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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1921
- Strukturtyp
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- 1921-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1921
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- Deutsch
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6768 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Fertig« Bücher. 152. 2. Juli 1921. >Votpsv6cIe iriisL Preis orei. Z IVi. >Iur lest oder bar mit zz^ u ii/lo. knrnusIiekerunAn u rbeilckerrn I, StnnclrmLnn >ni.eipriA ILoniri«! SZiint Vi i liiu IT.18. Soeben erschienen: <I G Amtlicher Führer -er Ausstellung für Wasser straßen u. Energiewirtschaft in München M. 5.— no.-bar h- Aus dem reichen Inhalt: Überfichtsplan / Abhandlung über die Erschließung und Verwertung der bayr. Wasserkräfte / Abhand lung über Wasserstraßen / Abhandlung über Wärmewirtschaft / Abhandlung über Torfwirtschaft / Verzeichnis der Aussteller / Inseratenanhang Interesse für den Führer haben alle Ingenieure und Archi tekten, Maschinen- und Werkzeugfabriken, Eilen- und Lütten- werke, Torfoe:wertungsgesellschaften, Technische Lochschulen, Landelskammern usw. — Ich bitte umgehend zu verlangen. IMIIIIII»IMIllIIII»MIIIlIIIIIIIMI»IIIIIIllIIIMIIIIMlINlllIIIIlI!»IIM»Ml»IIIMMMlIMIIIMIMIII»IIIIIlIIM»„„ Zohs. Albert Mahr / Universum Buchhandlung / München, «"^7- Eine Sensation auf dem Büchermärkte! „Fi-us Deutschling." Also lautet, mit dem Zusatz: »German ias Bastard«, der Titel des n e u e st e u Romans, den uns Max Kretzer bietet. In dem Roman »Das Gesicht Christi«, unbedingt einem der hinreißend sten Roman-Poeme Kretzers, schien sich eine besondere Eigenart seines schriftstellerischen Wesens, nämlich sein Wollen und Können, der nack- testenWirklichkeitsschilderung gegebenenfalls auch das visionäre Element einznhauchcn, in Vollendung entfaltet zu haben. Sein Fidus Deutsch ling aber steht in diesem Punkte a u f e i n e r n o ch h ö h e r e n S t u f e. Hier spielt das Symbolistische nicht eine Nolle wie etwa der Chor in der antiken Tragödie, der, episodenhaft auftretend. Tendenz nnd Moral der Handlung kontemplativ beleuchtet und eindringlich macht. Nein, hier ist der Held der Erzählung selbst ein fleischgewordenes Sinnbild. Er ist bas Symboldes furchtbaren G e w i s s e n s ka in p f e S , der des Deutschtums Seele unter den geistigen, sittlichen und sozialen Wirkungen nnd Nachwirkungen des Weltkrieges und der Revolution i u einem wilden Auf nnd Ab der Fieberkurve dur ch ° r ü t t e l t, d e s W i d e r st r e i t s. der aus der unnatür lichen Befruchtung seiner edelsten Triebe durch die niedrigsten materialistischen Instinkte entfesselt iv i r d. Fidus Deutschling ist als der Bastard aus der Zeugung zwischen dem deutschen Idealismus und dem zeitgeborenen, auf rohe Sinnlichkeit, Mammons- und Eroskult aufgebauten Materialismus - dem »Klubsessclgeiste« dieser Zeit gedacht. Märchenhaft, von s y m b o l i st i s ch e n Sch l e i e r n n m h ü l l t, i st d ie s e s D e u t s ch- liugs Geburt. Menschlich, allzu menschlich sein dem heutigen Gcgcnwartsleben getreulich abgelauschtcs Tun und Lassen. Erschüt ternd sind seine furchtbaren und reichlich widerwärtigen Erlebnisse und die Kümpfe des echten, guten Deutschen in ihm wider den vergifteten Deutschling seines Wesens — »das Diminutiv vou Deutschen in mora lischer Senkung«. Aber im Ausklang, da die »dunkle« Zeit ihren Schüler und Schützling auf ihren Fittichen ins Unsichtbare davonträgt, den gereinigten Sieger, den erlösten Bastard gleichsam in einer Apo theose krönt, weht uns der Hauch eines tröstlichen Ahnens der Erlösung und Reinigung auch des deutschen Geistes an. ES geht ein faustischer Zug durch den Roman. Aber wenn Kretzer, wie angedeutet, Hier seinem Hang zum Visionären frei die Zügel schießen läßt — so bleibt er doch in Aufbau und Handlung seiner Meisterschaft in der realistischen Zeichnung von Geschehnissen, Cha ratteren und Dingen treu. Zug um Zng entwickelt sich in der bewegten Handlung, die übrigens in einer erschütternden Schilderung der wilden Novembertage und des blutigen Weihnachtsfestes von 1918 ausläuft, vor uns das dunkle Leben Berlins, nachdem der »Geist von 1914« ver raucht war. Schicbertum in allen möglichen Fassungen taucht vor uus auf. In die wildesten Konventikel der modernen Lüstlinge, an die Stätten der verstiegenen Tanzraserei werden wir geführt. Abstoßend, aber immer von tiefschöpfender psychologischer Analyse durchleuchtet, enthüllt sich uns die ganze Schattcnwclt des Berliner Lebens dieser Tage. Aber zwischendurch spüren wir anch den Strom aus den Quel len des Guten und Reinen, die selbst in diesen Niederungen rinne». Ja, es ist ein Sittenroman, reich an Geschehen und reich an lebens wahren, hier und da auch mit Humor gezeichneten Gestalten Aber man fühlt es aus all den Bildern, den grausigen wie den ergötzlichen, her aus, daß der Dichter die Wahrheit sagt um dcS gebieterischen Gedan kens willen, den er seinem Fidus in den Mund legt: »Deutschland m u ß aus diesem Schmutzchaos von sittlichen Be griffsverwirrungen und g c i st i g e r Verwahrlosung ein neucs Geschlecht zurSonne heben — ein Ge schlecht, das beim ersten stammelnden Kindergebet die Hände über die Gräber unserer Toten draußen erheb t.« H. v. Kupsker. im »Berliner Lokal-Anzeiger«. 11. Juni 1SS1. 5V8 Seiten. Gebunden !» Leinen mit Batikiibcrzng L5.—, geheftet Lti—. Umichlagbild und Einbandbeschriftung von Aiinstlerhond. IMS" Die bedeutendsten politischen und literarischen Zeitungen verlangen Rezensions-Exemplare. Di« Besprechungen sind in den nächsten Tagen zu erivarten. decken Sie deshalb umgehend Ihren Bedarf Dessau E. Oünnhaupi, Verlag
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