Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1891

1116 Nich.amtlicher Teil. 44, 23. Februar 1891. Kläger den Verpflichtungen, die er laut Prospekt übernommen, wirklich nachgekommen sei. Neue Bücher, Zeitschriften. Gclegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Berzeichniß der neu erschienenen und neu aufgelegten Bücher, Land karten rc 1890 II. Mit Angabe der Seitenzahl, der Verleger, der Preise, literarischen Nachweisungcn und einem Stichwort-Register. Hcrausgcgcben u. verlegt von der I. C. Hinrichs'schen Buch handlung in Leipzig. Hundcrtachtundfünszigstc Fortsetzung. 8". 6BVI, 716 S. Preis 4 50 gebunden 5 ^ 10 ^ Einband decken 40 H. Die praktische Einrichtung und Führung des Musik-Sortiments. Ein Handbuch für Buch- und Musik-Sortimenter. Nach langjährigen Er fahrungen dargeslellt von Hans Blumenthal, Buchhändler. 8". 63 S. Jglau 1891, Selbstverlag des Verfassers. Preis 2 Ossokiokts der kkotwAi'apkis. Vou 6. 8okiendl. Nit äsu Bild nissen der LrLnder und 6röndsr der 1?kotoAra,xkis und einer ^bbilduvA der ersten Bboto^ruplris. Zr. M. VII, 380 8. IVisn, 71. Lartlsben's Verlag. Breis 8 xeb. 10 ilur Lrionerun^ an 6K r. Bäkr-Birrel, geboren den 6. Oktober 1840, Zestoibeo den 17. lanuar 1891. 8». 12 8. Wriek 1891 (krivatdraek). Satzungen des Vereins für Volkslittcratur. (Berlin). 8°. 8 S Oesekiektö I. (LIlASlnsines, Vormisoktss, Bilksveisseusekaktsn, Oeo- ^rapkis). ^utig Katalog Ho. 866 voa Lirokkokk L IVixand in ÖeipriA. 8". 46 8. 1352 k4rn. Ossekiekts ll. (Beutsokland and dis trüberen keiekslands'. rintig. Katalog Ho. 867 von Lirokkokk L IVigunä in Beiprix. 8". 91 8. 2657 Nrn. Botanik. .Vutig. Katalog dlo. 502 voa L. B. Loekler's Lnti- guarium io Bsiprig. 8". 54 8. Schlesisches Vereinssortiment. — Die Generalversammlung des Schlesischen Vcreinssortiments E. G. zu Breslau wird am Donnerstag den 12. März, mittags 12 Uhr, in Ricgncrs Hotel, Königsstraße 4 in Breslau stattsinden. Die Tagesordnung ist in der bezüglichen Anzeige in Nr. 41 d. Bl. angegeben. Verbot. — Auf Grund des Z 14 des Gesetzes über die Presse*) hat der Reichskanzler mit Bekanntmachung vom 15. Februar die fernere Verbreitung der in Budapest erscheinenden illustrierten Zeitschrift: -Caviar. Pikante und heitere Blätter- im deutschen Reiche aus die Dauer von zwei Jahren verboten, nachdem innerhalb Jahres frist auf Grund der ßtz 41 und 42 des Rcichsstrafgesctzbuches zwei rechts kräftige Verurteilungen des bezeichnten Blattes durch deutsche Gerichte erfolgt sind. (Vcrgl. die Bekanntmachung im amtlichen Teile der Nr. 42 d. Bl.) Zur internationalen Kunstausstellung 1891 in Berlin. — Die Redaktion d. Bl. empfing folgendes Schreiben: »Wir möchten Sic ersuchen, im Börsenblatt eine Notiz zu bringen, daß laut den bei uns eingcgangenen Zuschriften aus dem Kreise der Verleger unsere Aufforderung zur Beschickung der internationalen Kunst- Ausstellung teilweise mißverstanden wtrd. Wir wollen deshalb daraus aufmerksam machen, daß es sich bei dieser Ausstellung in erster Linie darum handelt, denjenigen Künstlern, die entweder nur oder doch zum großen Teil als Illustratoren ihätig sind, Gelegenheit zu geben, die von ihnen illustrierten Werke zur Aus stellung zu bringen. Infolgedessen können selbstverständlich auch nur solche Werke zur Ausstellung gelangen, deren Originale in den letzten 10 Jahren ent standen sind. In welcher Weise die Reproduktionen hergestellt sind, ist dabei ganz gleichgiltig — nur sollen Photographien ausgeschlossen bleiben. Falls es sich indes um ein Werk handelt, bei welchem nicht die Originale das Ausstellungsobjekt bilden, sondern die Reproduktions technik, dann ist es selbstverständlich, daß -Kunstgcgenstände früherer Jahrhunderte- zur Darstellung gebracht werden können, sofern nur der reproduzierende Künstler (Stecher, Radierer, Holz schneider und Lithograph) der Neuzeit angehört und die Reproduktion in den letzten 10 Jahren angefertigt hat. *) Preßgesetz ß 14. Abs. 1.: Ist gegen eine Nummer (Stück, Hest) einer im Auslande erscheinenden periodischen Druckschrift binnen Jahres frist zweimal eine Verurteilung auf Grund der M 41 und 42 des Strafgesetzbuches erfolgt, so kann der Reichskanzler innerhalb zwei Monaten nach Eintritt der Rechtskraft des letzten Erkenntnisses das Verbot der ferneren Verbreitung dieser Druckschrift bis auf zwei Jahre durch öffentliche Bekanntmachung aussprechen. Wenn nun bei dieser Situation der Verleger auch erst in zweiter Reihe kommt, so darf doch nicht übersehen werden, daß die Ausstellung, die Aufführung der Verleger-Adresse im Katalog und die eventuelle Prämiierung des Künstlers für das Bekanntwcrdcn und den Absatz des betreffenden Werkes von nicht zu unterschätzendem Nutzen sein wird, ohne daß dem Verleger auch die geringsten Spesen erwachsen. Obiger Auseinandersetzung zufolge müssen auch in den Anmel- dungsformularcn in die Rubrik des Namens und der Adresse nicht diejenigen des Verlegers, sondern diejenigen des Künstlers ein gestellt werden. Hochachtungsvoll Berlin, 18. Februar 1891. Das Ausstellungs-Komitee. I. A.: A. Meder«. Verein für Volkslittcratur. — In Berlin wurde ein »Verein für Volkslittcratur« gegründet, der sich nach den Worten seines Aus rufes die Förderung des sittlichen und geistigen Volksmohles zur Auf gabe gemacht hat und das Volk durch Verbreitung guter Schriften den schädlichen Einflüssen der schlechten Litteratur entziehen will. Vorsitzender ist Herr Paul Wallburg in Fricdrichshagcn bei Berlin, stellvertretender Vorsitzender Herr K. Th Gaedertz in Berlin, Schatzmeister Herr Verlagsbuchhändler W. T Bruer in Berlin, Schriftführer Herr Redakteur Karl Keller in Berlins., Weißen - burgcr Straße 64 Als weitere Gründer des Vereins Unterzeichneten die Herren Schriftsteller Victor Blüthgen in Freienwalde a/O.' Lehrer A. Goerlich in Berlin, Oberstlieutenant a/D Be. Max Jähns in Berlin, Pastor und Gpmnasiallchrer Oskar Schwebe! in Berlin, Verlagsbuchhändler O. Drewitz in Berlin, Buchhändler P Gaertncr in Berlin, Schriftsteller De. Otto von Leixncr in Berlin, Schrift steller B. Wolff-Beckh in Steglitz. 8 1 der Satzungen lautet: Der Verein bezweckt durch die Verbreitung guter Schriften den schädlichen Einflüssen der schlechten Litteratur cntgegenzuwirken, und zwar nicht im Gegensatz zu dem bestehenden Kolportage-Buchhandel, sondern möglichst in Verbindung mit diesem. Die Copyrightbill in Nordamerika. — In der am 13. d. M. vorgenommcnen Spczialberatung der Bill betreffend das Urheberrecht verwarf der Senat su Klos alle früher angenommenen Amendements, so daß die Vorlage nunmehr dieselbe Fassung hat, wie sic von der Reprä sentantenkammer angenommen wurde. Der Senat ist in die dritte Lesung der Vorlage eingetretcn. Briefmarken - Diebstahl. — Eine Partie wertvoller Briefmarkeil ist am 17. d. M. aus dem Postmuseum in Berlin gestohlen worden. Es waren darunter Marken von Gwaljor, Neuschottland, Venezuela, Chile, Peru und Neuseeland im ungefähren Werte von 2000 Biographie Heinrich Schliemanns. — Wie die Frankfurter Zeitung meldet, ist Frau Schliemann in Athen mit der Herausgabe einer Biographie ihres Gatten Heinrich Schliemann beschäftigt, die nur für die Freunde des Forschers bestimmt ist und im Buchhandel nicht erscheinen wird. Anerkennung. — Seine Majestät der Kaiser von Oesterreich hat Herrn Alexander Dorn, Inhaber des Volkswirtschaftlichen Verlags in Wien, welcher den ersten Band seines im Erscheinen begriffenen Werkes -Die Seehäfen des Weltverkehrs» zu überreichen die Ehre hatte, in Audienz zu empfangen geruht. Seine Majestät hat das überreichte Werk huldvollst cntgcgengcnommen und ^Herrn Dorn durch ein Schreiben des k. k. Oberstkämmerers seine kaiserliche Anerkennung aussprechen lassen. Bußtagln Sachsen. — Wir wollen nochmals daraus Hinweisen, daß am nächsten Freitag in Sachsen Bußtag ist, an dem alle Gcschäfts- thätigkcit zu ruhen hat Persoilaliiachrichten. Gestorben: am 14. d. M. nach schwerem Leiden in Temesvür Herr Friedrich Waldemar von Cossel, von 1864 bis 1889, wo er das Ge schäft seinem Sohne Arnold übergab, Inhaber und Leiter der dortigen, 1853 gegründeten Polütsek'schen Buchhandlung. am15.d.M. in Berlin nach kurzem Krankenlager im siebenundsiebzigsten Lebensjahre einer der Chess und Mitbesitzer der -Vossischen Zeitung- und deren Druckerei, Herr Br. Louis Müller. Der Heimgegangene war Mitglied des norddeutschen Reichstags seit dem Jahre 1868 und Mitglied des deutschen Reichstags während der beiden ersten Legislaturperioden. Das gesamte Institut verliert in ihm einen sorglichen und aus das Wohl der Zeitung stets bedachten Förderer, das Personal einen freundlichen, wohl wollenden und hilsberciten Chef.