Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1890
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18900702
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189007028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18900702
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1890
- Monat1890-07
- Tag1890-07-02
- Monat1890-07
- Jahr1890
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Setzt man der Gelatine viel kohlensaurcn Kalk zu, so er halt man steinahnliche, aber noch elastische Platten, die man wie Lithographiesteine behandeln kann. — I. Prasch in Wien er hielt unter Nr. 51664 ein Patent ans die Herstellung von end losem Hektvgraphen-Papier. Das Verfahren bietet, dem Erfinder zufolge, folgende Vorteile: Es Ivird endloses, mit einem Kopierhäutchc» versehenes Papier erzeugt; das Papier hat beider seits einen freien, zum Anfassen dienenden Rand; das Häutchen erhält eine sehr gleichmäßige Stärke, die sich bequem regulieren läßt; das Papier endlich wird sofort in anfbewahrnngsfähigem Zustande hergestellt. Es veranlassen uns verschiedene Anfragen, auf die neu patentierte Schreib-Maschinen hinznweisen. Die Tastenmaschine von CH. Spiro in New-Aork (Patent Nr. 51871) sichert an geblich das Geradewerden der Zeilen und ermöglicht, selbst bei eingetretener Abnutzung der Tasten- nnd Typenhebel, ein volles Aufschlagen der Typen auf das Papier. — Ein Hanptmoment bei der Konstruktion der Tastenmaschine von E. L. Higgins nnd H. CH. Jenkins in London ist die Einrichtung, nach welcher jedem Buchstaben der für denselben nötige Raum gegeben Ivird. Es braucht natürlich i nicht so viel Raum wie m nnd wie ein großer Buchstabe. Durch die Einrichtung nähert sich die Schrift der Druckschrift mehr als bisher nnd erhält die sonst vermißte Gleichmäßigkeit. Es beeinflußt ferner jede Taste nach Belieben einen großen und einen kleinen Buchstaben. Dadurch verringert sich die Zahl der Tasten nm 25 und wird das Tastenbrett kleiner. Der Apparat von I. N. Maskelyne in Egyptian Hall, Piceadilly, Middlesex, England (Nr. 51498) ist gleichfalls eine Tastenmaschine. Dieselbe zeichnet sich angeblich durch eine freiere und bequemere Bethätignng der Tasten ans, wodurch der baldigen Ermüdung des Schreibenden vorgebengt wird. Auch kann der Schreibende das Geschriebene übersehen: ein sehr wichtiger Punkt. Das Farbeband ist durch ei» Farbepolstcr ersetzt, ans welchem die ans Gummi bestehende Type ruht, bis sie zum Abdrucken gebraucht wird. Der Apparat von A. von Brandts in Milwaukee (Patent Nr. 51 706) gehört dagegen in die Klasse der Typenstangen- oder Zeigermaschinen, die allerdings bei weitem nicht so viel leisten, dafür aber wohlfeiler sind. Tie Tastenmaschinen bieten dem Erfinder zufolge den Uebelstand, daß sie eine längere Vorübung erfordern, weil die Reihenfolge der Buchstaben ans dem Tasten brette nicht die alphabetische ist, sondern derjenigen der Schrift kästen der Druckereien entspricht. Die BrandiS'schc Maschine besitzt den Vorzug, daß das Einrücken einer neuen Zeile dem Schreiber abgenvmmen und der Maschine übertragen ist. Die Hände des Schreibers brauchen also während des Beschreibens einer Seite aus der gewohnten Stellung nicht heranszutreten. Es kann folglich nicht Vorkommen, daß man zwei Zeilen über einander schreibt, weil man vergessen hat, das Papier nm eine Zeilenhöhe hinaufzurücken. In den Mitteilungen der königlichen technischen Versuchs anstalten veröffentlicht W. Herzberg einen Aufsatz über Papier- Prüfung und Praxis, dem wir folgendes entnehmen: Bis zum Erlaß der preußischen Bestimmungen über die Papiernormalien beschränkte sich die Prüfung des Papiers seitens der Behörden und Verleger ans Aeußerlichkeiten. Höchstens ver brannte man einmal einen Bogen und wog den Aschenrückstand. Demgemäß war das Augenmerk der Fabrikanten, welche hierzu von den Abnehmern gedrängt wurden, fast ausschließlich ans die Erzielung einer blendenden Weiße, einer übermäßigen Glätte nnd einer klaren Durchsicht gerichtet; man wollte den Käufer blenden. Jetzt hat sich das alles geändert. Die Fabrikanten müssen aus den innern Wert ihrer Ware mehr Wert legen, und sie waren gezwungen, zur, Erreichung des Zieles manches althergebrachte Verfahren aufzugeben. Die Aenderungen werden noch bedeutender, sobald, wie in Aussicht genommen, die Bestimmungen über die Normalien eine Verschärfung erfahren, welche den Fabrikanten nötigt, während der Herstellung des Papiers laufende Prüfungen vorzunehmen. Die Versuchsanstalt ist eifrig bemüht, solche Prüfungen zu erleichtern. Abgesehen von ihren Veröffentlichungen, nimmt sie Volontäre auf, welche dort eine eingehende Belehrung finden, prüft die ihr zngehenden Papierprüfnngs-Apparale nnd macht das Ergebnis dieser Prüfungen bekannt. Damit dürste dem Bedürfnis einstweilen genug gethan nnd allen die Möglich keit gegeben sein, einerseits seine Fabrikation nach den Normalien einznrichten, sich andererseits beim Ankauf von Papier vor Schaden zu hüten. In derselben Zeitschrift spricht sich W. Herzberg über die Frage ans, ob das Papier durch das Lagern eine Veränderung erfährt oder nicht. Das Verfahre», um dies festznstellen, sei, meint er, noch nicht so ansgebildet, daß man darauf fußen könne, zumal Festigkeitsversnche an lagerndem Papier nur dann einen Wert haben, wenn sie bei gleicher Luftfeuchtigkeit vnrgenommen werden. Man werde am besten die Frage unbeantwortet lasse», bis eine große Anzahl von Versuchen vorliege. G. v. M nyden. Huxo IHbliotlieea. Kerinniwruin nuplinIiZ. Vsrroiolmiss von Liurslärueßsa äoutaclisr lloodroitAeckielrto null üoekroit- scborro in Urosu von LIitto äes XVI. ckadrlwucleita dia ?,ur Xon- reit. 12«. (89 8.) Kolo, I'ranr '1'eubner. 4 mst., I no., 2 75 ^ bar. Bei dem vorliegenden nur 513 Titel umfassenden Büchlein drängt sich unwillkürlich die Betrachtung auf, daß der berühmte Bibliograph sich hier auf ein Gebiet gewagt habe, auf welchem seine Arbeit Stückwerk bleiben mußte, selbst wenn"er, wie es Wohl kaum geschehen, alle Mit lebenden um Beiträge ersucht hätte. Nicht nur aus manchen -Sammel bänden von -Einzeldrucken und antiquarischen Offerten», wie es im Vor wort heißt, sondern vor allem direkt aus Hunderten von Familien <be- sonders auch Wohl fürstlichen) wäre ein ganz beträchtlicher Zuwachs zu erwarten, wie z. B. dem Einsender mehr oder minder umfangreiche ge druckte Hochzeitsgcdichte verschiedener Familien auS der Erinnerung bekannt sind, die hier, wie mutmaßlich Tausende anderer, sich nicht finden. Man kann also ungeachtet der auf das Merkchen verwandten Mühe der Ansicht sich doch nicht verschließen, daß nur eine vom Zufall zusammengewürsclt., sehr beschränkte Anzahl von Titeln vorlicgt. Von den aufgeführten 513 Nummern sind 410 als -in Goedeke's Grundriß fehlend- bezeichnet. Die hier wie auch in so vielen antiqua rischen Katalogen geübte Praxis der Bezugnahm: ans Goed.ke giebt Ver anlassung zur Mitteilung der gelegentlich gegen den Einsender dieser Zeilen gethanen Aeußerung Goedeke's, daß Bemerkungen, wie -fehlt bei Goedcke» re. ihn immer sonderbar berührt hätten, insofern sie meist von einer merkwürdigen Verkennung des Zwecks seines Werkes zeugten, in welchem er doch nur litterarisch beachtenswerte Sachen, nicht aber jeden Quark habe verzeichnen wollen. So findet sich auch hier, daß wichtigere Namen wie Simon Dach, Paul Fleming, Joh. Rist u. a., mögen immer hin einzelne der hier aufgeführlen Ausgaben bei Gocdeke fehlen, doch auch bei ihm genugsam bedacht sind. Daß übrigens auch viele der bei ihm fehlenden Schriften, z. T. schon der humoristischen Titel wegen, eines gewissen Interesses nicht ermangeln, möge man aus dem Buche selbst ersehen. Insofern hat auch der Zusatz des Titels: »Supplement zu Goedeke's Grundriß- allenfalls Berechtigung. H. E. Vermischtes. Vom Buchgewerbe muscu m. Vortrag im Buchhändler- Hause. — Anschließend an die gegenwärtig im Bnchhändlerhanse in Leipzig statthabende Ausstellung der Druckgewerbe zur vierhnndertsünszig- jährlgen Jubelfeier der Buchdruckerkunst erfreute am vergangenen Sonn abend den 28. d. M. Herr D. Schultz-Hencke aus Berlin Charlotten burg. 1. Assistent in der photographische» Abteilung der Königl. tech nischen Hochschule daselbst, eine zahlreich erschienene Zuhörerschaft mit dem ersten seiner angekündigten Vorträge über die photographischen Jlluslrationsverfahren. Das Thema dieses einleitenden Vortrages lautete: Die Photo graphie und ihre Anwendung in Kunst und Wissenschaft. Der Herr Redner knüpfte an das im Vorjahre gefeierte 50jährige Jubiläum der Photoqraphic an und gab zunächst in klaren, knappen Umrissen eine Uebersicht ihrer Entwickelung bis auf den heutigen Tag. Daguerrc, welchen man gemeinhin als den eigentlichen Ecfinder der Lichtbildnerei bezeichnet, teilt diese Ehre mit sehr achtungswerlen Vorläufern; denn schon 1802 hatten Wedgewood und Davh die Lichtempfindlichkeit der Silbersalzc erkannt, und es gelang dem elfteren auf entsprechend ge tränktem Papier Silhouetten nach der Natur, dem letzteren Bilder seines Sonnenmikroskops festzuhalten. Das Aufsehen, welches die neue Kunst erregte, weckte zugleich die weitgehendsten und hochgespanntesten Erwar-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder