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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1921
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- 1921-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1921
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- Deutsch
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153, 4, Juli 1921, Redaklioneller Teil. «IrlknNatt I, d, Dtschn, «uchh-nd-I, ^dstisxen, Nsns frieiiricli, Kunsiveil, lliesärn Usrta. Zosef, Verlsx, Serlin 8. l4, vsesdnorStr. 43: Kunstblätter in Hek- unc! lüebtclruek. 4". 11 8. Nankgtsenxl, ^ranr, INünctien: Liiä«rl!L,LioA lOOOM- cker. Line ^usv»ad1 cles Verlaxes. 6?. 8". VIII, 376 8. kreis Zed. 12.— bar 18.— xrrä.). Kunstveslsz 4nton 8ckr»II L Lo., 6 m b. U>, Wien: bildcuiZen. Nachdem bereits im vorigen Jahre die Firmen Hanfstaengl's Nach folger in Berlin, Otto Gustav Zchrseld und B. G. Teubner in Leipzig mit Ncuausgaben illustrierter Kataloge auf den Plan getreten sind, fol gen ihnen die obigen Kunstverlage, allen voran die bekannte Firma Franz Hanfstaengl in München, nach. Dieses Wiederauftrcten bewähr ter und auch im Sortimentsbuchhandel vielgebrauchter Werbemittel ist ein Zeichen für das neue Leben, das sich nach Überwindung kriegs- nnd nachkriegszeitlicher Schmierigkeiten im Kunsthandel regt. Die stärkere Pflege der Heimkultur, die sich in einer zur Sparsamkeit zwin genden Gegenwart bemerkbar macht, wird hoffentlich neben der Freude am Buche auch die Freude am schönen Wandschmuck erhalten und neu beleben, besonders dann, wenn einem Grundübel der Jetztzeit, dem Wohnungsmangel, abgeholfen sein wird. Der Kunsthandel tut gut daran, sich schon heute auf gesteigerten Bedarf einzurichten und seine Erzeugung auf einfachere Bedürfnisse einzustellcn. Daß dabei die künst lerische Qualität nicht zu leiden braucht, hat bereits die Erfahrung ge lehrt. Wenn demnach der Sortimenter auch seinerseits ein wenig wei ter in die Zukunft blickt und für die Kataloge, die nicht immer, wie in der guten alten Zeit, kostenlos abgegeben werden können, geringe Opfer bringt, so tauscht er doch dafür ein Rüstzeug ein, das er sicherlich eines Tages sehr nötig haben wird. In einem geschmackvollen blauen Pappband mit weißem Rücken und Goldaufdruck tritt der H a n f st a e n g l'sche Katalog auf. Es ist »nur« eine Auswahl aus der Fülle der Verlagswerke, ein volles Tau send in Zinkätzung auf Kunstdruckpapier in Verkleinerung wieder- gcgebeuer Bilder mit Angaben über Art, Größe und Preis der Wieder gabe. Hier finden wir, um nur einige wenige Namen zu nennen, eine reiche Auswahl Bilder von Defregger, Feuerbach, F. A. v. Kaulbach, Herrn. Kaulbach, Klinger, Lenbach, Menzel, Schwind, Spitzweg, Stuck, Thoma, Vautier, Zumbusch. Die Einteilung ist nach Bildinhalten ge troffen und gliedert sich in die fünf großen Gruppen: Genre- und Kin derbilder, Musik-Komponistenbildnisse, Religiöse Bilder, Geschichtsbil der und Bildnisse, Landschaften und Seebilder, Jagd und Sport. Ein Inhaltsverzeichnis im Namenalphabet der Künstler erleichtert sehr wesentlich die Benutzung. Druck — ganz besonders der Illustrationen — und Ausstattung sind vorzüglich. Eine dem Titelblatt vorangehef tete Kunstbeigabe, eine Faksimilewiedergabe der Handzeichnung Nr. -1 von Anselm Feuerbach, soll nicht vergessen werden. Der ideelle Wert, der diesem Katalog neben dem rein praktischen zugesprochen werden muß, wird in der Einleitung mit wenigen Sätzen, denen man im Hin blick auf die Reichhaltigkeit des Verzeichnisses nur zustimmen kann, treffend umschrieben. Es heißt dort: »Was sich auf den Ausstellungen von Jahr zu Jahr vereinigt und wieder zerstreut hat, was vom Künst ler, ohne in die Öffentlichkeit zu kommen, unmittelbar in Privatbesitz iibergegangen ist, faßt dieses Kompendium wie in einer Bildcrchronik zusammen. Das hier gesammelte Material wird, wenn auch ohne Voll ständigkeit, für eine Geschichte der Malerei der letzten Jahrzehnte des 19. und des beginnenden 20. Jahrhunderts mit zur Grundlage dienen können.« Der stattliche Quartband des VerlagSvcrzeichnisses von Anton Schroll L Co. in Wien stellt die erste ausführliche Übersicht über die Verlagstätigkeit einer Firma dar, die es verstanden hat, sich in einem verhältnismäßig kurzen Zeitraum zu einem großen und an gesehenen Unternehmen auf österreichischem Boden zu entwickeln. Der Schwerpunkt der Erzeugung liegt auf kunstwissenschaftlichem Gebiete. Das Fundament des Unternehmens bildete »Der Architekt«, eine füh rende Zeitschrift der Baukunst. Ihr zur Seite trat später »Das In terieur«, eine zweite Zeitschrift, die durch die großangelcgte österreichi sche Kunstzeitschrift »Die bildenden Künste« abgclöst wurde. Zu der Pflege der Malerei und Bildhauerei trat damit auch di« des Knnstge-1 werbes. Daneben erschienen große kunstwissenschaftliche Einzelveröffent lichungen, wie Hoernes' »Urgeschichte der bildenden Kunst in Europa«, Strzygowskis »Baukunst der Armenier in Europa«, Karl Withs »Buddhistische Plastik in Japan«, K. M. Svobodas »Römische und ro manische Paläste«, Planiscigs »Venezianische Bildhauer der Renais sance« und Folnesics' und Planiscigs »Bau- und Kunstdenkmale des Küstenlandes«, sowie viele andere bedeutsame Kunstpublikationcn. Unter Veröffentlichungen anderer Art verdienen die große, den ganzen hand schriftlichen Nachlaß cinbeziehende Ausgabe von Anzengrubers sämt lichen Werken von vr. Rudolf Latzke und vr. Otto Rommel und eine Reihe reizvoller künstlerischer Liebhaberausgaben Beachtung. Von alle dem gibt der Katalog in Wort und Bild in höchst anschaulicher und übersichtlicher Weise Kunde. Art und Inhalt der angezeigten Werke werden eindrucksvoll angegeben, und zahlreiche Bildproben fesseln das Auge. Im Anhang findet sich ein Verzeichnis nicht behandelter Ver- lagswcrkc und ein nach Stichworten und Autoren im Alphabet geord netes Register. Mit dem Katalog der Firma Hans Friedrich Abshagen in Dresden betreten wir wieder das Gebiet des Bilderverlages. Arr der Vervielfältigung und Bildinhalt ergeben sich aus den Angaben im Titel, übersichtlich eingeteilt, bringt das Verzeichnis eine stattliche Anzahl von Verkleinerungen von Kunstblättern mit Namensangaben der Künstler und Angaben der Technik der Wiedergabe, Größe und des Preises. Die Bildproben sind ebenfalls in feinstem Jllustrationsdruck auf Kunstdruckpapier gedruckt. Ein Verzeichnis der Bilder im Namen alphabet der Künstler ist beigegeben. Ein farbiges Kinderbild auf dem Umschlag wirkt gut als Verheißung für den Inhalt des Katalogs. Die beiden Verzeichnisse der Firma Josef Barta in Ber- l i n enthalten eine Fülle von Erzeugnissen vornehmlich galanten Gen res, das eine in der Form von Radierungen und Vervielfältigungen in Tief- und Lichtdruck, das andere in Gestalt von geschnittenen Sil- Houetten-Kunstblättern. Beide Verzeichnisse bringen nur Verkleinerun gen von Bildern mit Angabe der Bestellnummern und der Größe. Hin weise auf die Künstler und Angaben über die Preise sind wohl in einem besonderen Schlüssel zu suchen, der uns nicht vorliegt. Ein großer Teil dieser Erzeugung wendet sich an Liebhaber und FrOunde der leichtge schürzten Muse. Indessen finden sich unter den Bildern auch sehr beachtenswerte künstlerische Leistungen auf landschaftlichem und an derem Gebiete. Auch diese Kataloge sind auf bestes Kunstdruckpapicr gedruckt. i,. Kleine Mitteilungen. Jubiläum. Zu den am 1. Juli von uns verzeichneten Jubel firmen ist noch A. Weismanns Sortiment in Eßlingen nachzutragen, das auf ein 50jähriges Bestehen zurückblickt. Es wurde am 1. Juli 1871 durch August Weismann im Hause am Hafcnmarkt Nr. 12 in einer etwas ungünstigen Geschäftslage gegründet. A. Weis mann war ein liebenswürdiger und frommer Mann, der hauptsächlich die religiöse Literatur pflegte und als Nebenzweigc Musikalien und Schreibwaren führte. Es gelang ihm auch, einen kleinen Schnlbücher- vcrlag anzugliedern. Das seinerzeit allbekannte Rechenbuch von Schön mann und Scheu erschien zuerst in seinem Verlage, ebenso die noch heute gebrauchte Klavierschule von Sichler und Feyhl. Im Jahre 1880 verkaufte er das Sortiment an Buchhändler Hammer, der Verlag ging in den Besitz von Bonz L Co. in Stuttgart über. Hammer kaufte 1887 in sehr vorteilhafter Geschäftslage am Frischbrunncnplatz 4 ein Haus und verlegte den Laden dorthin; leider hatte er keine besonders ange nehme Art im Bedienen und verscheuchte damit gar manchen Kunden. Er war magenleidend, was ihn schließlich auch zum Verkaufe im Jahre 1800 zwang. Umso höflicher und menschenfreundlicher war sein Nach folger Franz Sigleur aus Weißenfcls in Thüringen. Dieser verlegte das Geschäft in ein neues Lokal, gegenüber dem bisherigen, in dem es sich heute noch befindet. Herr Franz Sigleur, der leibhaftige Doppelgänger des Grafen Zeppelin, wurde bald eine popu läre Persönlichkeit in Eßlingen und imponierte seinen Kunden kraft eines zuverlässigen Gedächtnisses mit seiner außerordentlichen Bücher kenntnis. Am 1. Januar 1911 ging die Buchhandlung an den jetzigen Besitzer Herrn August Stöcker über. Herr Stöcker ist kein ge lernter Buchhändler, sondern ein ehemaliger Ordenspriester und Alt Philologe, trotzdem ist es ihm gelungen, ungeachtet mancher anfäng lichen Fehlschläge, das übernommene Geschäft auf achtunggebietende Höhe zu bringen. Er hat es verstanden, eine gewisse Stimmung in seinen Buchladcn zu bringen, wovon folgende Schilderung des Schrift stellers Wolf Durian im »Stuttgarter Kunstführer« Zeugnis gibt: »Ich kenne eine kleine Buchhandlung, die mir das Ideal der Stimmung ver körpert. Sie liegt in einer kleinen altertümlichen Stadt — nicht weit von hier — an einem kleinen Platz, auf dem ein Brunnen steht. Man braucht nur die Auslage anzusehen und dann den Inhaber, der ein un- S59
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