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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.01.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-01-02
- Erscheinungsdatum
- 02.01.1891
- Sprache
- Deutsch
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ratzen ausgesührt, eine humoristische, lebensvolle Komposition, die hhne Zweifel eine erheiternde Wirkung nicht verfehlen' kan», rag der Beschauer nun ein Katzenfreund sein oder nicht. Zum Teil recht schöne VoUseitenbilder enthalten die Loll^ .eavös (Stechpalmenblätter, mit denen map zu Weihnacht in rngland die Kirchen schmückt), die Weihnachtsnummer der Illus- Ir-itoä Lxorting anä vramutio Hoves, die in einem gewaltig »bunten Umschläge — Gold- und Schwarzdruck mit etwas Grün laus feurig-dnnkelrotem Papier — auftretcn, im Innern aber knur Schwarzdruck auf leicht chamois getontem Papier bieten. »Dem Humor ist in diesem Blatte, dem Gcschmacke des Publikums, san das es sich zunächst wendet, entsprechend, ein großer Raum ! zugewiesen, und einige der Zeichnungen leisten darin wirklich Vorzügliches; einen nicht minder großen Raum nehmen aber auch die Anzeigen ein, die sich in lästiger Weise überall so vor drängen, daß man fast glauben könnte, die L0II7 Uearos seien nur als ^ävsrtiseweut lls >vss, Anzeigenträger, geschaffen und das »Geschäft« spiele dabei die Hauptrolle. Doch das Blatt besitzt, wie schon gesagt, eine Anzahl sehr guter, die ganze Seite füllen der Bilder, mehrere davon geschnitten von P. Naumann, eins, und zwar das schönste, von Klinkichts Meisterstichel geschaffen. Die Textillustrationen sind der Mehrzahl nach zinkographisch her gestellt. Ein wahrer Ausbund von Humor aber ist die Separat beilage, ein Katzen-Weihnachtsball, ebenfalls gezeichnet von dem schon erwähnten Louis Wain, der sich als ein wahrer Katzen- Rafsael bewährt; ein äußerst figurenreiches Blatt, das sich indes nicht schildern läßt, sondern gesehen werden muß, da jede einzelne der Figuren durchhaucht ist von köstlichem und dabei doch harm losem Humor und lebhaft an das bekannte Bild »Der Löwe kommt!« erinnert. Wesentlich unterschieden in ihrer Ausstattung ist das von CassellLCo. herausgegebene IHs licke Obristmas Lnnual, das zwar im Formate den besprochenen Ausgaben der anderen Blätter gleicht, in den Illustrationen sich aber dadurch von ihnen unterscheidet, daß dieselben sämtlich autotypisch hergestellt wurden nach Tusche- oder auch Kohlezeichnungen. Zu dem Satze des Textes wurde eine sehr zarte, zur Ausführung der Bilder treff lich passende Petit Mediaeval gewählt; Schrift und Illustra tionen geben vereint dem Hefte ein elegantes und vornehmes Aussehen; einige Vollseitenbilder, ebenfalls in Autotypie, wirken jedoch weniger günstig, und man hat deshalb sehr gut gelhan, nur wenige davon zu geben und das Schwergewicht in vier Bei lagen, lithographisch in Photographieton hergestellt, zu legen, — ttreffliche Zugaben, die wohl für längere Zeit manches bescheidene iHcim in England schmücken werden. Eine weitere Zugabe bildet eine große Chromolithographie, — sie ist der minder gelungene iieil dieser reichhaltigen Weihnachtsnummer und kann sich nicht stt denen der ltlustratsck I>onckvn dkorvs messen. Eine andere Form und Ausstattung als die bisher besproche nen Weihnachtsnummern besitzt die von Ilarper's Llagarins; sie trägt zwar die Londoner Verlegerfirma Sampsnn Low, Marston, Searle L Rivington, ist aber, wie schon ihr Titel anzeigt, amerikanischen Ursprungs, und nur Umschlag und Anzeigenteil dürften das Verdienst und — der schöne Verdienst der Londoner Firma sein, — kein geringer in der That, denn dieser in einem brillanten Blauviolett gedruckte Teil ist nicht weniger als 56 Seiten stark, und außer diesem sind, abgesehen von den drei Umschlagseiten, 22 Seiten Beilagen dem Hefte fest eingesügt, während »och eine beträchtliche Zahl derselben lose eingelegt sind. Das »Geschäft« ist also über der Weihnachts freude nicht vergessen worden. Die graphische Einrichtung von »Uarpsi's Uov Llontbl^ ülassarine«, das trotz des Wortes »uov« schon in seinem 82. Bande erscheint und dessen Weihnachtsheft die Nummer 487 trägt, ist in Fachkreisen so bekannt, daß hier nichts weiter darüber gesagt zu werden braucht, zumal dieses Heft in seiner Ausstattung sich seinen Vorläufern genau anschließt. Die Illustrationen desselben sind teils Holzschnitte, teils Zink- Achtundsünszigster Jahrgang. ätzungen und Autotypieen; die ersteren sind von außerordentlicher Meisterschaft und Feinheit, desgleichen die zweiten; die Autv- typieen sind indes nicht alle gleich gut gelungen, und unsere zinkographischen Knnststätten zu Berlin, Wien, München, Leipzig rc. haben schon oft Vollendeteres geschaffen. Eine amerikanische Eigenheit, die wohl kaum ein deutscher Verleger gut heißen würde, weist auch dieses Heft auf: verschiedenes Papier, d. h. nicht in der Farbe, wohl aber in Stärke und Zurichtung. Während die Bogen mit Illustrationen hochsatiniert und kräftiger sind, sind die, welche nur Text enthalten, weniger stark und auch schwächer satiniert, — ohne Zweifel ein System, welches bei den großen Auflagen der hervorragenden amerikanischen Magazine im Lause des Jahres ganz namhafte Ersparnisse mache» läßt, das aber doch die Ein heitlichkeit der Ausstattung zerstört und auf jeden mit feinerem graphischen Empfinden begabten einen unangenehmen Eindruck machen muß und überdies nicht recht in Einklang zu bringen ist mit den großen Summen, die oft für die Illustrationen ver ausgabt werden, ohne daß damit bei solcher Sparmethode ein durchweg vollendet schönes Werk erzielt würde. In Frankreich steht die Weihnachtsnummer des kiAaro illustre nach wie vor obenan. Schon ihr Umschlagsbild, ein fesches Blumenmädchen am Seineguai, mit dem alten Paris als Hintergrund, ist eine schöne, trotz der Buntheit der Blumenaus lagen angenehm wirkende Leistung; auch der ganze innere Text ist chromotypographisch illustriert, — aber welch ein Unterschied zwischen diesen Bildern und denen des Oruxbie! Hier haben Geschmack und ein geläuterter Farbensinn, Hand in Hand gehend mit trefflicher Aetzung und nicht minder gutem Druck, in der Mehrzahl der Bilder Vorzügliches geschaffen, u»d die Musikbei lage, ein Gruß an die Jungfrau Maria, komponiert von CH. Gou- nod, mit ihrer Zeichnung von Dubufe Fils, gedruckt in typo graphischer Aquarellmnnier, ist in ihrer gedämpften Farbengebung und prächtigen Ausführung an und für sich ein wahres Kunst blatt. Nicht minder schön ist der Kopf der zweiten, eine Kom position von Saint-Saöns enthaltenden Musikbeilage, der von Leloir im Rokokostile entworfen und in Hellem Blau gedruckt ist. Dem Blatte sind überdies zwei großartige Chromotypogra- vüren im Formate von 64:84 em beigegeben, welche man als wahre Triumphe der typographischen Kunst im Farbendruck be zeichnen darf und die aus Boussod-Valadons berühmter Kunst- stätte hervorgegangen sind; — wir können ihnen leider zur Zeit noch nichts Gleichartiges in Deutschland an die Seite setzen. Der Preis von 3 Franken für die Weihnachtsnummer mit diesen beiden Blättern erscheint in der That gering. Vergleicht man nun aber die diesjährige Nummer mit denen früherer Jahrgänge des Figaro, so wird man, trotz des ihr ge spendeten Lobes, das sie in vollem Maße verdient, doch zuge stehen müssen, daß sie keinen Fortschritt repräsentiert gegen diese; nur die Extrabeilagen sind größer geworden, ohne minder schön zu werden, Umschlag und Inneres betreffend würde man der von 1883 den Vorzug zu geben berechtigt sein. Auch die Illustration hat eine Weihnachtsnummer heraus gegeben, die aber gegen die des Figaro beträchtlich abfällt, trotz dem sie in ihrem farbigen Teile ganz auf gedecktes Papier gedruckt ist. Ihre vier ebenfalls in Chromotypographie ausge führten Vollseitenbilder haben einen starken Beigeschmack nach Len Bildern des 6rapbie, wenn sie auch nicht so roh ausgeführt sind wie jene; ihr Umschlagstitclbild, das auch einen Rahmen englischer Kistletoe trägt, auf dem halb- und ganz nackte, recht unschöne Kinder den Weihnachtsmann nmdrängen, und ein schneebeladener Tannenbaum dreiviertel des ganzen Blattes überdeckt, kann weder als genialer Entwurf, noch als Farbendruck Anspruch auf unsere Beachtung erheben. Acht Seiten des Textes geben auf ebensalls gedecktem Papier in Wort und chromolypographischen Bildern eine Darstellung der vielfältigen Enlstehungsweisen des Kinder spielzeugs; sie sind der beste Teil der Nummer, denn die meisten der Bilder durchweht französischer Chic und ihre Mache ist eine
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