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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1888
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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173, 28. Juli 1888. Sprechsaal. 3767 Der österreichische Sortiments-Buchhandel. Mit lebhaftem Interesse hat Wohl jeder Sortimenter in Oesterreich den Kampf beobachtet, der im befreundeten Deutschen Reiche im Interesse des soliden Buchhandels geführt wurde und noch geführt Wird. An dem endgiltigen Siege gegen die Schleuderet ist nicht zu zweifeln; denn dafür bürgt das thatkrästige und entschlossene Eingreifen bewährter Bcrussgcnossen. — Während im Deut schen Reiche eine entschiedene Wendung zum Bessern eingetreten ist, hat der österreichische Sortimenter nach wie vor mit Ungemach aller Art zu kämpfen. Die Herren Kollegen im Deutschen Reiche sollen ja nicht glauben, daß innerhalb der schwarz- gelben Grcnzpfähle der Sortiments-Buchhandel blüht und gedeiht. Der Notstand der österreichi schen Sortimenter ist weitaus größer, als im Nachbarreiche. Mit Schleuderern haben wir ebenfalls zu thun; unsere Auslagen für Lokal-Miete, für Steuern sind nicht unbedeutend höher, als im Deutschen Reiche; welche ansehnliche Summe wird jährlich an Stempelgebühr für Rechnungen, Quittungen, Post- und Bahnfrachtbriefe und Geschäftsbücher verausgabt! Der österreichische Sortimenter ist genötigt 2, auch 3 Kommissionäre zu halten, das bedeutet ebenfalls erhöhte Aus gaben; ferner kommt noch seit Jahren der Ver lust beim Agio hinzu. Unsere wichtigste Einnahmequelle, das Schul- büchcrgeschäft, bringt fast gar keinen Verdienst, seitdem die früher eingeführtcn im Deutschen Reiche erschienenen Schulbücher durch österreichi schen Verlag ersetzt wurden. Ein großer Teil eingeführter Unterrichtsbücher Wird nur gegen bar gegeben, Freiexemplare kennen wir nicht Mehr, Rabatt 25 20 °/„, 15 °/o, ja sogar 10 »/o! dabei Jahr für Jahr neue Auflagen, welche die auf Lager befindlichen Exemplare früherer Auflagen unverkäuflich machen. Ver fasser und Verleger machen gute Geschäfte, der Sortimenter dagegen hat umsonst oder mit -r- S p r e ch s a a l. -r- Schaden gearbeitet; bedingungsweise wird so viel wie gar nicht geliefert. Firmen mit entgegenkommenden Beding ungen beim Schulbücherbezuge, wie Teubncr, Weidmann, Just. Perthes, die kennen wir unter den österreichischen Verlegern nicht. Im Deutschen Reiche sind gewöhnlich die Behörden gute Kundschaften des Sortimenters; bei uns in seltenen Fällen. Ansehnliche Biblio theken gicbt es wenige. Unsere heutigen Geld männer haben wohl für ein behagliches Leben, für Pferde, Hunde und dergleichen Interesse, nur nicht für Bücher. Wenn diese Herren ihre täg liche Zeitung gelesen, sich durch den Leitartikel, die Telegramme und den Börsenbericht durch- gcarbeitet haben, dann ist genug für ihren geistigen Menschen geschehen. Tust, not least, der Kunden-Rabatt! Was ist vom Verein österreichischer Buchhändler bis jetzt geschehen, diesen Krebsschaden zu beseitigen? Bisher — gar nichts! Sollte sich unter den vielen und angesehenen Verlegern Oesterreichs kein Adolf Kröner oder Paul Parey finden? Hoffentlich doch! Ein österreichischer Sortimenter. Zuriickvcrlangte Neuigkeiten. Wer ist unter den Herren Kollegen von; Sortiment, dessen Stirn sich nicht in unmutige Falten legt, wenn er beim Lesen des Börsen blattes an die Abteilung »Zurückverlangtc Neuig keiten« gelangt? Da wird mehr oder weniger »höflich« oder »dringend« unter Androhung der Rücknahme- Verweigerung bald dies, bald jenes Verlagswerk zurückcrbetcn, das nicht selten erst wenige Wochen vorher zur Ausgabe kam. — Zuweilen, — aller dings nicht oft — findet sich der wohlthuende Zusatz; »Wo keine Aussicht auf Absatz vorhanden.- Welchcm Sortimenter sind die Schwierig keiten unbekannt, die es oft kostet, ein zur An sicht verschicktes Buch zurückzuerhalten, auch wenn es nicht gerade an weitabgelcgenc Landkundschaft gesandt worden war? — Huldigt doch leider ein nicht kleiner Teil des Publikums noch immer der naiven Ansicht, daß nur besondere Rücksichtnahme und große Liebenswürdigkeit seinerseits die An sichtssendungen der Buchhandlungen gnädigst ge statte, und macht sich kein Gewisse» daraus, die noch so sorgfältig und taktvoll zusammengestellte Sendung nicht nur Wochen-, nein monatelang in einem vergessenen Winkel des Arbeitstisches oder sonstwo ein unnützes Dasein verträumen zu lassen. Welcher Antwort muß man gewärtig sein, wenn man, vom zurückvcrlangenden Verleger ge drängt, in aller Ergebenheit um gütige Rück sendung dieses oder jenes Buches ersucht? Mehr als einer der Herren Kollegen wird die auf un liebsame Erfahrung gegründete Antwort hierauf zu geben vermögen. Wahrlich, die Bereitwilligkeit zur Verwendung für Neuigkeiten wird sehr cingedämmt durch die Befürchtung, in kurzem im Börsenblatt die Auf forderung zu schleunigster Rücksendung zu finden. Man wird allmählich etwas schwerhörig gegenüber denr Jammer der Herren Kollegen vom Verlag über Mangel an Interesse und energischer Thätig- kcit, den der Sortimentsbuchhandel gegenüber den -zugkräftigsten« Artikel» an den Tag legt. — Wie kann geholfen werden? U. ic. Bahnhofölitteratur. Die Rechnung ohne den Wirt haben die jenigen Verleger gemacht, welche realistische oder pikante Lektüre für Bahnhofsbuchhandlunge n verlegen. Die Preußischen Eisenbahn-Verwaltungen kündigen sofort, wenn auch nur einige Bände obigen Inhalts bei der Revision gefunden werden. Hauptsächlich wird gesucht nach Zolas Romanen, ferner nach: Sie macht Carriöre, Unverfängliche Geschichten. Was sich die Kammerjungfern erzäh len, Amorvor der Schwelle, der neue Tanhäuser, Allezeit getreu dem Herrn! Dortmund. Dreist. Artistische Anstatt s39307j von Mar Toller in Leipzig, Jiruustrasre 1. Herstellung von Zeichnungen, Lithographieen, Holz schnitten und Zinkographieen. MM86d68 8oAjlI16Nt s39308j Imkern kraullo Toip^i^ mit 10", Lornmissiou Tonckov, 24 Lroolr Ltreot, IV. kru»/ lliimii, L l!u. Einbanddecke zu Ziemssen, ^Rmser Friedrich. Zu dem mit Lieferung 10 in kurzem voll ständigen Werke lasse ich eine Einbanddecke nach einer Zeichnung von E. Doepler d. I. in reichem Gold- und Rotdruck auf grauer Leinwand ausführen. Preis 2 ord., 1 ^ 60 H bar. Bestellungen bitte ich mir baldigst zugchen zu lassen. Berlin. 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Hellmuth Wollermann. 8>N8kI, llülll L stk., ISMU I»6ip2l§6r Llll13t-^U3t,9.I1. sg9813s kür l.ioIMM, 8tgiMuo>(, MMgptiie, LulOtDIö. s39314s Mein Lagerkatalog von Kalendern für 1889 ist soeben erschienen und wurde allgemein versandt. Handlungen, welche selbigen nicht erhalten haben, wollen denselben gefälligst gratis ver langen. Leipzig, 23. Juli 1888. Paul Stiehl. s393I5s Löniß-I. llokduolibiväöi-oi IkisluliZMiLLle Llisl-üt. stillste streise. s38316s Größere Posten Makulatur, Emballage werden zu kaufen gesucht. Offerten sub I,. N. 101 durch Herrn Carl Fr. Fleischer in Leipzig erbeten. Zeichenhefte, Heft 1 u. 2, genau nach ministerieller Vorschrift, liefern ä 7 K. Rud. Bechtold L Comp, in Wiesbaden.
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