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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1889
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- 1889-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1889
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- Deutsch
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210, 9. September 1889. Nichtamtlicher Teil. 4527 Herrn Vr. Lehmann-Danzig erstatteten Einzelberichte mehrerer Anwesenden bestätigen dies in vollem Umfange, so daß der Vor stand, auf diese allgemeine Erfahrung gestützt, jede Abweichung von den satzungsmäßigen Bestimmungen verfolgen müßte. Das Verhältnis derjenigen Mitglieder des Kreisvereins, welche noch nicht Mitglied des Börsenvereins, mithin für die betreffenden Wahlen nicht stimmberechtigt sind, wird kurz erörtert und daran die dringende Aufforderung geknüpft, nunmehr allseitig dem Börsenverein beitreten zu wollen. Hierauf erstattete der Schatzmeister, Herr Gaebel-Danzig, den Kassenbericht. Die Rechnung des Vereinsjahres 1888 schließt mit 5l7 ^ 11 H in Einnahme und mit 396 ^ 37 H in Ausgabe, so daß am 31. Dezember 1888 ein Bestand von 120 ^ 74 H verblieb. Die Richtigkeit der Rechnung wurde auf Ersuchen der Versammlung von den Herren Kranse-Allen- stein und Du Pont-Könitz geprüft und für richtig befunden, wo nach am andern Tage dem Herrn Schatzmeister Entlastung ge- gewährt wurde. Der Voranschlag für 1890 wurde daraus nach den Vor schlägen des letzteren genehmigt, zugleich auch beschlossen, den Beitrag für dieses Jahr in gleicher Höhe wie bish r auf 7 50 H sestzusetzen. Etwas längere Zeit beanspruchte der Bericht des seitens des Kreisvereins im Januar er. zur Wahl des Vereinsausschusses und im Mai zur Kantate-Versammlung abgeordneten Mitgliedes, C. Meissner-Elbing. Die Versammlung nahm Veranlassung, demselben ihre volle Uebereinstimmung mit der auf diesen Ver sammlungen beobachteten Haltung auszusprechen. Bei der Wahl des Vorstandes wurde der seitherige Vor stand durch Zuruf einstimmig wiedergewählt. Als Ort der nächstjährigen Hauptversammlung wird Danzig vorgeschlagen und auf Einladung des Herrn A. W. Kasemann beschlossen, dieselbe mit der Feier zu verbinden, welche seitens der Buchdruckereibesitzer der Provinz für den nächsten Sommer dort geplant wird Nach Schluß der Versammlung einte ein vergnügliches Bei sammensein mit den Dame» uns noch längere Stunden in den Kolonnaden des Kasinogartens. Der Ausflug, welcher für den nächsten Tag auf einem eigenen Dampfer nach den bewaldeten Usern des Haffs und dem Seebad Kahlberg geplant war, verlief, von der Witterung be günstigt, durchaus programmgemäß. Wir dürfen hoffen, daß ein jeder Teilnehmer so viel Ver gnügen von der Fahrt gehabt, daß die Neuerung, unsere Frauen und Töchter an unseren Zusammenkünften teilnehmen zu lassen, für künftige Jahre festgehalten werden wird. Der Vorstand: i. A.: C. Meissner. Zur Geschichte der württembergischen Druckgewerbe?) Von Theodor Goebel. Als während der Schrecknisse der Nacht vom 27. zum 28. November 1462, da Diether von Isenburg und Adolph von Nassau um den Besitz von Mainz rangen, diese Wiege der Buchdrucker kunst zum Teil in Flammen aufgegangen und dabei auch die ersten Buchdruckereien — Gutenberg soll, nachdem ihn Fnst aus der ») Wie in diesem Blatte schon früher mitgetcilt, hat unter dem obigen Titel der angesehene, im Dienste der Kunst Gutenbergs unermüdlich schriftstellerisch thätige Herr Theodor Goebel in Stuttgart, einer der hervorragendsten unter den Anregern und Förderern der dortigen Prächtig gelungenen graphischen Ausstellung, den schönen Katalog dieser Ausstellung durch einen Rückblick aus die Entwickelung und Ausgestaltung der Druck gewerbe Württembergs eingeleitet. Die knappe und doch fast erschöpfende Skizze bietet des Anregenden und Lehrreichen so viel, daß wir den Lesern des Börsenblattes mit der auszugsweisen Wiedergabe derselben einen Dienst zu erweisen glauben. Red. d. Börsenbl. Geburtsstätte seiner Kunst hinansgedrängt und diese an sich ge rissen hatte, eine zweite Offizin zu Mainz gegründet haben — zerstört worden waren, — als sich dann die bis dahin in enger Klausur und unter zum Schweigen verpflichtendem Eide gehaltenen Jünger der neuen Kunst nach allen Rich! ungen zerstreuten und ihte Schritte vorzugsweise südwärts wandten, da war natürlich auch das gesegnete Schwabenland eines der ersten ihrer Ziele. Das kunst- und handclsreiche Augsburg mußte sie zunächst an- ziehen, und Günther Zainer aus Reutlingen wird als erster Pfleger der Kunst Gntenbergs in Schwaben genannt. Als erstes von ihm gedrucktes Buch gilt 8. vonavonturas Lloäitationos vitao äomini nootri ckosu llbrioti, wenigstens ist es das erste bekannte, das seinen Namen und eine Jahreszahl, 1468, trägt; doch sollen (nach Heinrich Klemm) bereits eine Reihe anderer Drucke, die Varia antiguorum 'llbooloxorum oeripta, schon seit 1466 aus seinen Pressen hervorgegangen sein. Ob Günther Zainer wirklich ein Schüler Gutenbergs oder Fusts und Schössers gewesen, wie angenommen wird, ist nicht nachznweisen; neueren Forschungen (von Prof. vr. K. Steisf) zufolge scheint er sich vor seiner Niederlassung zu Augsburg in Koburg und Erfurt aufge halten zu haben Seine Druckerthätigkeit in der Stadt der Fugger hat etwa bis zum Jahr 1478 gewährt. Ulm ist sodann die erste unter den schwäbischen Städten, welche die Ehre, die Wiege der Druckkunst in Schwaben gewesen zu sein, beanspruchen darf. Nach vr. Häßlers »Geschichte der Buchdruckerkunst zu Ulm« wäre Ludwig Hohenwang aus Elchingen der Protolypograph der alten Reichsstadt gewesen und hätte daselbst bereits 1469 gedruckt; den jüngsten Forschungen Jlgensteins und A. F. Butschs zufolge ist diese Annahme indes auf sehr unsicherer Basis begründet und durch keinerlei datierte Drucke festzustellen, vielmehr würde nach diesen Gewährsmännern Hohenwang nur in Augsburg als Drucker thätig gewesen sein. Anders verhält es sich mit Johannes Zainer aus Reutlingen, jedenfalls ein Verwandter, wenn nicht ein Bruder des Augsburger Druckers Günther Zainer; sein erster datierter Druck trägt die Jahreszahl 1473, doch muß er, nach dem Umfange seiner Arbeiten zu schließe», schon einige Zeit vor diesem Datum seine Drucker thätigkeit, die er bis in das zweite Jahrzehnt des sechzehnten Jahrhundeits fortsetzte, daselbst begonnen haben, was auch durch einen seiner undatierten Drucke, die lloAvnäu Sanotorum, welchen der Rubrikator mit der Jahreszahl 1469 versah, bewiesen wird. Er war ein sehr fleißiger und tüchtiger Meister, dem man auch die Einführung der Antiqua in Deutschland zuschreibt, obgleich mau auch Günther Zainer in Augsburg dafür nennt. — Die Druckkunst wurde übrigens sofort sehr lebhaft geübt zu Ulm; denn mit Johannes Zainer druckten längere oder kürzere Zeit gleichzeitig Leonhard Holl, Johannes Reger, Johannes Schäfler und Conrad Dinckmuth, letzterer auch als Formen schneider thätig; bekannt ist namentlich ein von ihm noch mit Holztafeln gedrucktes, zur Gattung der »Donate« gehöriges Schulbuch. Das Jahr 1472 wurde als erstes Druckjahr bedeutungs voll für Eßlingen, wo Conrad Fyner oder Feyner von Gerhausen zuerst ein kleines Merkchen, den Truetackulna oom- ponckio8U8 por mockum ä^ulogi re. druckte. Ein anderer seiner Drucke, der 1475 lateinisch unter dem Titel vstri dlixri Irae- tatus contra porkiäos ckuäaeos, und 1477 deutsch als Der Stern Messias' von Peter Schwarz erschien, hat in der Ge schichte der Entwicklung des Buchdrucks dadurch Bedeutung erlangt, daß in ihm zum ersten Male in Deutschland hebräische Typen, allerdings nur in einzelnen Worten, angewandt wurden. (Der erste ganz hebräische Druck wurde beinahe zur selben Zeit in Italien hergestellt.) Conrad Fyner ist jedoch nicht lange in Eß lingen verblieben; 1481 nennt er sich als Drucker zu Urach auf zwei daselbst erschienenen Werken, und da beide ziemlich um fänglich sind, so muß angenommen werden, daß seine Ueber- siedelnng nach letzterer Stadt mindestens schon im Jahre vorher 025»
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