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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1890
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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^ 216, 17. September 1890 Nichtamtlicher Teil. 4883 licht haben werde, diesen Preis bezahlt und gegenüber einer von l anderer Seite an ihn gelangenden bedeutend billigeren Offerte zu dem Glauben kommen muß, daß er um denjenigen' Betrag, geschädigt worden sei, welchen der unterbietende Sortimenter weniger für das Buch verlangt. (Im Buchhandel giebt 6s ja nicht wie in fast allen anderen Handelszweigen die Möglichkeit einer Verschiedenheit der Ware, welche die Preisverschiedeuheit erklären könnte.) Selbstverständlich setzen sich auch die den Ladenpreis des Verlegers festhaltenden Sortimenter derartigen Vorwürfen der Unreellität aus; aber sie können wenigstens aus die Veröffentlichung des Verlegers Hinweisen, während dieser, wenn er nicht selbst in den Ruf der Nnsolidität kommen will, nicht weniger thun kann, als dem ihn unterbietenden Sortimenter, insolange dieser bei seiner schädigenden Geschäfts praxis beharrt, nicht mehr zu liefern, seine Geschäftsfreunde a»f- zuforderu, demselben ebenfalls nicht mehr zu liefern, und diese Aufforderung entweder selbst oder durch eine mit Wahrnehmung gemeinschaftlicher Standesinteressen betraute Stelle ergehen zu lassen Der Verleger handelt hier einfach im Stande der Notwehr. Er will sich von einem auf ihn geworfenen Makel reinigen und den Andern durch Versagung seines Verlags hindern, ihm weiter zu schaden. Nun wissen wir ja leider, und die Schleuderer be stätigen es gelegentlich triumphierend, daß sie fast jeden ihnen vom Verleger versagten Verlagsartikel dennoch bekommen. Aber sie bekommen dieselbe» doch nur mit größeren Mühen und Kosten, und dieser Umstand wird sie, wie zu hoffen ist, mit der Zeit ver anlassen, ihre alle Anderen und besonders auch die Verleger schädigenden Geschästsprinzipien zu ändern. Sobald sie sich ver pflichten, die Schädigung künftig zu unterlassen, wird dies mit- geteilt, und die abgebrochenen Geschäftsverbindungen werden wiedcrhergestellt- Schreiber dieser Zeilen ist durch einen drastischen Fall, welcher sich vor 13 Jahren in einer benachbarten Universitäts stadt abspielte, zu aktiver Teilnahme an der Bewegung gegen die Schleuderei veranlaßt worden. Eine Buchhandlung, welche in jener Universitätsstadt zugleich Verlags- und Sortiments geschäfte betreibt, verkaufte in ihrem Sortimentsgeschäft den eigenen wissenschaftlichen Verlag an Studenten und Professoren zu den von ihr auf Grund genauer und gewissenhafter Berechnung der Kosten für Verlag und Sortiment festgestellten und veröffentlichten Ladenpreisen unter Gewährung des orts üblichen Skontos. Nun kommt eines Tages ein angesehener Universitätsprofessor in den Laden des betreffenden Verlegers und Sortimenters, zeigt demselben die Zuschrift eines Leipziger (oder Berliner) Sortimenters, in welcher dieser die neuen kaum erschienenen eigenen Verlagsartikel des Geschäftsinhabers um 15 Prozent billiger als dieser franko zu liefern sich erbietet und zwar nicht nur für den einzelnen vorliegende» Fall, sondern ganz im allgemeinen auch für die Folge. Der Professor überschüttet den Geschäftsinhaber vor dessen Personal und mehreren zufällig im Lade» anwesenden Kunden mit Vorwürfen der Unreellität, der Uebervorteilung, welche ganz zweifellos vorhanden sein müsse, wenn vom Verleger am Verlagsorte selbst 15 Prozent mehr für ein Werk verlangt werde, als es auf weite Entfernung aus zweiter Hand geliefert werden könne. Wenn ich mich recht erinnere, fiel sogar das Wort »Betrug« re. Der Fall ist dadurch besonders drastisch, daß der verkaufende Sortimenter zugleich der Verleger des Buches war, was ja übrigens häufig vorkommt. Aber ganz abgesehen von dieser speziellen Sachlage, scheint mir unter allen Umständen eine schwere moralische Schädigung des Verlegers darin zu liegen, wenn einzelne Sortimenter den Ladenpreis, welchen der Verleger auf Grund gewissenhafter Berechnungen je nach der Natur des Verlagswerks und der für Herstellung und Absatz aufzuwendenden Kosten und Mühen ansetzt und öffentlich ankündigt, ihrerseits unterbieten, obwohl der Verleger auf den Fakturen, mit welchen er 'die Be stellungen an die Sortimenter effektuiert, ausdrücklich den-Laden preis beifügt. Ich wiederhole: meiner Auffassung gemäß ist der Verleger nicht nur berechtigt, er ist es seinen materiellen Interessen und seiner geschäftlichen Ehre schuldig, mit allen erlaubten Mitteln gegen ein solches Verfahren zu kämpfen, und sich mit anderen zu gemeinschaftlicher Abwehr zu verbinden. Eigentlich müßte das Verfahren ja öffentlich gekennzeichnet werden, man müßte dem Publikum sagen, die betreffenden Unterbietungen seien unsolide, nur durch die Schädigung und Vernichtung zahlreicher Anderer mögliche. Leider aber wissen wir aus Erfahrung, daß dies bei einem großen Teil des Publikums als Reklame für die Schleuderer wirken würde, daß das Renommee des Schleuderns den Umsatz der betreffenden Firma erheblich vermehrt. Die Veröffentlichungen der Schleuderfirmen erfolgen deshalb seitens des Börsenvereins-Vor- standes nur in unserem Vereinsorgau, dem Börsenblatt, welches in der Hauptsache nur von Fachgenossen gelesen wird. Aber auch hier wirken sie bei den wenigen Nichtbuchhändlern, die das Blatt in die Hand bekommen, zuweilen als Empfehlungen der Schleuderer, weshalb die Frage aufgeworfen werden kann, ob es nicht zweckmäßiger wäre, die betreffenden Firmen nicht im Börsenblatt, sondern wie früher durch Cirkular den Vereins mitgliedern resp. den Verbündeten Verlegern mitzuteilen. ^solk'8 di8tori8od«8 Vkltlvmveui». /Upbabetisvliv u. systs- matisvbs TusammsnstsIIung dee li lepsin sollen ^esvlieinungsn auf dem 6el>iele der Oesoliivlils und der tiisiopisvfien I-iilks- wissensoliskten. Die lüttsratur dis lluli 1890 ontbaltenä. (Vaäsmooum X. Land l a.) 8". 189 8. lleixriK, Verl. v. Volks Vacksweeum. Der Mangel einer neueren deutschen Bibliographie der Geschichte hat sich gewiß schon manchem Buchhändler bemerklich gemacht. Wollte man freilich eine vollständige Bibliographie der in Deutschland erschienenen historischen Schritten liefern, so würde dies allerdings eine Riesenarbeit fein, wie dies aus einzelnen fchon ziemlich umfangreichen bibliographisch historischen Monographieen leicht abzunehmen, z. R. aus Dahlmanns bereits in vierter Auflage vorliegender Quellenkunde zur deutschen Ge schichte, auch aus Neubners Libliotbeos bivArsptnos, die beide eine weit größere Anzahl von Titeln als das vorliegende, die gesamte historische Litteratur ins Auge fassende Merkchen aufweisen. Aus der vergleichsweise sehr geringen Anzahl von 2875 Titeln ergiebt sich denn auch bald, daß es sich hier mit ganz geringen Aus nahmen nur um die neuesten Erscheinungen der deutschen Litteratur (höchstens von 1883 an) handelt. Im allgemeinen dürfte Wohl nur bei Sammelwerken und bei sonstigen größeren Werken, deren erste Bände in früheren Jahren erschienen sind, die ältere Zeit mit berücksichtigt sein. Dies hätte billigerweise auf dem Titel angedeutet, andernfalls aber wenigstens eine Auswahl der wichtigsten Erscheinungen früherer Jahr zehnte getroffen werden müssen. Nichtsdestoweniger wird das Werk, um so mehr da für die frühere Zeit Weigels systematisches Verzeichnis für 1820—82 diesem Mangel in reich lichem Maße abhilft, unfraglich gute Dienste thun. Dies möchte sich schon aus der Nennung einiger der aufgesührten und spezifizierten Sammelwerke ergeben, deren zahlreiche Einzelwerke man hier übersichtlich vereinigt findet, wie u. a.: MünsterischeBeiträge; Lloäsx äiplomstious Lsxom'so; 6c>äox ckiplo- watieus Silssiss; Geschichte in Einzeldarstellungen; Geschichte der europäischen Staaten; Geschichtschreiber (nicht-Geschichte») der deutschen Vorzeit; Jahr bücher der deutschen Geschichte; Publicationen aus den preußischen Staats archiven: Soriptorss rermn Osrmsviesrum; Staatengeschichte der neuesten Zeit; Historische Studien. Die Anführung wenigstens dieser Titel er scheint um so mehr geboten, als man leider versäumt hat, im Gesamt alphabete unter den Autornamen auf deren Einzelwerke in diesen Samm lungen hinzuweisen. Ein solcher Hinweis wäre auch bezüglich der Namen der Herausgeber der Sammelwerke wünschenswert gewesen. Zu ver wundern ist übrigens, daß von den Monuments, lZormsvise bietorios nur der I. Band der bei Weidmann erschienenen Ausgabe und nur der 26., resp. 2. Band der bei Hahn in Hannover erschienenen Ausgabe ver zeichnet ist. In anderen vereinzelten Fällen ist dagegen des Guten zu viel ge schehen, wie hinsichtlich der Inhaltsangaben von Geldes, Geschichte des deutschen Volkes, Rankes Weltgeschichte rc. Eher erwünscht wäre eine kurze Inhaltsangabe gewesen bei: Herbst, Enchklopädie der neueren Geschichte. Als die hervorragendsten Fächer mögen schließlich genannt sein: Altertumskunde, Archäologie, Biographie, Bismarck. Briefe rc., Chro niken, Deutsche Geschichte, Dreißigjähriger Krieg, England, Frankreich, Friedrich der Große, Griechenland, Judentum, Krieg 1870/71, Kultur geschichte rc., Memoiren, Mittelalter, Münzkunde, Oberammergauer 663»
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