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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.03.1891
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- 1891-03-11
- Erscheinungsdatum
- 11.03.1891
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bei Nr. 3 Z. 5 ein hinter »Form- : »auch später noch«. — Im Z 25 Z. 3 lies: »Nachbildner-. — Im H 27 S. 1318 I. Spalte Z. 33 v. o. lies: »in Frage haben kommen können», Z. 37 schalte ein hinter »als«: -unbe- dingt». — In 8 33 Z. 16 schalte ein hinter -tritt«: »nach ß 14 d. E.» Widmungs-Annahme. — Ihre Königliche Hoheit die Frau Großherzogin von Baden (Enkelin der Königin Luise von Preußen) geruhte die Widmung der zweiten Auflage des geschichtlich-dramatischen Gedichts -Luise, Königin von Preußen-, in vier Teilen und einem Melodrama, von Gustav Körner in Leipzig, Vcrlagsbuchhändler und dramatischem Schriftsteller, -mit Freuden» anznnehmen. Akademictitcl. — Wir bringen ans besonderen Wunsch auch an dieser Stelle gern zur allgemeinen Kenntnis, daß die Buchhandlung der Akticn-Bnchdruckcrci in Agram von der Sitdslaviscbcn Akademie in Agram durch Verleihung des Titels i Buchhandlung der Südslavischen Akademie ausgezeichnet und mit der Auslieferung des gesamten Verlages der letzteren betraut worden ist. Buchhandlunqs-Gchilfcn-Vcrcin zu Leipzig. — Welch' große Anziehungskraft die humoristischen Gescllschastsabendc des -Buch- Handlnngs-Gchiifcn-Vcrcins zu Leipzig» ausiibcn, davon legte die am 1. März in, Buchhändlcrhause abgehaltcnc Festlichkeit wieder beredtes Zeugnis ab. Wer möchte sich auch nicht einmal an den Gaben gesunden Huinors erfreuen, der erfrischend auf das Gemüt wirkt und unter dessen Einflüsse die kleinen und größeren Sorgen des Lebens zuriickgcdrängt werden Alle diejenigen, welche in der Absicht, sich aufzuheitern, am I. März im Gehilfen Vereine erschienen waren, dürften voll befriedigt worden sein. Diesmal wurde ein sogenannter -Baucrnabcnd- veranstaltet. Das Rundschreiben des Vorstandes hatte denn auch eine große Anzahl von »Bauern« und -Bäuerinnen« nicht allein aus allen Teilen unseres deutschen Vaterlandes, sondern auch aus weiterer Ferne angclockt. Besonders zahl reich waren die Landlcutc aus dem Elsaß, dem Schwarzwaldc, Tirol und Obcrbnveru vertreten, aber auch das- Hcssenland, der Thüringer Wald, Westfalen, ja Polen, Italien und Norwegen hatten Vertreter in der heimatlichen Tracht gesandt. Daneben hatte sich ein äußerst zahlreicher »Besuck aus der Stadt» im Ballanzugc eingcfunden. In den festliche» Räumen dcS Buchhändlcrhauses entfaltete sich bald nach 6 Uhr abends ein reges Treiben und die fröhlichste Stimmung. Letztere wurde erhöht durch eine Reihe vortrefflicher Vorträge, die sowohl dem Geschick des Vorstandes als dem Talente der Vortragenden das günstigste Zeugnis ausstclltcn. Das Programm war reich an Abwechs lung. Die Ausführenden setzten alle ihre Kräfte ein, so daß der Erfolg nicht ausblciben konnte. Eine aus elf Peisoncn bestehende -Tiroler Sängcrgcscllschast« sang und jodelte so frisch und natürlich, daß ein Zweifel an der Echtheit dieser scscben Diandln und Bua'n gar nicht auskommen konnte. Zwei komische Secncn von Junghänel -Sergeant Schneidig und Rekrut Tölpel- und -Kascrncnleben- führten die Ausbildung angehender Vatcrlandsvcrtcidigcr höchst anschaulich vor Augen, wobei die Rekruten eine wahrhaft rührende Naivetät an den Tag legten. Besonders freundliche Ausnahme fanden »der Theater-Mohr», der entweder König oder Rothschild sein möchte, und das hübsche Duett-Frau Professorin und Frau Assessorin», letzteres namentlich auch durch die ausgezeichnete gesangliche Wiedergabe. Die Hauptnummer des Programms bildete aber das historische Schauspiel -Der Tauchcrhandschuh des Ritters Toggcuburg, oder der Drachenkamps um den Eisenhammer«. Das in übersprudelndem Humor geschriebene Stück santz eine so vorzügliche Ausführung, wie man sie von Dilettanten selten findet. Der den Borträgen folgende Ball wurde durch einen von fünf Damen und fünf Herren in kleidsamer Baucrntracht getanzten Reigen cingelcitet, der von den Beteiligten mit großer Anmut und Sicherheit ausgesührt wurde. Der reiche Beifall, den die Vorführung fand, galt in erster Linie auch Herrn Georg Schmidt, der das Ganze mit vielem Geschick cingcübt und geleitet hatte. Nachdem noch Frau Hermanic Voigt ein sinniges Gedicht -Die Entstehung des Tanzes» in vortreff licher Weise zum Vortrag gebracht hatte, begann der Tanz, der jung und alt bis 2 Uhr vereinigte. Wer dem buntbcwegten Treiben entfliehen wollte, um sich in stiller Zurückgezogenheit bei einem guten Trunk zu stärken, fand in der an der Westseite des Saales errichteten -Waldschänkc-, deren Inneres sich durch ländliche Einfachheit auszeichnctc, sehr gute Gelegenheit. Wohl alle Teilnehmer werden dem rührigen Vorstände für das schöne Fest dankbar sein. —ir. Personaluachrichteu. Friedrich Tcmpskhs siebzigster Geburtstag. — Die -Ocstcrrcichisch-ungarischc Buchhändler-Correspondenz» nimmt bei Ge legenheit eines Berichtes über die Feier des siebzigsten Geburtstages unseres hervorragenden Bcrussgcnosscn Herrn Friedrich Tcmpsky in Prag und Wien dieses hochcrfrculiche Ereignis zum Anlaß einer ausführlichen Darlegung des Lebens- und Berufsgangcs des verehrte» Mannes. Wir folgen in nachstehendem dieser Darstellung mit besonderem Vergnügen und aufrichtiger Genugthuung über die allgemeine Aner kennung und Hochachtung, die der Lohn eines arbeitsvollen Lebens sind. »Carl Friedrich Rudolph Tcmpshy wurde am 18. Februar 1821 als Sohn des Besitzers der I. G. Ealve'schen Buchhandlung Friedrich Tempsky in Prag geboren. Der Vater starb schon wenige Wochen nach der Geburt seines Sohnes. Mit seiner Schwester wuchs dieser unter der Pflege der Mutter auf, und als dieselbe 1827 nach Stuttgart übcrsiedcltc, um in der Nähe ihres Vaters, des bekannten Polyhistors und Volksschriflstcllers Christ. Carl Andrö, zu leben, kam er auf das Gvmnasium daselbst, aus dem er aber schon nach beendeter erster Klaffe, im Mai 1831, in die eben begründete Erziehungsanstalt Stetten übcrtrat. Nach dem Tode ihres Vaters zog die Mutter nach Wien zurück, wo der Sohn sic im Herbst 183 l besuchte. Da cs aber damals nicht gestattet war, Kinder im Auslande erziehen zu lassen, so durste er nicht in die Stuttgarter Anstalt zurückkehreu. Er kam daher in das Wiener polytechnische Institut, wo er die kommer zielle Abteilung beendete und außerdem bei Jacguin die Botanik hörte. Am I. November 1836 trat er in die Buchhandlung Carl Gerolds ein. Dieser, ein Freund des verstorbenen Tcmpsky, übertrug auf den Sohn die freundschaftlichen Gefühle und gestattete ihm, einen großen Teil der Lehrzeit in Frankfurt a. M. und Brüssel zuzubringcu. Ein längerer Aufenthalt in London und Paris und eine Reise in die Schweiz trugen zur Ausbildung des jungen Mannes und zur Erweite rung seiner Welt-, Menschen- und Geschästskenntnis das ihrige bei. Neunzehn Jahre alt, kam Tcmpsky im Juli 1840 nach Prag, wo er bis Ende desselben Jahres in der Buchhandlung Borrojch L Andre arbeitete. Am 1. Januar 1841 übernahm er für seine Mutter die Leitung der Ealve'schen Buchhandlung, bis dieselbe im Jahre 18-16 in sein Eigentum überging. Unter seinen Verlagsunternchmungcn aus jener Zeit nennen wir die medizinischen Werke von Kiwisch v. Rotterau und die Gärungschemic von Balling. Gleich anderen Geschäften wurde auch der Buch- und Ver- lagshandcl vom Jahre 1848 schwer getroffen. So mußten die seit 18l l im Berlage der Calve'schcn Buchhandlung erscheinenden -Oekonomischeu Neuigkeiten und Verhandlungen- eingestellt werden, aber die Aushebung der Ccnfur und die Reorganisation des Schulwesens boten Gelegenheit, die Verluste, welche diese Epoche herbeigcführt hatte, einigermaßen aus- zuglcichen. Im Namen des Prager Buchhändlcrgremiums verfaßte und überreichte Tempsky dem Unterrichtsministerium die Denkschrift über die Notwendigkeit der Aufhebung des Monopols des Schulbücherverlages und die freie Konkurrenz der Buchhändler mit jenem Institute. Er selbst begann nun mit dem Berlage von Schulbüchern, der sich zwar langsam aber stetig entwickelte, und in welchem er eine Reihe der tüch tigsten Schulwerke zu Tage förderte: wir erinnern hier nur an CurtiuS, Gindcly, Moönik, Pokorny, Schenkt n. s. w., deren Schulbücher sowohl im Original als auch in vielfachen Ucbcrsctzungen eine außerordentliche Verbreitung nicht nur in Oesterreich, sonder» auch in Deutschland und in der Schweiz fanden. Die Aushebung des Monopols des Schulbücher-Berlages für die Volksschulen cröfsncte ein neues Feld zu bedeutenden Unternehmungen. Die czcchischc Littcratur ist nicht nur durch zahlreiche Schulbücher, sondern auch durch viele ihrer vorzüglichsten Werke in Tempskys Berlage ver treten ; so kamen in demselben fast alle Werke Palackys heraus, namentlich dessen Geschichte Böhmens in czechischer Sprache, zehn Bände (die deutsche Ausgabe nur in Konimission) »Opis Icrälovstvi öosliöko» (Beschreibung des Königreichs Böhmen), »Oooumonta magist. loan. Uns», Lafakik's Hauptwerke »Slovausles staroLituosti- (Slavischc Altertümer), -81ovauslc^ oäroäopis- (Slavischc Ethnographie), die Werke von Hus in drei Bänden, der »Oockex juris bollemioi», -Llovanslrö prävo- (Slavisches Recht), ferner Werke von Erben, Friö, Tomek, Wocel u. a. Von Tempskys deutschem wissenschaftlichen Verlag sind vor allein zu nennen: Gindclys -Geschichte des 30jährigen Krieges-, Baron Helferts -Geschichte Oesterreichs-, sowie dessen »Geschichte der österreichischen Volksschule-, des Bischofs Frind »Kirchengcschichte von Böhmen», vier Bände, A. Becrs -Werke über die österreichischen Finanzen«, Beckers »Sprachwissenschaftliche Werke», Ludwigs -irigvsclg.«, Ettinghausens und Pokornys »Lbzwiotz-pia plavtarum austriacarum-, zehn Bände in Folio und zwei Bände in 4", «Die allgemeine Erdkunde» von Hann, Hoch- stctter und Pokorny, die prächtig ausgcführtcn -Alpenpflanzen- von Seboth, Schuttes -Kirchcngcschichtlichc Werke», einige Schriften des Grafen Leo Thun: von den in den letzten Jahren erschienenen insbe sondere das populär-wissenschaftliche Sammelwerk »Das Wissen der Gegenwart», welches in nahezu hundert Bänden die Schätze der Wissen schaft dem gebildeten Teile des deutschen Publikums vermittelt u. s. w. Manche der vorgenannten Werke wurden aus dem Schulbücher- vcrlagc und von anderen Verlegern durch Tcmpsky erworben, der eigent liche Aufschwung seines Verlages datiert aber von dem Verkaufe des Sortimcntsgcsch'ästcs unter der Firma I. G. Calve'schc Buchhandlung im Jahre 1855. Von 1856 ab firmierte Tempsky mit seinem eigenen Namen. Aus seiner Feder flössen die im Druck veröffentlichte -Eingabe
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