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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1890
- Sprache
- Deutsch
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.V 177, 2. August 1890. Sprechsaal. 4091 Auch eine Verlegerpraxis! Herr H. Wetter in Paris, der jetzige Ver leger der neuen Ausgabe von »Orr ÖnriAs, Ltlossrrrirrrrr irrsciins st iritriiaus latrirrtutis» spricht in einer seiner Ankündigungen ün Börsen- blatte seine Verwunderung darüber aus, wie cs möglich sei, daß aus einer deutschen Universitäts stadt ein dortiger Professor für sich und seine Freunde 14 Exemplare seines vn Laii^s direkt vom Verleger bestellen konnte, während ihm mit einer rühmlichen Ausnahme von dem Buchhandel derselben Stadt nur eine Bestellung zuging. Herr Weiter scheint zu glaube», daß der deutsche Buchhandel gerade gut genug sei, eines Verlegers Tasche füllen zu helfen, der sich nicht scheut in Beilagen, Katalogen re. dem Publi kum gleichzeitig seinen Verlag genau zu denselben Preisen anzubieten, welche er dem Buchhandel gegenüber als Netto-Barpreisc bezeichnet. Wir sollen also, um unsere Kunden nicht Herrn Weiter in die Arme zu treiben, ein Werk, welches wir für 80 Kr. loco Paris kaufen, genau zu den Welter'schen Preisen also für 80 Kr. wieder ver kaufen, ein Kunststück, welches wir billiger Weise Herrn Weiter selbst überlasse». Die Herren Heinrich ck Kemkc spreche» über einen Fall, der sich ihrer Beurteilung ent zieht, weil sic die Phasen der Manipulation nicht zu kennen scheinen. Ich habe Du Lange ursprünglich dem Publi kum in Katalogen und Anzeigen für 110 bis 120 Fr. loco Paris offeriert (Beleg Nr. l), dem Buch handel aber sür 83 bis 100 Fr,, je nachdem 7, 8 oder 1 Expl. verlangt würden (Beleg Nr. 2). Bevor ich von dem Verleger Favre die Nestauflage des Werkes übernommen hatte, waren an Herrn A. Twietmcyer in Leipzig und an die Pariser Händler E. Lechevalicr und Al- phonse Picard kleine Partiecn unter der Hand verkauft worden, E. Lechevalicr und A, Picard drückten durch Unterbieten in der Libtiogra- pliio cko la k'ranoe, im Börsenblatte und in Katalogen fürs Publikum (Beleg Nr. 3) den Preis bis auf 80 Fr. herab. Wenn die Herren Heinrich L Kemkc es mir verdenken, der Konkurrenz nicht gewichen zu sein, so brauche ich doch eine ähnliche Beurteilung seitens anderer Herren Kollegen umsoweniger zu befürchten, als ich seitdem fortdauernd auf die Wiedererhöhung des Verkausspreises hingcarbcitct habe. Auch die Belege für die Richtigkeit meiner Angabe» haben der Redaktion des Börsenblattes Vorgelegen,*) Paris. H. Weiter. *) Bestätigt: Redaktion, Arzneibuch des dciitjchcu Reiches bctr. Die sämtlichen Buchhandlungen in Mann heim haben den von den Wiesbadener Kollegen vorgcschlagcncn Preis für das Arzneibuch an genommen! Ausschlag 60 ohne jeden Skonto, Mannheim, F, Nein »ich. Geschäfts-Idealismus. Laut Anzeige der Verlagshandlung füllen 4 Exemplare des neuen «Arzneibuches- ein Post- aket. Dieselben kosten gehestet insgesamt 4- S p r e ch s a a l. ^ 7 ^ 20 bar, das verursacht 70-,Einlösungs provision; für die Verpackung des Postpaketes rechnet der Kommissionär 45 ->), das Porto des selben kostet 60 -Z, also hat der Sortimenter seine 4 Exemplare um 8 ^ 82'/^ in der Hand, darf sie aber laut Verkehrsordnuirg nicht höher als mit 8 ^ verkaufen, d, h, in einer Bielzahl von Fällen seinen Abnehmern bis ins nächste Jahr hinein kreditieren. Es leidet keinenZwcifel,daß bei Umgestaltung der Bcrkehrsvrduung die betreffende Bestimmung im Hinblick auf Erlebnisse wie das niit dem »Arzneibuch- einen Zusatz erhalten muß, etwa nach dem dieser Tage bekannt gewordenen Vor schläge des Oestcrreichischen Vereines, daß man aber auch kein Missethätcr ist, wenn man schon jetzt in Fällen wie der vorliegende, den vom Ver leger vorgeschriebcnen Ladenpreis überbietet, zu mal wenn cs sich wie hier um ein nicht kost spieliges Buch handelt, welches jedes selbständige Mitglied einer bevorrechteten und mit Reichs währung in der Regel hinlänglich versehenen Kaste als unentbehrliches Handwerkszeug sich an- schasfen muß. In einer Besprechung der Kollegen seines Platzes all üoo, welcher Einsender dieses bei- ohnte, wurde denn auch ohne Widerspruch an- rkannt, daß man gegenüber der Sachlage in ede durch den Wortlaut des tz l2 der Ber- chrsordnung an der Feststellung eines höher» als des vom Verleger vergönnten Verkaufspreises nicht gehindert sei, die Verständigung über eilten solchen wurde aber zur Unmöglichkeit, weil eine namhafte Firma bereits den Apothekern Aner bietungen zum Verleger - Ladenpreise gemacht hatte. Dem Ausdrucke des Bedauerns über diese rechnerisch kaum zu erklärende Hast wurde außer dem Hinweis auf eine Bekanntmachung deS Reichskanzlers (die den Buchhandel keinesfalls binden kann) auch noch entgegcngehaltcn, es sei doch von Wert, wenn der Sortimenter bei einer derartigen Gelegenheit vor einem so intelligenten Stande wie dem der Apotheker den rein idealen Gesichtspunkt festhalte, von dem ja Wohl auch der Verleger habe ausgchen und an den er habe appellieren müssen. Einsender kann sich für solche Ziele des Idealismus nicht eiwärmen, obschon sie viel leicht noch manch' ehrenwerter Kollege gelten läßt; ihm erscheinen sie als zu nebelhaft, ja schwer bedenklich, zuni mindesten als -sonderbare Schwärmerei»; er, Einsender, strebt ganz anderen Idealen lieber nach — wer noch? Gesamiiit-Vcrlllgs-Katalog des Deutschen Buchhandels und des mit ihm im direkten Verkehr stehenden Auslandes, Als der verstorbene Herr Ad.Russell energisch zur Verwirklichung seines großen Planes schritt, hat sich gewiß eine sehr große Anzahl unserer Berussgen offen gefreut, — von den übrigen ver heißenen Vorteilen des Unternehmens ganz ab gesehen— endlich einmal ein Werk zu erhalten, das die vielen, an Format so sehr verschiedenen Einzelkataloge entbehrlich machte und das ihnen auch die Verlagsverzeichnisse von Firmen brachte, die solche aus irgend einem Grunde nicht aus zugeben Pflegen. Die an das Unternehmen ge knüpften Hoffnungen erlitten auch durch den Tod des Begründers (26. Dez. 1881) keine Beein trächtigung, da die Lieferungen in den folgenden Jahren gleichfalls in schneller Folge erschienen. Leider sind aber die anfangs gehegten Er wartungen nicht in Erfüllung gegangen; denn heute nach zehn Jahren läßt sich noch nicht über blicken, wann die Abnehmer bei der überaus langsamen Erscheinungsweise der letzten Jahre in den ersehnten Besitz der fehlenden Teile zu den Bänden 1, Xll u, XV und des ganz be sonders wichtige» XVI, (Nachtrags ) und XVII. (Register-) Bandes kommen werden. Der jetzige Geschäftsleiter der Firma und der Redakteur würden die Besitzer der erschienenen 84 Lieferungen zu großem Danke verpflichten, wenn sie mit allen Mitteln die baldige Vollendung des einzig in seiner Art dastehenden bibliographischen Unter nehmens erstrebten und in Kürze öffentlich be kannt gäben, bis zu welchem äußersten Zeit punkte die Lieferung der fehlenden Stücke zu er warten wäre. M, Ein Sortimenter. Erwiderung. Wir danken dein geehrten Einsender vor stehenden Artikels über unfern Gesammt-Verlags- Katalvg besonders für das warme Interesse, welches er dadurch, sowohl an dem Werke selbst, als auch namentlich an der schleunigen Fcrtig- sbllung desselben zeigt, Wohilhueud berührt es uns, daß er das rasche Erscheinen der Lieferungen nach dem Tode des Begründers des Werkes anerkennend hccvorhebt. Daß in den letzten 3 Jahren die Fortsetzungen nicht in dem raschen Tempo der vorhergehenden erschienen sind, müssen wir zugeben, und wir beklagen dies nicht weniger als der geehrte Einsender des vor stehenden Artikels; haben wir doch begreiflicher Weise das allergrößte Interesse an der schnellen Fertigstellung unseres großen Werkes. Wie wir als allseitig bekannt annehmen dürfen, ist ein Unternehmen wie das unsrigc ohne die thälige Mitwirkung der einzelnen Ver leger nicht mit der gewünschten Schnelligkeit durch- zusühren. Einzig und allein darin, daß wir eben in dieser Beziehung bei so manchen Ver legern die nötige Unterstützung nicht gefunden haben, teilweise sogar auf prinzipiellen Wider stand gestoßen sind, liegt der Grund der Ver zögerung im Ersch.inen unseres Werkes. Wir haben auf manches Manuskript, welches wir im Interesse der Vollständigkeit des Werkes nicht unberücksichtigt lassen durften, viele Monate warten, manches sogar durch außerordentlich mühselige Arbeit selbst zusammensuchen müssen. Wenn wir trotzdem an dem Gedanke» der Durch führbarkeit unseres Werkes zäh festhielten und noch sesthalten, so glauben wir dafür weniger einen Vorwurf wegen des langsamen Foctschreitens desselben, als vielmehr eine Anerkennung er warten zu dürfen. Selbstverständlich können wir Klagen, welche ans das Persönliche Gebiet hinübertrete,1, nicht zun, Gegenstand vssenlllcher Erörterungen machen, sondein wir beschränken uns darauf, nochmals an dieser Stelle unsere Herren Kollegen vom Verlage zu bitten, unserm Werke wohlwollend und unterstützend förderlich sein zu wolle». Zur Beruhigung unsererHerrenSubjkribenten vom Sortiment möge die Nachricht dienen, daß der Abschluß des Xll, und X V, Bandes in kurzem bevorsteht, und daß die Vorarbeiten zürn fehlen den Teile von Band I sowie des Ergänzungs bandes so weit gediehen sind, daß die Druck legung demnächst beginnen kann. Sobald dies Material vorliegt, beginnt die Drucklegung des Autoreil- und Schlagwort-Registerbandes. Einen bestimmten Termin für die Fertigstellung unseres Werkes könne» wir deshalb heute noch nicht stellen. Ein Veralten de- Werkes ist inzwischen nicht zu befürchten, da alle Veränderungen im Ergänzungsbande und somit auch im Negister- bandc ihre Berücksichtigung finden, Münster i/W,, den 31, Juli >890. Adolph Nussell's Verlag,
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