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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1888
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- Deutsch
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auch saust ist ihr Gcschästsvcrfahren dem der Charlottenburger An stalt »achgebildet, und es zerfällt die Untersuchung demnach in eine mikroskopische und eine chemische. Dazu kommen noch Unter suchungen über die Durchsichtigkeit und das hygroskopische Ver halten des Papiers. Die meisten Aufträge kommen von den Papierfabriken. Prof. Hoher in München, der zu den ersten Autoritäten im Papierfache zählt, übergab soeben (Liter.-Artist. Anstalt, München) ein Schriftchen der Öffentlichkeit, in welchem er aus die Bedeu tung der Papiernvrmalien und deren Einfluß auf die Papierfabrikation hinwcist. Am Schluß heißt es: »Den hervorragendsten und günstigsten Einfluß übten die Papiernormalicn übrigens ans die gewöhnliche Maschincnpapier- fabrikation insofern, als in der Auswahl und Bearbeitung der Rohmaterialien und in der Stoffmischung nach besseren Grund sätzen verfahren und die Papierbildung auf der Maschine mit der größten Vorsicht geleite! und überwacht wird. Infolge dieser Wendung zum Besseren hat sich die Durchschnittsbeschaffenheit des Papiers thatsächlich in den letzten Jahren sichtlich gehoben, so daß nunmehr bereits wieder ein größeres Vertraue» zu der Be schaffenheit des Papiers Platz zu greifen beginnt.« vr. C. Wurster kommt in der »Papierzeitnng« aus die brennende Frage der Papierprüfung zurück. Besonders interessant ist in dem betr. Aussatze der Hinweis darauf, daß man sehr unrecht thne, den Ersatzstoffen allein die rasche Zerstörung der Papiere in die Schuhe zu schieben. Ebenso schädlich seien die Feuchtigkeit und die Nerbrennnngsprodukte des Gases. Das öftere Befeuchte» wirke zerstörend ans die Faser. Das Gas licht erzeugt aber eine Menge Wasser, welches sich aus den kälteren Gegenständen im Zimmer verdichtet. Akten in gas- belenchtelcn Räumen werden also täglich befeuchtet und, was noch schlimmer ist, nicht mit reinem, sondern mit schwefelsäurehaltigem Wasser. Schwefelsäure sei aber für das Papier sehr schädlich, noch mehr jedoch salpetrige Säure und Salpetersäure, welche von den Gasflammen in bedeutender Menge erzeugt werden. Man müsse also das Gas aus Räumen verbannen, wo Akten, Bücher re. aufbewahrt werde», und entweder zum Öle oder elektrischen Licht greifen. »Nicht das moderne Papier allein ist schuld an dem Zerfall der Akte», sondern die moderne Gasbeleuchtung ist die Hauptursache der Zerstörung des Papiers.« — Zum Schluß fordert der Verfasser die Prüfnngsanstalten zu Untersuchungen über die Ursachen des Zerfalls der Faser auf. Uns liegt ein Schriftchen des Genfer Forschers Briguet vor (cls I'ut.ilitü äos tiliArunss clu pnpisr. Bern 1888, Büchler), welches vo» der Bedeutung und dem Wert der Wasserzeichen handelt. Die Wasserzeichen liefern bisweilen ein treffliches Mittel, um falsche Angaben über den Zeitpunkt der Ausgabe eines Buches oder der Ausstellung einer Urkunde festznstellcn, beztv. um diesen Zeitpunkt zu ermitteln, und es haben u. a. diese Fabrikmarken neuerdings noch in Frankreich ans Anlaß des Wilsvnscheu Pro zesses eine Rolle gespielt. Leider ist der Gebrauch der Wasser zeichen, wohl infolge der Einführung der Papiermaschine, in der Abnahme begriffen, und es kommt nur noch sehr selten vor, daß Druckpapier mit einem solchen versehen ist. Ja die Fabrikanten scheine» eine solche Fabrikmarke selbst bei Schreibpapieren meist für überflüssig zu halten. Hoffentlich tragen die nenlichen Vor fälle und der erneuerte Hinweis auf die Bedeutung der Wasser zeichen dazu bei, daß die gute Sitte der näheren Bezeichnung der Papiere wieder in Aufnahme kommt. Die Papierzeitung macht aus ein von W. Lambrecht in Göttingen erfundenes Taschen-Hygrometer aufmerksam, welches sich bei der Papierprüfuug vertuenden läßt. Der Fenchtigkeits- grad der Luft wirkt bekanntlich auf die Festigkeit deS Papiers bedeutend ei», weshalb die Bestimmung derselben stets in Räumen von annähernd dein gleichen Trockengehalt vorgenvmmen werden sollte. Zu dieser Feststellung bietet nun das genannte Hygrometer ein beauemes und billiges Mittel. Von Patenten aus dem Gebiete der Papierfabrikation ist nur der Hadernschneider von H. Pitzler in Böckersdorf bei Düren zu erwähnen (No. 42 911). Derselbe eignet sich zum Schneiden von Hadern, Baumrinden, Holz, Stroh und Papier. Auch die Klasse Buchbinderei ist diesmal spärlich vertreten. Es liegt nur die Papier- und Pappenschneidemaschine von O. Seitz in Düren (No. 42 905) und die Fadenhestmaschine von D. Taylor in Hartford (Connecticut) vor (No. 42 901). Erstere besitzt anscheinend den Vorzug, daß während des Schneidens stets gleich viel Kraft ausgewendct wird. Letztere aber soll die Aufgabe mittels eines Knotens lösen, welcher in den« Heftfaden selbst geschlungen wird und sich nicht herausziehen läßt. G. van Muyden. Der alphabetische Sach-Katalog l sogen. „ Schlagwort - Katc> log Auf dein Felde der deutschen Buchhändler-Bibliographie herrscht in sehr erfreulicher Weise reges Leben, von den mächtigen und das ganze Gebiet der deutschen Litteratur abbanendc» Fortfetzungsbäiiden der Heinsins, Kayser, Hinrichs bis zu Othmers Vndemecum des Sortimenters herab. Eine nachgerade zu einer kleinen Bibliothek anwachsende Zahl von Fachkatalogen schließt sich an, meistens aus kürzere Reihen von Jahren der neuesten und neueren Zeit sich beschränkend und unter sich von sehr verschiedenem Werte, schwache Versuche neben Werken von bibliographischer Bedeutung. Wir dürfen an diesem Orte die Bezug nahme auf Einzelnes uni so mehr unterlassen, als wir sür unsern Zweck nur eine besondere Gattung des Bücherkcttalvgs ins Auge fasse» wollen, den alphabetischen Sach - Katalog. Veranlassung dazu bieten die beiden folgenden großangelcgten bibliographischen Unternehmungen: 1. C. Georg und L. Ost, Schlagwort-Katalog, und 2. H. Weißbach, Hand-Katalog. Von den beiden Werken liegen freilich bislang erst Proben vor, die indes zur Gewinnung eines Urteils völlig genügen. Von welch' eminenter Bedeutung und unschätzbarem Werte es für die Wissenschaft sein müßte, wenn die gesamte Büchermasse eines größeren litterarischen Gebiets sür einen möglichst ausgedehnten Zeitraum den in ein Alphabet gebrachten Sachbezeichnungen und Begriffe» zugeteilt würde, die — im ganzen genommen — dem Hauptinhalle der Werke entsprächen, das hat zu keiner Zeit verkannt werden können; nicht minder aber auch die gewaltigen Schwierigkeiten der Aussührung. Dennoch ist diese schon vor 70 Jahren von dem Schotten Rob. Watt (1774—18l9) gewagt und zwar in seinem großen bibliographischen Werke : Libliotbsou lZritunniea; or u Okusrnl luclsx tc> Lritwlc null Poreixn lüteraturs. Edinburgh 1824. 4 starke Quarthände engsten Drucks. Vols. 1 null 2. Mtttnn'8; 3. n. 4. Kubjeets. Unter dem Autoren-Alphabete ist die englische Litteratur bis gegen 1820 sehr reichhaltig verzeichnet, die anßerenglischen Litteraturgebiete sind mit berücksichtigt, aber, wie zu erwarten, in völlig ungenügender Weise, so daß von unserer Litteratur nur hie und da eine Spur sich zeigt. Der zweite Teil — Kulstscts — bringt sämtliche Werke in ihren gekürzten Titeln, chronologisch geordnet, unter den in alphabetischer Folge er scheinenden Sach- oder Begriffsworte» und verweist mittels eines dem Werke ganz eigentümlichen Verweisungs-Mechanismus genau auf die Stelle des ersten Teils — Miküors —, wo der ausführliche Titel sich findet. — Es würde zu weit führen, wollten wir zeigen, wie der Ver fasser sein Prinzip im 2. Teile die gesamte Litteratur unter möglichst engbegrcnzte Sach-Bezeichnungen zu bringen nicht durchzuführen wagt, sondern auf halbem Wege stehen bleibt, und wie viele hundert Artikel viel eher Abteilungen aus einem wissenschaftlich geordneten Kataloge darstellen. Diese sich schwer rächenden Inkonsequenzen und die Unbehilf lichkeit der äußeren Einrichtung sind denn auch eulscheidend für die praktische Brauchbarkeit des großen Werkes geworden; man hat dasselbe stets bewundert, aber man hat es wenig benutzen können. Sein ur sprünglicher Preis war 230 heute kauft man es antiquarisch für ca. 80 — Nachfolge hat der kühne Schotte, wenigstens in irgendwelchem größeren Umfange, unsers Wissens keine gesunden. Erst die neueste Zeit ist diesem Anordnungs-Prinzips für den Bücherkatalog wieder näher getreten. Nebensächlich in den großen Kon servakions-Lexicis, wo die wertvollen Litteratur-Nachweise unter den wichtigeren Artikeln ini Grunde nur Artikel aus dem Sachkataloge mit Beschränkung aus das Wichtigste sind, denen man umsomehr noch größeren Raum und Umfang wünschen muß, als bei den Bearbeitern der be treffenden Gegenstände gerade die Kenntnis der dazu gehörigen Litteratur, deutscher wie fremder, am sichersten vorausgesetzt werden darf. Aber auch selbständig und iu größerem Umfange erscheint jetzt der Sachkatalog in den beiden oben schon citierten bibliographischen Arbeite». Es möge uns an dieser Stelle gestattet sein, kurz anzudepten, wie wir uns das Ideal eines allgemeinen Katalvges über ein größeres Litternlurgebiet vorstellen,
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