Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.04.1891

Tcr Handel mit Lernmitteln von seiten der Lchrcr an die Schüler kommt nur selten vor, da er meistens verboten ist als zu Mißbrauch führend, auch weil viele Lehrer selbst dagegen sind, da ihr Ansehen da- dutch oft geschädigt wird. Die Ucbcrnahmc der Ausgabe möglichster Verbreitung eines Lernmittels an die Schüler durch einen Lchrcrverein gegen Entgelt von seiten der Verleger oder Autoren fällt unter den selben Gesichtspunkt und würde dieselben Folgen noch verstärken. Be kanntlich hat in verschiedenen Ländern der Staat den Verlag der Schul bücher mehr oder minder in seine Hand genommen, am meisten in Ocstcrcich und Bayern, nicht eben zur Förderung des Buchhandels und der Verfasser, aber doch so, daß der Gewinn des Monopols, der sich aus diesen. Weg so leicht erzielen läßt, dem Gemeinwesen zufüllt und nicht diesem oder jenem Einzelnen oder Verein von Lehrern oder anderen Beamten des Staates. Vor ein paar Jahren hat ein weitverzweigter Prozeß gegen Zahl meister der deutschen Armee zu Land und zur Sec großes Aussehen ge macht, das Schmieren und Bestechen von Beamten von seiten der Lieferanten hat begonnen mit Trinkgeldern und Frcihalten, Geschenken an Frauen und Kinder, Darlehen nach Abschluß von Geschäften, dar nach ist die Sache fortgeschritten zum Abschluß von festen Schmicrvcr- trägcn in genauen Prozenten. Der Staat, die Truppen und die nichbschmicrenden Geschäftsleute sind dadurch schwer geschädigt worden. Gleicherweise versuchen da und dort die Sozialisten aus Bierbrauer, Wütschastcn, Hutsabrikanten u. s. w. eine Steuer zu legen zu Gunsten ihrer Kassen mittels Marken, Vertrags und dergleichen, die Widerstreben den und Nichtbczahlenden werden womöglich geboykottet, d. h. gcmaßregelt und in die Acht gcthan. Was sollte daraus werden, wenn die Angestellten des Staates bei Eisenbahnen, Bauten und anderen Teilen des Staates sich zusammcn- thun dürsten und mit Gewerbetreibenden oder anderen Unterthancn Ver träge abschließcn zu Zahlungen oder Leistungen an ihre Privalkassen »ohne das geringste Risiko»! Wir nehmen gerne an, daß die Lchrcr die Konsequenz nicht gezogen haben, sondern eher in naiver Weise den Vorteil wahrnahmcn und ver sachliche Anerbieten zu Verträgen benützten; allein dieselben Wirkungen würden bei jedem Stande eintreten, der Weg ist offenbar kein erlaubter, er führt zur Ausbeutung des Amts für Sonderzwcck und zur Korruption. Sicher würde auch der Börscnverein hilfreiche Hand leisten zur Ab wehr solcher Verträge bei den Staatsbehörden. Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s15636s Bergcborbeck, den 15. April 1891. x>. Hierdurch beehre ich mich Ihnen die er gebene Mitteilung zu machen, daß ich meine seit 1879 hier bestehende Buchhandlung nebst H»apier- u. SHreiö- warenhandlung von heute ab mit dem Buchhandel in direkte Verbindung bringe. Meinen Bedarf wähle ich selbst; dagegen bitte ich um Zusendung aller Rundschreiben re. Herr Max Busch hatte die Güte, meine Kommission für Leipzig zu übernehmen. Mich Ihrem geneigten Wohlwollen bestens empfehlend, zeichne Hochachtungsvoll ^ W. Lay. s!5444s Dem geehrten Bortimeotsvucllllandei rur Zek. Nacdricllt, dass wir vom 1. April d. 1. dis AuRie/errinA der Lar'serlrc/rem -4/ra- ckemre der B'iSLen«r7tu/fe» lliersslbst über nommen llabsu. Bz'stematiscbsr Ratalog obigen Verlages ersclleiot in Rurre und bitten wir bei etwaiger Verwendung gst. Lu verlangen. Bocbacbtongsvoll Xrakau, den 15. April 1891. Lucllbaudlung der koluisvlleu Verlaxs-Olesellscbakt. s15207j— III. lgvstreilZvIii'ift f. Ssmmelwesen u. Hntiquilgtenkunäe. XIII. dabrgaug ist am 1. April 1891 aue dem Vorlage von tl. Büstsnödvr in Berlin io meinen Xom- missionsvsrlag übsrgegangen. Neins Vertretung in Bsipvig übsrvimmt freundliebst, wie trüber, Herr Ädrrard Krauc/t. Berlin 7V. 57. Br. 11. Itreudicke. Brobe-Xrn. in gemessener 2alll bitte ru verlangen. Verkaufsanträge. s15737s Rine scllwsiLsrisclls Rsitscllrift mir naebweisl. über 4000 Bis. jäbrl. Reingewinn ist ru verbauten. Aogob. unter B. 3010 X au dis Annoncenexpedition Baassnstoio L Vogler in 6onf. Anzcigeblatt. s15703s Ich bin beauftragt zu verkaufen: Eine hervorragende, nicht an den Ort gebundene Verlagsbuchhandlung vorzugs weise pädagogischer und populärnatur- wijsenschaftlichcrRichtung ncbstIugend- schriften, eingeführten Lehr- u. Unter richtsmitteln re. Kaufpreis 130 000 Zahlungsbedingungen günstig. Offerten und Gesuche von Sortiments- und Verlagsbuchhandlungen, Musikvcrlagcn u. -Sortimenten,Buchdruckcreten mit Zeitungs- Verlag re. in jedcni Umsang sind mir unter Zusicherung strengster Diskretion und Sorgfalt sortwährcnd willkommen und bin ich jederzeit zu persönlicher Rücksprache bereit. Stuttgart. 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