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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1890
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- Deutsch
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->c 183, 9. August 1890. Sprechsaal. 4203 Das Arzneibuch für das deulsche Reich und der „Verband". Der Vorstand dcs Verbandes der Kreis- und Orlsvereine im deutschen Buchh. richtet in Nr. 173 d. Bbl. eine Botschaft an das Sortiment, in welcher er aus das Vorgehen der Wiesbadener Kollegen mit dem beabsichtigten Aufschläge auf den Preis d> s deutschen Arzneibuches als eine nachahmens werte Thal hinwcist. Bei allem Interesse am Wohle des Sorti- mcntes will mir die mutige Thal der Wies badener in hohem Grade bedenklich erscheinen, da ich gar nicht im Zweifel bin, daß die Gegner der kaum errungenen Einigkeit in der Rabatt- bekümpfung sich diesen Fehltritt des Verbands- Vorstandes nicht entgehen lassen, um daraus in ihrem Sinne mit zweifellosem Erfolge Kapital zu schlagen. Ich halte diese Sache, bei der engen Be rührung, welche sie mit den oberen Behörden Hai, bei der weitgehenden Oeffentlichkett, welche sic durch die große Verbreitung des Objektes findet, für wichtig genug, um die Aufmerksam keit des Börsenvereinsvorstandes auf sie zu lenken und ihm ein Eingreifen nahezulegen. Wenn jemals die Schlagworte wie »Buch händlerring» — -Verteuerung der Bücher» eine in die Augen springende Begründung gefunden haben — so wäre das durch einen solchen Schritt. Ein amtlich publiziertes Buch rrut amtlich fest gestelltem Preise darum, weil der amtlich ge währte Rabatt ungenügend erscheint, willkürlich durch Koalition der Händler im Preise herauf schrauben, heißt doch den Widerspruch der Masse der Käufer und der betr. Behörden, um deren wohlwollende Unterstützung wir unausgesetzt werben, herausfordern, alles bisher Errungene aufs Spiel setzen, den Kampf aufs neue herauf beschwören — und unsere gute Sache diskre ditieren. Genügt dem Buchhandel der gebotene Rabatt nicht, so mag er auf den Vertrieb ver zichten, oder sich von seinem Besteller die Porto auslagen vergüten lassen — das ist sein Recht. Den amtlichen Preis aber willkürlich erhöhen, damit er nach seiner Schablone den Verkauf mit Nutzen betreiben kann, ist Unrecht — mehr noch, es ist ein schwerer taktischer Fehler. Bonn, den 30. Juli 1890. Emil Strauß. Anmerkung: Daß das Vorgehen der Wiesbadener Buchhändler auch mit tz 12 unserer Verkehrsordnung im Widerspruch steht, soll nicht unerwähnt bleiben. Erwidrrung. Der Verbandsvorstand hat es auch in diesem Falle für seine Pflicht gehalten, eine Schädigung des Provinzialsortiments abzuwenden und er folgte dabei der ihm mehrfach gegebenen An regung aus den Verbänden Wenn man die Lage dcs kleinen Provinzial sortimenters ins Auge faßt, — und das muß der Verbandsvorstand doch auch — dann ist ein Aufschlag von 60 ^ nichts anderes, als die von der Verlagshandlung selbst den Abnehmern an gekündigte notwendige Portovergütung und ein solcher Ausschlag verstößt dann keineswegs gegen den tz 12 der noch bestehenden Verkehrsordnung. Die neue Verkehrsordnung wird übrigens vor aussichtlich den durchaus notwendigen Zusatz er halten, daß dem Sortimenter Preisaufschläge erlaubt sind, wenn der Rabatt ein geringerer ist als L50/g, Vom Standpunkte des Herrn E. Strauß oder einer anderen großen Sorti- inentshandlung ist gar leicht ein Verzicht auf Lüferungcn auszusprechen, — aber nicht jeder ^ Sprechsaal. ^ Sortimenter kann vom Verzicht leben und Steuern I zahlen! Die von Hcirn E. Strauß in so schwarzen Farben gemalten Befürchtungen und Folgerungen vermag der Verbandsvorstand nicht zu teilen. Wenn sich Mißstände zeigen, die den Buchhandel schädigen, dann ist jeder berufen, sich dagegen auszusprechen: gehen diese Mißstände nun gar vom Staate aus, der so große Anforderungen an seine Angehörigen stellt, dann haben wir erst recht die Pflicht, trotz aller »amtlichen» Bestimmungen uns gegen Schaden zu wehren und die notwen digen Einwendungen bei den ausführenden Staats behörden zu erheben. Der Verbandsvorstand würde sich gern der Aufgabe unterziehen, der betreffenden Behörde die Klagen des Provinzialsortiments zu unterbreiten: wir glauben indessen, daß im vorliegenden Falle diese Einwendungen am wirkungsvollsten von unserem Börsenvercins-Vorstande zu veranlassen seien. Dieser muß sich aber dabei auf die Klagen und die Stimmungen der von der Schädigung betroffenen Buchhändler stützen können. Ob aber die widersprechenden Auslassungen des Herrn E. Strauß den Börsenvereinsvorstand oder irgend einen anderen buchhändlerischen Verband zur Beseitigung von Mitzständen ermutigen können, das überlassen wir dem Urteile des mit uns verbundenen Provinzialbuchhandels. Wiesbaden und Mainz, den 3. August 1890. Chr. Limbarth. L. Gecks. Carl von Zabern. Hilirichs' Hlllbjahrs-Nerzeichiiiß. 1890. I.*) Der soeben ausgegebene erste Halbjahrsband 1890 dcs Hinrichs'schen Bücherverzeichnisses bringt mit seinem Stichwort-Register eine Neuerung, welche jeder Sortimenter mit großem Dank entgegen nimmt. Leider hat der Herr Herausgeber diesen Dank sich dadurch geschmälert, daß er die bisher dem alphabetischen Verzeichnis vorgedruckt ge wesene, nach Materien eingeteiltc wissenschaftliche Uebersicht hinweg'äßt, also nur einen Tausch vor genommen hat, indem er statt letzterer das Stich wort-Register bringt. Dieses Stichwort-Register wäre dem Sortimenter hochangenehm neben der wissenschaftlichen Uebersicht gewesen, keinesfalls aber macht elfteres das zweite entbehrlich und Einsender dieses kann seine Verwunderung nicht unterdrücken, wie ein für buchhändlerischc Hilfs mittel so feinfühliger Bibliograph diese Unter lassungssünde begehen konnte. Jeder in der Praxis stehende Sortimenter hat ja alle Augenblicke Ge legenheit, die Nützlichkeit der -wissenschaftlichen Uebersicht» zu erproben. Man kann — abgesehen von der eigenen Erleichterung bei Verschreibungen — dem Kunden sofort für eine gewünschte Aus wahl die Titel der erschienenen Neuigkeiten einer gewissen Materie, seien es Romane, oder Wissen schaft! Werke, oder Jugcndschristen rc. re. ge ordnet vorlegen. Das Stichwort-Register bietet dieses angenehme Hilfsmittel durchaus nicht Und nun die Zeitschriften — diese sind im Stichwort- Register ganz stiefmütterlich behandelt. Wollte jemand eine Zeitschrift einer gewissen Gattung wählen, so hatte man früher nur nötig, ihm das Zeilschristen-Verzeichnis der bestimmten Kategorie vorzulcgen und die Auswahl konnte mühelos vor sich gehen. — Wenn das Bedürfnis des praktischen Sorti menters irgend einen Einfluß auf den Heraus geber der Halbjahrs-Verzeichnisse ausüben kann, Vergl. auch die Besprechung in Nr. 178. S. 4098. D. Redaktion. so wird er Wohl oder übel den späteren Bänden die wissenschastliche Uebersicht wieder beifügen müssen, vielleicht sogar für den soeben ausge- gebenen Band solche als Nachtrag liefern, wenn auch der allerdings schon gesteigerte Preis sich noch mehr pro Band erhöhen müßte. Berlin, 2. August I8"0. Erwiderung. An den letzten Satz des Herrn Einsenders anknüpfend, bemerken tyir, daß wir bei Bear beitung unserer Kataloge in erster Linie die In- teressen des Sortimentes zu befriedigen bemüht sind. Anläßlich des jetzt eingesührten Stichwort registers erhielten wir bisher eine ganze Anzahl lebhafter Beifallsäuherungen, jedoch nur eine einzige mißbilligende Zuschrift. Immerhin be rücksichtigen wir auch solche Aeußerungen gern und sind mit Vergnügen bereit, gegebenen Falles auch das systematische Register zum Halbjahrs katalog neben dem Stichwortregister weiter zu drucken, was allerdings eine Preiserhöhung be dingen würde. Zu dem Stichwortregister entschlossen wir uns auf Grund langjähriger eigener Thätigkeit im Sortiment und nach Rücksprache mit einigen namhaften Kollegen. Daß das systematische Register seine großen Vorzüge hatte, ist zweifellos: wir können aber auch hier nur wiederholen, was wir im Vorwort zum Halbjahrskatalog gesagt daß die systematische Zusammenstcllung ja im Vicrteljahrskataloge vorhanden ist, und daß es bei Angeboten oder Vorlage der neuesten Litteratur auf dem oder jenem Gebiete weit bequemer und erfolgreicher ist, gleich die vollen Titel mit den Preisen vor sich zu haben, als diese erst wieder nachschlagen zu müssen. In solchen Fällen handelt es sich auch meist um die neuesten Erscheinungen, und da leistet der 4 mal im Jahre erscheinende Katalog ebenfalls bessere Dienste. Weitere Aeußerungen, private und öffentliche, in dieser Angelegenheit werden uns nur er wünscht sein. Leipzig, den 6. August 1890. I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung. Schwarze lüste. (Vergl. Börsenblatt 1890 Nr. 178, S. 4097 u. Nr. 180, S. 4133.) Mit großer Genugthuung ersah ich aus den in Nr. 178 und Nr. 180 des Börsenblattes enthaltenen Notizen, daß endlich aus den Kreisen der Sortimenter das Bedürfnis nach einer Einrichtung betont wird, deren allgemeine Einführung im Buchhandel ich bereits seit ca. zwei Jahren anstrebe. In dem von mir begründeten -Freien Schutz verein der Antiquariats- und Sortimentsbuch händler» *) sind die Anregungen der Oester- reichisch-Ungarischen Buchhändler - Correspondenz bis auf die angeführten Einzelheiten längst ver wirklicht, was durch das Vorhandensein von 12 Listen mit Fcstnagelung von ca. 600 faulen Zahlern, Schwindlern rc. bestätigt wird. Auch der von mir begründete »Internationale Schutzverein der Zeitungsverleger, der sich in ähnl'cher Weise gegen die Schädigungen von seiten fauler Inserenten richtet, findet allgemeine Anerkennung und hat gegenwärtig eine Mit gliedschaft von 800 Verlegern Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz. Leipzig, 7. August 1890. G. Laudien. ») Siehe Börsenblatt 1889, Nr. 242. S. 5308. D. Redaktion.
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