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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1888
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- Deutsch
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152, 1. Juli >888. Nichtamtlicher Teil. 8267 daktiou und Befürwortung ich Ilr. Cumming*) gewonnen hotte. Das Unternehmen erfreute sich großen Beifalls und die beiden, die Evangelien behandelnden Bände erreichten eine Auflage von 4000 Exemplaren. Im Jahre 1848 begann ich die »llaillvax lübrarx« (Eisen bahn-Bibliothek), deren erster Band »ll'bs Uilot« (der Lotse) von Fenimore Cooper bildete; diese Bibliothek wird heute noch fort gesetzt und die Zahl ihrer Bände hat jetzt die Nummer 1064 erreicht. Ich will hierbei bemerken, daß während der Zeit der Ausführung der dramatisierten Erzählung »Lollaen Mnvn« im Adolphi-Theater, 30 000 Exemplare des Romans selbst verkauft worden sind, und mehr als 100 000 Exemplare wurden von James Grants »Romaine ok IVur« abgesctzt, von dessen sämt lichen dreinndfnnfzig Romanen wir das Verlagsrecht besitzen. Ein anderes von uns unternommenes Serienwerk, die »Uoxnlar InbrnrF«, in welcher Reisebeschrcibungen, Biographieen und Werke verschiedenen Inhalts zur Veröffentlichung kamen, lohnte nur während einiger Jahre und ist jetzt ansgegeben. Im Jahre 1850 starb Robert Peel. F. W. N. Bayley, bekannt unter dem Scherznamen »Alphabet - Bayley und durch seine »dlerv 1'a.le ok n 1'nk«, übernahm es, uns innerhalb einer Woche die Biographie dieses Staatsmannes zu schreiben, die als Schillingausgabe verkauft werden sollte. Bayley war in steter Geldverlegenheit, brauchte immer Vorschuß und die Schwierig keiten, die wir zu überwinden hatten, bis wir endlich in Besitz des gesamten Manuskripts gelangten, waren nicht geringe; denn das Hauptgeschäft dieses Autors schien ein ununterbrochener Woh nungswechsel zu sein, ja man fand ihn wohl auch gelegentlich in einer Droschke nächtigend. Als das Buch trotz alledem endlich erschien, hatte es einen bedeutenden Erfolg; ein Portrait Peels, das John Gilbert gezeichnet und die Gebrüder Dalziel geschnitten hatten, trug hierzu jedenfalls bei. Es war dies die erste ge schäftliche Beziehung, die ich zu Gilbert und den Dalziels hatte; seitdem ist unser Verkehr ein sehr ausgedehnter geworden. Im Jahre 1852 wurde unser Geschäft nach Farringdon Street verlegt. Um diese Zeit übertrug uns ein Drucker den Kommissionsverlag von »lluele llow'8 Labia«, eines Buches, das bald unerhörten Absatz gewann und allgemein gelesen wurde. Wir haben oft 10 000 Exemplare davon an einem Tage versandt, und als die Stereotypplatten abgenutzt waren und der Drucker unsere Aufträge nicht mehr ausführen konnte, während gleichzeitig Konknrrenzausgaben erschienen, sahen wir uns gezwungen, selbst eine Stercotyp-Ansgabe Herstellen zu lassen, zu welcher der jetzt verstorbene Earl of Carlisle, ein persönlicher Freund der Ver fasserin, eine lange Einleitung schrieb, die unsere Publikation vor allen anderen charakterisierte. Dieses Buch hat in den verschie denen von uns verlegten Ausgaben im Preise von 6 ä. bis 6 8b. die Zahl von 500 000 Exemplaren bereits überstiegen und immer ist sein Verkauf noch ein lebhafter. Gleichzeitig mit ihm erschien »Ille IVbitv Slave«, der denselben Gegen stand wie Onkel Tom, doch von einem anderen Gesichtspunkte ans, behandelte. Auch van diesem wurden 100 000 Exemplare verkauft; gleichwohl denke ich, daß, würde der Weiße Sklave heute veröffentlicht, man wohl kaum 50 Exemplare davon ver kaufen würde. Noch zwei andere amerikanische Bücher erschienen um dieselbe Zeit: »ll'üo IViäe, IViäe VVorlck«, von Miß Wctherell, von welchem loir 80 000 Exemplare absetzten, trotzdem daß auch andere Firmen das Buch herausgegeben hatten, — und »Lueeebx« von derselben Verfasserin, welches die Firma Nisbet L Co. ver legte. Wir einigten uns indes mit letzterer und veröffentlichten eine Zweischilling-Ausgabe, von welcher wir 2 ä. pro Exemplar als Verlagsrechts-Entschädigung an Nisbet L Co. zu zahlen hatten; von 66 000 von uns verlausten Exemplare von »(jueoebx er hielten sic 550 Doch da ihnen dieses Verlagsrecht be- *) I)r. Cumming war während der fünfziger und sechziger Jahre ein sehr beliebter presbhterianischer^Prediger in London. D. Uebers. stritten wurde und das Gericht gegen sie erkannte, so dursten wir von der Zahlung der Entschädigung für weitere Exemplare, von denen wir im ganzen 114 000 vertrieben, absehen. Am 27. Dezember 1853 schlossen wir mit Sir Edward Bülwer Lytton einen Vertrag, welchem zufolge wir für die Dauer von zehn Jahren gegen Zahlung von 20 000 das Recht erwarben, neunzehn seiner Romane in unserer Eisenbahn-Bibliothek, sowie in einer zweispaltigen Ausgabe, wie eine solche bereits von Chapman L Hall in die Oeffentlichkcit gebracht war, hcrauszu- geben. 5000 F mußten wir sofort bei Unterzeichnung des Kontrakts erlegen, und der Rest war in halbjährlichen Terminen zu zahlen. Das Uebereinkommen war für uns ein sehr hartes; denn wir mußten uns nicht nur bezüglich der Höhe der einzn haltenden Preise verpflichten, sondern uns auch verbindlich machen, bei Ablauf des Termins alle noch vorhandenen Exemplare bis auf eine beschränkte Zahl abzuliefern; würden die Zahlungs termine nicht pünktlich eingehälten, so sollten wir gehalten sein, selbst die Stereotypplatten und die Vcrlagsbestände abznlicfern. Doch der Vertrag wurde nicht nur buchstäblich eingehalten, sondern auch bei Ablauf noch auf eine Anzahl Jahre gegen eine Zahlung von 1000 F jährlich erneuert; bevor indes dieser neue Vertrag zu Ende ging, starb Lord Lytton, und wir er warben alsdann käuflich das Eigentumsrecht auf seine gesamten Werke; die von uns für die geistigen Schöpfungen dieses Verfassers ausgegebene Summe erreicht nahezu die Höhe von 40 000 In der Verlegerwelt wurde diese Spekulation als übereilt und zn sicheren Verlusten führend beurteilt; ich habe sie indes niemals bereut, denn sie hat das Ansehen der Firma gehoben und ist auch in materieller Hinsicht durchaus erfolgreich gewesen. Am 8. April 1854 schiffte ich mich ein zu einer Reise nach New-Iork, um daselbst eine Filiale unseres Etablissements zu gründen; unser gegenwärtiger Geschäftsleiter daselbst, Joseph Blamire, begleitete mich. Wir mieteten zuerst ein Lokal in Beekman Street, haben aber seitdem bereits verschiedene Male wechseln müssen, um mehr Platz zu erhalten. In den viernuddreißig Jahren, die wir jetzt dort etabliert sind, habe ich noch niemals Ursache gehabt, au der Zweckmäßigkeit unseres Unternehmens zu zweifeln. Während dieses Besuches in den Vereinigten Staaten knüpfte ich srcundschaftliche Beziehungen an mit W. H. Preseott, dem be rühmten Historiographen, der mich in liebenswürdigster Weise empfing und dessen Verleger in England wir sehr bald wurden. Auch Professor Lougfellow besuchte ich, sowie den höchst liebens würdigen 1)r. Weudell Holmes, dessen Gedichte zu veröffentlichen wir in England die ersten waren. 1855 gaben wir eine Pracht ausgabe von Longfellows Poesieen heraus, zu deren Illustration Sir John Gilbert hundert Zeichnungen geliefert hatte, welche die Brüder Dalziel schnitten, während ein Stahlstich-Porträt des Dichters dem Baüde zu besonderer Zierde gereichte. Diese Illustrationen kosteten aber über tausend Pfund, und für weitere Auflagen wandten wir noch 283 auf. Mehrere Jahre hindurch veröffentlichten wir diesem ähnliche Werke als Weih- uachtsbücher; doch da der Reiz der Neuheit und mit ihm das Verlangen nach ihnen sich sehr bald verlor, so daß das Geschäft bei der Kostspieligkeit ihrer Herstellung nicht mehr lohnte, mußten wir von Neuausgaben absehen. 1857 begannen wir die Herausgabe des illustrierten Shakespeare in fünfzig monatlichen Heften zu 1 sb. Redigiert wurde dieselbe von Howard Stauntou gegen ein Honorar von 1000 die Zahl der sämtlich von Sir John Gilbert ge zeichneten und von den Brüdern Dalziel geschnittenen Illustra tionen betrug nahezu ein Tausend und die Herstellungskosten der Einrichtung für diese Ausgaben beliefen sich auf 10 000 F, wohlverstanden nur der Einrichtung, nicht des Druckes und Ein- bindens. Im folgenden Jahre kam der berühmte amerikanische Pferde bändiger Rarey nach England, um daselbst au einzelne, die vor her feierlich versprechen mußten, über alles, was ihnen gelehrt'
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