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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1921
- Strukturtyp
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- 1921-06-15
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1921
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- Deutsch
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(di- 137, 15. Juni 1921. Redaktioneller Teil. »sq-nöktl f d. Lisch» vuchh»»»,: gefunden, die der Gilde nicht angehörlen oder nicht von ihrer Leitung abhängig waren. Mit diesen haben wir Verträge ab geschlossen, und es ist für uns jetzt unmöglich, uns einen Wort laut zu eigen zu machen, der diese Verträge als nicht geschlossen hinstellt (Sehr richtig!), oder auch für die Zukunft von uns zu fordern, daß solche Verträge der Sanktion der Buchhündlergilds bedürsen. (Widerspruch.) Meine Herren, ich kann Ihnen fest erklären, das tun wir nicht. (Zuruf bei den Sortimentern: Wollen wir gar nicht!) Nun hat aber die Fassung, die Herr I)r. Paetel Ihnen vorhin vorgelesen hat, gestern die Zustimmung des größeren, ja des größten Teiles des Verlegcrvercins gefunden aus dem Wunsche, Uber das, was man Kleinigkeiten genannt hat, hiuwegzugehcn. In dieser Fassung ist ausdrücklich von freien Gruppen die Rede; diese freien Gruppen lönnen sich bilden aus Angehörigen der Buchhändlergilde, aber auch aus Gruppen, die außerhalb der Gilde stehen. Meine Herren, selbst diese Fassung ist nun für einen, freilich kleineren Teil von wissenschaftlichen Verlegern unmög lich anzunehmen gewesen, und zwar deshalb, weil es den An schein erwecken könnte, als wenn damit der Z 2 der Verkchrs- ordnung, der ausdrücklich das von Firma zu Firma geschossene Recht dem andern vorangehen läßt, als aufgehoben betrachtet werden solle; und diese Minderheit der wissenschaftlichen Ver leger wird diesen Boden auch nicht verlassen können, besonders dann nicht, wenn nicht eine ausdrückliche Erklärung erfolgt, daß damit das Recht des Z 2 der Verkehrsordnung nicht entkräftet wird. Denn das ist nach Ansicht und Willen des wissenschaft lichen Verlags ein Recht, auf das er bei seiner Artung nicht ver zichten kann. Er muß sich wegen seiner außerordentlichen Ver ästelung und Individualisierung Vorbehalten, auch Verträge von Firma zu Firma einzugehen, und er muß beanspruchen, daß diese den gleichen Rang bezüglich der Notstandsordnung haben, wie Verträge, die zwischen freien Gruppen geschlossen sind. E. Kantorowicz (Berlin); Meine Herren! Zunächst wollte ich allen den Herren, die bei der 24er Kommission mitgewirkt haben, den herzlichsten Dank aussprechcn für alle die Arbeit, die sie getan haben; denn wir wissen ja, was es heißt, in einer solchen Kommission zu schaffen und zu wirken. Wenn ich nun das Abkommen mit den schönwissenschaft lichen Verlegern betrachte, so kann ich das natürlich nur vom Standpunkte des Sortimenters aus tun. Aber da bitte ich Sie, meine Herren vom Verlage, zu bedenken, daß Ihr Wohl mit unserm Wohl untrennbar und unauflöslich verbunden ist. Wir wollen den festen Ladenpreis wieder einrichten. Meine Herren, das ist gewiß uns allen ein willkommenes Ziel; aber ich für meine Person halte die Erreichung dieses Zieles vorläufig für ausgeschlossen. Wo alle Verhältnisse vorerst noch im Flusse sind, ist es unmöglich und sehr schwierig, auf festen Boden zu kommen, und deshalb halte ich alle diese Beratungen gegenwär tig kaum für glücklich. Die Notstandsordnung abzuschafsen, ist ein sehr schöner und ein großer Gedanke; aber der Stand der Not steigt leider noch und geht noch nicht zurück. Wenn wir uns nun das Abkommen vergegenwärtigen, das mit den schönwissenschaftlichen Verlegern getroffen werden soll, so müssen wir sagen, daß wir Sortimenter 18 bis 157° Rein gewinn weniger haben werden. Meine Herren, ob wir uns das jetzt leisten können, wo alle Steuern, alle Gehälter, alle Löhne steigen und weiter steigen müssen, ich glaube es nicht. Den Rabatt von 357» betrachte ich als einen Notrabatt, der uns allen für das schönwissenschaftliche Sortiment nicht genügen kann. Allerdings können wir diesen Rabatt nach dem Abkommen auf 40, auf 42tz2 und auf 457» steigern; das ist richtig. Wir können es aber nur durch ein unausgesetztes Lagerrisiko, und das halte ich nicht für empfehlenswert. Denken Sie sich, meine .Herren, Sie bekommen eine größere Bestellung. Hierbei haben Sie 10 Bücher von 10 verschiedenen Verlegern — was vorkommt — zu be stellen, mit denen Sie kein spezielles Abkommen haben. Sie wollen nicht gern auf die 57« verzichten und sich mit 357» be gnügen. Dann müßten Sic also, um 10 Bücher mit angemes senem Nutzen zu verkaufen, sich 90 Bücher auf das Lager stellen. Meine Herren, das ist eine schwierige und gefahrvolle Vergröße rung des Lagers. Ein weiterer Fall: Wir verfügen augenblicklich alle über recht schöne und gute Lager; wir wollen aber den Verkehr mit 30—40 schönwissenschaftlichen Verlegern aufrechterhalten. Ein schönwissenschastliches Sortiment muß dann, um die 421/2"/» zu erreichen, ein jährliches Risiko von 30—40 000 zu seinem augenblicklichen Lager eingehcn. Nun kann es aber doch ein- treten, daß ganz andere Bücher gefordert werden. Die Verleger bestehen aber auf ihrem Schein: »Nehmt die 30—40 000 Bücher gefälligst ab, ihr habt abgeschlossen!- Ob das nicht kata strophal wirken kann, das bitte ich zu überlegen. Der Teue rungszuschlag ist in unsere Kasse geflossen; was wir aber jetzt Planen, das geht im günstigsten Falle in unser Lager hinein, und was wir dann für eine Liquidität bekommen würden, das ist eine ganz andere Frage. (Sehr richtig I) Eine weitere Gefahr erblicke ich darin: wir werden größere Lagerrisikos übernehmen müssen, um 42/2 bis 457» zu haben. Meine Herren, wird da nicht die Schleuderei, die wir glücklich beseitigt haben, wieder einsetzen, weil einige Leute ihre Lager bestände zu Gelde machen müssen? Was nützt denn alle straffe Disziplin des Börsenvereins, wenn jemand nicht weiterkann, wenn er Lagerware zu Gelde machen muß? Ich halte die Aus sichten für ziemlich trübe; augenblicklich fehlt der Absatz. Das sind schlimme Aussichten. Es ist nun im Gildeblatt als Vorteil dieser Abmachungen hingestellt worden die Sicherheit der Preise, Sicherheit des Ver kehrs mit dem Publikum und Sicherheit den Behörden gegenüber. Meine Herren, das ist alles sehr schön und wünschenswert, und ich suche es auch zu erstreben; es sind aber ideale Güter. In dieser schweren Zeit jedoch, die vielleicht noch schwerer wird, so schwer, wie wir es uns gar nicht träumen lassen, da brauchen wir auch sehr reale Güter. Diese Angelegenheit könnte eine große Magcnfrage werde», und die ist augenblicklich wichtiger als diese idealen Güter. Was tun? Gewiß, das ist die schwierige Frage. Ich er blicke eine große Gefahr darin, daß man den 207»igen Zuschlag mit einem Male abschafsen will. Wie hat er sich denn ent wickelt? Wir haben zuerst 107° genommen und sind nachher notgedrungen auf 207° gegangen. Meine Herren, nur in dieser Weise dürste überhaupt ein Preisabbau erfolgen; wir müßten zuerst einmal auf 107» herabgehen und dann sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt, um später den Teuerungszuschlag evtl, ganz fallen zu lassen. Ich finde auch einen Zuschlag von 107. bei 35"» Rabatt für vollständig gerechtfertigt; hernach kann das Sortiment, wenn die 107» weiter erhoben werden, auf 42(7 und 45"» Rabatt ruhig verzichten. Der Verleger hat auch in seiner Leistung?- und Lieserungsfähigkeit Grenzen. Sollte ein Zuschlag aber nicht mehr gewünscht werden, so halte ich einen Rabatt von 407» für das schönwissenschaftliche Sortiment als Grundrabatt für unbedingt und dringend er forderlich. (Sehr richtig!) Meine Herren, nach langem, langem Siechtum, können wir ja Wohl sagen, ist das Sortiment gesundet und ist dem Verlag ein zahlungsfähiger Abnehmer geworden. Sorgen wir nicht so ängstlich für den Preisabbau, sondern sorgen wir vor allen Dingen dafür, daß das Sortiment gesund bleibt, gesund für uns und für unsere Kinder, gesund bleibt für den deutschen Verlag und für die deutsche Kultur! (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Georg Eggers (Charlottenburg): Meine Herren! In der ersten Sitzung des 24er Ausschusses haiten wir uns lediglich mit dem wissenschaftlichen Buch befaßt, und wir Sortimenter hegten die Erwartung, daß in der zweiten Sitzung der übrige Rest der buchhändlerischcn Produktion in irgendeiner Weise be handelt werden würde. Das, was Ihnen durch die Veröffent lichung im Gildeblatt bekannt geworden ist, betrifft aber ledig lich den Roman, die Novelle und, ich glaube auch, Memoiren werke. Aber jedenfalls bleibt noch eine ungeheure Menge pon Literatur übrig, die eine Regelung noch nicht gefunden hat. Das wird häufig übersehen, und wir dürfen nicht mit dem Opti mismus in die morgige Versammlung hineingehen, daß damit nun schon alles geregelt ist. Es werden uns noch unendlich lange Verhandlungen bevorstehen, und unendlich große Schwierigkeiten müssen überwunden werden. 827
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