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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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108, 11. Mai 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. 4839 gestellte Wissenschaft beziehen. So ist es nicht selten, auf der Tür eines Raums oder auf einem Bücherschrank, worin sich ausschließlich Verzeichnisse, Bibliographien, Auskunftswerke be finden, das alte von der italienischen bibliographischen Gesellschaft angenommene Motto zu finden: Hai sott, udi soisntia, badooti sst xroiiwus, -Wer weiß, wo er die Wissenschaft findet, ist dem Wissenden (der Kenntnis) schon sehr nahe». In jenen römischen Palästen, die einen Saal enthalten, wo eine Sammlung von archäologischen Schriften Roms, von Führern, von lokaltopo graphischen Karten und Ansichten des alten und neuen Rom aufbewahrt wird, liest man häufig das aus den lateinischen Werken Petrarcas entnommene Leitwort: Lsmxor aitissiwus wunäi vsrtsx Roma srit. Immerdar wird Rom der höchste Gipfel der Welt sein. Wer anderseits eine große oder kleine Bücher sammlung hat, ohne bestimmte Richtung, und ein geeignetes Motto suchen würde, könnte auch in diesem Falle, der übrigens der gewöhnlichste ist, das alte Wahrwort: »Lt varistats xlaest- anwenden. Zum Schluß bemerkt der Verfasser, daß es viele Privat bibliotheken gibt, die, prächtig und glänzend, mit Schränken und Gestellen aus wertvollem Holz versehen und mit vornehm gebundenen, goldstrotzenden und vorzüglich geordneten Büchern gefüllt sind. Die tadellose Ordnung dieser Sammlungen rührt eben daher, daß niemand die Werke aus den Schränken holt. Der Besitzer behandelt dos Ganze als Luxusmöbel, und für die vergessenen Bücher eignet sich wohl kein Wahlspruch besser als jener alte Bibelspruch: Nulti sunt voeati, ssck pauoi Iseti — Viele wurden hier versammelt, aber wenige gelesen! Rom, 2. Mai 1907. Hugo Cristofani. Amtliche Stelle für de« deutsche« Buch-, Kunst- und Musikverla« (zur Wahrung des Urheberrechts) in New York. — Die Adresse der Amtlichen Stelle für den deutschen Buch-, Kunst- und Musik-Verlag (Breitkopf L Härtel) in New Dort lautet ab 1. Mai 1907: 24 IVsst 20td Strsst, Ksve VorL. (Red.) Reichsgerichtseutscheiduuge». — (Nach der Fachzeitschrift »Das Recht-, herausgegeben von vr. Hs. Th. Soergel, München sHannover, Helwing'sche Verlagsbuchhandlungj, 11. Jahrgang, Nr. 8 vom 2b. April 1907:) Zu K 184 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs: Der Begriff des »Ver breitens- im tz 184 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs erfordert zwar nicht das Merkmal, daß an das Publikum verteilt wird; eine Ver breitung ist vielmehr auch an einen nach Zahl und Individualität genau bestimmten Personenkreis möglich. Anderseits liegt aber in dem Worte -verbreiten- begrifflich der Gegensatz zu einer Hingabe nur an eine oder an einige wenige individuell bestimmte Personen, mithin das Moment der Auslieferung des unzüchtigen Inhalts an einen größer» Personenkreis. Reichsgericht V, Urteil vom 15. März 1907. Zu Z 264 der Strafprozeßordnung. In 8 184 Nr. 1 des Strafgesetzbuchs stellen die nicht scharf voneinander abgegrenzten Begriffe deS Ankündigens und Anpreisens keine verschiedenen Begehungsarten des Vergehens dar, sondern nur unwesentliche Unterschiede innerhalb derselben Begehungsart. Ein Hinweis darauf, daß eine Verurteilung wegen Ankündigung statt wegen Anpreisung erfolgen könne, ist daher nach 8 264 der Straf prozeßordnung nicht geboten. Reichsgericht II, Urteil vom 15. März 1907. Zu 8 263 des Strafgesetzbuchs: Der Besteller einer auf Kredit zu liefernden Ware hatte weder nach dem früheren Recht, noch hat er nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch die Rechtspflicht, seinem Gegenkontrahenten über die Art der von ihm beabsichtigten Ver wertung der bestellten Ware Mitteilung zu machen. In dem bloßen Verschweigen der Absicht, die Waren zu versetzen, um sich dadurch Geld zu verschaffen, kann daher die Unterdrückung einer wahren Tatsache nicht gefunden werden. Reichsgericht IV, Urteil vom 1b. März 1907. Post. — Für den Innern deutschen Verkehr besteht die Ein richtung der Postau sw eis karten, die dazu bestimmt ist, beim Empfang von Postsendungen Weiterungen zu vermeiden, und auf die wir bei Beginn der Reisezeit besonders aufmerksam machen möchten. Die Karten dienen als vollgültiger Ausweis an den Postschaltern wie auch gegenüber dem Postbestellpersonal. Bei der Abtragung von Postanweisungen sowie von Wert- und Ein schreibsendungen an einen dem bestellenden Boten unbekannten Empfänger, der sich durch Vorlegung einer Postausweiskarte aus- weisen kann, bedarf es daher der sonst vorgeschriebenen Bürg schaftleistung durch den Gastwirt oder eine andre bekannte Person nicht. Die Postausweiskarten haben eine Photographie, eine kurze Personalbeschreibung und die eigenhändige Unterschrift des In habers zu enthalten. Für ihre Ausstellung ist eine Schreibgebühr von 50 H zu entrichten. Anträge auf Ausstellung sind an die jenige Postanstalt, der die Wohnung des Antragstellers zugeteilt ist, persönlich unter Vorlegung einer unaufgezogenen, nicht zu dunklen Photographie in Visitformat zu richten. Der Postanstalt unbekannte Personen haben sich durch eine andre Person oder in sonst zuverlässiger Art auszuweisen. Postausweiskarten sind ein Jahr, vom Tage der Ausstellung ab gerechnet, gültig. Post ausweiskarten, während deren Gültigkeitsdauer im Aussehen des Inhabers solche Änderungen cintreten, daß die Photographie oder die Personalbeschreibung nicht mehr zutreffen, müssen schon vor Ablauf der Frist erneuert werden. (Red.) Post. Postverbindung nach Deutsch-Südwestafrika. — Reichspostdampfer -Admiral-, ab Hamburg am 8. Mai, wird Swakopmund außerfahrplanmäßig anlaufcn (an Swakopmund am 2. Juni); letzte Beförderung für Briefsendungen (über Boulogne sur mer) am 13. Mai ab Köln 10 Uhr 45 Minuten abends, ab Berlin Potsdamer Bahnhof 1 Uhr nachmittags. Mit dem eng lischen Dampfer über Kapstadt, ab Southampton am 11. Mai, findet nur Beförderung von Briefsendungen mit besonderm Lett- vermerk nach Swakopmund statt. Dampfer »Dortmund» verläßt Hamburg nicht am 11., son dern erst am 15. Mai nachmittags (an Swakopmund etwa am 8. Juni) und wird zur unbeschränkten Postbeförderung nach Swakopmund und zur Paketbeförderung nach Lüderitzbucht be nutzt. Schluß in Hamburg am 15. Mai für Briefe 1 Uhr nach mittags, für Pakete 11 Uhr vormittags. Letzte Beförderung ab Berlin Lehrter Bahnhof für Briefe am 15. Mai 8 Uhr 58 Min. vor mittags, für Pakete am 14. Mai 11 Uhr 56 Min. abends. (Red.) Denkmal. — Die Enthüllung des Denkmals für den Dichter Theodor Fontane in seiner Vaterstadt Neu-Ruppin, für die ursprünglich der 25. Mai in Aussicht genommen war, ist seitens des Hauptausschusses in Berlin (Vorsitzender: Landesdirektor Freiherr von Manteuffel) auf Sonnabend, den 8. Juni d. I., verschoben worden. An der Enthüllungsfeier werden sich neben den nächsten Verwandten des verstorbenen Dichters auch Vertreter der Staats- und Provinzialbehörden beteiligen; von Vereinen haben sich aus Berlin bisher angemeldet der -Fontane-Klub-, der Verein -Brandenburgia-, der Touristenklub für die Mark Brandenburg und der Verein ehemaliger Schüler des Neu- Ruppiner Gymnasiums. Wettere Anmeldungen sind an den Hauptausschuß zu richten. Das Denkmal ist nach dem Entwurf des Professors Wiese (Charlottenburg) in den Lauchhammerwerken fertiggestellt. Mitte Mai wird mit der Aufstellung begonnen werden. (Dtschr. Reichsanzgr.) Plakat. — Ein graphisch interessantes Plakat versendet soeben die Spitzertypie-Gesellsch ast, G. m. b. H., in München, das auf einem Phönix-Kunstdruck-Karton der Papierfabrik Scheufelen zu Oberlenningen-Teck (Württemberg) gedruckt ist. Es enthält auf einer Fläche von 95:64 ow zehn Vierfarbendrucke, von denen jeder nach einer andern Vorlage oder nach Naturaufnahmen hergestellt ist. Von zwei Landschaften ist die eine nach einer aquarellierten Bleistiftzeichnung, die andre nach einem Ölgemälde wiedergegeben; dann folgen Natur-Aufnahmen nach einem persischen Teppich und nach frischem Wild; hieran schließen sich Reproduktionen nach einer Ölskizze und einem Ölgemälde, sowie ein Blatt, das präparierte Schmetterlinge in halber Größe wiedergibt; ferner ein anatomisches Präparat nach einem Wachsmodell, die Ecke eines zweiten persischen Teppichs und schließlich die Abbildung einer japanischen Vase. Alle diese Bilder sind treu in den Farben; ihr streng register haltender Druck ist tadellos, und sie zeigen, daß die Spitzertypte sich nicht nur zur Wiedergabe rein malerischer Sujets, sondern 634*
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