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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1921
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- 1921-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1921
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Börlcnblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 12S, S. Juni 1921. Schriftführer: FritzWernervonBehmeni. Fa. Keim ling L Grünberg, Stettin; Beisitzer Max Regelet», Anklam, und Heinrich Lan genhagen, Stolp i. P. Ferner wurde aus einstimmigen Beschluß der Mitgliedsbei trag auf „L 35.- erhöht, und sämtliche Mitglieder werden ge beten, ihren Beitrag an den Kassenwart, Herrn Joh. Teetzmann, Stettin (Postscheckkonto Frz. Wittenhagens Buchhandlung, Stet tin, Nr. 1700) einzusenden, resp. zu überweisen. Der Vorstand des Verbandes der Buchhändler Pommerns. Grünberg. Teetzmann. v. Be h men. Negelein. Langenhagen. Versammlung der Pfälzer Buchhändler. Am Sonntag, dem 22. Mai, fand in Neustadt a. Hardt unter dem Vorsitz des Herrn Aug. Gerte -Kaiserslautern eine Ver sammlung der Pfälzer Buchhändler statt, an der auch der Vor sitzende des Badisch-Pfälzischen Buchhändler-Verbandes Herr I. H. E ck a r d t-Heidelberg teilnahm. Die aus allen Teilen des besetzten Gebietes gut besuchte Versammlung beschäftigte sich vorzugsweise mit der Notlage des Sortiments in der Pfalz und erörterte die Frage, wie dem Pfälzer Sortiment zu helfen sei. Lang-Landau erstattete Bericht über die außerordentliche Versammlung in Leipzig und über die Kantateversammlung, Eckardt -Heidelberg, der auch sonst oft in die Debatte eingriff, gab dazu manche Erläuterungen. Die Hauptfrage war die: Kann der Pfälzer Buchhandel ohne die 207° Zuschlag auskom- men?, und diese Frage wurde auf Grund der vorliegenden Un terlagen verneint; es mutz unbedingt ein Ausgleich geschaffen werden, wenn der Pfälzer Buchhandel seine Aufgabe, Verbreiter deutscher Literatur im besetzten Gebiet zu bleiben, fortsetzen soll. Der Verbandsvorsitzende erwähnte zwar, daß für die Pfalz Son derbedingungen geschaffen würden, und daß der Teuerungszu- schlag dort zu Recht bestehen bleiben solle; die Pfälzer aber er widerten mit Recht darauf, daß zu viele Pfälzer in Baden: Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe kauften und sic deshalb un möglich mehr fordern könnten als die Handlungen jenseits des Rheins. Lang berichtete dann über die Verhandlungen, die er in Gemeinschaft mit Herrn Berger-Aachen mit dem Vcrlegervcrein in Leipzig gepflogen habe, und es wurde allgemein anerkannt, daß dieses der einzig gangbare Weg sei, um den Pfälzer Buch handel vor dem Ruin zu bewahren, und Herrn Lang wurde .der wärmste Dank der Versammlung für seine Tätigkeit und seine Arbeit ausgesprochen. Allgemein wurde bedauert, daß durch das Vorgehen der llnivcrsttätsbuchhändler die große Menge der übrigen Buchhändler in eine bedrängte Lage gekommen sei. Eckardt-Heidelberg schilderte darauf offen die Lage in Uni versitätsstädten, die recht unerquicklichen Verhältnisse, die dort herrschten und von denen Verlag wie Sortiment betroffen wür den; er erwähnte, daß den Geschäften, wenn sie sich nicht bereit erklärt hätten, Opfer zu bringen, einfach das Rückgrat gebrochen worden wäre. Die Lage der Universitätsbuchhandlungen sei keineswegs rosig, ihre Lager wären voll, die Nachfrage wäre ge ring, es wären sehr bedeutende Werte festgelegt, und die meisten Handlungen hätten mit großen Sorgen zu kämpfen. Er emp fiehlt dringend, Interessengemeinschaften in allen Orten zu grün den, um sich über die Preise zu einigen. Die Konkurrenz von aus wärts könnte bei den hohen Portospesen und den Ungelegenheiten, die man jetzt vielfach beim Versand habe, nicht sehr schlimm sein und könne Unannehmlichkeiten eigentlich nur zwischen Mannheim und Ludwigshafen zur Folge haben. Er berechnet die Mehrkosten der Pfälzer durch entgangenen Gewinn, durch das Risiko beim Verkauf von Büchern, die etwa verboten sind oder werden, durch die viel teurere Lebenshaltung (die Preise sind bei manchen Sachen, Lebensmitteln usw., doppelt so hoch wie in Berlin) durch die infolge der Zollgrenze entstandenen Plackereien und Kosten auf mindestens 127», und wenn sich der Verlag bereitfinden ließe, im Interesse der Erhaltung des Deutschtums ein Opfer zu brin gen und den Pfälzern bessere Bezugsbedingungen einzuräumen, so wäre das ein Ausweg, der zur Wiederherstellung des normalen 77t Ladenpreises beitragen würde. Er ermahnt vor allem, dem VerlegerNerem genaue Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Damit schloß die sehr angeregte Aussprache über diesen Punkt. Dem Vorsitzende» des Verbandes wurde für die Haupt versammlung ein großer Strauß von Wünschen überreicht. Voll Entrüstung nahmen die Versammelten Kenntnis von dem Vorgehen einer Neustadter Firma, die sich nicht entblödet halte, die Franzosen durch Zettel, welche im Original vorge legt wurden, zum Besuch ihres Geschäfts und zum Bücherkauf einzuladen. Der Fall ist vor allem in französischen Zeitungen gebührend beleuchtet und in seiner ganzen Schamlosigkeit ge würdigt worden. Deutsche Zeitungen haben sich dann auch des Falles bemächtigt und ihn mitgeleilt. Der Vorsitzende des Verbandes teilt mit, daß ihm der Fall schon länger bekannt sei und er an die betreffende Firma ein sehr energisches Schreiben gerichtet und um Aufklärung gebeten habe. Er verliest die Erklärung des betreffenden Buchhändlers, die derselbe auch dem Börsenverein unterbreitet habe. Er habe infolge dieser Erklärungen die Angelegenheit vorerst nicht weiter verfolgt, müsse aber gestehen, daß er jetzt, wo ihm der Zettel im Original vorliege und wo er vernehme, daß sich viele der artige Zettel im Besitz von Privatleuten befänden, doch auch hier offen seinen Abscheu über einen derartigen Vorfall aus sprechen müsse; die Entschuldigungen des Herrn änderten an dem bedauerlichen Vorfall nichts, er sei schließlich verantwortlich da für, was in seinem Geschäft geschehe und was mit seinem Namen unterzeichnet sei. Die Pfälzer Kollegen, von denen ein großer Teil erst jetzt Kenntnis von dieser Handlungsweise erhielt, da die Angelegen heit natürlich nicht in der Pfälzer Presse mitgeteilt war, sprachen ihre tiefste Entrüstung über den Vorfall aus, der ge eignet sei, den guten Ruf ihrer Handlungen zu schädigen und ihr Deutschtum in Mitzklang zu bringen. Sie verurteilen aufs schärfste die Würdelosigkeit eines solchen Kollegen, der sich nicht entblödet, so den guten Ruf des Pfälzer Buchhandels zu schä digen; sie erklären, daß sie trotz Not und Gefahr fest zum Deutschtum halten und den als einen erbärmlichen Wicht be zeichnen müssen, von dessen Vorgehen ein französisches Blatt mit Recht schreibt: »Welche Schamlosigkeit!- Sie ver langen, daß die Angelegenheit in der deutschen Presse weiter ver folgt wird und auch der Verband sich auf seiner Hauptversamm lung damit befaßt. Nachdem noch verschiedene interne Pfälzer Angelegenheiten zur Sprache gekommen waren, und Herr Eckardt zum Besuch der Hauptversammlung und zur Herbstverfammlung der Kreis- und Ortsvereine, an die sich vielleicht ein Ausflug in die Pfalz an schließen könne, aufgefordert hatte, schloß der Vorsitzende gegen 5 Uhr die Sitzung. Einige Zeit blieb man dann noch an einem schönen Punkt der von der Natur so begünstigten Neustadter Gegend beisam men, bis gegen 7 Uhr die Teilnehmer die zum Teil recht weite und anstrengende Heimreise antreten mußten. Es war eine sehr anregende Sitzung, vor allem erfreulich durch das starke Be kenntnis zum lieben deutschen Vaterlande. E. Die Reichskulturabgabe. ) Von Eugen Diederichs. Eine Antwort an Hans Kyser. Über die Form, den Nutzen und Schaden der einseitig von drei Schriftsteller- und Künstlerverbänden im Neichswirtschaftsverband vvr- geschlagenen Neichsknlturabgabe wird natürlich der mitten im Ge- schästsleben stehende, praktisch orientierte Verleger andere Meinungen haben. Ich möchte es meinen Berussgenossen überlassen, an geeigneter Stelle ihre sachlichen Bedenken und Gegenvorschläge anzubringen. Ich will nnr als ein ans Wirklichkeiten gerichteter Mensch, der mit Kummer sieht, das; das deutsche Volk allen staatlichen Bevormundungen nnd steuergesetzlichen Eingriffen gegenüber eine Art Fatalismus ergriffen hat, zn den Worten von Hans Kyser einiges Prinzipielle sagen. Die Situation ist heute so: der deutsche Staatsbürger setzt einer mechanisie- Mit Genehmigung des Verfassers und der Schriftlcitiing der Frankfurter Zeitung Nr. 321 vom 2. Mai 1921 entnommen.
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