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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1906
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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189, 16. August 1906. Nichtamtlicher Teil. 7755 Fonds für Bücherankäufe zurzeit nicht als hinreichend betrachtet werden könne; sobald die Finanzlage es gestatte, werde die Ein stellung eines entsprechend erhöhten Betrags in Aussicht zu nehmen sein. Bibliotheksankäufe. — In den Besitz von B. Seligs- berg's Antiquariat (Inh. F. Seusfer) in Bayreuth gingen nachstehende Sammlungen über: Die umfangreiche Bibliothek des Folkloristen und schwäbischen Dialektdichters Professor G. Seusfer in Ulm, reich an Werken über Sage, deutsches, französisches und schottisches Volkslied, deutsche Dialektdichtung, Humor und Satire, Anekdotenbücher, Kuriosa re.; — dann eine reichhaltige Bibliothek von deutschen, österreichischen, französischen und englischen Regi mentsgeschichten, alten Schlachtenbildern, militärischen Ver ordnungen und Mandaten aus dem sechzehnten bis achtzehnten Jahrhundert, Einblattdrucken zur Kultur- und Sittengeschichte des deutschen Städtewesens vom sechzehnten bis achtzehnten Jahrhundert; — schließlich die Bibliothek des Pfarrers Ad. Landgraf aus Bam berg, enthaltend katholische Theologie. Katalog - Nachdruck. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen Vergehens gegen das Urheberrechtsgesetz ist am 5. Januar vom Landgericht Rudolstadt der Kupferschmiede- meistcr G. zu einer Geldstrafe von 20 ^ verurteilt worden. Er hatte für seine Fabrikate einen Katalog angefertigt und drucken lassen. Ohne um Erlaubnis zu fragen, benutzte er dazu die Ab bildungen, die er in dem Katalog einer Dresdner Firma vorfand, auch bezüglich des Textes und der Art der Anordnung des Stoffes lehnte er sich an diesen Katalog an. — Die vom Angeklagten ein gelegte Revision ist vom Reichsgericht verworfen worden, da die Annahme, daß es sich um ein schutzberechtigtes Werk handelt, als rechtsirrtümlich nicht angesehen werden kann. Postv ertrag zwischen Deutschland, England, Belgien und Holland. — Wie die-Deutsche Wochenzeitung für die Nieder lande und Belgien- meldet, ist zwischen den Niederlanden, Deutsch land, England und Belgien ein Postvertrag vereinbart worden, der am I. November 1907 in Kraft treten soll. Als die hauptsächlichsten Bestimmungen des Vertrags werden folgende verzeichnet: Das Gewicht der gewöhnlichen Briefe, die von den Niederlanden aus nach einem der drei Staaten oder von dort her nach den Niederlanden versandt werden, wird von 15 Gramm auf 20 Gramm erhöht und das Porto von 25 Centimes auf 20 Centimes ermäßigt. Auch das Porto für Drucksachen ein schließlich Zeitungen erfährt eine Herabsetzung. Das Gewicht der nach den Niederlanden zu versendenden Postpakete wird von 5 auf 10 Kilogramm erhöht. England habe sich, wie die -National-Zeitung- mitteilt, einen besondern Vorteil dadurch zu verschaffen gewußt, daß es das Gewicht von einer englischen Unze — 28 Gramm für gewöhnliche nach den Niederlanden zu ver sendende Briefe ohne Portoerhöhung beibehalte. Weltpostverein. — Der Beitritt Chinas zum Weltpost verein dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Der Welt postkongreß in Rom hat der chinesischen Regierung auf ihren Wunsch das Protokoll zu einem etwaigen nachträglichen Beitritt ausdrücklich offengelassen. Der Vertreter Chinas auf dem Kon greß hat die Hoffnung ausgesprochen, daß die chinesische Postver waltung spätestens auf dem nächsten Kongreß in Madrid bei treten werde. Die Begründung eines chinesischen Ministeriums für Verkehrswesen und Zölle, wie sie jetzt angekündigt wird, dürfte den Anschluß an die internationale Organisation wesent lich fördern. Zum Streik bei der Berliner Paketfahrtgesellschaft. (Vgl. Bbl. Nr. 186.) — Zur Ausstandsbewegung ihrer An gestellten hat die Berliner Paketfahrtgesellschaft folgen des bekannt gegeben: »Obgleich erst vor kaum einem Jahr unserm Fahrpersonal eine größere Lohnerhöhung zugebilligt wurde, ist vor einigen Tagen unter unserm Personal eine Bewegung ein getreten, die trotz unsers weitestgehenden Entgegenkommens zur Arbeitsniederlegung eines Teils des Personals geführt hat. Unsere Bemühungen, die Bewegung durch eine freiwillige Lohnerhöhung zu unterdrücken, waren erfolglos, und aus uns zugegangenen Be richten hörten wir, daß es sich weniger um die Lohnerhöhung handle, als vielmehr um die Anerkennung des Verbandes der Handels- und Transportarbeiter, die wir aber im Interesse der Disziplin ablehnen mußten. Bedauerlicherweise sind wir in der Weitersührung unsres Betriebes mit Hilfe des arbeitswilligen Per sonals durch Gewalttätigkeiten gewisser Elemente und der Nichtarbei tenden behindert worden; doch werden wir den Betrieb in einigen Tagen in vollem Umfang wieder aufnehmen.» Ferner hielt die Direk tion einen Appell der arbeitswilligen Angestellten auf dem Hofe des Geschäftsgebäudcs ab, zu dem über 200 Leute erschienen. Direktor Wolfsohn teilte der versammelten Mannschaft mit, daß die Roll kutscher künftig 120 ^ Anfangsgehalt (bisher 85 ^), die Paket kutscher 100 ^ (bisher 80 ^), die Schaffner 90 ^ und die Mit fahrer 60 ^ erhalten sollen. Wenn der Betrieb erst wieder voll im Gange sei, werde aus der Mitte der alten Beamten eine Kommission gebildet werden, deren Aufgabe die Vertretung der Arbeiterschaft gegenüber der Direktion sein soll. Trotzdem hält die Arbeitseinstellung an. Von ihr wird, wie die -Nat.-Ztg.» mitteilt, auch der wissenschaftliche Betrieb in Berlin betroffen. Die Königliche Bibliothek hat seit Jahren einen Vertrag mit der Paketfahrtgesellschaft geschlossen, nach dem die Paketfahrtgesellschaft bestellte Bücher gegen eine mäßige Gebühr an die Besteller in Berlin und den nähern Vororten bestellt. Die Bücher werden mit Hilfe besonderer Zettel bei der Bibliothek be stellt. Die Paketfahrt holt die Bücher nachmittags ab und bestellt sie in der Regel noch an demselben Abend. Für die Verpackung wird gleichzeitig eine kleine Gebühr erhoben. Die Besteller von Büchern bei der Bibliothek warteten dieser Tage vergeblich auf die sonst mit großer Pünktlichkeit eintreffende Sen dung. Sie erhielten folgende Mitteilung: Königliche Bi bliothek. Berlin iV. 64, Behrenstr. 40, den 10. August 06. In folge der Arbeitseinstellung bei der Paketfahrt-Gesellschaft können die bestellten Bücher Ihnen nicht zugesandt werden. Wir stellen anheim, sie bis zum 13. August an der Leihstelle in den Dienst stunden von 9—6 Uhr in Empfang zu nehmen. Auf Anregung des Direktors Fiedler von der Paketsahrt- gesellschaft hat sich übrigens der Vorstand des Handels- und Transportarbeiterverbandes an den Vorsitzenden des Lokalvereins Berliner Spediteure, Geh. Kommerzienrat Jacob, mit der Bitte um seine Vermittlung bei dem gegenwärtigen Streik gewandt. Geh. Kommerzienrat Jacob hat sich zur Vermittlung bereit er klärt, und die Einigungsverhandlungen dürften bereits begonnen haben. Ein Pantheon der russischen Literatur. — Die russische Regierung hat kürzlich die ausgezeichnete Bibliothek Puschkins für den Preis von 18 000 Rubel erworben und sie in der Peters burger Akademie untergebracht. Dort soll sie aufbewahrt werden, bis das geplante -Pantheon der russischen Literatur« fertig ist, das den Namen -Puschkin-Museum- erhalten soll und Dokumente zur Geschichte der russischen Literatur von der Zeit des großen Dichters an bis zur Gegenwart aufnehmen wird. Ludwig Bechstein-Denkmal in Meiningen. — Das Komitee für Errichtung eines Bechstein-Denkmals hat den Ent wurf des Professors Robert Diez in Dresden gutgeheißen. Das Modell stellt einen Wasser spendenden Brunnen dar, dessen Aufbau durch eine Bronzegruppe gekrönt ist, die die von Bechstein so herrlich neubelebte Sagen- und Märchenpoesie versinnbildlicht. Das Denkmal soll aus einem lauschigen Plätzchen des Englischen Gartens in Meiningen Aufstellung finden. Professor Diez soll auch mit der Ausführung des gleichfalls dort geplanten Rudolf Baumbach-Denkmals beauftragt werden. Thoma-Ausstellung in Frankfurt a. M. — Im Frank furter Kunstoerein ist in diesen Tagen eine Sonderausstellung von Werken Hans Thomas eröffnet worden, die die schönsten Gemälde des Meisters aus Frankfurter und auswärtigem Privat besitz vereinigt, Werke aus allen Schaffensperioden des Künstlers von 1866—1905 aufweist und mit im ganzen 110 Nunimern die größte und umfassendste Darbietung ist, die von Hans Thoma in den letzten Jahren gezeigt wurde. Die Ausstellung bleibt bis 23. September geöffnet; über sie ist ein Katalog mit Vorwort von Henry Thode und dem Bild des Meisters erschienen. 1019*
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