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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.05.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-05-11
- Erscheinungsdatum
- 11.05.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070511
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108, 11. Mat 1S07. Amtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel, 4821 Erster Vorsteher Herr Albert Brockhaus: Wünscht jemand zu diesem Anträge des Vorstandes das Wort? — Es scheint nicht der Fall zu sein. Damit schließe ich die Diskussion und bitte die Herrschaften, zur Abstimmung überzugehen. Ich bitte diejenigen, die gegen den Antrag des Vorstandes sind, sich zu erheben. — Er ist einstimmig angenommen. Meine Herren, ich danke Ihnen herzlich dafür und glaube Ihnen namens des gegenwärtigen und des zukünftigen Vorstandes die Versicherung geben zu können, daß die Angelegenheit mit der allergrößten Gewissenhaftigkeit und mit dem Bestreben gefördert werden soll, etwas Volles und etwas Ganzes zu schaffen, nach keiner Seite hin berechtigte Eigentümlichkeiten einzudämmen und auf der anderen Seite unberechtigten Übergriffen eine gesetzliche, wenigstens buchhandlungsgesetzmäßige klare Ordnung gegenüber zu stelle». Sie haben damit gleichzeitig ausgesprochen, daß der Vorstand die Wahl dieses Ausschusses vornehmen soll, selbstverständlich auf Grund des § 33 Ziffer 5 in Verbindung mit dem Wahlausschüsse. Wir haben bereits mit dem Wahlausschuß vereinbart, daß er am Dienstag mit uns zu einer gemeinsamen Sitzung Zusammentritt, und werden nach den Gesichtspunkten, die Herr Siegismund Ihnen gesagt hat, die betreffenden Vertreter in die Kom mission wählen. Wir gehen damit über zum nächsten Punkte der Tagesordnung: 5. Antrag des Herrn Karl Cludius in Firma Cludius L Gaus in Berlin: »Die Hauptversammlung wolle beschließen, den Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu ersuchen, die nötigen Schritte einzuleiten, damit dem stets wachsenden Vertriebe von Büchern durch die Ver eine, unter Ausschaltung des Sortimentsbuchhandels, Einhalt geboten werde, da durch diesen Handel die Existenz der Sortimentsbuchhandlungen eine schwere Bedrohung erfährt.« Ich bitte den Antragsteller, Herrn Karl Cludius das Wort zu nehmen zur Begründung. Herr Karl Cludius-Berlin: Meine sehr geehrten Herren! Immer mehr wird durch die christlichen und andere Vereine versucht, die Bücher direkt von den Verlegern zu Nettopreisen zum Wohle ihrer Mitglieder zu beziehen, wodurch nach und nach der Sortimentsbuchhandel schwere Schädigung erfährt. Um Ihnen ein Bild zu geben, wie diese Vereine arbeiten, greife ich zuerst einmal die Gesellschaft zur Verbreitung von Volksbildung heraus. Meine Herren, die Gesellschaft für Volksbildung ist doch dem Buchhandel gegenüber ein Verband von Vereinen, Bibliotheken, Kreisausschüssen, welcher den Zweck hat, die Bücher direkt von den Verlegern zu Nettopreisen mit Umgehung des Sortiments zu beziehen. Sie werden nun sagen: die Gesellschaft für Volksbildung gibt doch keinen Rabatt. Ja, meine Herren, es ist nur eine andere Form, in welcher der Rabatt den Mitgliedern der Gesellschaft zu gute kommt. Die Gesellschaft für Volksbildung gibt keiner einzigen Bibliothek, ob dieselbe arm oder reich sei, auch nur ein einziges Buch geschenkweise ab, wenn sie nicht zu den Mitgliedern der Gesellschaft zählt. So fällt stets der Rabatt wieder an die einzelnen Mitglieder. Nun sind bis jetzt 5058 Körperschaften, d. h. alle Kreise — es gibt ungefähr 1000 Kreise oder etwas über 1000 Kreise in Deutschland — und 4471 andere Mitglieder bereits der Gesellschaft beigetreten. Das macht auf jeden Landrat, auf jeden Kreis ungefähr 9 Mitglieder, darunter Magistrate, Kreisausschüsse, Bibliotheken. Ja, es liegt klar zutage, daß damit dem Buchhändler schon jetzt ein Hauptfeld entzogen ist. Die Gesellschaft bietet ferner in jeder Nummer der »Volksbildung« — also alle 14 Tage — ganze Reihen der gangbarsten Bücher seitenlang zu herabgesetzten Preisen an. Das Blatt wird allen Mitgliedern der Gesellschaft zugesandt. Zu den angesetzten Preisen, so steht es über jedem dieser Angebote, werden zurückgesetzte, aber tadellose Exemplare geliefert. Hier finden Sie die Werke der beliebtesten Autoren immer wieder zu herabgesetzten Preisen angezeigt, so nenne ich unter vielen anderen nur die Bücher von Raabe, Gustav Freytag, Frensscn, Seidel usw., statt 2 Mk. sind 80 Pfa., statt 5 Mk. 4 Mk., statt 4 Mk. 2 Mk.. angesetzt. Jedoch, meine Herren, nicht allein Bibliotheken will die Gesellschaft zu Kunden haben, sie bemüht sich auch, nach dem die Bibliotheken angeschloffen sind, die Lieferungen für sämtliche Schulen und die Kreise zu erhalten. So steht folgende Annonce in den Nummern der »Volksbildung«: Lehrmittel jeder Art! Anschauungsunterricht, Naturwissenschaft, Völkerkunde, Chemie, Physik, Elektrizität, Anatomie, Globen, Landkarten usw. besorgen wir schnellstens in gediegener Ausführung. Illustrierter, ausführlicher Katalog steht kostenlos zur Verfügung. Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung Berlin, 21. Das zeigt die Gesellschaft ihren Leuten an, ebenso liefert sie alle Bücher, nicht allein die für Volksbibliotheken ge eigneten Werke. »Wir empfehlen unfern Mitgliedern«, so lauten die Anzeigen der Gesellschaft, »die Büchervertriebsanstalt der Ge sellschaft möglichst viel in Anspruch zu nehmen. Die Gesellschaft gewährt alle buchhändlerischcn Vergünstigungen, die der Sortimenter gewähren kann; die erzielten Überschüsse werden dem Konto für Bibliotheksgründungen zu unentgeltlichen Zuwendungen an bestehende und zur Begründung von neuen Bibliotheken zugeführt. Die Gesellschaft liefert an alle Mitglieder, auch an die persönlichen, gebundene und ungebundene Bücher, nicht nur die im Katalog verzeichnten.« Sie sehen, meine Herren, nachdem die Gesellschaft für Volksbildung die Lieferungen für die Bibliotheken erhalten hat, beabsichtigt sie jetzt auch alle andern Aufträge für die Schulen und die Kreise zu erwerben. Gestatten Sie, daß ich Ihnen aus einem Briefe, den ein guter Freund an mich geschrieben hat, der früher mein Kunde war, etwas vorlese. Der Herr steht der Bibliothek in einem wohlhabenden Dorfe vor; die Raiffeisenkasse hatte 100 Mk. jährlich für die Volksbücherei dort ausgesetzt. Er schreibt: »Es dürfte Ihnen schwer fallen, mit der Gesellschaft für Volksbildung zu konkurrieren, da sie auf einer ganz andern Grundlage als jedes Privatgeschäft fundiert ist. Zunächst zahlen die Mitglieder, die dieser Gesellschaft angehören, jährlich Beiträge von 6 Mk., auch freiwillig bis 300 Mk. Die Zahl der Genossen ist aber schon jetzt recht bedeutend. Außerdem erhält die Gesellschaft große Zuwendungen in bar und Büchern usw. Die Bücher bleiben zum Teil Eigentum der Gesellschaft. Heute ist der Rabatt gefallen, wir können aber aus dem Reingewinn resp. aus Schenkungen als Mit glieder der Gesellschaft Bücher schenkungsweise erhalten, natürlich nur soweit der betreffende Vorrat reicht. Wie Sie ja wissen, ist man in allen Kreisen bemüht, Volksbibliotheken zu gründen. Früher, als wir noch 33^/»°/<> erhielten, konnte ößr >*» Deutsch»" "k>chbor>ö»l 7t bklkrnans «HO
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