 226 (ein Blatt, das von einer gepreßten, einem gebundenen Buche entnommene» Kaliko-Einband decke gedruckt wurde, — eher eine Kuriosität als ein Schönheits- Mttster), 228, 246. Noch gehören weitere fünfundzwanzig Blätter der rein typo graphischen Abteilung an; viele derselben sind aus kleineren Ge schäfte» hervorgcgangen, und wenn sie auch nicht in allen Teilen mustergiltig sind, so bieten sie doch meist nach der einen oder der anderen Seite hin Bemerkenswertes und sind vor allen Dingen als ein Zeichen zu begrüßen, daß der Wert des Aus tausches immer allgemeiner erkannt und die Beteiligung an demselben selbst in Kreisen angestrebt wird, die oft nur über ein be schränktes Material für Satz und Druck verfügen. Daß das Austausch-Komitee bei der Prüfung dieser Beiträge nicht allzu strenge Normen eingehalten, kann nur gutgeheißen werden; gleich wohl sollte man doch Blättern gegenüber, die man fast nur als Muster, wie man es nicht machen soll, anzuerkennen vermag (viäs 26, 124, 163, 240) und die gegen die Regeln des Satzes, Druckes und der Farben sündigen, nicht allzu nachsichtig sein, wenn man nicht gegen den Grundgedanken des Austausches selbst handeln will. Es bleibt uns nur noch ein Blick zu werfen auf diejenigen Beiträge, welche nicht im Wege des Buchdrucks hergestellt wurden oder bei denen er nur eine Nebenrolle spielte. Da liegen zunächst fünfundzwanzig vor in Steindruck; daß ihre Zahl nicht größer ist, ist zu bedauern; denn beide, der Buch drucker wie der Steindrucker, können von einander lernen, wenn sie sich gegenseitig Muster vorlegen und diese prüfen. Als hervor ragend sind zu nennen: 44. H. Stürtz, Würzburg; 64. August Osterrieth, Frankfurt a. M., eine wunderbar feine Gravierung; 75, C. G. Naumann, Leipzig, ei» Blatt von meisterhafter Aus führung in Zeichnung und Druck; 94, A. Henry, Bonn; 123, C. Adler, Hamburg; 136, A. Blasius, Schweinfurt; 141, Max Krause, Berlin, und 251, Wezel L Naumann, Leipzig, - - letztere beide Meisterleistungen in Behandlung der Zeichnung, des Drucks und der Farbengebung. Auch die meisten der übrigen, hier nicht näher angeführten Blätter enthalten viel Schönes, das jedoch nur in zu weit führender Einzelbeschreibung hervorge hoben werden könnte. Von Blättern, auf denen neben Typendruck sich Steindruck, Lichtdruck undZinkographie finden, sind drei (93,212, 218) im Austausch vertreten, alle drei so ziemlich von gleichem Werte; nur auf 212 ist dem Typendruck ein größerer Anteil gewährt, und die hier zum Abdruck gebrachte Festkarte ist eine sehr ge diegene Arbeit. Daß der Deutsche es liebt, mit seiner Sprach- kunde manchmal etwas hervorzutreten, ist eine allbekannte Schwäche; wenn diese Kunde aber selbst so schwach ist wie auf Blatt 218, dann wäre es wohl besser, solch trübes Lämplein nicht allzu hoch auf den Scheffel zu stellen. Zur Erheiterung möge hier ange führt werden, daß wir daselbst lesen: für Lichtdruck imprsssion ä lumisrs und lügbt print, für Zinkätzung oorromon ä rinv, für Buchdruck booksxrint und imprsLsion äs livros sxseutso äs äavs l'imxrimeris u. s. w, Ausdrücke, für deren Verständnis bei Franzosen und Engländern zuvörderst die Kenntnis des Deutschen voraus gesetzt werden müßte, — wenn ihnen dann aber eine lumiörs aufginge, würden ihre Lachmuskeln für einige Zeit krampfhaft erregt werden. Dem Zinkdruck fast ausschließlich angehörend, doch auch wohl als Chromotypie», Photographiedruck re. bezeichnet, sind die Blätter 12, L8, 69, 114 und 205 zu nennen; es sind sämtlich Musterleistungen, die gesehen werden müssen, da eine auch nur annähernd entsprechende Beschreibung ganze Spalten in Anspruch nehmen würde. Der Holzschnitt ist durch vier Blätter vertreten: 81, 87 121 und 138; auf 121 figuriert er zwar nur als Kopfleiste, aber man darf dieselbe unbedenklich als die prächtigste auf der Buchdruckpresse hergestellte Arbeit im ganzen Musteranstansch bezeichnen Es gehört diese Kopfleiste dem von Fr. Pustet in Regensbnrg verlegten und gedruckten Lli88g>'s komaaum an, von dem sich auch eine Textprobe in klassisch schöner Antiqua auf dem Mustcrblatte befindet, und wenn sich dessen Unterschrift »Druck von Friedlich Pustet in Regensburg« nicht bloß auf diesen Text, sondern auch auf den herrlichen, von dem berühmten Künstlerhause H. L R. Knöfler in Wien geschaffenen Farben holzschnitt bezieht, so darf man der Firma Pustet die wärmsten Glückwünsche darbringen zu den außerordentlichen Fortschritte», welche sie im Druck derKnöflerschen Farbenschnitte, dieser bewunderns werten Leistungen xylographischer Kunst, innerhalb der letzten 6 bis 8 Jahre gemacht hat. Frühere Versuche Pustets in gleicher Rich tung vermochten nicht neben den echten Knöslerschen Drucken zu bestehen, da die außerordentliche Feinheit der Schnitte nicht nur die feinsten Farben, sondern auch einen wahren Künstler als Drucker verlangt. — Blatt 138, Hoffmannsche Buchdruckerei, Stuttgart, bringt ein Titelblatt im japanischen Stile und ist in Schnitt und Farben sehr wirkungsvoll. Das einzige in wirklicher Photogravüre, nicht in manch mal auch so benanntem Lichtdruck oder gar Autotypie ausgeführte Blatt trägt die Nr. 82, ist aus F. A. Brockhaus' Kunstanstalt in Leipzig hervorgegangen und darf als ein wirkliches Kunstblatt bezeichnet werden. Das ist der Inhalt des zweiten Bandes des Musteraustausches, von dessen achtunggebietendem, ganz ungemeinem Reichtum mau trotz der Gedrängtheit dieser Schilderung sich jetzt vielleicht ein annähernd zutreffendes Bild zu machen vermag. Man wird aber auch nicht umhin können zu wünschen, es möge dieses ohne Zweifel gemeinnützige, die allgemeine graphische Fort- und Fach bildung in kräftigster Weise fördernde Unternehmen immer größere Verbreitung finden, und deshalb sei es namentlich allen Ver legern, mit deren Geschäft eine graphische Kunststätte verbunden ist, sei dies nun eine solche für Typen- oder anderen Druck, ganz besonders zur Teilnahme empfohlen, um so mehr, als die Bände des Austausches nur durch Selbstbeteiligung, nicht durch Kauf erworben werden können. Für den nächsten Band liegt schon wieder eine große Anzahl Meldungen (sie sind zu richten an Herrn Johs. Baensch, in Firma W. Drugulin, Leipzig) vor, und derselbe wird sicherlich seinen Vorgänger noch übertreffen an Reichtum und Schönheit. Zur Hebung der letzteren hat übrigens das Komitee auch das seinige gethan beim zweiten Bande, indem es das im ersten fast gar zu bescheiden gehaltene Vorwort mit Kopfleisten und Schlußvignetten schmückte, beide gezeichnet von Emil Terschak in München (Lindwurmstraße 149, II.), einem jungen Maler, der sein Talent vorzugsweise in den Dienst der Kunst Guten bergs gestellt und schon einen ganz außerordentliche» Reichtum prächtiger Leisten, Vignetten re. für Schriftschneider, Zinkätzer rc. geschaffen hat zur Buch- und Accidenzeu - Ausstattung, aber auch für Lithographie bereits vielseitig thätig war.
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