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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1908
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- Deutsch
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7318 vör,cnbl°u I. d. Dtschn »uchhandkl Nichtamtlicher Teil. 153, 4. Juli 1908. wahrt und fördert und die zweifellos dereinst sämtliche mit einer > wirklichen Literatur ausgerüsteten Länder in enger Verbrüderung um ihr Panier scharen wird.« F a ch f r a g e n. Namens des ausführenden Ausschusses verlas Herr Hetze! in einer Plenarsitzung zwei Referate, von denen das eine auf das Handbuch zur Abfassung von Verlags- v^e'r trägen, wosür ein Vorentwurf des ständigen Bureaus vorhanden ist <der aber noch eine eingehendere Prüfung verlangt) Bezug hatte, während das andere sich mit dem Technischen Wörterbuch des Verlegersund Buchhändlers befaßte. Die französische Buchhändlervereinigung (Oerels äs la lidrairis) und speziell eins ihrer verdientesten Mitglieder, Herr Delalain, hatte es übernommen, ein französisches, mit Begriffsbestimmungen versehenes Verzeichnis der im Buch- und Verlagshandel, sowie auch bei Abfassung von Literaroerträgen gebrauchten Ausdrücke und Wendungen anzulegen, das, in einem Probeabzug vorgelegt, etwa 2300 Wörter umfaßt; es sollen ihm Abschnitte in mehreren andern Sprachen angehängt werden, in denen mittelst eines Zahlensystems auf die Erklärung des französischen Hauptteiles verwiesen wird. Einstimmig wurden den: Oersle äs In lidrairis und den Herren Delalain und Hetze! der Dank des Kongresses votiert. Herr B. Hartmann aus Elberfeld legte darauf namens des Herrn F. Schwartz (München) mehrere Exemplare der unter den Auspizien des »Börsenvereins« erscheinenden deutschen Kunst bibliograp hie (siehe Einzelheiten hierüber Droit ä'^uteur, 1907, Seite 153) auf den Tisch des Kongresses nieder; er betonte den großen Nutzen und die steigende Beliebtheit dieser Unternehmung und speziell der 4000 Schlagwörter umfassenden Inhaltsverzeichnisse, wodurch Produzenten, Kunsthändler und Kunst liebhaber instand gesetzt werden, sich über die neuen Original werke sowohl wie über die verschiedensten Wiedergaben Rats zu erholen; seine Ausführungen gipfelten in einem feurigen Appell, diese Praktisch und ideal gleich hochbedeutende Erscheinung immer mehr international, ja universell auszugestalten. Die Frage des Wettbewerbs, in welchen der als Verleger auftretende Staat mit der Verlegerschast tritt und worüber ein Bericht des Herrn Jullien zur Verlesung kam, schien zu einem Entscheide noch nicht reif und wurde zur weitern Prüfung an das ständige Bureau gewiesen. Wie verschiedene Redner bemerkten, gibt es auch Veröffentlichungen, zum Bei spiel solche von Atlanten und Karten, die gar nicht das Tageslicht erblicken würden, wenn nicht der Staat sie herausgäbe. In: Anschluß daran behandelte Herr Orrier in einen: besonder:: Bericht den Wettbewerb, den die als Verleger auftretenden Autoren und Drucker, sowohl einzelne wie Körperschaften, den eigentlichen Leuten vom Fach, die wirklich Verleger sind, bereiten. Die energischen Schlußsätze dieses Berichts (siehe die Beschlüsse) wurden angenommen, obwohl hierbei einige Zweifel laut wurden. Während Herr Layus in dem Be streben, bei der Hinterlegung vollständige Exemplare zu bekommen, verlangt, daß diese die Jahreszahl des Erscheinens, den Ver kaufspreis und eventuell einen Vermerk tragen sollen, sie seien im Buchhandel nicht erhältlich, fordert Herr Orrier, daß auf jedem zum Verkauf ausgestellten Buch Name und Adresse des Verlegers (man lese hierfür: Name und Adresse des Autors oder des Druckers, der oft nur «der Strohmann des Autors« ist) angebracht werde; andernfalls sei das Werk vom Verkaufe auszuschließen. Durch eine solche Maßregel würde nach den: Berichterstatter die in Spanien sehr beträchtliche Zahl solcher Bücher, namentlich Schulbücher, vermindert werden, die von den Autoren selbst zu außerordentlich hohen Preisen verlegt werden, und die sogenannten freien Verleger würden dann den gleichen Bedingungen (Patentlösung) unterworfen werden können, wie die gewerbsmäßigen; auch würden dadurch nicht allein die Geschäfte von Land zu Land, sondern auch die Katalogisierung der Bücher und die Instand haltung des Bücherlagers erleichtert. ; Was die für die Entwickelung des Buchhändler-Exports und den Vertrieb der Bücher dienliche Mittel anbelaugt, so wurde deren eine ganze Anzahl in den beiden Berichten der Herren Gallach und Dotesio aufgezählt; von den Schlußanträgen des erstem wurde jedoch nur ein einziges Postulat beibehalten, das sich aus die Abschaffung oder Herabsetzung der Zölle auf Bücher fremden Ursprungs und Idioms bezog*). Der zweite Bericht verlangt die Beseitigung der noch in drei Ländern ge forderten Einfuhrzölle auf Musikalien. Der Ausbau der internationalen Verleger organisation, die nach Herrn Albert Brock Haus als Grundbedingung die Bildung von kräftigen und gesunden Landesvereinen hat, wurde namentlich von der Abteilung 8 unter dem energischen und doch geschmeidigen Vorsitz des Herrn Le Soudier beraten. Diese Organisation soll durch die auf einen Bericht des Herrn Navas hin beschlossene Gründung von Auskunftsämtern ausgestaltet werden, die unter den üblichen Kautelen Mitteilungen über Kredit und Zahlungsfähigkeit der Klienten, über die Nachdrucker und Defraudanten auf dem Gebiete des geistigen Eigentums usw. unter sich auszutauschen hätten. Einen ganz besonder:: Vorteil wird aber diese Organisations arbeit von derHerausgabe eines Inter nationalenJahr- buches ziehen, das sachgemäß zusammengestellte Angaben über die Buchhändler und Verleger enthalten soll, die in: Kleinverkauf oder in: Verlag ständige Beziehungen mit den: Auslande unter halten. Eine solche Veröffentlichung, die berufen ist, rasch darüber Auskunft zu geben, welches in irgend einem Lande diejenigen Häuser sind, auf die man sich für den Vertrieb irgend eines Werkes aus einen: beliebigen Wissenszweige verlassen kann, wurde in Anlehnung an einen sehr gründlichen Bericht des Herrn Alfred V o e r st e r aus Leipzig über den Zwischenbuchhandel beschlossen. Das Studium dieses Berichtes empfehle:: wir unser:: Lesern lebhaft, da diese lichtvolle Darstellung die verschiedensten, von: Buchhandel in den Hauptländern angewandten Systeme Prüft und dabei durch Eingehen auf die geographischen, politischen und sozialen Verhältnisse nachweist, warum gerade diese An ordnungen getroffen, gerade diese Zwischenstufen überwunden, gerade diese Bildungen und Typen in der inneren Einrichtung schließlich, als den ökonomischen und geistigen Bedürfnissen jeder Nation am besten entsprechend, eiugeführt werden mußten. Wenn in der gewaltigen Masse, der durch die hervorragende Darlegung des Herrn Voerster vermittelten und gesichteten Daten sich einige irrtümliche oder unvollständige Angaben befinden, so ist dies auf das Versagen der Informationsquellen zurückzuführen. So umfaßt, wie in der Plenarsitzung bemerkt wurde, die jährlich vom Hause Hiurichs gemachte statistische Zusammenstellung Ver deutschen Büchererzeugung auch die Produktionszahlen aus Österreich-Ungarn und der deutschen Schweiz, was die Pro duktionsbilanz des Deutschen Reiches auf Kosten der Genauig keit der Vergleichung mit andern Ländern künstlich hinauftreibt. Diese Einzelkritik hinderte aber die Versammlung keineswegs, mit Enthusiasmus dem von Herrn Voerster skizzierten Plane ihre Zustimmung zu erteilen, ebenso wie den ergänzenden Schluß thesen, die zur Verbesserung des Zwischenbuchhandels in einem Bericht des Herrn L. Mich and niedergelegt waren. (Siehe Beschluß, Ziffer 2.) Den: Buchhändlerstand zur Blüte zu verhelfen, das setzen sich auch die hinsichtlich der Aufrechterhaltung des Ladenpreises auf Grund eines Berichtes des Herrn F. Casanova ausgedrückten Wünsche, deren Tragweite wir *) Es handelt sich hier, wie auch die Diskussion bewies, nicht um die in der Landessprache geschriebenen, aber im Ausland gedruckten und importierten Bücher, also z. B. nicht um die in spanischer Sprache in Frankreich oder Deutschland gedruckten und nach Spanien Angeführten Werke.
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