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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1888
- Strukturtyp
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- 1888-07-11
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1888
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- Deutsch
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158, 11. Juli 1888. 3483 Nichtamtlicher Teil. Lösung, und es erscheint die Zeichnung nach 10—20 Minuten in roten Kupferumrissen auf weißem Zinkgrunde. Die Platte kann nun ohne weitere mechanische Eindeckung die übliche Tief ätzung erhalten. Sie ist dann zum Druck fertig. — Nach diesen! Verfahren arbeitet es sich, dem Erfinder zufolge, ungleich schneller als nach den bisherigen, und man braucht nicht mehr so viel Sorg falt auf die mechanische Eindeckung zu verwenden. »Freie Künste« bringen einen Aufsatz von Fr. Sandtner in Prag über sein neues Verfahren zum Druck von Plakaten. Den Satz zu denselben stellt er, statt mit Schriften, auf deni Wege der Photolithographie her. Man zeichnet mit schwarzer Tusche die Schriften alphabetisch samt Interpunktionen auf durch sichtiges Schreibpapier. Von diesem Positiv wird alsdann aus photvlithographischem Wege ein Negativ hergestellt, welches, mit fetter Farbe eingelassen, auf den Stein abgezogen wird. Von dieser negativen Schrift macht man nun Abdrücke auf ein durch sichtiges Papier und in größerer Anzahl, da es bei der Billigkeit des Verfahrens auf die Höhe der Auflage kaum ankommt. Diese Abdrücke ersetzen die teuren Metall- und Holzschriften und müssen so gearbeitet sein, daß sie, zu einzelnen Buchstaben zerschnitten, genau die Größe der gewöhnlichen Typen besitzen. Will man nun ein Plakat Herstellen, so spannt man auf eine Glasplatte einen Bogen durchsichtiges Schreibpapier, klebt darauf die ge wünschten Buchstaben aus dem vorhandenen Vorrat von Ab drücken, und deckt die Zwischenräume mit Decktinte zu. Das Ganze bildet dann ei» Negativ, welches man in gewohnter Weise auf Stein oder Zink überdruckt. lieber die interessante Frage, ob das Papier durch Lagern Aenderungen erleidet, bringt die »Papierzeitung« einen Auf satz, aus welchem sich ergiebt: 1. daß alle Papiere, wenn mit Harz geleimt, auf dem Lager eine Zunahme an Festigkeit erfahren, was daraus erklärt wird, daß das Harz unter Einwirkung der Luft immer mehr erhärtet; 2. daß die Dehnungsfähigkeit des Papiers sich bei allen Arten verändert, welche mit einem Zusatz von Sulfitzellstoff gearbeitet sind, während sie bei Papier aus Lumpen fast dieselbe bleibe. Der Grund hierfür ist noch unbekannt. Wir berichteten seiner Zeit über das elektrische Bleich verfahren von Hermite, welches auf Papier wie ans Gewebe anwendbar ist. Wie die »Papierzeitung« mitteilt, arbeiten bereits mehrere Papierfabriken in Amerika, England und Frankreich nach diesem Verfahren, und es sei llbs Hermite llritwli slectro blsaobiug; Oo. bereit, sämtliche Hermite'schen Patente anzukaufen. Der Er finder ziehe indessen vor, in jedem Lande eine Gesellschaft zur Ausbeutung des Verfahrens zu bilden. Das Verfahren wird sich also gut bewährt haben. Or. Klemm erstattet den zweiten Bericht über die Leipziger Papierprüfungsanstalt. Aus demselben geht hervor, daß die Zahl der Aufträge um zwei Drittel zugenommen hat und 163 betrug. Diese Aufträge stammten meist von Fabrikanten; unter den Ver brauchern erscheinen mehrere sächsische Behörden. Zu erwähnen sind besonders die Prüfungen von Lösch- und Filtrierpapieren, welche anderwärts in der Weise noch nicht vorgenommen wurden. Untersucht wurden bisher etwa 150 Papiere. Ein interessantes Patent aus dem Papierfache ist das der Firma Brandt L v. Nawrocki unter Nr. 43351 erteilte. Es betrifft die Herstellung von Gold- und Silberpapier. Nach dem neuen Verfahren wird das Papier auf einmal mit Hilfe eines einzigen, äußerst dünne», auf chemischem Wege erzeugten Metallhäutchens hergestellt. Die Erfinder wenden mit anderen Worten die Galvanoplastik bei der Gold- und Silberpapier fabrikation an. Die Metallschicht wird auf eine Metallplatte niedergeschlagen, die vorher mit einem Ueberzug versehen ist, damit die niedergeschlagene Schicht nicht haftet. Nachdem diese nun mit einem Bindemittel überzogen worden, legt man ange feuchtetes Papier darauf, läßt das Ganze durch ein Walzwerk laufen und trennt das Papier von der Metallunterlage, wobei das niedergeschlagene Gold- oder Silberhäutchen an dem Papier haften bleibt. Auf das Metallhäutchen kann man auch ein zweites, aus einem anderen Metall bestehendes, z. B. an einzelnen Stellen, Niederschlagen, und erzielt damit beliebige Figuren. Be währt sich das Verfahren, so dürfte es die Gold- und Silber papierfabrikation ungemein erleichtern und verwohlfeilern. Von Patenten aus dem Papiersache ist sonst nur noch die Umkehrvorrichtung für Bogentrockner von Grahl und Hoehl in Dresden zu erwähnen (Nr. 43138). Die Erfindung besteht in einer Vorrichtung zum Ueberführen der Bogen von einer Reihe auf die darunter liegende. Aus dem Fache der Buchbinderei ist nur die Bücher heftmaschine von Fifield L Jacobs in Worcester (Ver.-St.) zu erwähnen (Nr. 43 321). In der Pariser Zeitschrift »U'Impriwsrie« tritt ein Fach mann, Herr Chem in von der Firma Barbou, mit vollem Rechte für die Rückkehr zur vornehmen Einfachheit bei den Einbänden von wissenschaftlichen Werken, namentlich für die Beseitigung der vielen gepreßten Vergoldungen ein. Er empfiehlt Rücken und Ecken aus glattem Saffian, und für den Deckel selbst und die inneren Seiten desselben ein in der Farbe möglichst mit dem Charakter des Werkes übereinstimmendes Papier. Die Bände müsse man unten und an der Seite nur ganz wenig beschneiden (oburbsr) und nur oben, zum Schutz gegen Staub, vergolden. Als Rückenverzierung nur der Titel des Werkes und der Name des Verfassers in großen leserlichen Versalien, in dem Felde zwischen der ersten und zweiten Wulst. In dieser Beziehung wird bei uns, namentlich von Ver legern von wissenschaftlichen und lexikalischen Werken, noch viel gesündigt. So erhielten wir kürzlich als Einbanddecke zu einem derartigen Buche eine schäbig aussehende, mit geschmacklosen Ver goldungen überladene Leinwanddecke, die keine acht Tage gehalten hätte. Zum Ileberfluß bestand die Rückenaufschrift aus ganz un leserlichen Frakturbuchstaben und waren die Bändezahlen so klein geraten, daß man sie nur in der Nähe zu entziffern vermochte. Die Decke wurde natürlich mit Protest zurückgeschickt, und wir ließen das Buch auf die von den Amerikanern überkommene, unseres Erachtens im vorkommenden Falle einzig würdige Art einbinden: hellbraunes Kalbleder mit zwei Schildern: einem oberen roten mit dem Titel in deutlichen Versalien, und einem zweiten grünen weiter unten mit einer deutlichen römischen Zahl und der Angabe der Auflage. Die Amerikaner machen es frei lich noch besser: sie überziehen die ganze Decke mit Kalbleder. Aber das ist denn doch etwas teuer. G. van Muhde». Vermischtes. Vom Postwesen. — Postpaketverkehr mit Neu-Süd-Wales. - Mittels der Deutschen Reichs-Postdampfer können von jetzt ab Postpakete nach der britischen Kolonie Neu-Süd-Wales (Australien) versandt werden. Die Beförderung der Pakete erfolgt, je nach der Wahl des Ab senders, über Bremen oder über Brindisi. Auf dem Wege über Bremen sind Pakete bis zu 5 üZ, auf demjenigen über Brindisi Pakete bis zu 3 kß Gewicht zugelassen. Die vom Absender im voraus zu entrichtende Taxe betrügt für jedes Paket bei der Beförderung über Bremen 6 80 5>, bei der Beförderung über Brindisi 7 60 k». lieber das Weitere erteilen die Postanstalten auf Verlangen Auskunft. Handelskammcrbcricht. — Im Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammcr für Obcrbaticrn äußert sich der Münchner Buchhändler- Verein über den Geschäftsgang des Buchhandels im Vorjahre (1887) wie folgt: Der Geschäftsgang litt in den ersten Wochen des Jahres merklich unter dem Druck der damals herrschenden Kriegsbesorgnissc, besserte sich aber nach deren Beseitigung, wie allgemein anerkannt wurde, in erfreu licher Weise und büßte die Besserung auch nicht wieder ein, so daß das Gesamtergebnis des Jahres nach verschiedentlich aufgetauchtcn Wahr nehmungen als ein dem vorausgcgangenen etwas überlegenes zu be trachten ist, soweit es die erzielten Umsätze betrifft. Daß der aus dem-
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