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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.08.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-08-13
- Erscheinungsdatum
- 13.08.1873
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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186, 13. August. Nichtamtlicher Theil. 2927 Merkur künftiges Jahr aufgäben, und anstatt dessen so eine Art Wochenschrift zusammen ausgehen ließen? Ich sage das nur aupis- allsr, denn wenn Du nur halhweg Lust hast, am bisherigen Joche noch ferner mitzuziehen, so ists, bis der Merkur sein erstes Decennium vollendet hat, doch am besten oder was meinst Du von der Sache?" In jene Zeit fällt dann auch ein Societätsvertrag mit Bertuch, den Wieland „in der Desperation" eingegangen hat (1782), vermöge dessen des Dichters „Antheil an dem reinen Ertrag dieser ziemlich arnigewordenen Dukatengrubc auf N reduciert ist". Und daß da zwischendurch der Gedanke an ein richtig buchhändlcrisches Unternehmen wieder austaucht, zeigt eine Stelle in einem Briese Wieland's an Müller. Dieser hatte Sonderabzüge einer größeren Arbeit, die im Merkur erschien, gewünscht, aber Wieland hatte das im Wirrwarr der Geschäfte vergessen, als der erste Theil jenes Manuscripts gedruckt ward. Doch gedachte er diesen Fehler wieder gut zu machen, wenn der Schluß der Arbeit erschien. „Gestatten Sie", schrieb er damals an Müller, „daß ich, sobald ich das Manuscript des letzten dieser Briefe habe, eine besondere Auflage davon veranstalte, ehe einer von den corsarischen Nachdruckern Ihnen und mir zuvorkommt. Wenn Sie mir noch eine kleine Zeichnung, die sich zu einem hübschen Titelkupfer schickte, dazu schaffen könnten, so wollt ich Ihnen ein gar artiges Werklein daraus machen. Denn ohne ein Küpferchen haben die Buchhändler keinen Glauben an ein Buch, es sey klein oder groß." Im Jahre 1786 ging der Commissionsverlag des Merkur aus den Händen des Weimarer Hoffmann an Wieland's Schützling Göschen in Leipzig über. Geschäftlich geändert ward dadurch wohl nichts. Es ist übrigens bekannt, daß Wieland sein Berhältniß zu Göschen auch mit Bezug auf den Merkur wohl zu schätzen wußte und benutzte. „Göschen ist immer im Vorschuß", schreibt Körner, der es wissen konnte, an Schiller. Neben dem buchhändlerischen Vertrieb ging der durch die Post nach wie vor her und der Postmeister in Erfurt war immer noch wie früher der unentbehrliche Nothhclfer. (Schluß folgt.) Bericht über die Gehilfenvcrsammlung zu Breslau am 12. Juli 1873. Durch Inserate und directe Einladungsschreiben hatte das in einer früheren Versammlung (siehe Börsenbl. Nr. 156) gewählte Coniitc die Buchhandlungsgehilfen Breslaus, Schlesiens und Posens zu obiger Versammlung eingeladen. Der Vorsitzende des Vereins jüngerer Buchhändler, zugleich Angehöriger des Comitcs, begrüßte in dessen Namen die Anwesenden und dankte für zahlreiches Erschei nen. Hierauf durch Acclamation zum Vorsitzenden auch dieser Ver sammlung gewählt, erläuterte er mit kurzen Worten den Zweck der selben und eröffnete nunmehr die Debatte. Man einigte sich zunächst dahin, vorläufig nur für eine all gemeine Besserstellung des gcsammten Gehilfcnstandcs zu wirken und erst in zweiter Linie die Förderung localer Interessen ins Auge zu fassen. Am erfolgreichsten dürfte aber die allgemeinen Interessen nur eine Ccntralvertretung des ganzen Gchilfenstandes wahren kön nen und da diese Centralvertretung bereits in dem Allgemeinen Deut schen Gehilfenverbande, rcsp. dessen Vorstande besteht, so wurde ein stimmig auch dem Wortlaut nach die erste Resolution der Berliner Versammlung vom 11. Juni a. o. (siehe Börsenbl. Nr. 138) ange nommen. Um eine Besserstellung der Gehilfen zu erzielen, wurde ferner die Festsetzung eines Minimalgehalts und einer Normalarbeitszeit fiir nothwendig erachtet und auch in dieser Beziehung die zweite Resolution der Berliner Versammlung angenommen. — Dasselbe Resultat glaubte ein College am schnellsten dadurch zu erreichen, wenn den Prinzipalen vorgeschlagen würde, fortan nur mit einem Drittel Gehilfen und zwei Drittel Schreibern zu arbeiten und das dadurch ersparte Gehalt den gelernten Buchhandlungsgchilfen znzulcgen. Selbstverständlich lehnte die Versammlung diesen Vorschlag ab. Ein Antrag, den Lehrlingszufluß nicht nur zu verhindern zu suchen, sondern auch bereits Lernenden so lange zuzureden, bis sie den gewählte» Stand wieder verlassen, fiel der dem Prinzipal gegenüber dadurch ausgesprochenen, wenig ehrenhaften Gesinnung halber vollständig durch. Eine längere und lebhafte Discussion rief dagegen die dritte Resolution der Berliner Versammlung, „das Vorgehen in diesem Punkte durch die Presse" betreffend, hervor. Mau hielt es nicht für wünschenswert!), einem großen Publicum gewissermaßen officicll über die oft trostlose Lage Bericht zu erstatten, und wurde mit Zu versicht angenommen, daß sich wohl auf gütlichem Wege eine Ver ständigung mit den Prinzipalen herbeiführen lassen werde. Infolge dessen wurde die dritte Resolution der Berliner Versammlung nicht angenommen, dagegen der Wunsch ausgesprochen, bei dem Vorstand des Allgemeinen Deutschen Gehilfenverbandes dahin zu wirken: „daß für die Interessen des Verbandes und dessen Mitglieder ein eigenes Organ gegründet werde, schon für den Fall, daß die Spalten des Börsenblattes für unsere Interessen in Zukunft nicht mehr offen stehen sollten", und soll dieser Antrag auf der nächsten General versammlung des Verbandes näher motivirt eingebracht werden. Ein Antrag, die Verbandsmitglieder in Breslau zu einem Gauverbande zu vereinen, wurde vertagt und die dazu nöthigen Schritte dem in derselben Versammlung gewählten Comitc anheim gegeben. Obige Mittheilungen mögen zugleich als einzige Entgegnung auf den in Nr. 166 d. Bl. enthaltenen, durch Unwahrheiten entstell ten Bericht dienen. Misrcllcn. Unter der Ueberschrift: „Gegen ungehörige Beeinträch tigung des Sortimenters" bringt Nr. 172 d. Bl. eine nur zu gerechtfertigte Klage über den Eifer des General-Postamtes, welches die Absicht hat, seinen Beamten Gelegenheit zu geben, auf billige Weise in den Besitz literarischer Werke zu kommen; ein Ueber- eifer, der nur die Untergrabung des Sortimentsbuchhandels zur Folge hat. Ist es nicht genug, daß der Vertrieb der Journale uns zum großen Theile durch die Post geraubt ist? Soll, während in jeder anderen Branche sich die Chancen täglich günstiger gestalten, der Sortimenter durch immer neue Beschränkungen in seiner Existenz beeinträchtigt werden? Es ist zu hoffen, daß der vsrehrliche Vor stand des Börsenvereins, wie schon früher in entscheidenden Fragen, sich auch dieser Angelegenheit annehmen wird. — Sollte wider Er warten von dieser Seite nichts zur Sache geschehen, so wird Hr. 6. freundlichst gebeten, aus seiner Anonymität hcrauszutretcn, damit Gleichgesinnte sich der beabsichtigten Petition an den Reichstag an schließen können. v. Aus dem Reichs-Postwesen. — Nach einer Verfügung des kaiscrl. General-Postamts vom 31. Juli ist im Briefpostverkehr Oesterreich-Ungarns mit Deutschland das metrische Gewicht eingcführt worden. Die Erhebung des Portos für Briefe aus Oester reich-Ungarn nach Deutschland hat demgemäß fortan, wie für Briefe aus Deutschland nach Oesterreich-Ungarn, bis zum Gewicht von 15 Gramm einschließlich mit dem einfachen Satze, und über 15 bis 250 Gramm mit dem zweifachen Satze zu erfolgen. Die Leipziger Bank hat unterm 8. August den Wechseldis kont auf 5, den Lombardzinsfuß auf 6l4 Proc. herabgesetzt. 395«
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