Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1888
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- 1888-07-02
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- 02.07.1888
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der die Vorteile des wissenschaftlichen Fach- und des alphabetischen Sach katalogs verbände und mit dem wir im stände wären, allen vernünftigen Anforderungen zu entsprechen und allen solchen Anfragen zu begegnen. Also: Zerlegung der ganzen Titelmasse nach den großen Wissenschafts fächern; fernere, aber nicht zu weit geführte Gliederung dieser Fächer; alphabetische Folge, unter reichlichen Verweisungen, der für jede Gruppe aus den Titeln sich ergebenden Sach- oder Schlag worte mit den Titeln. Letztere chronologisch, wenn der Kata log über einen ausgedehnten Zeitraum sich erstreckt, anderen falls alphabetisch nach Verfassern und Stichworten; zwei sorgfältige alphabetische Register: erstens der Verfasser und Stichwortc mit gekürzten, aber erkennbaren Titeln der ein zelnen Werke; zweitens der sämtlichen Sach- oder Schlag worte des ganzen Katalogs. Treten wir nun den beiden schon oben kurz angeführten biblio graphischen Arbeiten näher. Nr. I. Georg und Ost, Schlagwort-Katalog über sämtliche Erscheinungen des deutschen Buchhandels aus den Jahren 1883—87. Unter den einzelnen Artikeln des Sach-Alphabets (von den Ver fassern „Schlagworte" genannt) Aufzählung der dazu gehörenden Litteratnr nach dem Alphabete der Verfasser und Stichworte. Jedes Werk ist auf geführt nach Titel, Format, Seitenzahl, Editionsort und Jahr, Verleger und Preis und füllt in der Mehrzahl der Fälle eine oder zwei Zeilen. Etwaige Inhaltsangaben sind durch die Schriftgattung ausgezeichnet, Über schriften von Gliedernngsgruppen außerdem durch Unterstreichen. Alles im Modell des Semester-Hinrichs und der auf der Grundlage desselben bearbeiteten großen Buchhändler-Kataloge. Wir können dagegen keine Einwendungen erheben, da auch der neue Sachkatalog für dieselben Buch händlerkreise bestimmt ist. Wäre es anders, dann würden wir gern einige rationelle Änderungen gesehen haben. — Die von den Verfassern vor gelegten Probekolumnen geben Bürgschaft, daß wir eine bibliographische Arbeit ersten Ranges zu erwarten haben, vor der wir unsernteils im voraus den Hut ziehen. Es ist ja keine Frage, daß in einem Bande von solchem Umfange, in dem Zweifel zu Tausenden, wohin geordnet werden sollte, entschieden werden müßten, Fehlgriffe, Jrrtümer, auch sachliche, mangelnde Verweisungen u. s. w. sich finden werden Sie werden aber der Zuverlässigkeit und Brauchbarkeit des Werkes als Ganzen keinen nennenswerten Abbruch thun. Mit einem Worte, nach Vollendung des Georg-Ost'schen Schlagwort-Katalogs, dem wir als Abschluß eine wissen schaftliche Gruppierung der Sach- oder Schlagworte wünschen, wird die Litteratnr der abgelausenen letzten fünf Jahre in einer Übersichtlichkeit vorliegen, daß auch die weitestgehenden Ansprüche ihre Befriedigung finden müssen, nach welcher Seite sie gerichtet sein mögen. Dem Buchhandel wird ein Hilfsmittel in die Hand gelegt, das ihn in den Stand setzt, tausend Fragen des Publikums rasche Erledigung zu gewähren; dem Litteraturfreunde, dem Bibliographen werden unschätzbare Vorteile und Erleichterungen geboten — alles freilich nur für den Raum der zuletzt durchlaufenen fünf Jahre. Wie unendlich oft wird man da seufzen nach dem Schlagwort-Kataloge der voraufliegenden Zeit! Nr. II. Weißbach, Hand-Katalog. ... Ein nach Schlagworten geordnetes Verzeichnis der hauptsächlichsten Erscheinungen des deutschen Buchhandels. Ein Begleitwort des ersten (Prvbe-)Bogens sagt, daß dieser „Schlag wort-Katalog" nicht eine kritische Zusammenstellung aller Erscheinungen weniger Jahre, sondern ein Verzeichnis . . . aller beachtens- und em pfehlenswerten der letzten fünfundzwanzig Jahre enthalte. Ein sonder bares Spiel des Zufalls hat gefügt, daß in Formal, typographischer Ein richtung, Wahl der Schrift u. s. w. dieser Schlagwort-Kätalog des Herrn Weißbuch dem der Herren Georg und Ost so zum Verwechseln ähnlich ausgefallen ist, daß man ans den ersten Blick glauben könnte, die letzteren hätten demselben die Bearbeitung des von ihnen selbst für später geplanten Bandes nach dem Muster des ihrigen überlassen. Die oben angeführten Begleitworte belehren aber eines andern. Denn Herr Weißbuch will, wie er sagt, nicht eine kritiklose Zusammenstellung aller Erscheinungen, sondern eine Zusammenstellung aller beachtens- und empfehlens werten der letzten fünfundzwanzig Jahre liefern. Es ist richtig, die Wahl hat den Bearbeitern von Nr. I keine Qual bereitet; denn sie wollten den ganzen Büchermarkt ihrer zehn Semester bringen. Daraus ergaben sich ihr Sach- und Schlagwort-Alphabet und Qualen genug für die möglichst entsprechende Einordnung der Titel. Der Bearbeiter von Nr. II muß wählen und zwar nach möglichst geschultem subjektiven Ermessen, das ist olles; Kritik und Empsehlnng gehört nicht hierher. Welcher Einzelne dürste sie sich Zutrauen über eine solche heterogene Büchermasse? Es wäre Vermessenheit. Er sorge, daß sich keine Erscheinung seines Fünfzig- Semester-Büchcrmarktes seinem Auge entziehe, von der er nach Umfang, Preis u. s. w. nicht erwogen hätte, ob sie seiner Auswahl ein- zuverleiben sei oder nicht. Ist der in Aussicht gestellte Band das Resultat solcher Vorarbeit? Oder hat der Herausgeber vielleicht nur diese und jene fertig vorliegende Arbeit ähnlichen Schlages, Fachkataloge, Verleger- verzeichnffse mit ihren Registern u. s. w. seiner Äuswahl untergelegt und so dann auch ein diesem Verfahren entsprechendes Fach- oder Schlagwort- Atphabet erhallen? Eine gusmerkjame Durchsicht des Probebogens mit Rücksicht ans diesen Kardinalpnnkt läßt gar keinen Zweifel, daß letzteres der Fall ist Zur Beschaffung aber eines für Buchhandel und Wissen schaft brauchbaren „Schlagwort-Katalogs" über die wichtigeren Erschei nungen des deutschen Büchermarktes der letzten fünfundzwanzig Jahre — ein höchst nötiges Werk — giebt cs nur den einen von uns eben kurz angedeutcten Weg. Er ist freilich mühsam, und der Herausgeber des Schlagwort-Katalogs Nr. II ist ihn nicht gegangen. H. Schielte. Vermischtes. Vom Postwesen. — Vom 1. Juli ab tritt die Republik Salvador der Pariser Übereinkunft des Weltpostvereins in betreff des Austausches von Postpaketen bei. Zunächst sind indes nur Pakete im Verkehr mit der Hauptstadt San Salvador bis zum Gewicht von 3 Kg. und ohne Wertangabe zulässig. Das Porto, welches voranszubezahlen ist, betrügt 3 40 L. Daneben kommt eine vom Empfänger in Salvador zu ent richtende Gebühr von 40 L für je 500 Gr. für die Beförderung über den Isthmus von Panama zur Erhebung. Vom l. Juli ab tritt die Regentschaft Tunis dem Weltpostvertrage und den Ncbenabkommen, betreffend den Wertbrief-, Postpaket-, Postan- weisungs- und Postauftragsverkehr, bei. Es finden daher fortan die Vcr- einsbestimmungen, welche bisher nur hinsichtlich der dort unterhaltenen fremden Postanstalten, Geltung hatten, auf das ganze Gebiet der Regent schaft Anwendung. Über alles Einzelne erteilen die Postanstalten ans Verlangen Auskunft. Gerichtsverhandlung. — Folgende Mitteilung entnehmen wir der Vossischen Zeitung vom 28. Juni: »Aus der Provinz Sachsen, 26. Juni. (Eig. Mittlg.s Ein recht eigentümlicher Preßprozeß ist kürzlich gegen den Verleger einer größeren Zeitung unserer Provinz anhängig gemacht worden. In der betreffenden Zeitung waren in letzter Zeit seuillelonistische Aussätze aus der Heimatsknnde jener Gegend veröffentlicht worden, die sehr beifällig aus genommen wurden. In der letzten Abvn nements-Einladu ng versprach nun der Verleger der Zeitung mit dem Abdruck dieser Artikel auch im neuen Quartal fortfahren zu wollen. Da dies aber bis jetzt nicht ge schehen ist, so stellte ein Abonnent der betreffenden Zeitung bei der könig lichen Staatsanwaltschaft Strafantrag gegen den Zeitungsverleger wegen Betrugs. Er setzte auseinander, daß er nur in Erwartung der ver sprochenen Feuilleton-Artikel aus der Heimatkunde auf die Zeitung abonniert habe; dies nicht gehaltene Versprechen sei eine „Vorspiegelung falscher Thatsachen", durch welche sich der Verleger durch Gewinnung neuer Abon nenten einen unerlaubten Vermögensvorteil verschafft habe. Der Verleger gab zu, das erwähnte Versprechen in der Abonnements- Einladung gegeben zu haben in dem guten Glauben, es erfüllen zu können: der Verfasser jener Artikel, ein auswärts wohnender Lehrer, habe ihm aber in mehreren Quartalen kein weiteres Manuskript geschickt; sobald dies geschehe, werde es abgedrnckt werden. Der nun gleichfalls gerichtlich ver nommene Verfasser der Feuilleton-Artikel bestätigte diese Mitteilung und erklärte, daß er allerdings das Versprechen, diese Artikel sortzusetzen, ge geben habe, ohne sich indes an eine bestimmte Zeit zu binden: er habe in diesem Quartale bis jetzt keine Zeit dazu gehabt, werde aber weiteres Manuskript senden, sobald es ihm möglich sei. Bemerkenswert ist hierbei, daß der Staatsanwalt des k. Landgerichts von vornherein die Strafverfolgung abgelehnt und erst ans Anweisung des Oberstaatsanwalts, bei welchem sich der Denunziant wegen dieser Zurück Weisung beschwert hatte, dem Strafantrage Folge gegeben hat. Die Entscheidung des Falles scheint noch auszustehen; wenigstens bc richtet das obengenannte Blatt nichts hierüber. Zur Frage der österreichischen Guldenwührung. — Von einer deutschen Sortimentsfirma empfingen nur folgende Zuschrift: -Nachdem diese Angelegenheit im verflossenen Jahre in den Spalten dieses Blattes hinreichend erörtert worden und sich einerseits Verteidiger der Währung 1 fl. --- 2 ^ seitens österreichischer Verleger fanden, während anderseits nicht nur von einer größeren Anzahl deutscher Firmen, sondern namentlich unseren deutschen Buchhändlervereinen und Korporationen eine Re so rin der bisherigen Berechnungsweise sür dringend not wendig anerkannt worden ist, wird uns soeben mitgeteilt, daß der Vorstand unseres Börsenvereins sich demnächst mit dieser Frage beschäftigen wird, daß also wohl bald auch von dieser Stelle aus einer Äußerung entgegenzusehen ist. Haben gleichwohl einige der größeren österreichischen Verleger die bisher beliebte Berechnung sl fl. — 2 unentwegt aufrecht erhalten, so hat dagegen nachweislich eine nicht unbedeutende Anzahl österreichischer Kollegen, unter ihnen namhafte Firmen, im wohlverstandenen eigenen Interesse sich zu einem Preisansatzc zu Gunsten der deutschen Reichsmark veranlaßt gesehen; und zwar schwankt nach vorliegenden Fakturen vom Jahre l888 die Berechnung des österreichischen Guldens hier zwischen l 66 Ir und l 70 I>, während der augenblickliche deutsche Börsen kurs des Guldens --- 1 ül'/z li ist. Wird sich nun schwerlich selbst unter den deutschen Buchhändlern ein Verteidiger der Jnuehaltung des stets schwankenden Kurses finden, so
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