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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1888
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- Deutsch
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führen, in der Druckerei von van der Honten L Co. vier große Schnellpressen »nd drei Tiegeldruckpressen mittels eines 7 '^pfcrdigen Spragueschen Elektromotors betrieben, welcher den Strom ans der nächsten Centralstelle erhält und nebenbei einen Fahrstuhl mit 1000 Kg. Tragfähigkeit in Gang setzt. Daß eine Dynamo maschine aber noch viel weniger Wartung bedarf als ein Dampf motor, einen bedeutend geringeren Raum beansprucht, leicht zu verlegen ist und keinerlei Geräusch verursacht, wissen unsere Leser. Dieselbe ist in der That den bestehenden sonstigen Motoren in jeder Beziehung so überlegen, daß man nicht begreift, wie sie bisher bei uns fast nur zur Erzeugung von Licht Verwendung fand. Allerdings ist die Allgemeine Elektrieitäts-Gesellschaft (Edison) in Berlin erbvtig, innerhalb des von ihr versorgten Stadtviertels Strom zu Betriebszwecken abzugeben; doch hat sic bisher damit so gut wie keinen Anklang gesunden, was vielleicht daher rührt, daß die Gegend, wo sie arbeitet, nur wenige kleinere Betriebe ausmeist. Hoffentlich gelingt es ihr aber, sobald sie ihr Netz ans gewerbreichere Stadtviertel ausdehnt, auch ans diesem Gebiete Fuß zu fassen. Auch in Leipzig, Stuttgart und anderen größeren Druck orten wird sich hoffentlich der elektrische Betrieb einbürgern, sobald erst Beleuchtungsgesellschaften daselbst zu arbeiten anfangen. Der Chicngoer Inland Lrintsr« bringt einen Aufsatz über den Unterschied zwischen amerikanischem und deutschem, bezw. europäischem Aecidenzsatz, dem wir Folgendes entnehmen: Der in Europa vorherrschende deutsche Stil, heißt es dort, zeichnet sich vorzugsweise durch die allgemeine Anwendung des Ornaments bei den Einfassungen und in der eigentümlichen Behandlung der zarten Töne im Farbendruck ans. So frisch und originell seien die Arbeiten der deutschen Setzer freilich nicht wie die der amerikanischen; dafür halten sie sich aber stets von Ausschreitungen fern und sind geschmackvoll. Die Amerikaner kombinieren lieber Typen, Linien-, Blumen- und Blätterorna mente. Daher die Unmasse Zierschriften der amerikanischen Druckereien, eine Unmasse, welche den Setzer häufig zu Ver letzungen des guten Geschmackes verleitet. Namentlich sei dies bei den Erzeugnissen der Fall, wo der Setzer die Linien des Holzschneiders oder des Federzeichners mit Messinglinicn »ach- zuahmen versucht. Überhaupt sei es anzuraten, beim Satz von Accidenzen mit Linien oder Einfassungen, stets nur ein Minimum von Stilen der Schriften, der Verschiedenheit der Linien und der Zahl der Einfassungsstücke anzuwenden. Scharfe Kontraste im Stile der Schriften seien unbedingt zu vermeiden; das Ornament müsse sich dem Text unterordnen. Demselben Gegenstände widmet Garnet im »Uullskin da l'illiprinasris« einen Aufsatz, dessen Verfasser, ohne die Vorzüge der Messinglinien, besonders der von Berthold in Berlin, zu verkennen, doch mehr zum Satz mit Einfassungen, also zum deut schen Stil, neigt, weil die Einfassungen eine viel stärkere Auflage vertragen und sich im Druck schöner auszunehmen pflegen. Doch gebe es Accidenzen, bei denen Einfassungen und Linien höchst wirkungsvoll Zusammenwirken, und es sei daher die Kombinierung beider Arten unter der Bedingung wohl zu empfehlen, das; die Linie nicht überwiegt. Die Weltsirma König L Bauer, bezw. deren Inhaber Ed. König, erhielt soeben zwei Patente. Das eine (No. 43 035) betrifft einen Schneide- und Sammelapparat für zwei und mehrere Bogen. Die bei Rotationsmaschinen bislang getrennten Arbeiten des Abschneidens der Papierbogen vom endlosen Strange und des Übereinandersaminelns derselben sind hier in einem Apparat ver einigt, und zwar so, daß das endlose Papier nicht vor dem Sammeln zerschnitten, sondern zuerst in endlosem Zustand auf der Peripherie des Schneidecylinders mitgenommen wird und erst, nachdem sich das nachlanfende Endlose über eine Papierlänge ge legt hat, diese beiden gleichzeitig abgeschnitten und durch die Greifer abgeleitet werden. Außerdem wird die Erfindung dadurch charakterisiert, daß die Umfangsgeschwindigkeit desSammelcylinders genau dieselbe Ivie die des Drnckcylinders bleibt. Die Bogen werden nicht durchschnitten, sondern nur gelocht. — Das zweite Patent betrifft eine Komplett-Maschine zum Schön- und Wiederdruck (No. 43 052). Die Maschine beruht auf dem Prinzip, daß zwei Kreisbewcgnngsmnschinen derart vereinigt, bezw. zusammengeschoben sind, daß nur ein Mechanismus die beiden Formen und beiden Druckcylinder bewegt; ferner wird der bei dem ersten Kreisgange des Karrens auf der einen Seite bedruckte Bogen während des Rückganges des Karrens gewendet und dann beim zweiten Kreisgange des Karrens auf der andern Seite bedruckt. Beide Drucke erfolgen also gleichzeitig auf dem Hinwege des Karrens ans zwei Bogen, während sonst der Schön- drnck ans dem Hinwege und der Wicderdrnck ans dem Rückwege erzeugt wird. Die Druckcylinder drehen sich also nicht beständig, sondern werden während des Rückganges des Karrens festgchalten, was das Anlegen der Bogen gegen Marken und die Benutzung von Greifern ermöglicht. Es kann auch Eisenbahnbcwegung verwendet werden; auch ist die eine Presse als Zweifarben- Maschinc mit getrennter Zurichtung zu benutzen. Wir wir einem Aufsatz des kluginesrinA entnehmen, ver wendet auch die in Southampton befindliche großartige Anstalt zur Herstellung der Generalstabskarten des Vereinigten Königreichs und derKolonieen in der Abteilung für Galvano Plastik nunmehr ausschließlich Dynamomaschinen an Stelle der bisherigen Eleniente von Smee. Die Maschinen bewähren sich vorzüglich und stellen Platten von 67 X 98 Cm. her, die in bezug auf Ebenheit der Fläche nichts zu wünschen übrig lassen. Die Nieder schläge haben eine Dicke von 1,56 Mm. bezw. 3,15 Mm. Wir widmeten bereits der von M. Pasch in Berlin heraus gegebenen Farbendruckbibel einige Zeilen. Wie wir einer Mitteilung dieser Firma entnehmen, hat sie sich, infolge der gerügten Mängel bei dem bisherigen Verfahren bei Herstellung der Einfassungen und Miniaturen, zur Veranstaltung einer neuen Auflage der bisher erschienenen Lieferungen entschlossen, bei welcher die Liuicnmanier an die Stelle des Kreidedruckes getreten ist. Dadurch hat das Werk, wie ein Blick auf die bisher erschienene» Blätter lehrt, ungeniein gewonnen und läßt kaum noch etwas zu wünschen übrig. Eine vorzügliche, Leistung ist auch das in der Druckerei von Gebr. Fickert (M. Pasch) auf der Bnchdruckpresse hergestellte Widmungsblatt in fünf Farben, namentlich in Bezug auf das Registerhalten. Im niedcrösterreichischcn Gewerbeverein hielt I. Sch mut terer einen Vortrag über die Beziehungen der Lithographie zur Papierfabrikation. Der Vortragende wies u. a. mit Recht darauf hin, daß, je besser das Papier, desto leichter die Arbeit des Steindruckers. Was man bei billigem Papier erspart, vergeude man wieder an Zeit bei der Arbeit. Ist der Stoff zu wenig geleimt, so saugt er auch den Leim des Anstriches ein, was zur Folge hat, daß nicht der Druck auf dem Papier, sondern der Anstrich auf dem Stein liegen bleibt. Ist dagegen zu viel ge leimt, so kann die Farbe nicht eintrocknen und man vermag nicht Farbe auf Farbe zu drucken. Die Dehnung mache dem Stein drucker um so mehr Sorge, als die Bogen oft 10—20 mal über den nassen Stein laufen und den gewaltigen Druck der Schnell presse aushalten müssen. Steckt namentlich zu viel Holz im Papier, so sei auf ein genaues Einpassen nicht mehr zu rechnen. Das beste Mittel gegen das Eingehen sei die Anwendung» der von dem Vortragenden gebauten Maschine, welche den frisch ge druckten Bogen mit Magnesium einstüubt. Die Bogen brauchen dann nicht anfgehängt zu werden und man kann gleich Farbe aus Farbe drucken. Wie »Freie Künste« melden, machte die Benutzung der neuer dings beim Wiener Technologischen Gewerbemusenm eingerichteten Anstalt zur Papierprüfung große Fortschritte, obwohl den Behörden noch nicht, wie in Preußen, die Verwendung von dauerhafteren Papieren zur Pflicht gemacht ist. Die genannte An stalt hat die Herausgabe von Papiernormalien unternommen;
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