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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1906
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- Deutsch
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7756 Personalnachrichten. — Sprechsaal. 189, 16 August 1906. Pers onalnachrichten. Hoftitel. — Herrn W. Rüger, Inhaber derBaerecke'schcn Buchhandlung (L. Pistor Nachfolger) in Eisenach, ist vom Grotz- herzog von Sachsen-Weimar der Titel eines »Großherzoglichen Hofbuchhändlers- verliehen worden. Jubiläum. — Am 16. August feiert Herr Robert Ganser den Jahrestag seines vor 2b Jahren erfolgten Eintritts bei der k. u. k. Hofbuchhandlung Wilhelm Frick in Wien. Es ist dies nunmehr das fünfte Jubiläum, das diese Firma iin Laufe der letzten Jahre festlich begehen kann. Der Jubilar hat in früheren Zetten am öffentlichen Leben der Wiener Gehilfenschaft eifrig teilgenommen, später aber seine Funktionen niedergelcgt und lebt jetzt nur noch seiner stillen, aber emsigen Arbeit. Bei der Zusammen stellung und Neubearbeitung der verschiedenen Fachkataloge und des auf dem Wiener Platz und auch in weiteren Kreisen wohl- bekannten -Frick's Handkatalogs- — alles Schöpfungen des ver storbenen Gründers der Firma — betätigt er sich mit großem Fleiße von jeher und hat auf diesem Gebiet der Firma besondere Dienste geleistet. Dem Jubilar, der sich allgemeiner Belehrung und Hochachtung erfreut, bringen wir zu seinem Ehrentage die herz lichsten Glückwünsche dar. Konsulatsamt. — Amtlich wird bckanntgegeben: Seine Majestät der König von Sachsen haben den zum Vizekonsul von Norwegen für den Bezirk der Stadt und Krcishauptmannschaft Leipzig ernannten Buchdruckereibesitzer und Verlagsbuchhändler Eduard Paul Kürsten in Leipzig in dieser Eigenschaft anzu erkennen geruht. Fünfzigjähriges Professorenjubiläum. — Einer der hervorragendsten Vertreter der klassischen Philologie, Geheimer Regierungsrat Professor vr. Johannes Vahlen in Berlin, feierte am 13. August das seltene fünfzigjährige Jubiläum als tlniver- sitätsprofessor. Der berühmte Gelehrte, eine der Zierden der Ber liner Hochschule, ist zu Bonn am 27. September 1830 geboren und studierte in der rheinischen Musenstadt, namentlich unter Ritschl. In Bonn begann er auch seine Lehrtätigkeit. Schon nach zwei Jahren, am 13. August 1856, wurde er dann zum außerordent lichen Professor nach Breslau berufen. Seitdem ist ein halbes Jahrhundert verflossen, das Vahlen mit höchstem Erfolge der akademischen und wissenschaftlichen Arbeit gewidmet hat. 1858 ging er als Ordinarius nach Freiburg und noch im selben Jahre nach Wien. Als Nachfolger von Haupt kam er endlich 1874 nach Berlin. Hier leitet er als Direktor des philologischen Seminars die lateinische Abteilung. Im Jahre 1886/87 übertrug ihm die Universität das Ehrenamt des Rektors. Als Ernst Curtius, der den Gelehrten bei seinem Eintritt in die Berliner Akademie der Wissenschaften als den -geborenen Philologen- begrüßt hatte, sein Amt als beständiger Sekretär der Akademie niederlegte, wurde Vahlen 1893 sein Nachfolger. Der Jubilar gilt als einer der ausgezeichnetsten Lateiner; mit scharfsinniger Kritik gab er eine Reihe altrömischer Autoren heraus. Dann ist er vor allen Dingen ein sehr be deutender Aristoteles-Forscher. Als solcher trat er durch seine Beiträge zur Poetik des Aristoteles und durch seine Aristotelischen Aufsätze höchst bedeutsam hervor. Erinnert sei ferner an seine Monographie Uber den größten italienischen Humanisten Lorcnzo Valla. Mit Müllenhoff gab er Lachmanns kleinere philologische Schriften heraus; er selbst veröffentlichte die Briefe Lachmanns an Moritz Haupt und veranstaltete Neuauflagen von Haupts Ausgaben römischer Autoren. Vor vier Jahren ernannte ihn die Berliner Juristenfakultät zum Ehrendoktor. Aus Anlaß seines fünzigjährigen Professoren-Jubiläums ist nach den Ferien eine besondere Kundgebung seitens der philosophischen Fakultät geplant. Ernennung. — Der Generaldirektor der Königlich preußischen Staatsarchive, Herr Geheimer OberregierungSrat Professor vr. Koser in Berlin, ist im Nebenamte zum Vorsitzenden der Zentraldirektion der Nonuwsnts. (Zorwanias bistorios. ernannt worden. (Sprechsaal.) Prämienlieserung an „Türmer"-Leser. Es ist ein betrübender Anblick für jeden Sortimenter, der, wie wohl viele alte und junge Kollegen, selbst Leser einer solchen ausgezeichneten Zeitschrift wie -Der Türmer- ist, wenn er beim Aufschlagen des neuen Heftes (August 1906) ein 3 Seiten großes Inserat erblickt, in dem Kunstblätter der Photographischen Gesellschaft in Berlin zu einem ermäßigten Preise angebotcn werden. Hier handelt es sich um eine Anzahl mit Namen auf geführter Gravüren (Rembrandt-Bilder), die statt 15 für 10 ^!, also für den Händlerpreis, dem Publikum empfohlen werden. Wenn da ein kleines Provtnzblatt etwa zu Weihnachten seinen Abonnenten Prämien anbietet, so ist das von keiner allzu großen Bedeutung, aber für die ansässigen Sortimenter unangenehm genug. Ein solches Angebot, wie cs hier oorliegt, an den weiten Leserkreis des »Türmers- gerichtet, der sich aus einem großen Teil des gebildeten und dabei kaufkräftigsten Publikums zusammensetzt, ist unbedingt in erster Linie eine schwere Schädigung des An sehens der Sortimenter. Wenn schon ein Verlag für seine Publi kationen die werbende Kraft des Sortimenters in Anspruch zu nehmen wünscht — und das möchten doch sowohl die Firma Greiner L Pfeiffer in Stuttgart als auch die Photographische Ge sellschaft —, so möge er aber auch vor der Veröffentlichung eines solchen Angebots bedenken, daß er die große Anzahl von Buch händlern, die auch Kunsthandel treiben, gewaltig vor den Kopf stößt. Im vorliegenden Falle ist es ganz außer Zweifel, daß das Angebot große Beachtung findet, und daß das Sortiment in zwei facher Hinsicht geschädigt ist. Wittlich, den 8. August 1906. Georg Fischer jun. Entgegnung. Der Sortimentsbuchhandel wird uns die Anerkennung nicht versagen, daß wir von jeher darauf bedacht waren, sein Interesse mit unfern geschäftlichen Maßnahmen in Einklang zu setzen. In dem hier zur Sprache gebrachten Falle würde Herr Fischer eine Schädigung des Sortiments nicht erblicken, wenn ihm bekannt wäre, daß wir mit der Photographischen Gesellschaft vereinbart haben, die eingehenden Bestellungen durch das dem Besteller zu nächst gelegene Sortiment aussühren zu lassen. Die bei Herrn Fischer Anstoß erregende Anzeige im -Türmer- soll übrigens nicht mehr erscheinen. Stuttgart, den 13. August 1906. Greiner L Pfeiffer. Ferner ging der Redaktion d. Bl. von der »Photographischen Gesellschaft- in Berlin folgendes Schreiben zu: » Die Zuschrift beruht auf einer vollkommen irrigen Auffassung der Sachlage. Wir haben den Ordinärpreis unsrer Jmpcrialgravüren nach alten Meistern in diesem Frühjahr von 15 ^ auf 10 herabgesetzt. Dies hat den Türmer veranlaßt, von diesen nunmehr außerordentlich preiswerten Blättern unsers Verlags seinen Lesern eine Anzahl ganz besonders zu empfehlen. -Denjenigen unserer Geschäftsfreunde im Sortimentsbuch handel, die unsere Gravüren nach alten Meistern führen, haben wir von der Preisherabsetzung Mitteilung gemacht. Zu einer Mitteilung an Herrn Georg Fischer jun. in Wittlich lag keine Veranlassung vor, da derselbe, soweit wir das aus unfern Büchern feststellen können, bisher überhaupt noch nichts von uns bezogen hat. Jeder Sortimenter, der mit uns in Verbindung steht und sich für den Absatz unserer Photogravüren nach alten Meistern besonders verwenden will, ist in der Lage, dies zu tun. »Von einer Schädigung des Sortiments im allgemeinen und des Herrn Fischer im besondern kann somit nicht die Rede sein. Mit vorzüglicher Hochachtung Photographische Gesellschaft Werckmeister.«
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